DE513457C - Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material - Google Patents

Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material

Info

Publication number
DE513457C
DE513457C DEH103317D DEH0103317D DE513457C DE 513457 C DE513457 C DE 513457C DE H103317 D DEH103317 D DE H103317D DE H0103317 D DEH0103317 D DE H0103317D DE 513457 C DE513457 C DE 513457C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
manufacture
refractory material
highly refractory
corundum
molded parts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH103317D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Vacuumschmelze GmbH and Co KG
Original Assignee
Heraeus Vacuumschmelze AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heraeus Vacuumschmelze AG filed Critical Heraeus Vacuumschmelze AG
Priority to DEH103317D priority Critical patent/DE513457C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE513457C publication Critical patent/DE513457C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Herstellung von Formstücken aus hochfeuerfestem Material Als feuerfestes Material wird in Industrieöfen am häufigsten Schamotte verwendet, deren Feuerfestigkeit man durch Beimengung reiner Tonerde, evtl. in Form von künstlichem oder natürlichem Korund, zu steigern versucht hat. In der Tat wurden auf diesem Wege günstige Resultate erzielt, und man kommt bis zu Tonerdegehalten von 85 bis 9o °/0. Bei Temperaturen, die über 160o° hinausgehen, reicht jedoch die Feuerfestigkeit der Schamotte nicht aus; man verwendet dann Silikasteine, die etwa bei 174o bis i760 ° abzuschmelzen beginnen, für noch höhere Temperaturen Magnesitsteine, die aber den Nachteil haben, sehr empfindlich gegen Temperaturwechsel zu sein und zum Springen zu neigen. Man ist daher seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem widerstandsfähigeren Steinmaterial. Karborundsteine; deren Feuerfestigkeit befriedigen würde, sind nur in reduzierender Atmosphäre haltbar. Zirkonsteine sind zur Zeit ihres hohen Preises wegen noch nicht verwendbar. Bei Kalksteinen würde die Feuerfestigkeit befriedigen, die Standfestigkeit jedoch nicht, und namentlich zerfällt Kalk bei Temperaturen unter Zoo bis 300' unter dem Einfluß des Wasserdampfes und der Kohlensäure der Luft.
  • Die eingangs erwähnten hochtonerdehaltigen Schamottesteine zeigen nun, wenn man sie bis an die Grenze ihrer Feuerfestigkeit beansprucht häufig ein eigenartiges Verhalten, namentlich wenn sie anspritzenden Schlackentropfen ausgesetzt sind: Die kieselsäurereicheren Anteile, deren Schmelzpunkt niedriger liegt und deren Angreifbarkeit durch Schlacken größer ist, schmelzen aus dem Stein heraus, und es bleibt ein poröses Gerüst der tonerdereichsten Anteile stehen.
  • Aus theoretischen Erwägungen und aus der Beträchtung der Schmelzpunktskurven von Tonerde-Kieselsäure-Gemischen ist es bekannt, daß der höchste Schmelzpunkt dieser Reihe bei =oo 0/0 Tonerdegehalt liegt; die Herstellung solcher Steine und Formstücke mit einem über 95°/0 liegenden Tonerdegehalt ist jedoch bisher noch nicht gelungen; bei zoo0/0 Tonerde würde ein Schmelzpunkt von 195o bis 2ooo ° zu erwarten sein, so daß man solche Steine bis etwa i8oo ° in Industrieöfen würde beanspruchen können.
  • Eingehende Versuche haben nun Wege gewiesen, wie man auch Massen mit 95 bis 9811/0 Tonerdegehalt zu Formstücken verarbeiten kann. Als Basis verwendet man in an sich bekannter Weise eine möglichst reine Tonerde in möglichst dichter Form, also beispielsweise natürlichen Korund oder künstlich geschmolzene Tonerde, wie solche als Schleifmaterial vielfältig verwendet- wird und die nach dem Herstellungsverfahren 95 bis 980/0 Tonerdegehalt aufweist. Es hat sich nun gezeigt, daß der gekörnte künstliche oder natürliche Koründ bereits bei Temperaturen von r2oo bis 1500' eine gewisse Sinterfähigkeit besitzt, so daß es zur Herstellung von Steinen und Formstücken bereits genügt; natürlichen oder künstlichen Korund ohne ein artfremdes Bindemittel in eine Hohlform lose einzufüllen oder einzustampfen und ihn in dieser Hohlform nachher auf Temperaturen von z3öo bis 1500' zu erhitzen, ui#- .xlä-ch Abkühlung einen festgesinterten Stein zu erhalten; der nach Entfernung aus der Form '-ohne weiteres verwendet werden kann. Als Beispiel seien folgende beiden Herstellungsmethoden angeführt: Die Form wird gebildet aus einem verhältnis= mäßig dünnen Eisenblech, in dessen Inneres das Korund in geeigneter Körnung enthaltende Gemisch eingefüllt wird, während man die Außenseite mit irgendeinem beliebigen feuerfesten und wärmeisolierenden :Material umgibt. Der Eisenblechförm wird an beiden Enden Strom genügender Stärke zugeführt oder evtl. induktiv in dem Eisenblech erzeugt, so daß die Eisenblechform eine Temperatur von i3öo bis 1400' erreicht. Nachdem diese Temperatur einige Zeit eingewirkt hat, ist das körnige, in die Form eingefüllte Material zu einem festen Formstück versintert.
  • Eine ändere :Herstellungsmöglichkeit besteht darin, daß man den Korund beispielsweise in eine Pappform einfüllt und diese Pappform in Kohlegrieß einsetzt; der in bekannter Weise durch Stromdurchleiten erhitzt wird. Auch auf diese Weise erhält man gutgesinterte Formstücke.
  • Erforderlichenfalls: kann der Sinterprozeß erleichtert und: die Dichte des fertigen Steines erhöht werden, indem man den Körundsand in die Formen einstampft oder preßt.
  • Die so erhaltenen Steine besitzen neben einer befriedigenden Festigkeit die Eigenschaft, gegen Temperaturwechsel sehr unempfindlich zu 'sein; sie fällen scharfkantig und formschön aus und besitzen bis zu den höchsten Gebrauchstemperaturen eine fast verschwindende Nachschwindung, die sich im allgemeinen zwischen i und 2,5 °/o bewegt. Der Sinterprozeß läßt sich weiter in der Weise erleichtern; däß man als Ausgangsmaterial nicht nur gekörnten, geschmolzenen Korund verwendet, sondern diesem 5 bis 2o °/a calcinierte Tonerde beimischt. Diese Masse läßt sich ebenfalls verarbeiten, indem man sie trocken einfüllt und sintert.
  • Es sei noch erwähnt, daß sich solche Steine mit über 95"/, Tonerdegehalt Metallen gegenüber vollkommen neutral verhalten und gegen Schlackenangriff saurer wie basischer Art verhältnismäßig sehr widerstandsfähig sind.
  • In der vorstehenden Beschreibung ist der Einfachheit halber nur. von Steinen und Formstücken gesprochen; selbstverständlich lassen sich die angegebenen Herstellungsverfahren sinngemäß auch auf komplizierte Formstücke; wie Rohre und Tiegel, anwenden:

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE:` r. Herstellung von Formstücken aus hochfeuerfestem Material mit mehr als 95°/0 Tonerdegehalt, gekennzeichnet durch direkte Sinterüng des in passender Körnung iri beim Brennen nicht formbeständigen Formen ohne Zusatz eines Bindemittels eingefüllten Materials.
  2. 2: Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial natürlicher öder künstlicher Korund verwendet wird,
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erleichterung der Sinterung ohne Verringerung des Tonerdegehaltes des fertigen Formlings der aus reinem Korund - bestehenden Grundmasse 5 bis 2o0/0 calcinierte Tonerde zugesetzt werden.
DEH103317D 1925-08-30 1925-08-30 Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material Expired DE513457C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH103317D DE513457C (de) 1925-08-30 1925-08-30 Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH103317D DE513457C (de) 1925-08-30 1925-08-30 Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE513457C true DE513457C (de) 1930-11-27

Family

ID=7169226

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH103317D Expired DE513457C (de) 1925-08-30 1925-08-30 Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE513457C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE902235C (de) Gegossenes feuerfestes Erzeugnis auf Zirkonoxydbasis
DE2520993C3 (de) Feuerfeste Masse auf der Basis von Kieselsäureanhydrid und ihre Verwendung zur Herstellung der Auskleidung eines Gießtrichters sowie Verfahren zur Behandlung einer solchen Auskleidung
DE2200002B2 (de) Ungebrannte heterogenesclunelzei"le Mischung
DE513457C (de) Herstellung von Formstuecken aus hochfeuerfestem Material
DE102016112042B4 (de) Wärmedämmender, feuerfester Formkörper, insbesondere Platte, und Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung
DE2133469C3 (de) Halbstarres feuerfestes Isoliermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
DE582893C (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Produkten aus Magnesiumsilikaten
DE541380C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Massen und Steine durch Brennen eines im wesentlichen aus geschmolzenem Aluminiumoxyd und gebranntem Magnesit bestehenden Gemisches
DE588805C (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Formsteinen oder Werkstuecken aus kristallinischen Metalloxyden
DE599679C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Steine
AT158208B (de) Verfahren zur Herstellung von temperaturwechselbeständigen Magnesitsteinen.
DE767579C (de) Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia
DE606701C (de) Verfahren zur Herstellung von Chromitsteinen
DE2103028A1 (de) Wandmatenal fur Blockformauf satze zum Giessen von Stahl oder ande rem Metall
DE3612277C2 (de)
DE2443519A1 (de) Feuerfeste masse
DE738968C (de) Verfahren zum Herstellen von Gussformen
AT202506B (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Magnesit-Chromformkörper
DE358823C (de) Verfahren zur Herstellung einer Gussformausstrichmasse
DE573305C (de) Verfahren gemaess Patent 487110 zur Herstellung feuer- und saeurefester keramischer Erzeugnisse
DE2735926A1 (de) Feuerfestes baumaterial, insbesondere in form von bausteinen, und verfahren zur herstellung
DE802621C (de) Gegossenes feuerfestes Erzeugnis
DE590357C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Koerper
DE544681C (de) Verfahren zur Erzeugung keramischer Produkte aus alkalifreien Magnesiumsilikaten
DE722674C (de) Verfahren zur Herstellung von getemperten Hochofenschlackenformlingen