DE4336976A1 - Rädergetriebe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rädergetriebe in Form eines
Umlaufgetriebes, bei dem wenigstens ein außenverzahntes
Planetenrad von jeweils einer ersten, inneren Kurbel
geführt in wenigstens einem innenverzahnten Hohlrad
umläuft, wobei die innere Kurbel jeweils über eine
zweite, äußere Kurbel gelenkig mit der Kolbenstange
wenigstens eines Antriebszylinders verbunden ist, und
bei dem die innere Kurbel mit einem Gegengewicht als
Ausgleichsmasse versehen ist.
Zur Umwandlung oszillierender Linearbewegungen,
beispielsweise der Kolbenbewegungen eines Antriebs
zylinders, in Drehbewegungen werden in der Regel Schub
kurbelgetriebe eingesetzt. Bei diesen wirkt der sich
bewegende Kolben über ein Kreuzgelenk und eine Pleuel
stange auf eine umlaufende Kurbel, die Teil einer
Kurbelwelle ist und an deren Drehachse die Antriebs
energie abgegriffen werden kann. Daneben kann die Um
setzung einer oszillierenden Linear- in eine Drehbe
wegung auch über ein Rädergetriebe der eingangs genann
ten Art erfolgen, das eine Kombination aus einem Schub
kurbelgetriebe und einem herkömmlichen Rädergetriebe
darstellt. Rädergetriebe dienen in erster Linie dazu,
Drehbewegungen von einer Welle auf eine andere zu über
tragen. Dadurch, daß bei einem solchen Rädergetriebe
die Achse des umlaufenden Planetenrades über ein Schub
kurbelgetriebe mit dem Kolben eines Antriebszylinders
verbunden wird, kann dessen Hubbewegung auch hier in
eine rotierende Bewegung umgesetzt werden.
Bei derartigen Rädergetrieben stellt es eine bereits
bekannte Maßnahme dar, zur Erzielung einer größeren
Laufruhe die das Planetenrad mit der Achse des Hohl
rades verbindende innere Kurbel bzw. Kurbelwelle, an
der die Leistungsabgabe erfolgt, an ihren dem Planeten
rad abgewandten Ende mit einem Gegengewicht als Massen
ausgleich zu versehen. Eine vollständige Aufhebung der
Massenkräfte ist dabei jedoch nicht möglich, da dieses
Gegengewicht bei seiner Rotationsbewegung keine aus
schließlich in Richtung der Zylinderachse wirkende
Wechselkraft erzeugt, wie dies erforderlich wäre, um
die aus dem Gewicht der Systemkomponenten resultieren
den Massenkräfte erster Ordnung zu kompensieren. Viel
mehr erzeugt das umlaufende Gegengewicht eine Flieh
kraft, die außer einer in Achsenrichtung, d. h. kompen
sierend wirkenden Komponente auch eine dazu senkrecht
wirkende Komponente erzeugt, die als Querkraft wirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rädergetriebe der
eingangs genannten Art bereitzustellen, das über einen
vollständigen Massenausgleich verfügt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Räderge
triebe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruchs 1. Dadurch, daß bei dem Rädergetriebe nach der
Erfindung auch die zweite, außen umlaufende Kurbel bzw.
Kurbelwelle mit einem Gegengewicht versehen ist, dessen
Schwerpunkt den gleichen Abstand von der Drehachse der
Kurbel aufweist wie der Anlenkpunkt der Kolbenstange,
und dieses Gegengewicht aufgrund seiner Anordnung eine
gradlinige Bewegung vollführt, die senkrecht zur
Pendelbewegung des Kolbens verläuft, werden die durch
das Gegengewicht der inneren Kurbel bzw. Kurbelwelle
hergerufenen Querkräfte vollständige kompensiert. Da an
Rädergetriebewerken der eingangs genannten Art kon
struktionsbedingt keine Massenkräfte zweiter Ordnung
auftreten, wird durch die bei dem erfindungsgemäßen
Rädergetriebewerk erzielte Kompensation der Massen
kräfte zweiter Ordnung ein vollständiger Massenaus
gleich erreicht.
Das Rädergetriebe nach der Erfindung eignet sich,
insbesondere wenn es in Form eines Kreuzrädergetriebes
mit je zwei Hohlrädern und zwei Planetenrädern konzi
piert ist, besonders gut für eine Kombination mit
Motoren, die nach dem Stirling-Kreisprozeß arbeiten,
wobei insgesamt vier Zylinder mit einer Phasenver
schiebung von jeweils 90° als sogenannter doppelt
wirkender Stirlingmotor zusammengefaßt sind. Das
Kurbelgehäuse kann bei dem Rädergetriebe entsprechend
der Erfindung äußerst klein und kompakt gestaltet
werden und kann dadurch mit dem Betriebsdruck des
Prozeßgases für den Stirling-Kreisprozeß beaufschlagt
werden. Letzteres wiederum führt dazu, daß bei dieser
Kombination aufwendige Dichtmaßnahmen an den Kolben-
Stangen, wie sie ansonsten bei doppelt wirkenden
Stirlingmotoren erforderlich sind, entfallen können,
was zu wesentlich verringerten Reibungsverlusten und zu
einer weiteren Reduzierung der Bauhöhe derartiger
Anordnungen führt. Ein weiterer wichtiger Vorteil
besteht darin, daß bei einer derartigen Kombination die
gesamte Anordnung liegend ausgeführt sein kann.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 jeweils in schematischer Darstellung ein
herkömmliches Schubkurbelgetriebe sowie
ein Rädergetriebe,
Fig. 3 ein Rädergetriebe mit vollständigem
Massenausgleich,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Zylinderanordnung
mit einem Kreuzrädergetriebe,
Fig. 5 eine Explosionsdarstellung des Kreuzräder
getriebes in Fig. 4 und
Fig. 6 eine Prinzipskizze des Zusammenwirkens der
in den Fig. 4 und 5 gezeigten Anord
nung.
Bei dem in Fig. 1 zu Vergleichszwecken dargestellten
Schubkurbelgetriebe wird die oszillierende Bewegung
eines Kolbens 1 eines Antriebszylinders 2 über eine
Koppel oder Pleuelstange 3 auf eine auf einer Kreisbahn
umlaufende Kurbel 4 übertragen und auf diese Weise in
eine Drehbewegung umgewandelt. Die Anlenkung der
Pleuelstange 3 am Kolben 1 erfolgt dabei über ein
Kreuzgelenk 5, da die Pleuelstange 3 eine zweidimen
sionale Bewegung in der zeichenebene ausführt.
Demgegenüber vollführt bei den in Fig. 2 dargestellten
Rädergetriebe die Kolbenstange 13 eines Kolbens 11, der
in einem Zylinder 12 angeordnet ist, die gleiche Be
wegung wie der Kolben 11 selbst. Die Kolbenstange 13
ist über eine äußere Kurbel 14 an einer inneren Kurbel
15 angelenkt, die, wie die Kurbel 4 des Schubkurbel
getriebes, auf einer Kreisbahn umläuft und an deren
Drehachse die Antriebsleistung des Zylinders 12 als
Rotationsenergie abgenommen werden kann. Die innere
Kurbel 15 bildet zugleich den Steg für ein Planetenrad
16, das mit seiner Außenverzahnung auf einem innenver
zahnten Hohlrad 17 umläuft. Der Durchmesser des
Planetenrades 16 ist dabei halb so groß wie derjenige
des Hohlrades 17; die Länge der äußeren Kurbel 14
entspricht exakt der Länge der inneren Kurbel 15.
Während das in Fig. 1 dargestellte Schubkurbelgetriebe
über keinerlei Massenausgleich verfügt, entfallen bei
dem in Fig. 2 gezeigten Rädergetriebe aufgrund der
gewählten Konstruktion sämtliche Massenkräfte zweiter
Ordnung, so daß nur Massenkräfte erster Ordnung wirksam
werden, die aus dem Gewicht der sich bewegenden Massen
des Kolbens 11 und der Kolbenstange 13 resultieren. Um
auch diese Massenkräfte erster Ordnung zu kompensieren,
sind bei dem in Fig. 3 dargestellten Rädergetriebe
zusätzliche Gegengewichte 28 und 29 vorgesehen. An
sonsten entspricht der Aufbau dieses Rädergetriebes
exakt dem in Fig. 2 gezeigten, d. h. es umfaßt ein Hohl
rad 27, ein in diese umlaufendes Planetenrad 26, eine
innere Kurbel 25 sowie eine äußere Kurbel 24, die
wiederum mit der Kolbenstange 23 eines in einem
Antriebszylinder 22 sich bewegenden Kolbens 21 ver
bunden ist.
Die Gegengewichte 28 und 29 sind jeweils an der äußeren
Kurbel 24 und an der inneren Kurbel 25 angeordnet. Das
Gegengewicht 29 ist dabei so ausgebildet und an der
inneren Kurbel angebracht, daß sein Schwerpunkt S1 den
gleichen Abstand von der Drehachse A1 der inneren
Kurbel aufweist wie der Anlenkpunkt A2, an dem die die
äußere Kurbel 24 mit der inneren verbunden ist und der
zugleich die Drehachse des Planetenrades 26 darstellt.
Allerdings liegt der Schwerpunkt S1 um 180° gegenüber
dem Anlenkpunkt A2 versetzt.
In analoger Weise ist das Gegengewicht 28 an der
äußeren Kurbel 24 angeordnet. Sein Schwerpunkt S2 liegt
um 180° versetzt gegenüber dem Anlenkpunkt A3, an dem
die äußere Kurbel 24 mit der Kolbenstange 23 verbunden
ist. Schwerpunkt S2 und Anlenkpunkt A3 weisen dabei
wiederum den gleichen Abstand vom Anlenkpunkt A2 auf.
Während der Schwerpunkt S1 des Gegengewichtes 29, wie
in der Figur ersichtlich, auf der gleichen Kreisbahn
umläuft wie die Drehachse des Planetenrades 26, führt
der Schwerpunkt S2 des Gegengewichtes 28 eine lineare
Auf- und Abbewegung aus, die in Fig. 3 durch die verti
kale strichpunktierte Linie verdeutlicht ist (die
horizontale strichpunktierte Linie markiert die Be
wegung des Anlenkpunktes A3). Beide Gegengewichte 28 und
29 zusammen führen durch ihre unterschiedlichen Be
wegungsabläufe dazu, daß bei dem in Fig. 3 dargestell
ten Rädergetriebe keinerlei Massenkräfte erster Ordnung
wirksam werden und somit ein vollständiger Massenaus
gleich erreicht ist.
Fig. 4 zeigt eine Anwendung des vorangehend beschriebe
nen Rädergetriebes, dessen prinzipieller Aufbau in
Fig. 3 verdeutlicht ist. Bei der in Fig. 4 dargestell
ten Anordnung sind insgesamt vier Antriebszylinder 31
bis 34 zu einer kreuzförmigen Anordnung zusammengefaßt,
wobei die Kolben 35 bis 38 dieser vier Zylinder 31 bis
34 mit ihren Kolbenstangen 39 bis 42 auf ein gemein
sames Kreuzrädergetriebe 43 wirken, von dem in der
Fig. 4 im wesentlichen nur drei der vier Gegengewichte
erkennbar sind (das vierte Gegengewicht ist durch eines
der anderen Gegengewichte verdeckt). Der genaue Aufbau
dieses Kreuzrädergetriebes ist aus Fig. 5 ersichtlich.
Die Explosionsdarstellung gemäß Fig. 5 zeigt, daß das
Kreuzrädergetriebe 43 zwei innenverzahnte Hohlräder 44
und 45 aufweist, in denen zwei Planetenräder 46 und 47
umlaufen. Die Drehachsen der beiden Planetenräder 46
und 47 sind jeweils auf den beiden Teilstücken 48 und
49 einer zweigeteilt ausgebildeten inneren Kurbel
gelagert. An die Kurbelwangen 50 bzw. 51 dieser beiden
Teilstücke 48 und 49 sind jeweils Gegengewichte 52 bzw.
53 angeformt. Die Schwerpunkte S1′ bzw. S1′′ dieser
Gegengewichte 52 und 53 weisen den gleichen Abstand von
den Drehachsen A1′ und A1′′ der beiden Teilstücke 48 und
49 auf wie die Anlenkpunkte A2′ bzw. A2′′ für eine
zweite, äußere Kurbelwelle 54, wobei diese Anlenkpunkte
A2′ und A2′′ zugleich die Drehachsen für die Planeten
räder 46 und 47 symbolisieren.
Die äußere Kurbelwelle 54 ist zweifach gekröpft ausge
bildet, wobei wiederum die in entgegengesetzter Rich
tung weisenden Kurbelwangen 55 und 56 Gegengewichte 57
und 58 tragen. Auch bei diesen sind die Schwerpunkte
S2′ und 52′′ um den gleichen Abstand von der Drehachse
der äußeren Kurbelwelle 54, die durch die Verbindung
der beiden Anlenkpunkte A2′ und A2′′ definiert ist,
entfernt wie zwei Achsenabschnitte 59 und 60, die die
Anlenkpunkte fr die Kolbenstangen 39 bis 42 bilden und
die durch die Stange 61 miteinander verbunden sind.
In Fig. 6 ist die gesamte Anordnung abschließend noch
einmal in einer dreidimensionalen Schemaskizze verdeut
licht. Die Pfeile kennzeichnen dabei die Hubbewegung
der Kolben 35 bis 38, die in eine Rotationsbewegung
umgesetzt wird, die an den Abtriebsenden der beiden
Teilstücke 48 und 49 der inneren Kurbelwelle zur
Leistungserzeugung abgenommen werden kann. Bei den
Kolben handelt es sich im Fall des hier dargestellten
Ausführungsbeispiels um solche eines doppelt wirkenden
Stirlingmotors, wobei jeder dieser Kolben zugleich auch
als Verdränger für den jeweils nachfolgenden Kolben
dient.
Claims (9)
1. Rädergetriebe in Form eines Umlaufgetriebes, bei
dem wenigstens ein außenverzahntes Planetenrad von
jeweils einer ersten, inneren Kurbel geführt in
wenigstens einem innenverzahnten Hohlrad umläuft,
wobei die innere Kurbel jeweils über eine zweite,
äußere Kurbel gelenkig mit der Kolbenstange wenig
stens eines Antriebszylinders verbunden ist, und
bei dem die innere Kurbel mit einem Gegengewicht
als Ausgleichsmasse versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß auch die äußere Kurbel (24, 54) mit
wenigstens einem Gegengewicht (28, 57, 58) versehen
ist.
2. Rädergetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Schwerpunkt (S2, S2′, S2′′) des Gegen
gewichtes (28, 57, 58) den gleichen Abstand vom
Anlenkpunkt (A2, A2′, A2′′) der äußeren Kurbel (24, 54)
an der inneren Kurbel (25, 48, 49) aufweist wie der
Anlenkpunkt (A3) der Kolbenstange (23, 39-42) des
Antriebszylinders (22, 31-34), diesem gegenüber
jedoch um 180° versetzt angeordnet ist.
3. Rädergetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Planeten
rades (26, 46, 47) die Hälfte des Durchmessers des
Hohlrades (27, 44, 45) beträgt.
4. Rädergetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der inneren
Kurbel (25, 48, 49) gleich derjenigen der äußeren
Kurbel (24, 54) ist.
5. Rädergetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Hohlräder (44, 45)
mit jeweils einem darin umlaufenden Planetenrad
(46, 47) über eine gemeinsame innere Kurbelwelle
(48, 49) zusammengefaßt sind und daß eine mit dieser
gelenkig verbundene äußere Kurbelwelle (54) von
insgesamt vier, jeweils um 90° versetzt zueinander
angeordneten Antriebszylinders (31-34) beaufschlagt
wird.
6. Rädergetriebe nach Anspruch 5, daß die innere
Kurbelwelle (48, 49) zweigeteilt ausgebildet ist.
7. Rädergetriebe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Kurbelwelle (54) zur
Bildung zweier um 180° gegeneinander versetzter
äußerer Kurbeln (55, 56) zweifach gekröpft
ausgebildet ist und daß an jeder der beiden äußeren
Kurbeln (55, 56) die Kolbenstange (39-42) zweier
einander jeweils gegenüberliegender Antriebs
zylinder (31-34) angreifen.
8. Rädergetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebszylinder
(22, 31-34) nach dem stirling-Kreisprozeß arbeiten.
9. Rädergetriebe nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebszylinder
(31-34) Komponenten eines doppelt wirkenden
Stirlingmotors sind.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |