DE4437103A1 - Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Reinigung in einem Spülautomaten - Google Patents
Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Reinigung in einem SpülautomatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen In
strumenten-Reinigung von im Labor und Krankenhaus benutzten medizinischen
und/oder chirurgischen und endoskopischen Instrumenten, wie Operationsbestecken,
Katheter, Atemschläuche, Endoskope und dergl., die in einem Einsatzwagen
oder Spülgutträger eines programmgesteuerten Spülautomaten zum Reinigen,
Desinfizieren und ggf. Trocknen abgelegt werden, wobei Reinigungsflüssigkeit den
Einsatzwagen samt Spülgut durchströmt. Ferner betrifft die Erfindung eine Spül
maschine zur Durchführung des Verfahrens.
Die maschinelle Dekontamination chirurgischer Instrumente erfordert sowohl eine
optimale Reinigung als auch Desinfektion. Die im Labor und Krankenhaus einge
setzten Spülautomaten sind hierfür mit Spezialprogrammen für die Behandlung des
unterschiedlichen medizinischen Instrumentariums ausgestattet. Je nach Art des
Spülgutes, wie Atemschläuche, Endoskope, MIC-Instrumente oder dergl. sind fer
ner auch Spezial-Einsatzwagen oder separate Spülgutträger ausgebildet, in wel
chen das jeweils zu reinigende Spülgut abgelegt wird.
Die Reinigung ist prinzipiell nur maschinell standardisierbar und wird in sinnvoller
Weise im Dekontaminationsverfahren getrennt vor der Desinfektion durchgeführt,
weil bei chirurgischen und endoskopischen Instrumenten die Kontamination im
wesentlichen proteinhaltig ist. Eine Desinfektion vor einer Reinigung kann daher,
einhergehend mit einer Denaturierung, das Reinigungsergebnis beeinträchtigen.
Bei den medizinischen Instrumenten sollte jedoch das Dekontaminationsverfahren
derart optimiert sein, daß nicht nur eine zufriedenstellende Reinigung sondern dar
über hinaus auch eine Reinigungsleistungsreserve gegeben ist, um auch bei spül
technischen Grenzsituationen, bspw. hervorgerufen durch eine besondere Kon
struktion des Spülgutes, noch ein optimales Behandlungsergebnis zu sichern. Be
kannte Methoden, bei welchen die Reinigung durch optische Inspektion bzw. indi
rekt über eine Keimaustragung oder -abtötung bewertet wird, reicht hierfür in der
Regel nicht aus. Hier soll die Erfindung durch eine objektive, quantitative Bewert
barkeit Abhilfe schaffen.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird das vorste
hende Probleme erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sowie ein Spülautomat mit einem
Einsatzwagen oder Spülgutträger, in welchem die zu behandelnden Instrumente in
zugeordneten Halterungen oder dergl. ablegbar sind, können den weiteren An
sprüchen zu entnommen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorteilhaft möglich, die Reinigungs
leistung sowohl des Gerätes als auch des angewählten Dekontaminationspro
gramms nachkontrollierbar sicherzustellen, bzw. periodisch als Qualitätssiche
rungsmaßnahme zu überprüfen.
Für das Verfahren wird ein Spülautomat verwendet, welcher auswählbare Pro
gramme zum Reinigen, Desinfizieren und ggf. Trocknen von im Labor und Kran
kenhaus benutzten medizinischen und/oder chirurgischen und endoskopischen In
strumenten, wie Operationsbestecken, Katheter, Atemschläuche, Endoskope und
dergl. besitzt. Die zu behandelnden Instrumente werden dabei in einem separaten
Einsatzwagen oder Spülgutträger des Spülautomaten abgelegt, wobei Reinigungs
flüssigkeit den Einsatzwagen samt Spülgut in den wasserführenden Programmab
schnitten durchströmt. Als Reinigungs- und Desinfektionsspülautomat kann z. B.
der Reinigungsautomat G 7730 sowie ein Einsatzwagen für flexible Endoskope
(DE-OS 34 43 912) der Anmelderin zur Anwendung kommen.
Jeweils zu Anfang einer Instrumentenbehandlung werden zusammen mit den im
separaten Einsatzwagen oder Spülguträger des Spülautomaten zum Reinigen und
Desinfizieren abgelegten Instrumenten ein oder mehrere mit Blut-, Milch- und/oder
Eiproteinen kontaminierte Reinigungsindikatoren in unmittelbarer Nähe der zu be
handelnden Instrumente im Wagen mit abgelegt und vom angewählten Reini
gungs-und Desinfektionsprogramm mitbehandelt. Die Kontaminierung (ob Blut-, Ei- und/oder
Milchproteine) der Reinigungsindikatoren richtet sich fallweise vorzugs
weise nach der vorliegenden Instrumentenanschmutzung.
Nach beendetem Dekontaminationsprogramm werden die Reinigungsindikatoren
aus dem Einsatzwagen wieder entfernt und separat einer Restkontaminationsüberprüfung
unterzogen. Als Reinigungsindikatoren sind Mikrofilter verwendet, die
nach der Instrumentenbehandlung vorzugsweise auf ihren Restproteingehalt un
tersucht werden.
Die Reinigungsindikatoren werden in Strömungsrichtung der zugeführten Spül- oder
Reinigungsflüssigkeit gesehen dicht hinter den durchspülten Instrumenten im
separaten Spülgutträger des Wagens abgelegt, oder mit den Schlauchenden der
hohlen Instrumente direkt abnehmbar adaptiert, so daß sie gleichermaßen wie die
Instrumente vom Spülwasserstrom sowie vom ggf. vorhandenen Trocknungsluft
strom durchflossen werden. Die Mikrofilter als kontaminierte Reinigungsindikato
ren bestehen aus gesintertem Borosilikatglas und können je nach Prüferfordernis
(Anwendung und Kontaminität) eine Porosität zwischen 10 und 100 µm besitzen.
Mit Blutproteinen kontaminierte Reinigungsindikatoren besitzen beispielsweise
eine Porosität von 10-16 µm.
Die dem Einsatzwagen nach Programmende entnommenen Reinigungsindikatoren
werden im Labor auf ihren Restproteingehalt hin untersucht. Die erfolgt beispiels
weise durch Pulverisieren und Lösen der Proteine in einem definierten Volumen ei
ner SDS-Lösung (Sodium-Dodecylsulfat) chemisch/photometrisch mittels einer
modifizierten OPA-Methode.
Es können natürlich auch Untersuchungen nach anderen Restverunreinigungen
vorgenommen werden, wenn die Indikatoren dafür entsprechend präpariert bzw.
kontaminiert waren. Jedoch dürften Spülgutanschmutzungen auf Proteinbasis bei
medizinischen Instrumenten wohl die Regel sein.
Claims (6)
1. Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Reinigung von
im Labor und Krankenhaus benutzten medizinischen und/oder chirurgischen und
endoskopischen Instrumenten, wie Operationsbestecken, Katheter, Atemschläu
che, Endoskope und dergl., die in einem Einsatzwagen oder Spülgutträger eines
programmgesteuerten Spülautomaten zum Reinigen, Desinfizieren und ggf. Trock
nen abgelegt werden, wobei Reinigungsflüssigkeit den Einsatzwagen samt Spülgut
durchströmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusammen mit den im Einsatzwagen oder Spülguträger des Spülautomaten
abgelegten Instrumenten ein oder mehrere kontaminierte Reinigungsindikatoren
vom selben Reinigungs- und Desinfektionsprogramm mitbehandelt werden, und
daß die Reinigungsindikatoren nach der Instrumentenbehandlung einer Restkonta
minations-Überprüfung unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mikrofilter als kontaminierte Reinigungsindikatoren verwendet sind, die nach
der Instrumentenbehandlung dem Einsatzwagen entnommen und vorzugsweise
auf ihren Restproteingehalt untersucht werden.
3. Spülautomat mit einem Einsatzwagen oder Spülgutträger, in welchem die zu
behandelnden Instrumente in zugeordneten Halterungen oder dergl. ablegbar sind,
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsindikatoren in unmittelbarer Nähe der zu reinigenden Instru
mente im Einsatzwagen abgelegt sind.
4. Spülautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsindikatoren in Strömungsrichtung der zugeführten Spül- oder
Reinigungsflüssigkeit gesehen dicht hinter den durchspülten Instrumenten im Wa
gen abgelegt oder an die Schlauchenden der hohlen Instrumente oder dergl. adap
tiert sind.
5. Spülautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsindikatoren aus gesintertem Borosilikatglas bestehende mit
Blut-, Milch- und/oder Eiproteinen kontaminierte Mikrofilter sind.
6. Spülautomat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrofilter Porositäten zwischen 10 und 100 µm aufweisen.
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