DE50937C

DE50937C - Walzwerk zum gleichzeitigen Walzen mehrerer Radreifen aus einem Block

Info

Publication number: DE50937C
Application number: DENDAT50937D
Authority: DE
Original assignee: J. MUNTON in Maywosd, Cook, Illinois, V. St. A
Anticipated expiration: 1909-06-12

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die gegenwärtige Erfindung bezieht sich auf die Fabrikation von gewalzten Stahlradreifen und Ringen.

Bei dieser Fabrikation war es bisher üblich, für jeden zu erzeugenden Radreifen eine besondere Luppe zu giefsen, deren Gewicht dem des herzustellenden Radreifens entsprach, worauf jede Luppe für sich bis zur Fertigstellung weiter verarbeitet wurde.

Bei Herstellung gewalzter Stahlradreifen nach diesem Vorgang stellt sich ein bedeutender Verlust wegen der Unvollkommenheit der Luppen ein, insbesondere wenn man sie ringförmig giefsen will, um die Arbeit, die Kosten und die Beschädigung des Metalles zu vermeiden, die mit dem Stanzen verbunden sind. Die erzeugten Reifen sind auch häufig unvollkommen und ermangeln der Gleichförmigkeit. Wenn einzelne Luppen gegossen und für jeden Reifen einzeln verarbeitet werden, so hat es. sich auch nicht als durchführbar erwiesen, ungeschweifste Reifen von geringem Gewicht und geringer Dicke durch Walzen herzustellen.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, ein Verfahren anzugeben, um gewalzte Stahlreifen herzustellen, mittelst welches sie weit billiger und schneller, besser und gleichförmiger hergestellt werden können als bisher, wodurch der Metallverlust infolge unvollkommener Gröfse zum grofsen Theile, wenn nicht vollständig vermieden werden kann, und wobei selbst leichte und dünne Reifen mit geringen Kosten hergestellt werden können.

Nach vorliegender Erfindung giefst man zuerst eine ringförmige Luppe von solcher Gröfse und solchem Gewicht, dafs man mehrere Reifen von der gewünschten Gröfse und Gewicht herstellen kann; ebenso ist auch ein Eingufsring am oberen Theil der ringförmigen Luppe vorgesehen.

Die Luppe sollte auf diese Weise in einem Gewicht von 1 bis 3 t hergestellt werden.

Diese gröfse ringförmige Luppe wird, nachdem sie entsprechend warm gemacht wurde, in ein geeignetes Walzwerk gebracht, dessen Walzen mit Schneidplatten versehen sind, welche die ringförmige Luppe in eine Anzahl getrennter Ringe theilen, indem das durch die Schneidplatten verdrängte Metall gleichzeitig in die Ringe geprefst wird, während diese ausgearbeitet werden, wodurch das Metall verdichtet wird. Den Walzen giebt man am oberen Ende gleichfalls Schneidplatten, um den Angufsring am oberen Theil der Luppe abzuschneiden und. sie so von Verunreinigungen freizumachen. Obgleich die Schneidplatten auf den Umfang der ringförmigen Luppe wirken, so wird doch das durch diese Platten verdrängte Metall seitlich in die Kanten der benachbarten Ringe geprefst, so dafs das Verdichten beim Zertheilen der Luppe an den Kanten der erzeugten Ringe erfolgt.

Man macht die Schneidplatten am besten nicht so tief, dafs sie vollkommen durch die Luppe hindurchgehen, so dafs der letzte Theil des Abtrennens beim gleichzeitigen Auswalzen der-Ringe zu einem gröfseren Durchmesser vorgenommen wird.

Es kann so die ganze Reihe von Reifen, die aus der Luppe hergestellt werden, gleichzeitig mehr oder weniger ausgewälzt werden.

Da nach vorliegender Erfindung die Gufsstücke eine verhältnifsmäfsig grofse Masse haben, so können sie leicht in gleichmäfsiger Qualität und frei von Fehlern hergestellt werden, mit Ausnahme des oberen Theiles, der entfernt werden kann. Da ferner zwei oder mehr Reifen gleichzeitig aus der ringförmigen Luppe hergestellt und mehr oder weniger ausgewalzt werden, so können die gewalzten Reifen sehr rasch und billig und sehr dicht und homogen hergestellt werden; das letztere vornehmlich wegen der Wirkung der Schneidplatten beim Theilen der ringförmigen Luppe durch Druck.

In der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. ι eine nach vorliegender Erfindung hergestellte ringförmige Luppe dargestellt, deren Grofse und Gewicht für die Herstellung von drei Lokomotivradreifen berechnet ist. Fig. 2 zeigt dieselbe, nachdem sie durch die Wirkung der Schneidplatten auf den Walzen theilweise getrennt und verdichtet ist. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Stadium des Verfahrens ist der Umfang der rotirenden Walze mit dem ringförmigen Reifen noch nicht in Berührung gekommen. Fig. 3 ist eine ähnliche Ansicht, die ringförmige Luppe in einem vorgeschritteneren Stadium der Bearbeitung zeigend, wobei« der Umfang der Hauptwalze bereits auf den Umfang der ringförmigen Luppe wirkt und sie so zu einem gröfseren Durchmesser auswalzt, während die Schneidplatten sie gleichzeitig in mehrere Reifen zertheilen und das verdrängte Metall in die einzelnen Reifen drängen. Fig. 4 zeigt die bei Beendigung des Verfahrens hergestellten Reifen.

In der Zeichnung ist A die ringförmige Luppe, die nach dem ersten Theil des gegenwärtigen Verfahrens gegossen ist. Der Angufs mufs abgeschnitten werden, wie bei α dargestellt. Die Höhe des Angufsringes ändert sich mit der Höhe der Luppe und auch noch mit anderen Umständen, sollte aber für gewöhnlich ca. 25 bis 80 mm betragen; die punktirten Linien a^-a¹, Fig. 1, zeigen die Linien, nach welchen die ringförmige Luppe getheilt werden soll, um die getrennten Reifen BBB herzustellen. C zeigt die Haupt- oder getriebene Walze eines gewöhnlichen Radreifenwalzwerkes und D die innere oder Gegenwalze. Die Walze C ist mit einer oder mehreren Schrieidplatten c versehen, um die ringförmige Luppe durch den auf sie ausgeübten Druck zu zertheilen, wenn die Walzen und die Luppe sich drehen. Die Anzahl der benutzten Schneidplatten c kann je nach der Anzahl der aus einer Luppe herzustellenden Reifen geändert werden; die Walze C ist aufserdem mit einer Schneidplatte c¹ versehen, um gleichzeitig den Angufsring α von der Luppe abzuschneiden. Die innere oder bewegliche Walze D, welche auf den inneren Umfang der ringförmigen Luppe wirkt, wird auch am besten mit entsprechenden Schneidrippen .d d d^l versehen, doch sollten diese verhältnifsmäfsig schwach sein, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Doch kann man die Schneidplatten auf der Walze D auch ganz entbehren, wenn dies wünschenswerth erscheint. Nachdem die ringförmige Luppe auf diese Weise durch Drucke in zwei oder mehr Reifen B B getheilt worden ist, werden dann diese Reifen in bekannter Weise fertig gewalzt.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Walzwerk zum gleichzeitigen Walzen mehrerer Radreifen aus einem Block, gekennzeichnet durch eine Walze (C), welche mit Schneidringen (c c^l) und zwischen diesen liegenden Kalibereinschnitten versehen ist, und einer Walze (D), welche mit den entsprechenden Kalibereinschnitten ausgestattet ist und gleichfalls Schneidringe (dd¹) erhalten kann, wobei sämmtliche Reifen zu gleicher Zeit abgeschnitten und gewalzt werden. -^;

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.