DE4311328A1 - Optische Meßanordnung zum Messen eines elektrischen Stromes mit verflochtenen Übertragungsleitungen - Google Patents
Optische Meßanordnung zum Messen eines elektrischen Stromes mit verflochtenen ÜbertragungsleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Messen eines
elektrischen Stromes in einem Stromleiter gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1, die beispielsweise aus WO
91/01501 bekannt ist.
Es sind optische Meßanordnungen zum Messen eines elektri
schen Stromes in einem Stromleiter unter Ausnützung des
Faraday-Effekts bekannt, die auch als magnetooptische
Stromwandler bezeichnet werden. Unter dem Faraday-Effekt
versteht man die Drehung der Polarisationsebene von linear
polarisiertem Licht in Abhängigkeit von einem Magnetfeld.
Der Drehwinkel ist dabei proportional zum Wegintegral über
dem magnetischen Feld entlang des von dem Licht zurückge
legten Weges mit der Verdet-Konstanten als Proportionali
tätskonstanten. Die Verdet-Konstante ist abhängig von dem
Material, in dem das Licht verläuft, und von der Wellen
länge des Lichts. Zum Messen des Stromes ist nun eine
optische Faser vorgesehen, die den Stromleiter in Form
einer Meßwicklung umgibt. Durch die optische Faser wird
von einer Sendeeinheit linear polarisiertes Licht ge
schickt. Das von dem elektrischen Strom erzeugte Magnet
feld bewirkt eine Drehung der Polarisationsebene des
Lichtes in der Faser, die von einer Auswerteeinheit als
Maß für die Stärke des Magnetfeldes und damit für die
Stärke des elektrischen Stromes ausgewertet werden kann.
Da die Meßwicklung der Faser einen quasi geschlossenen
Weg für das in der Faser verlaufende Licht darstellt, ist
der Polarisationsdrehwinkel in guter Näherung direkt pro
portional zur Stromstärke.
Es sind zwei Typen von solchen magnetooptischen Strom
wandlern bekannt, nämlich der Transmissionstyp und der
Reflexionstyp. Beim Transmissionstyp wird das Licht in ein
Ende der Faser eingekoppelt und am anderen Ende wieder
ausgekoppelt, so daß das Licht die Meßwicklung nur einmal
durchläuft. Beim Reflexionstyp ist dagegen das andere Ende
der Faser verspiegelt, so daß das an dem ersten Ende ange
koppelte Licht an diesem anderen, verspiegelten Ende
reflektiert wird, die Meßwicklung ein zweites Mal in umge
kehrter Richtung durchläuft und am ersten Ende wieder aus
gekoppelt wird. Wegen der Nicht-Reziprokität des Faraday-
Effekts wird die Polarisationsebene des Lichts beim umge
kehrten Durchlauf nochmal um den gleichen Betrag in die
gleiche Richtung gedreht. Der Drehwinkel ist somit bei
gleicher Meßwicklung doppelt so groß wie beim Transmis
sionstyp. Zur Trennung des eingekoppelten und des ausge
koppelten Lichts ist ein Strahlteiler vorgesehen.
Vor allem in den beiden Übertragungsstrecken der Faser
zwischen ihren Enden und der Meßwicklung können durch
fremde Störinduktionsfelder aufgrund des Faraday-Effekts
die gemessenen Werte der Polarisationsdrehung verfälscht
werden. Solche Störfelder können beispielsweise bei mehr
phasigen Leitungsabzweigen durch die benachbarten Strom
leiter auftreten.
Zur Vermeidung dieser Meßfehler sind bei einer bekannten
Meßanordnung vom Reflexionstyp das erste Ende der Faser,
das zum Ein- und Auskoppeln des Lichts vorgesehen ist, und
das verspiegelte, andere Ende in unmittelbarer Nähe zuein
ander angeordnet. Man erhält so einen fast geschlossenen
Lichtweg in der Faser. Dadurch werden wegen des Durch
flutungsgesetzes die Störfelder in dem Wegintegral weit
gehend kompensiert, weil eine durch die Fremdinduktions
felder hervorgerufene unerwünschte Drehung der Polarisa
tionsebene des Lichts in der Faser auf dem Hinweg durch
eine entgegengesetzte Drehung auf dem Rückweg weitgehend
aufgehoben wird (WO 91/01501).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Anord
nung zum Messen eines elektrischen Stromes in einem Strom
leiter unter Ausnützung des Faraday-Effekts anzugeben, die
als Reflexions- oder Transmissionstyp ausgebildet sein
kann und bei der die Meßfehler aufgrund von Störinduk
tionsfeldern in den Übertragungsstrecken der optischen
Faser weiter verringert werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den
Merkmalen des Anspruchs l.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung gemäß der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeich
nung Bezug genommen, in deren einziger Figur ein Ausfüh
rungsbeispiel einer Anordnung zum Messen eines elektri
schen Stromes unter Ausnutzung des Faraday-Effekts vom
Reflexionstyp schematisch dargestellt ist.
Es sind ein Stromleiter mit 2, ein Lichtwellenleiter mit 3
und eine Sende- und Auswerteeinheit mit 4 bezeichnet. Der
Lichtwellenleiter 3 umgibt vorzugsweise konzentrisch den
Stromleiter 2 in wenigstens einer Meßwindung 3C. In der
dargestellten vorteilhaften Ausführungsform sind mehrere
Meßwindungen 3C als Faserspule hintereinandergeschaltet.
Ein erstes Ende 3A des Lichtwellenleiters 3 ist mit der
Sende- und Auswerteeinheit 4 verbunden, und das zweite
Ende 3E ist lichtreflektierend ausgebildet, vorzugsweise
durch Anordnung eines Spiegels 30 an diesem Ende 3E oder
durch Verspiegelung des Endes 3E.
Die zwischen dem ersten Ende 3A und der Meßwindung 3C
liegende Übertragungsstrecke 3D des Lichtwellenleiters 3
und die zwischen dem anderen Ende 3E und der Meßwindung 3C
liegende andere Übertragungsstrecke 3D sind nun so mitein
ander verflochten, daß wenigstens ein Kreuzungspunkt P1
für ihre Lichtwege gebildet wird. Vorzugsweise sind, wie
in der Figur dargestellt, N Kreuzungspunkte P1, P2,
PN vorgesehen mit N<1. Durch diese Maßnahme werden
quasi geschlossene Lichtschleifen erzeugt, durch die kein
elektrischer Strom fließt und in denen daher aufgrund des
Durchflutungsgesetzes keine Faraday-Rotation der Polari
sationsebene des sich im Lichtwellenleiter 3 ausbreitenden
linear polarisierten Lichtes stattfinden kann. Bei einer
Anordnung mit wenigstens drei Kreuzungspunkten P1, P2 und
P3 wird zusätzlich durch den gegenläufigen, alternierenden
Umlaufsinn des Lichts in jeder der Lichtschleifen zwischen
den Kreuzungspunkten ein Kompensationseffekt für zusätz
liche Meßfehler erreicht, die aufgrund intrinsischer
linearer Doppelbrechung im Lichtwellenleiter auftreten
können. Die Lichtschleifen sind dazu vorzugsweise mög
lichst klein gewählt durch Anpassung der Anzahl N der
Kreuzungspunkte P1 bis PN an die Längen der Übertragungs
strecken 3B und 3D.
Das andere Ende 3E ist vorzugsweise in unmittelbarer Nähe
zur Übertragungsstrecke 3B und im allgemeinen auch zum
ersten Ende 3A angeordnet.
Die Verflechtung der beiden Übertragungsstrecken 3B und 3D
kann auch bei einer Transmissionsanordnung durchgeführt
werden, bei der das andere Ende 3E des Lichtwellenleiters
3 nicht verspiegelt, sondern an einen entsprechenden An
schluß der Sende- und Auswerteeinheit 4 optisch gekoppelt
ist.
Die Sende-, Empfangs- und Auswerteeinheit 4 enthält vor
zugsweise eine Lichtquelle 41, einen optoelektrischen
Wandler 43 und eine Auswerteelektronik 44. Beim Re
flexionstyp ist zusätzlich eine Strahlteilvorrichtung 42
vorgesehen zum getrennten Ein- und Auskoppeln des von der
Lichtquelle 41 kommenden linear polarisierten Lichts und
des durch die Meßwindung 3C gelaufenen Lichts mit gedreh
ter Polarisationsebene. Die Lichtquelle 41 enthält vor
zugsweise eine Laserdiode mit einer entsprechenden elek
trischen Versorgung. Der optoelektrische Wandler 43 umfaßt
vorzugsweise ein Wollaston-Prisma und zwei entsprechende
Empfangs-Photodioden zum Umwandeln des von dem Wollaston-
Prisma kommenden ordentlichen bzw. außerordentlichen
Lichtstrahls. Die elektrischen Signale der Empfangs-Photo
dioden werden über zugeordnete Verstärker auf die Aus
werteelektronik 44 geschaltet und dort als Differenzmeß-
Signal ausgewertet.
Claims (6)
1. Anordnung zum Messen eines elektrischen Stromes in
einem Stromleiter (2) mit
- a) einem Lichtwellenleiter (3) mit einem ersten Ende (3A) und einem zweiten Ende (3E), der in wenigstens einer Meßwindung (3C) um den Stromleiter (2) geführt ist und zwischen seinem ersten Ende (3A) und der Meßwindung (3C) als erste Übertragungsstrecke (3B) und zwischen seinem zweiten Ende (3E) und der Meßwindung (3C) als zweite Übertragungsstrecke (3D) ausgebildet ist und
- b) einer Sende- und Auswerteeinheit (4) zum Ein- und Aus koppeln von linear polarisiertem Licht in den bzw. aus dem Lichtwellenleiter (3), dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die erste Übertragungsstrecke (3B) und die zweite Über tragungsstrecke (3D) des Lichtwellenleiters (3) so um einander geflochten sind, daß sich ihre Lichtwege in wenigstens einem Kreuzungspunkt (P1) überkreuzen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) das erste Ende (3A) des Lichtwellenleiters (3) mit der Sende- und Auswerteeinheit (4) zum Ein- und Auskoppeln des polarisierten Lichtes optisch gekoppelt ist und
- b) das zweite Ende (3E) lichtreflektierend ausgebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste Ende (3A) des
Lichtwellenleiters (3) zum Einkoppeln und das zweite Ende
(3E) des Lichtwellenleiters (3) zum Auskoppeln des pola
risierten Lichts mit der Sende- und Empfangseinheit (4)
optisch gekoppelt sind.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden
Enden (3A) und (3B) des Lichtwellenleiters (3) räumlich
unmittelbar benachbart angeordnet sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das zweite
Ende (3E) räumlich unmittelbar benachbart zur ersten Über
tragungsstrecke (3B) angeordnet ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Kreuzungspunkte (P1 bis PN) vorgesehen sind.
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Also Published As
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