DE4312390A1 - Zweistufen-Verfahren zur Herstellung von thermoplastischem Polycarbonat - Google Patents
Zweistufen-Verfahren zur Herstellung von thermoplastischem PolycarbonatInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Zweistufen-Schmelzeverfahren zur
Herstellung von verzweigungsarmem Polycarbonat, ausgehend von aromatischen
Diphenolen, Kohlensäurediarylestern und Katalysatoren bei Temperaturen zwischen
80°C und 320°C und Drücken von 1000 mbar bis 0,01 mbar, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man für die erste Stufe, die Oligocarbonatsynthese, quartäre
Ammonium-, Phosphoniumverbindungen in Mengen von 10-4 bis 10-8 Mol,
bezogen auf 1 Mol Diphenol, eingesetzt, wobei in der ersten Stufe das Aufschmelzen
der Reaktanden bei Temperaturen von 80°C bis 180°C, vorzugsweise von 100°C bis
150°C unter Atmosphärendruck in einer Zeit bis zu 5 Stunden, vorzugsweise von
0,25 bis 3 Stunden erfolgt und nach Zugabe des Katalysators und Anlegen von
Vakuum (von 1 bar bis zu 0,5 mbar) und Erhöhung der Temperatur (bis zu 290°C)
durch Abdestillieren von Monophenolen ein Oligocarbonat hergestellt wird, und
dieses in der zweiten Stufe unter Zugabe von Alkali-, und Erdalkalimetallsalzen in
Mengen von 10-4 bis 10-8 Mol, bezogen auf 1 Mol Diphenol, bei Temperaturen
zwischen 240°C bis 320°C, bevorzugt von 260°C bis 300°C und Drücken von < 500
mbar bis 0,01 mbar in kurzen Zeiten (< 3 Stunden) zum Polycarbonat
polykondensiert wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polycarbonate sind
verzweigungsarm, lösungsmittelfrei und mit heller Eigenfarbe ausgestattet.
Die Herstellung von aromatischen Oligo-/Polycarbonaten nach dem
Schmelzeumesterungsverfahren ist literaturbekannt und beispielsweise in der
Encyclopedia of Polymer Science, Vol. 10 (1969), Chemistry and Physics of
Polycarbonates, Polymer Reviews, H. Schnell, Vol. 9, John Wiley and Sons, Inc.
(1964) sowie der DE-PS 10 31 512 vorbeschrieben.
In den oben genannten Literaturstellen und den dort zitierten Literaturangaben
werden als Katalysatoren basische Alkali-, Erdalkali- und Übergangsmetall
hydroxide, alkoholate, carbonate, acetate, boranate, hydrogenphosphate und hydride
beschrieben. Bei Verwendung dieser Verbindungen treten bei der Umesterung
unerwünschte Nebenreaktionen auf, so daß verzweigte Polycarbonate (siehe
Vergleichsbeispiel 1, 2) erhalten werden, die bezüglich der optischen und
mechanischen Eigenschaften gegenüber linearem Polycarbonat Eigenschaftsdefizite
aufweisen.
In der US-PS 3 442 854 werden als Katalysatoren quartäre Ammonium-
/Phosphoniumverbindungen als Katalysatoren bei der Schmelzeumesterung
beschrieben. In der Polykondensationsstufe wurden jedoch, um zu hochmolekularem
Polycarbonat zu gelangen, Reaktionstemperaturen von < 300°C über mehrere
Stunden (<4 h) gebraucht. Auch diese Produkte sind nicht verzweigungsarm (siehe
Vergleichsbeispiel 3, 4) und die Raum-Zeit-Ausbeute ist überdies unbefriedigend.
In den EP-Anmeldungen 360 578 und 351 168 werden als Katalysatoren für die
Polycarbonatherstellung in der Schmelze Ammoniumsalze in Kombination mit
Alkali-/Erdalkalimetallsalzen und Borsäuren/Borsäureestern und in der JA 7214742
Tetramethylammoniumhydroxid in Kombination mit Alkali-/Erdalkalimetallsalzen
beschrieben. Die Polykondensation wird als Einstufenprozeß geführt. Auch diese
Verfahrensweise führt nicht zu verzweigungsarmen Polycarbonaten (siehe
Vergleichsbeispiel 5).
In der deutschen Patentanmeldung P 4238123.1 (Le A 29275) vom 12.11.1992 wird
beschrieben, daß quartäre Ammonium- oder Phosphoniumverbindungen als
Katalysatoren für die Schmelzeumesterung von einer aromatischen Dihydroxyver
bindung und einem Kohlensäurediester zur Herstellung von lösungsmittelfreiem,
verzweigungsarmem Polycarbonat geeignet sind, wenn die Polykondensations
temperatur < 295°C und das intermediär gebildete Oligocarbonat ein bestimmtes
OH/Arylcarbonatendgruppenverhältnis aufweist. Das Verfahren benötigt gegenüber
dem erfindungsgemäßen Verfahren längere Reaktionszeiten in der Polykondensa
tionsphase und ist auf die Einhaltung der Endgruppenbereiche der Oligocarbonate
angewiesen.
In der JA 04/122 727 wird ein Polykondensationsverfahren beschrieben, bei dem für
die Herstellung des Praepolymeren große Mengen (10-2 bis 10-5 Mol bezogen auf
Diphenol) an Umesterungskatalysatoren (Al-, Ti-, Ge-, Sn-salze, Alkylpyridine,
Alkylimidazole bzw. deren Salze sowie Phospine) eingesetzt werden und
anschließend mit Hilfe von Alkali-, und erdalkalimetallsalzen polykondensiert
werden. Gegenüber dem erfindungsgemäßen Verfahren müssen jedoch große
Mengen Katalysator eingesetzt werden, die zwangsläufig zu einer Minderung der
Polycarbonatqualität führen.
Es wurde nun gefunden, daß man mit einer geringen Katalysatorkonzentration an
Ammonium- und Phosphonium-Katalysatoren ein Oligocarbonat herstellen kann und
dieses in einer zweiten Stufe in kurzen Zeiten mit Hilfe von Alkali- und
Erdalkalimetallsalzen zum verzweigungsarmen, farbhellen Polycarbonat
polykondensieren kann.
Verzweigungsarm im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahren heißt, daß der Gehalt
an Verzweiger der Formel:
worin
mit X = C₁-C₈ Alkyliden oder C₅-C₁₀-Cycloalkyliden, S oder eine Einfachbindung und R = CH₃, Cl oder Br und n Null, 1 oder 2 sind,
im Polycarbonat einen Wert nach Totalverseifung und HPLC-Bestimmung von 75 ppm nicht übersteigt.
mit X = C₁-C₈ Alkyliden oder C₅-C₁₀-Cycloalkyliden, S oder eine Einfachbindung und R = CH₃, Cl oder Br und n Null, 1 oder 2 sind,
im Polycarbonat einen Wert nach Totalverseifung und HPLC-Bestimmung von 75 ppm nicht übersteigt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Diphenole sind solche der Formel (2)
worin X, R und n die für die Formel (1) genannte Bedeutung haben.
Bevorzugte Diphenole sind z. B.:
4,4′-Dihydroxybiphenyl,
4,4′-Dihydroxydiphenylsulfid,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4 -hydroxyphenyl)-cyclohexan und
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
4,4′-Dihydroxybiphenyl,
4,4′-Dihydroxydiphenylsulfid,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4 -hydroxyphenyl)-cyclohexan und
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
Besonders bevorzugte Diphenole aus den vorstehend genannten sind 2,2-Bis-(4-
hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
Kohlensäurediester im Sinne vorliegender Erfindung sind Di-C₆-C₁₄-Arylester,
vorzugsweise die Diester von Phenol oder alkylsubstituierten Phenolen, also
Diphenylcarbonat oder beispielsweise Dikresylcarbonat. Bezogen auf 1 Mol
Bisphenol werden die Kohlensäurediester in 1,01 bis 1,30 Mol, bevorzugt in 1,02 bis
1,15 Mol eingesetzt.
Es ist darauf zu achten, daß die Reaktionskomponenten für die erste Stufe
(Oligocarbonatsynthese), also die Diphenole und die Kohlensäurediarylester frei von
Alkali- und Erdalkaliionen sind, wobei Mengen von kleiner 0,1 ppm an Alkali- und
Erdalkaliionen toleriert werden können. Derart reine Diphenole beziehungsweise
Kohlensäurediarylester sind erhältlich, indem man die Kohlensäurediarylester
beziehungsweise Diphenole umkristallisiert, wäscht oder destilliert. Beim
erfindungsgemäßen Verfahren soll der Gehalt an Alkali- und Erdalkalimetallionen
sowohl im Diphenol als auch im Kohlensäurediester einen Wert von < 0,1 ppm
betragen.
Für die Oligocarbonatsynthese werden Ammonium- und Phosphoniumkatalysatoren
eingesetzt. Sie werden bevorzugt in Mengen von 10-8 bis 10-4 Mol bezogen auf
1 Mol Diphenol, besonders bevorzugt in einer Konzentration von 10-7 bis 10-5
eingesetzt.
Bevorzugte Katalysatoren im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahren für die
Herstellung der Oligocarbonatstufe sind Verbindungen der allgemeinen Formel 3
und 4:
wobei R1-4 dieselben oder verschiedenen Alkyle, Aryle oder Cycloalkyle sein
können und X⁻ ein Anion sein kann, bei dem das korrespondierte Säure-Base-Paar
H⁺ + X⁻ ↔ HX einen pKB von < 11 besitzt.
Katalysatoren im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahren sind beispielsweise:
Tetramethylammoniumhydroxid
Tetramethylammoniumacetat
Tetramethylammoniumfluorid
Tetramethylammoniumtetraphenylboranat
Tetraphenylphosphoniumfluorid
Tetraphenylphosphoniumtetraphenylboranat
Dimethyldiphenylammoniumhydroxid
Tetraethylammoniumhydroxid.
Tetramethylammoniumhydroxid
Tetramethylammoniumacetat
Tetramethylammoniumfluorid
Tetramethylammoniumtetraphenylboranat
Tetraphenylphosphoniumfluorid
Tetraphenylphosphoniumtetraphenylboranat
Dimethyldiphenylammoniumhydroxid
Tetraethylammoniumhydroxid.
Die Katalysatoren können auch in Kombination (zwei oder mehrere) miteinander
eingesetzt werden.
Die Oligocarbonate der ersten Stufe weisen mittlere Molekulargewichte MW von
3000-24000, bevorzugt 5000-20000 auf, ermittelt durch Messung der rel.
Lösungsviskosität in Dichlormethan oder in Mischungen gleicher Gewichtsmengen
Phenol/o-Dichlorbenzol, geeicht durch Lichtstreuung. Die Molekulargewichte der
Oligocarbonate der 1. Stufe richten sich danach, wie die gewünschte Endviskosität
der Polycarbonate sein soll; so werden durch die Kondensation von
niedrigmolekularen Oligocarbonaten niedrigmolekulare Polycarbonate in der 2.
Stufe erhalten und durch die Kondensation von höhermolekularen Oligocarbonaten
höhermolekulare Polycarbonate erhalten.
Die Temperatur zur Herstellung dieser Oligocarbonate liegt zwischen 100°C-290°C,
bevorzugt zwischen 150°C und 280°C. Die bei der Umesterung zum Oligocarbonat
entstehenden Monophenole werden durch Anlegen von Vakuum 1 bar bis 0,5 mbar
bevorzugt < 500 mbar bis 1 mbar entfernt.
In der zweiten Stufe, der Polykondensation des Oligocarbonats, wird durch Zugabe
eines Alkali-/Erdalkalimetallkatalysators in das Oligocarbonat und durch weiteres
Erhöhen der Temperatur auf 240-320°C, bevorzugt 260-300°C und einem Druck
< 500 mbar bis 0,01 mbar das verzweigungsarme Polycarbonat hergestellt.
Die Alkali-/Erdalkalimetallkatalysatoren werden bevorzugt in Mengen von 10-8 bis
10-4 Mol bezogen auf 1 Mol Diphenol, besonders bevorzugt in einer Konzentration
von 10-7 bis 10-5 Mol eingesetzt. Es sind beispielsweise die Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Cäsium-, Calcium-, Barium-, Magnesium-, hydroxide, -carbonate, -halo
genide, -phenolate, -diphenolate, -fluoride, -acetate, -phosphate,
-hydrogenphosphate, boranate.
Die Zugabe des Alkali-/Erdalkalimetallkatalysators kann z. B. als Feststoff oder als
Lösung in Wasser- Phenolo, Oligocarbonat, Polycarbonat erfolgen.
Die Reaktion der aromatischen Dihydroxyverbindung und des Kohlensäurediesters
kann im Sinne des erfindungsgemäßen 2-Stufen-Verfahrens kontinuierlich oder
diskontinuierlich beispielsweise in Rührkesseln, Dünnschichtverdampfern, Rühr
kesselkaskaden, Extrudern, Kneten, einfachen Scheibenreaktoren und Hochviskos
scheibenreaktoren durchgeführt werden.
Die aromatischen Polycarbonate des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen mittlere
Gewichtsmolmassen MW von 18000 bis 60000 vorzugsweise 19000-40000 haben,
ermittelt durch Messung der rel. Lösungsviskosität in Dichlormethan oder in Mi
schungen gleicher Gewichtsmengen Phenol/o-Dichlorbenzol, geeicht durch Licht
streuung.
Dies wird dadurch erreicht, daß bevorzugt niedrigmolekulare Oligocarbonate durch
Monophenoldestillation zu niedrigviskoseren Polycarbonaten und höhermolekulare
Oligocarbonate zu höherviskosen Polycarbonaten polykondensiert werden.
Zur Begrenzung der mittleren Gewichtsmolmassen MW der Polymeren können in
bekannter Weise (EP 360 578) Molmassenregler, wie beispielsweise Alkylphenol, in
den berechneten Mengen eingesetzt werden.
Zur Verbesserung der Eigenschaften können den erfindungsgemäß hergestellten
Polycarbonaten Hilfs- und Verstärkungsstoffe zugemischt werden. Als solche sind
u. a. in Betracht zu ziehen: Stabilisatoren, Fließhilfsmittel, Entformungsmittel,
Brandschutzmittel, Pigmente, fein zerteilte Mineralien, Faserstoffe, z. B. Alkyl- und
Arylphosphite, -phosphate, -phosphane, niedermolekulare Carbonsäureester,
Halogenverbindungen, Salze, Kreide, Quarzmehl, Glas- und Kohlenstoffasern.
Weiterhin können den erfindungsgemäßen Polycarbonaten auch andere Polymere
zugemischt werden, z. B. Polyolefine, Polyurethane, Polystyrol.
Der Zusatz dieser Stoffe erfolgt vorzugsweise auf herkömmlichen Aggregaten zum
fertigen Polycarbonat, kann jedoch, je nach den Erfordernissen, auf einer anderen
Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen.
Darüber hinaus ist für besondere Anwendungen auch die Modifizierung der
Polycarbonate durch Einkondensation von Blöcken, Segmenten und Comonomeren
möglich, z. B. Siloxanblöcken mit OH-Endgruppen, aromatische und aliphatische
Polyester mit OH- und Carbonsäure Endgruppen, Polyphenylensulfid-Blöcke mit
OH-Endgruppen, Polyphenylenoxid-Blöcke mit OH-Endgruppen.
In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer, Innenthermometer und Vigreuxkolonne
(300 cm, verspiegelt) mit Brücke werden 114,15 g (0,500 mol) Bisphenol A und
113,54 g (0,530. Mol) Diphenylcarbonat eingewogen. Die Apparatur wird durch
Anlegen von Vakuum und Spülen mit Stickstoff (3 mal) von Luftsauerstoff befreit
und das Gemisch auf 150°C aufgeheizt. Jetzt werden 0,00029 g (5 * 10-4 Mol%)
Natriumphenolat, bezogen auf Bisphenol A, als 1%ige wäßrige Lösung zugegeben
und das entstehende Phenol bei 100 mbar abdestilliert. Gleichzeitig wird die
Temperatur bis auf 250°C gesteigert. Nach 1 Stunde wird das Vakuum auf 10 mbar
verbessert. Durch Absenken des Vakuums auf 0,5 mbar und Temperaturerhöhung
auf 280°C wird die Polykondensation erreicht. Man erhält ein lösungsmittelfreies
Polycarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,388 (Dichlormethan, 25°C,
5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt
350 ppm.
Wie Vergleichsbeispiel 1, nur die Polykondensationstemperatur beträgt 275°C. Man
erhält ein lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von
1,249 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im
hergestellten Polycarbonat beträgt 128 ppm.
Wie Vergleichsbeispiel 1, nur werden 0,0039 g N(CH₃)₄B(C₆H₅)₄ (2 * 10-3 Mol%)
als Feststoff eingesetzt und die Polykondensationstemperatur beträgt 310°C bei einer
Polykondensationsdauer von 5 Stunden. Man erhält ein farbhelles,
lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,265
(Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im
hergestellten Polycarbonat beträgt 205 ppm.
Wie Vergleichsbeispiel 3, nur die Polykondensationstemperatur beträgt 320°C. Man
erhält ein farbhelles, lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel.
Lösungsviskosität von 1,348 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an
Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt 440 ppm.
Wie Vergleichsbeispiel 1, nur es werden 0,0045 g N(CH₃)₄OH(1 * 10-2 Mol%) in
25-%iger Methanol-Lösung, 0,0003 g NaHCO₃ (7 * 10-4 Mol%) in 1-%iger wäßriger
Lösung und 0,0039 g H₃BO₃ (1 * 10-2 Mol%) als Feststoff eingesetzt. Die
Polykondensationstemperatur beträgt 280°C. Man erhält ein farbhelles,
lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,357
(Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im
hergestellten Polycarbonat beträgt 390 ppm.
In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer, Innenthermometer und Vigreuxkolonne
(30 cm, verspiegelt) mit Brücke werden 114,15 g (0,500 mol) Bisphenol A und
113,54 g (0,530 mol) Diphenylcarbonat eingewogen. Die Apparatur wird durch
Anlegen von Vakuum und Spülen mit Stickstoff (3 mal) vom Luftsauerstoff befreit
und das Gemisch auf 150°C aufgeheizt. Jetzt werden 0,00023 g (5 * 10-4 mol%)
Tetramethylammoniumhydroxid, bezogen auf Bisphenol A, als 1%ige Lösung,
zugegeben und das entstehende Phenol bei 100 mbar abdestilliert. Gleichzeitig wird
die Temperatur bis auf 250°C gesteigert. Nun wird das Vakuum stufenweise bis auf
1 mbar verbessert und die Temperatur auf 260°C erhöht. Man erhält ein farbhelles,
lösungsmittelfreies Oligocarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,157
(Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im
hergestellten Oligocarbonat beträgt < 2 ppm. Dem Oligocarbonat werden nun
0,0001 g NaOH (5 * 10-4 Mol%), bezogen auf Bisphenol A, als 1%ige wäßrige
Lösung zugegeben und das Oligocarbonat bei 280°C und 0,1 mbar 1,5 Stunden
gerührt. Man erhält ein farbhelles, lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel.
Lösungsviskosität von 1,313 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an
Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt 12 ppm.
Wie Beispiel 1, nur die Polykondensationsdauer ist auf 1 Stunde beschränkt. Man
erhält ein farbhelles, lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel.
Lösungsviskosität von 1,287 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an
Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt 10 ppm.
Wie Beispiel 1, nur es werden anstatt NaOH 0,0006 g LiOH (5 * 10-4 mol%),
bezogen auf Bisphenol A, als 1%ige wäßrige Lösung in der zweiten Stufe zum
Oligocarbonat zugegeben. Man erhält ein farbhelles, lösungsmittelfreies
Polycarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,292 (Dichlormethan, 25°C,
5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt
8 ppm.
Wie Beispiel 3, nur die Polykondensationsdauer ist auf 1 Stunde beschränkt. Man
erhält ein farbhelles, lösungsmittelfreies Polycarbonat mit einer rel.
Lösungsviskosität von 1,272 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an
Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt 6 ppm.
Wie Beispiel 1, nur es werden anstatt Tetramethylammoniumhydroxid 0,00165 g
Tetraphenylphosphoniumtetraphenylboranat (5 * 10⁻⁴ Mol%), bezogen auf Bisphenol
A, als Feststoff zur Oligocarbonatsynthese eingesetzt. Man erhält ein farbhelles,
lösungsmittelfreies Oligocarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,177
(Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im
hergestellten Oligocarbonat beträgt < 2 ppm. Dieses Oligocarbonat wird gemäß
Beispiel 1 weiter umgesetzt und ergibt ein farbhelles, lösungsmittelfreies
Polycarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,321 (Dichlormethan, 25°C,
5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Polycarbonat beträgt
15 ppm.
5130 g (22,5 mol) Bisphenol A, 5104 g (23,85 Mol) Diphenylcarbonat und 74 mg
PPh₄BPh₄ (5 * 10-4 Mol%) werden in einem 25 l Rührbehälter eingewogen. Der
Behälter wird mit Stickstoff inertisiert und die Rohstoffe werden aufgeschmolzen
durch Aufheizen auf 200°C in 15 Minuten. Bei einer Massetemperatur von 100°C
wird der Rührer eingeschaltet und ein Vakuum von 300 mbar angelegt. Die
Temperatur wird eine Stunde bei 200°C gehalten und freigesetztes Phenol über eine
Kolonne abdestilliert. Innerhalb einer weiteren Stunde wird die Temperatur auf
250°C in 30 Minuten auf 5 mbar verbessert. Man erhält ein Oligocarbonat mit einer
rel. Lösungsviskosität von 1,156 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l). Der Gehalt an
Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Oligocarbonat beträgt < 2 ppm. Nach
Erhöhung der Massetemperatur auf 290°C und belüften mit Stickstoff werden 13 mg
Natriumphenolat (5 * 10-4 Mol%) zugegeben, Hochvakuum (1 mbar) angelegt und
bei 290°C 2,0 h polykondensiert. Nach Belüften mit Stickstoff wird das
Polycarbonat aus dem Kessel ausgetragen und granuliert. Die relative
Lösungsviskosität des isolierten Polycarbonats beträgt 1,297 (Dichlormethan, 25°C,
5 g/l), der Gehalt an Verzweiger der Formel (5) beträgt 40 ppm.
Wie Beispiel 6, nur es werden 5130 g (22,5 Mol) Bisphenol A, 5056 g (23,63 Mol)
Diphenylcarbonat und 592 mg PPh₄BPh₄ (5 * 10-4 Mol%) eingewogen. Man erhält
ein Oligocarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,186 (Dichlormethan, 25°C,
5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Oligocarbonat
beträgt < y 2 ppm. Nach Belüften bei 200°C werden 7,8 mg Natriumphenolat (3 * 10-4
Mol%) zugegeben, Hochvakuum (1 mbar) angelegt und bei 290°C 2,5 h
polykondensiert. Nach Belüften mit Stickstoff wird das Polycarbonat aus dem Kessel
ausgetragen und granuliert. Die rel. Lösungsviskosität des isolierten Polycarbonats
beträgt 1,278 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l), der Gehalt an Verzweiger der Formel (5)
beträgt 29 ppm.
Wie Beispiel 6, nur es werden 5130 g (22,5 Mol) Bisphenol A, 5152 g (24,08 Mol)
Diphenylcarbonat und 44, 1 mg NMe₄BPh₄ (5 * 10-4 Mol%) eingewogen. Man erhält
ein Oligocarbonat mit einer rel. Lösungsviskosität von 1,148 (Dichlormethan, 25°C,
5 g/l). Der Gehalt an Verzweiger der Formel 5 im hergestellten Oligocarbonat
beträgt < 2 ppm. Nach Belüften bei 280°C werden 26 mg Natriumphenolat (1 * 10-3
Mol%) zugegeben, Hochvakuum (1 mbar) angelegt und bei 280°C 2 h
polykondensiert. Nach Belüften mit Stickstoff wird das Polycarbonat aus dem Kessel
ausgetragen und granuliert. Die rel. Lösungsviskosität des isolierten Polycarbonats
beträgt 1,258 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l), der Gehalt an Verzweiger der Formel (5)
beträgt 45 ppm.
5130 g (22,5 mol) Bisphenol A, 5104 g (23,85 mol) Diphenylcarbonat und 74,0 mg
PP₄BPh₄ (5 * 10-4 Mol%) werden in einem 25 l Rührbehälter eingewogen. Der
Behälter wird mit Stickstoff inertisiert und die Rohstoffe werden in 15 Minuten auf
200°C erhitzt. Bei einer Massetemperatur von 100°C wird der Rührer eingeschaltet
und ein Vakuum von 300 mbar angelegt. Die Temperatur wird 1 Stunde bei 200°C
gehalten und freigesetztes Phenol über eine Kolonne abdestilliert. Innerhalb einer
weiteren Stunde wird die Temperatur auf 250°C erhöht und das Vakuum auf
100 mbar und anschließend bei 250°C in 30 Minuten auf 10 mbar verbessert. Nach
Erhöhung der Massetemperatur auf 290°C wird mit Stickstoff belüftet und das
gebildete Oligomer aus dem Kessel ausgetragen und granuliert. Es hat zu diesem
Zeitpunkt eine relative Lösungsviskosität von 1,168 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/l).
Nach Auftrudeln von 5 * 10-4 Mol% Natriumphenolat auf das Oligocarbonat wird auf
einer ZSK 32 (100 Upm; 300°C; 4,0 kg/h) polykondensiert. Die relative
Lösungsviskosität des so isolierten Polycarbonats beträgt 1,315 (Dichlormethan,
25°C, 5 g/l), der Gehalt an Verzweiger der Formel (%) 15 ppm.
Wie Beispiel 9, nur es werden 5130 g (22,5 mol) Bisphenol A, 5056 g (23,63 mol)
Diphenylocarbonat und 353 mg NMe₄ (4 * 10-3 Mol%) eingewogen. Nach Belüften
bei 280°C wird das Oligomer isoliert. Nach Auftrudeln von 5 * 10-4 Mol%
Natriumphenolat auf das Oligocarbonat wird auf einer ZSK 32 (100 Upm; 320°C;
4,5 kg/h) polykondensiert. Die rel. Lösungsviskosität des so isolierten Polycarbonats
beträgt 1,296 (Dichlormethan, 25°C, 5 g/1), der Gehalt an Verzweiger der Formel (5)
beträgt 10 ppm.
Claims (2)
1. Zweistufen-Verfahren zur Herstellung von verzweigungsarmem Polycarbonat
durch Schmelzeumesterung von Diphenolen, Kohlensäurediarylestern und
Katalysatoren bei Temperaturen zwischen 80°C und 320°C und Drücken von
1000 mbar bis 0,01 mbar, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren in
zwei Stufen durchgeführt und daß man als Katalysatoren, in der ersten Stufe
des Verfahrens, der Oligocarbonatsynthese, quartäre Ammoniumverbindungen
oder Phosphoniumverbindungen in Mengen von 10-4 Mol bis 10-8 Mol,
bezogen auf 1 Mol Diphenol, eingesetzt, wobei in der ersten Stufe das
Aufschmelzen der Reaktanden bei Temperaturen von 80°C bis 180°C unter
Atmosphärendruck in einer Zeit bis zu 5 Stunden erfolgt und nach Zugabe des
Katalysators und Anlegen von Vakuum (von 1 bar bis zu 0,5 bar) und
Erhöhung der Temperatur (bis zu 290°C) durch Abdestillieren von
Monophenolen ein Oligocarbonat hergestellt wird, und dieses in der zweiten
Stufe unter Zugabe von Alkali-, und Erdalkalimetallsalzen in Mengen von 10-4
bis 10-8 Mol bezogen auf 1 Mol Diphenol, bei Temperaturen zwischen
240°C bis 320°C und Drücken von < 500 mbar bis 0,01 mbar in kurzen Zeiten
(< 3 Stunden) zum Polycarbonat polykondensiert wird.
2. Verfahren zur Herstellung von aromatischem Polycarbonat in der Schmelze
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an
Verzweigerstruktur der Formel:
mit X=C₁-C₈ Alkyliden oder C₅-C₁₀-Cycloalkyliden, S oder eine
Einfachbindung und R=CH₃, Cl oder Br und n Null, 1 oder 2 sind,
im Polycarbonat einen Wert nach Totalverseifung und HPLC-Bestimmung von 75 ppm nicht übersteigt.
im Polycarbonat einen Wert nach Totalverseifung und HPLC-Bestimmung von 75 ppm nicht übersteigt.
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