DE645832C

DE645832C - Sicherheitsvorrichtung fuer gasbeheizte Geraete

Info

Publication number: DE645832C
Application number: DEJ50078D
Authority: DE
Original assignee: Junkers and Co GmbH
Current assignee: Junkers and Co GmbH
Priority date: 1934-07-05
Filing date: 1934-07-05
Publication date: 1937-06-08

Description

j50078 VJ24C

Zusatz zum Patent 630

Gegenstand des Patents 630 601 ist eine Sicherheitsvorrichtung für gasbeheizte Geräte gegen das Austreten von großen Abgasmengen in den Aufstellungsraum der Geräte beim Auftreten eines Rückstaues, bei der in einem von dem gewöhnlichen vom Verbrennungsraum zum Abzug führenden Wege der Abgase abgezweigten Weg für die bei einem Rückstau zurückströmenden Abgase eine ein Thermostatventil offen haltende Warteflamme angeordnet ist, die durch die Abgase erstickt wird und durch ihr Erlöschen das Schließen des dem Hauptbrenner vorgeschalteten Gas-. hauptventils bewirkt.

Eine derartige Sicherheitsvorrichtung soll nun so arbeiten, daß nicht bereits bei jedem geringen Rückstau oder Rückstrom in dem ins Freie führenden Abgasweg das Gashauptventil geschlossen wird. Die bei kurzzeitigem Rückstau in den Aufstellungsraum tretenden Abgase sind so gering, daß sie keine Gefahr bilden.

Der Erfindungsgegenstand ist eine Weiterbildung des Gegenstandes des Hauptpatents und erreicht auf einfache Weise die gewünschte Beeinflussung der Ansprechzeit der Sicherheitsvorrichtung dadurch, daß in dem von den zurückströmenden Abgasen genommenen Weg, ein weiterer Steuerkörper angeordnet ist, der bei seiner Beeinflussung durch die zurückströmenden Abgase den Zutritt der Löschgase zu der Warteflamme bewirkt. Dieser Steuerkörper gestattet den Zutritt von Abgasen zur Warteflamme erst dann, wenn der Stau bzw. Rückstrom eine gewisse Zeit angedauert hat. Die Vorrichtung ist zweckmäßig so beschaffen, daß man die Zeitdauer, gerechnet vom Eintritt des Staues an, in welcher der Steuerkörper den Weg zu der Warteflamme freigibt, je nach den verschiedenen zu berücksichtigenden Verhältnissen, z. B. der Größe des AufstellungsraumeSj der Belüftung des Raumes usw., einstellen kann.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen die Abb. 1 und 2 je einen Schnitt durch einen Durchlaiufwassererhitzer,

In den Abbildungen ist 10 ein Außenmantel und 11 eine Wärmeaustauschvorrich- .g₀ tung des Erhitzers. Das zu erhitzende Wasser strömt durch eine Leitung 12 zu und wird dann in einer Rohrschlange 13 durch die von einem Brenner 14 emporsteigenden heißen Verbrennungsgase erhitzt. Das Gas wird durch eine Leitung 15 zugeführt und muß zunächst ein Ventil 16 durchströmen, das von einer Membran 17 gesteuert wird, auf welche

ein in der Flüssigkeitsleitung 12 mittels einer Drossel 18 erzeugtes Druckgefälle in der Weise einwirkt, daß nur bei strömendem Wasser das Ventil 16 geöffnet wird. Ein zweites Gasventil 19 wird von einem Thermostaten 20 verstellt, den eine Zündflamme 21 erwärmt; die Zündflamme erhält ihr Gas durch eine zwischen den beiden Ventilen 16, 19 abgezweigte Zündgasleitung 22. Erlischt die Zündflamme, so wird das Ventil 19 durch den erkaltenden Thermostat 20 zugedrückt. Am oberen Teil des Erhitzers ist eine Rückstromsicherung angeordnet, die aus einer Leitkammer 23, einer Stauplatte 24 und einer Abgashaube 2~, besteht. Die Haube 25 ist an einen (nicht gezeichneten) Schornstein angeschlossen und besitzt Öffnungen 26, über die rückströmende Abgase aus dem Gerät heraustreten können. In der Ummantelung 10 ist ein Rohr 27 bis zur Rückstromhaube 25 emporgeführt. Am unteren Ende besitzt dieses Rohr 27 eine Öffnung 28 und ein Mundstück 29, das über den Kopf des Zündbrenners 22 greift und eine Öffnung 30 zum Herausbrennen der Zündflamme 21 enthält. Beim Auftreten eines Rückstaues nehmen die Abgase den durch Pfeile angedeuteten Weg; dabei können in das Rohr 27 sauerstoffarme Abgase eintreten, die in dem Rohr nach unten geführt werden, aus dem Mundstück 29 austreten und dabei die Zündflamme 21 ersticken, was ein Erkalten des Thermostaten 20 und damit ein Schließen des Gashauptventils 19 zur Folge hat.

Bei der in der Abb. 1 dargestellten Einrichtung ist das obere Ende des Rohres 27 mit einer Klappe 31 versehen, die mit einem Halter ^2 gelenkig verbunden ist und durch einen Thermostatbügel 33 geschwenkt werden kann. Beim normalen Betrieb des Erhitzers bleibt der Thermostat 33 kalt und drückt dabei die Klappe 31 gegen das offene Ende des Rohres 27, so daß Abgase bzw. Löschgase nicht in das Rohr eindringen können. Tritt in den Abgaswegen des Gerätes ein Stau ein, so können die rückströmenden sauerstoffarmen Gase zunächst nicht in das Rohr 2"J gelangen und bis zur Zündflamme kommen. Erst wenn der Stau so lange gedauert hat, daß der Thermostat 33 durch die an ihm entlang streichenden Abgase genügend hoch erwärmt ist. wird er die Klappe 31 allmählich öffnen und den Eintritt der Löschgase in das Rohr 2~j freigeben. Bei geringer Öffnung der Klappe 31 ist die zur Zündflamme gelangende Abgasmenge noch nicht ausreichend, um die Flamme zu ersticken. Erst wenn die Klappe weit offen ist, können zum Erlöschen der Zündflamme ausreichende Abgasmengen in das Rohr 27 eindringen. Diese Vorrichtung sorgt also dafür, daß nur bei langer anhaltendem Rückstau die Sicherheitsvorrichtung in Tätigkeit tritt. Damit die Abgase in dem Rohr 27 leichter nach unten sinken, ist das Wasserzuleitungsrohr 12 dicht neben das Rohr 27 gelegt, so daß sich beide Rohre berühren und die Abgase in dem Rohr 27 gekühlt werden. Je nach der Vorspannung, die man dem Thermostatbügel gibt, wird die Ansprechzeit verschieden groß sein. Um die Ansprechzeit der Sicherheitsvorrichtung noch weiter verändern zu können, ist über dem Thermostaten 33 eine verstellbare Abdeckplatte 34 vorgesehen. Der Thermostat 33 wird, je nachdem, wie weit er durch die Platte 34 abgedeckt ist, dem Einfluß der Wärme der rückströmenden Abgase mehr oder weniger entzogen, so daß die Klappe 31 sich erst nach kürzerer oder längerer Zeit von dem Rohrende abheben und damit den Abgasen den Weg zu der Zündflamme freigeben kann. Der Thermostat 33 ist an dem Rohr 27 selbst befestigt, so daß die Sicherheitsvorrichtung als Ganzes in jedes Gerät nachträglich eingebaut werden kann. Statt eines Thermostaten kann ein vom Druck der rückströmenden Abgase oder durch die chemische Einwirkung der Abgase beeinflußter Steuerkörper vorgesehen sein. Die Klappe 31 kann auch durch einen Elektromagneten bewegt werden, der von einem Thermoelement aus Strom erhält, das durch die rückströmenden Abgase erwärmt wird.

Die Vorrichtung gemäß der Abb. 2 unterscheidet sich von der der Abb. 1 dadurch, daß nicht der Eintritt der Abgase in das Abgasrohr 2j, sondern eine Auslaßöffnung 35 des Rohres 2j durch ein von dem Thermostaten 33 beeinflußtes Ventil 36 gesteuert wird. Solange das Ventil 36 geöffnet ist, können die beim Auftreten eines Rückstaues in das Rohr 27 eingetretenen Abgase unten über die öffnung 35 austreten und gelangen daher nicht zur Zündflamme. Erst wenn der durch die rückströmenden Abgase erwärmte Thermostat 33 das Ventil 36 geschlossen hat, strömen die Abgase zur Zündflamme und erlöschen sie.

Claims

Patentansprüche:

i. Sicherheitsvorrichtung für gasbeheizte Geräte nach Patent 630601, bei der im Weg bei einem Rückstau zurückströmender Abgase als Steuerkörper eine Warteflamme angeordnet ist, die durch die Abgase erstickt wird und durch ihr Erlöschen das Schließen eines dem Hauptbrenner vorgeschalteten Hauptgasventils bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem von den zurückströmenden Abgasen iao genommenen Weg ein weiterer Steuerkörper (33) angeordnet ist, der bei seiner

Beeinflussung durch die zurückströmen-' den Abgase den Zutritt der Abgase zu der Warteflamme bewirkt.
2. Sicherheitsvorrichtung nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, .daß der S teuer körper aus einem Thermostaten (33) besteht, der eine die Einlaßöffnung eines die Löschgase zur Warteflamme führenden Abzweigrohres (27) beherrsehende Klappe (31) einstellt.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, den Thermostaten (33) mehr oder weniger der Einwirkung der bei einem Rückstau rückströmenden Abgase zu entziehen.
4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermostat von einer verstellbaren Platte

(34) ganz oder zum Teil abgedeckt wird.
5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermostat (33) an dem Abzweigrohr (27) befestigt ist.
6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerkörper ein durch die rückströmenden Abgase erwärmtes Thermoelement dient, das mittels eines von dem Thermostrom durchflossenen Elektromagneten die die Einlaßöffnung der Löschgasleitung (27) beherrschende Klappe (31) verstellt.
7. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerkörper ein Thermostat (33) vorgesehen ist, der ein Ventil (36) betätigt, das eine ins Freie führende Auslaßöffnung (35) der Abzweigleitung (27) für die Löschgase beherrscht. ,„

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen