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Vorrichtung zum Kochen und Kühlen von Lebensmitteln Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Kochen oder Kühlen von Lebensmitteln. Bei
einer bekannten Wärme- und Kühlvorrichtung wird in einem verschließbaren isolierten
Schrank, der mit Entlüftungsöffnungen sowie mit Fächern zum Aufstellen des zu behandelnden
Gutes versehen ist, wahlweise eine Wärmevorrichtung oder eine Kühlvorrichtung auswechselbar
eingesetzt. Durch die einer Auswechslung bedürfende Anordnung der Kühl-oder Wärmevorrichtung
innerhalb der zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes dienenden Kammer wird das Fassungsvermögen
der Kammer beeinträchtigt und die Handhabung umständlich gestaltet. Außerdem wird
dadurch, daß das Kühlgut unmittelbar mit der feuchten Luft des Kühlmittels in Berührung
kommt, ein Beschlagen des Kühlgutes und Schimmelbildung hervorgerufen. Bei einer
anderen Vorrichtung ist die zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes dienende verschließbare
Kammer mit Ausnahme der von ihrer Tür eingenommenen Stelle oben und seitlich von
einem an eine Druckwasserleitung angeschlossenen Wasserraum umgeben und eine zum
Erwärmen der Kammer und des Wasserraumes dienende Heizvorrichtung vorgesehen; beim
Erwärmen der Kammer soll gleichzeitig Warmwasser erzeugt und das Kühlen soll durch
im Wasserraum befindliches kaltes Wasser bewirkt werden. Diese Anordnung besitzt
einen geringen Wirkungsgrad, da bei der Warmbehandlung des in der Kammer befindlichen
Gutes auch die im Mantelraum befindliche Wassermenge erwärmt werden muß und beim
Kühlen nur das besonders im Sommer hierfür ungenügende Leitungswasser zur Verfügung
steht und nicht einmal die Ausnutzungsmöglichkeit der kälteerzeugenden Verdunstung
des M'assers vorhanden ist.
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Demgegenüber besteht das Neue der Erfindung darin, daß innerhalb eines
durch Isolierwandungen gebildeten dicht abschließbaren Schrankes über einer elektrisch
beheizbaren, von einem Luftmantel umgebenen Kammer zur Aufnahme des zu behandelnden
Gutes ein Füllbehälter für das Kältemittel in Gestalt eines Kochgefäßes angeordnet
ist. Diese Anordnung vermeidet bei einfacher Handhabung und Umstellung auf Kochen
oder Kühlen sowohl für den Koch- wie für den Kühlvorgang einen guten und wirtschaftlichen
Wirkungsgrad unter Schonung des zu behandelnden Gutes gegen schädliche Einwirkungen
des Wärme- oder Kühlmittels. Für Koch- und Anwärmzwecke kann sowohl die untere Kammer
als auch der obere Behälter ausgenutzt werden. Die untere luftdicht abschließbare
und ununterbrochen erwärmte Kammer erzeugt bei geringem Stromverbrauch eine leichte
Dampfspannung, die auch bei Verwendung gewöhnlicher Kochgeschirre eine abgekürzte
Kochdauer ergibt. Für die Verwendung als Kühlvorrichtung ist es lediglich erforderlich,
den oberen Füllbehälter mit dem Kühlmittel, beispielsweise Wasser- oder Trockeneis,
zu versehen. Durch die Anordnung. eines Luftmantels wird der günstige Wirkungsgrad
der Vorrichtung für das Kochen und für das Kühlen noch wesentlich erhöht, da der
Luftmantel eine gleichmäßige Verteilung der Wärme oder Kälte bewirkt. Beim Kochen
wird durch den Luftmantel die Wärme der Heizvorrichtung auch an den Seiten der Kammer
entlang und unter den oberen Füllbehälter geleitet. Beim Kühlen wird infolge des
Luftmantels die Kältewirkung des im Füll-
Behälter befindlichen
Kühlmittels ebenfalls den Seitenwänden der Kammer wie auch dem Boden derselben mitgeteilt.
Die Verteilung der Wärme innerhalb des Luftzwischenraumes kann noch dadurch beeinflußt
werden, daß die Außenwände' der Kammer ganz oder teilweise metallisch glänzend gemacht
werden. Hinzu kommt die isolie-@-rende Wirkung des Luftmantels. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß beim Kühlvorgang das in der Kammer luftdicht eingeschlossene
Kühlgut nicht mit der feuchten Luft des Kältemittels in Berührung kommt, also auch
bei Verwendung von Wassereis als Kühlmittel eine Trockenkühlung erzielt wird. Der
Luftmantel wirkt .auch noch dann als Kältespeicher, wenn das Kühlmittel bereits
verbraucht ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. z zeigt die Vorrichtung als elektrisches Kochgerät, und Abb.2
zeigt die Verwendbarkeit der Vorrichtung" als Kühlschrank.
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Die Vorrichtung besteht aus einer zur Aufnahme des zu behandelnden
Gutes dienenden Kochkammer A, an deren unterem Bodenteil außerhalb des Kochraumes
ein elektrischer Heizkörper angebracht ist. Dieser besteht beispielsweise aus einem
oder zwei Heizelementen C von etwa je 8o Watt, die einzeln oder zusammen eingeschaltet
werden können. Die Wände der Kammer A bestehen aus leicht wärmeleitendem Metall,
beispielsweise Aluminium. Die Kammer ist innerhalb eines durch Isolierwandungen
gebildeten Schrankes E angeordnet und durch eine ebenfalls isolierende Tür luftdicht
verschließbar, z. B. in der Weise, daß sich beim Schließen eine Dichtungseinlage
J der Tür auf die in Form einer Rippe ausgebildete offene Wandung H der Kammer A
preßt. Die Tür wird durch ein Scharnier gehalten, daß an denVerschraubungen Schlitzführungen
besitzt. An den äußeren Seitenwandungen sind SchraubbölzenMl, M2 angelenkt, auf
denen Schraubköpfe L'-, L2 verschraubbar sind. Auf der außenwandigen Türfläche sind
zwei durchgehende Schienen angeordnet, in deren aufgefrästen Enden Ei, K2 die Schraubstangen
Ml, M2 eingreifen. Durch Anziehen der -.Schraubköpfe L wird die Kammer A luftdicht
abgeschlossen.
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Die Kammer ergibt gegenüber den teuren und nicht ungefährlichen Dampftöpfen
einerseits und den infolge der allmählichen Abkühlung des Kochdunstes den Geschmack
des Kochgutes beeinträchtigenden Kochkisten andererseits den wesentlichen Vorteil,
daß bei Verwendung gewöhnlicher Kochgeschirre infolge des luftdichten Abschlusses
und der ständigedWärmezufuhr in der Kammer bei niedrigem Stromverbrauch eine geringe
Dampfspannung erzeugt und aufrecht erhalten wird, die jede Gefahr ausschließt und
trotzdem die Kochdauer abkürzt sowie eine die Eigenschaft des Kochgutes beeinträchtigende
-'.Abkühlung des Kochdunstes verhindert. Naturgemäß kann die Kammer auch zum Braten,
Backen, Dörren, Einwecken, Sterilmachen, Räuchern oder sonstiger Wärmebehandlung
des Gutes dienen.
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>.Über der Kammer A ist ein Behälter B angeordnet, der
aus einem oben offenen Einsatz besteht und mittels eines isolierenden Deckels F
dicht verschließbar ist. Der Behälter B ist in Gestalt eines Kochgefäßes ebenfalls
iu KochocCer ähnlichen Zwecken verwendbar, da er durch die aufsteigende Hitze der
Heizvorrichtung C miterwärmt wird. Bei Verwendung der Vorrichtung zum Kühlen von
Lebensmitteln o. dgl. wird in den Behälter B das Kühlmittel, wie Wasser- oder Trockeneis,
eingefüllt (vgl. Abb. 2). Die Kälte teilt sich der dicht abgeschlossenen Kammer
A mit und bewirkt hier eine Abkühlung des Gutes, ohne daß dieses unmittelbar der
feuchten Kühlluft des Kältemittels ausgesetzt ist.
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Die Kammer A ist in zweckmäßiger Weise von einem Luftmantel D umgeben,
durch den beim Kochen die Wärme der Heizvorrichtung C, den Boden und die Seitenwände
der Kammer bestreichend, nach oben unter den Behälter B geleitet wird, so daß die
Kammer A durch die Heizvorrichtung C unmittelbar und durch die aufsteigende heiße
Luft sowie ferner auch durch letztere der Behälter B erhitzt wird. Beim Kühlen wird
umgekehrt die Kälte durch den Luftmantel D nach unten um die Kammer A herumgeführt,
ohne in unmittelbare Berührung mit dem Kühlgut zu gelangen.
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Für die Benutzung der Kammer A zum Räuchern wird auf die Bodenfläche
unmittelbar über der Heizvorrichtung Sägemehl, präpariertes Torfmull o. dgl. gestreut,
daß zu glimmen anfängt und hierbei Rauch entwickelt, der jedoch infolge des dichten
Verschlusses der Kammer nicht nach außen dringen kann. Sobald die Rauchentwicklung
genügend vorgeschritten ist, wird die Heizung ausgeschaltet, sofern man nicht gleichzeitig
räuchern und kochen will, wie z. B. beim Räuchern von Zungen u. dgl.