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Verfahren zum ,Ordnen von Tabletten Auf die bekannte, schrittweise
bewegte Muldenkette einer Maschine zum Verpacken von Tabletten in Rollenform fallen
die Tabletten aus so viel senkrecht stehenden Schächten, als eine Packrolle Tabletten
enthalten soll. Um diesen Schächten die Tabletten schon vorgeordnet zuzubringen,
ist vorgeschlagen worden, die Tabletten auf einem ständig oder absatzweise bewegten
Förderband mit darüber angeordneten feststehenden Leisten zur Bildung von nebeneinanderliegenden,
der Anzahl der Schächte entsprechenden Tablettenreihen zu fördern. Bei dieser Art
und bei allen sonst noch vorgeschlagenen Arten der Vorordnung der Tabletten vor
den über der Muldenkette stehenden Schächten wurden die Tabletten während ihrer
Förderung nicht festgehalten und zwangsweise mitgenommen, sondern ihre Reihenbildung
war mehr oder weniger eine rein zufällige, welche die lückenlose Anfüllung der Schächte
mit Tabletten verlangsamte und dadurch die Leistung der Verpackungsmaschine herabdrückte
und bei der obendrein auch beschädigte Tabletten oder Tablettenbruch den Schächten
zugeführt wurde, der sich in denselben festsetzte und die Beschikkung der Muldenkette
mit Tabletten dann unterbrach.
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Diese Nachteile «-erden durch den Gegenstand der Erfindung behoben,
welcher als eine weitere Ausbildung des Verfahrens zum Ordnen, Abzählen und Zuführen
von Tabletten und ähnlichen Warenstücken auf schrittweise wandernden Auflagen für
dieselben nach Patent 5 19 628 eine Voror dnung für die aus den nebeneinanderstehenden
Schächten auf die schrittweise wandernden Auflagen, z. B. die bekannte Muldenkette
einer Verpakkungsmaschine. fallenden Tabletten usw. vor diesen Schächten in der
Weise ist, daß die Tabletten von einem regellosen Vorratshaufen in nebeneinanderliegende
und endlos aneinandergereihte, ständig oder schrittweise fortbewegte leasten- oder
rahmenartige und vorn offene Gebilde eingereiht werden, bei deren -Neigung die Tabletten
in die Schächte einfallen, was vorteilhaft beim Lauf der endlos aneinandergereihten
leasten- oder rahmenartigen Gebilde über eine Führungswalze für dieselben geschehen
kann, weil dort die Neigung sich von selbst ergibt, die sonst durch besondere Mittel
hervorgerufen werden muß.
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Die rahmen- oder kastenartigen Gebilde. von denen jedes zweckmäßig
nur eine Tablette aufnimmt, aber ebensogut auch mit mehreren Tabletten in deren
Förderrichtung hintereinander belegt sein kann, sind in einer solchen Anzahl nebeneinander
angeordnet, als Schächte für die Stückzahl einer Verpackung der Tabletten beieinander
stehen, und können in beliebiger Weise, z. B. durch Förderketten oder mit den Gebilden
besetzte Förderbänder, die für jede nebeneinderliegende Reihe der
Gebilde
einzeln oder für alle zusammen gemeinsam vorhanden sein können, endlos aneinandergereiht
sein.
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Der regellose Vorratshaufen der Tabletten o. dgl. kann auf einer endlosen
Förderbahn oder auf einer z. B. nach Art der bekannten Förderrinnen eine Rüttelbe-,vegung
vollführenden Auflage oberhalb der fortbewegten Gebilde für das zwangsweise Mitnehmen
der Tabletten liegen und von da die Tabletten auf und in die endlos aneinandergereihten
Gebilde fallen, wobei letztere selbst zur besseren Verteilung und Einfügung der
Tabletten in die Gebilde in dem Teil ihrer Beschickung auch eine Rüttelbewegung
erhalten können.
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Beschädigte Tabletten oder Tablettenbruch sollen von der Zuführung
nach den Schächten ausgeschlossen werden. Das wird nach der Erfindung dadurch ermöglicht,
daß die Tabletten in ihrer Lage in den leasten- oder rahmenartigen Gebilden durch
eine oder mehrere bewegliche oder feststehende Lenker gedreht oder quer zu ihrer
Förderrichtung verschoben werden, so daß die beschädigten Tabletten durch den mit
einer Durchlaßöffnung versehenen Boden der Gebilde durchfallen, während die einwandfreien
Tabletten immer Auflage mit dem durchbrochenen Boden der Gebilde behalten.
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Die Lenker können z. B. aus auf die Tabletten sich zweckmäßig exzentrisch
stützenden drehbaren Mitnehmern oder aus feststehenden und nacheinander erst an
der einen und dann an der anderen Längsseite der rahmen-oder kastenartigen Gebilde
wirksamen Leitschienen oder Leitbürsten oder aus sich drehenden Bürsten bestehen,
und wenn sich von vornherein oder durch die Lenker die beschädigten Tabletten über
der Durchlaßöffnung eines Gebildes befinden oder über ihr das Übergewicht haben,
so kippen und fallen sie durch die Durchlaßöffnung hindurch und können in einem
Behälter gesammelt werden.
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Weil infolge Tablettenbruchs oder anderer Ursachen die Zubringung
von Tabletten nach den Schächten niemals ganz lückenlos ist, empfiehlt es sich,
die Tablettenzubringung gegenüber dem Tablettenverbrauch aus den Schächten größer
zu machen und dafür zu sorgen, daß bei bis oben angefüllten Schächten die ihnen
weiter zugeführten Tabletten ohne Verletzung derselben abgeleitet werden.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß bei vollständig
mit Tabletten angefülltem Schacht die ihm weiterhin aus den rahmen- oder kastenartigen
Gebilden bei deren Neigung zufallenden Tabletten auf die im Schacht oberste Tablette
auftreffen, dort, gegebenenfalls infolge Mitnahme durch die Hinterwand der sich
weiter fortbewegenden Gebilde umkippen und dann vor oder hinter dem Schacht nach
unten fallen, so daß sie in einem Sammelbehälter aufgefangen werden können.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung, mit
der das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren ausgeübt werden kann, veranschaulicht,
und zwar in Abb. i im Längsschnitt und in Abb. 3 von oben gesehen, während Abb.
:2 das Ableiten der Tabletten bei gefülltem Schacht und Abb. 4 und 5 den Vorratsbehälter
mit schwingendem Boden von vorn und von der Seite gesehen zeigen.
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Die Vorrichtung beginnt mit dein Vorratsbehälter i (Abb. 4 und 5),
dessen Boden 2 auf einem Bock 3 drehbar befestigt ist und an dessen Arm 4 die Stange
5 angelenkt ist, welche durch den Hebel 6 eine hin und her gehende Schwingbewegung
erhält, die quer zur Förderrichtung (in Abb. 4 von rechts nach links) der zum Spalt
7 austretenden Tabletten verlÄuft. Der Boden :2 kann auch leicht geneiät sein, so
daß von ihm die Tabletten t leicht auf die feststehende oder eine Rüttelbewegung
ausführende Auflage 8 (Abb. i und 3) fallen, welche vorn die Leitnasen 9 zur Vorordnung
der Tabletten t in vier Reihen nebeneinander trägt. Unterhalb der Auflage 8 ist
über die @,#%alzen io und i i, von denen die Walze io im Pfeilsinne angetrieben
wird, das endlose Band 12 geführt, auf welchem mit den Nieten 13 (Abb. 3) Bleche
1.1 gehalten sind, von denen jedes einzelne zu vier rahmen- oder kastenartigen Gebilden
iß nebeneinander ausgestaltet ist. Diesen Gebilden i_5 fehlt in der Förderrichtung
der Tabletten t (Pfeil in Abb. i) die Vorderwand, so daß sie Schaufeln ähneln. Jedes
Gebilde i S hat im Boden eine Durchlaßöffnung 16, die sich auch in einer gleichen
Durchbrechung 17 des Bandes 12 fortsetzt. L-ber dem Bande 12 ist der aus Borsten
bestehende Abstreifer 18 angeordnet. welcher zweckmäßig zur Anpassung an die Stärke
der Tabletten t der Höhe nach verstellbar ist. Weiterhin in der Förderrichtung der
Tabletten stehen an der vorderen Seitenwand der Gebilde 15 die aus Borsten gefertigten
Lenker icl und anschließend an der hinteren Seitenwand der Gebilde 15 ebensolche
Lenker 2o, die ebenfalls zweckmäßig der Höhe nach verstellbar sind. Am gemeinschaftlichen
Träger der Lenker 2o sind die Leitnasen 2r mitbefestigt. Vor der Walze i i liegt
über die Breite des Bandes 12 eine Sperrschiene 2 2 (Abb. i und 2) und unterhalb
derselben stehen die vier Schächte 23 mit den davor befindlichen weiteren vier Schächten
-24. Unterhalb des Bandes 12 ist ein Sammelbehälter 25 vorhanden.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist nun die folgende.
Die
Tabletten t werden in den Vorratsbehälter I eingeschüttet und nach ihrem Austritt
hinter dessen Spalt 7 durch den sich quer zur Förderrichtung der Tabletten hin und
her bewegenden Boden 2 zerstreut, so daß sie von da auf die Auflage 8 und von dieser
in die Gebilde 15 schon möglichst gleichmäßig verteilt gelangen. Soweit mehr als
eine Tablette t in einem Gebilde -I 5 ist, wird sie durch den Abstreifer 18 so lange
an ihrer Förderung gehindert, bis sie einmal ein leeres Gebilde 15 findet und sich
dort einlegt. Nenn in die Gebilde 15 Tablettenbruch zu liegen. kommt, so wird derselbe
teilweise schon durch die Durchlaßöffnungen 16 und 17 in den Sammelbehälter 25 gefallen
sein. Andernfalls werden alle Tabletten t in den Gebilden 15 zunächst durch die
Lenker i9 in Abb. 3 nach oben und dann durch die Lenker 2o nach unten verschoben,
so daß die beschädigten Tabletten ihre Auflage auf dem Boden der Gebilde 15 verlieren
und in den Behälter 25 kippen und fallen, während die einwandfreien Tabletten t
bei ihrer Verschiebung durch die Lenker I g und 20 ständig Auflage mit dem Boden
der Gebilde 15, deren Durchlaßöffnung 16 entsprechend bemessen ist, behalten. Die
Leitnasen 21 bringen dann alle Tabletten in die :Mitte der Breite der Gebilde 15.
Beim Lauf des Bandes 12 über die Walze I I nehmen die Gebilde 15 mit den
Tabletten t eine geneigte Lage ein, in welcher zunächst die Tabletten durch die
Sperrschiene -22 am Fall gehindert «-erden, hinter derselben aber in die Schächte
23 einfallen, von wo aus sie in die bekannte Muldenkette der Verpackungsmaschine
gelangen. Die Förderung der Tabletten t durch die Gebilde 15 nach den Schächten
23 erfolgt mit Rücksicht auf etwaigen Tablettenbruch und unbesetzte Gebilde 15 schneller,
als der Verbrauch aus den Schächten 23 in die Muldenkette der Verpackungsmaschine
stattfindet. Ist nun, wie in Abb. 2 gezeigt, ein Schacht 23 vollständig mit Tabletten
t angefüllt, so trifft die ihm weiter zugeführte Tablette auf die im Schacht 23
oberste Tablette auf, kippt dort um und fällt in den Schacht 24 und von da in einen
Sammelbehälter. Das Umkippen der Tabletten geschieht dabei durch die Hinterwand
der Gebilde 15 zwangsläufig. Gegebenenfalls können für den Übergang der Tabletten
t aus den Gebilden 15 in die Schächte 23 und 2d. noch besondere Leitbleche
o. dgl. angeordnet sein.