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Stromwaschapparat mit mehreren aufsteigenden Wasserströmen. Die Erfindung
bezieht sich auf Stromapparate zum Scheiden fester Stoffe verschiedener Dichte oder
verschiedener Korngröße mittels aufsteigender Wasserströme und insbesondere auf
solche Stromapparate mit mehreren Waschrohren mit aufsteigenden Strömen untereinander
abgestufter Geschwindigkeiten oder Drücke, von welchen Rohren dem ersten das Gut
durch einen Stutzen, den weiteren der jeweils absinkende Gutsteil durch Verbindungsrohre
oberhalb der Einlässe für die aufsteigenden Ströme zugeführt wird, wobei in jedem
Waschrohr das leichtere oder feinere Gut durch den aufsteigenden Strom mitgenommen
und oben ausgetragen wird, während das schwerere oder gröbere Gut die Kraft des
Waschstromes überwindet und durch das Verbindungsrohr dem nächsten Waschrohr zu
gleichartiger Behandlung mit einem aufsteigenden Strom höherer Geschwindigkeit zugeführt
wird.
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Diese Wäscher mit mehreren Strömen haben einen Nachteil, der sie praktisch
wirkungslos macht, nämlich die verschiedenen Ströme stehen durch das Verbinduipgsrohr,
das den Rückstand aus dem einen Strom dem jeweils nächsten zuführt, in Verbindung
miteinander und wirken deshalb einer auf den anderen ein, was es unmöglich macht,
den einzelnen Strömen die ihnen zugedachte Geschwindigkeit zu erhalten. Selbst in
dem Idealfall, daß der Verlust an Arbeitsgut, das durch die besagte Leitung geht,
den Druckunterschied auf den beiden Seiten dieser Leitung ausgleicht, würde doch
eine Änderung der Art des Arbeitsgutes oder der Geschwindigkeit oder des Druckes
eines oder mehrerer Ströme das Gleichgewicht stören, so daß dann die Ströme wiederum
aufeinander einwirken würden. Dasselbe wäre der Fall, wenn man wegen eines Wechsels
in der Stückgröße des Arbeitsgutes die Geschwindigkeiten ändern müßte.
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Mit anderen Worten, man kann bei den bekannten Wäschern mit mehreren
aufsteigenden Strömen nicht den verschiedenen Strömen die für ein zufriedenstellendes
Wirken der verschiedenen Teile geeignete Geschwindigkeit geben.
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Die Erfindung soll diesem Mißstand abhelfen und soll eine möglichst
genaue Regelung des Druckes oder der Geschwindigkeit jedes Stromes und unabhängig
von den anderen Strömen ermöglichen.
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Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung in dem Hauptabfallrohr an
den Stellen, welche zwei Füllängen verschiedenen Druckes oder verschiedener Geschwindigkeit
voneinander trennen, eine Förderschleuse angeordnet, welche Arbeitsgut hindurchgehen
läßt, ohne daß die Drucke oder Geschwindigkeiten der beiden Füllungen sich gegenseitig
beeinflussen
können. Eine solche Förderschleuse kann aus einer Zellentrommel, einer Schnecke
oder einer selbsttätigen oder mechanisch angetriebenen Klappenschleuse bestehen.
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Die Zeichnung stellt als Ausführungsbeispiel einen Stromapparat schematisch
dar, der aus in Serie angeordneten Säulen aufsteigender Ströme besteht. Wie aus
der Zeichnung ersichtlich ist, enthält der Wäscher besonders zwei Kolonnen i und
2 zum Auswaschen, die in Serien angeordnet sind und zwischen die eine Förderschleuse
3 eingeschaltet ist.
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Diese Waschsäulen stehen senkrecht oder haben eine Neigung, die sich
der Senkrechten nähert. Sie sind zylindrisch oder konisch. Sie empfangen in ihrem
oberen Teil, dem ersten, durch eine Leitung 12 das Arbeitsgut, beispielsweise a
-j- b -j- c, und im zweiten den Rückstand b -f- c des ersten. In den unteren Teil
dieser Waschsäulen werden Wasserströme oder Ströme einer anderen geeigneten Flüssigkeit
eingespritzt, für die man mittels der Regelungsorgane d. und 5 die Geschwindigkeiten
y1 und r2 in den Waschsäulen derart festlegen kann, daß Einzelstoffe von der Art,
wie man es wünscht, mit fortgerissen werden, beispielsweise a in der .ersten und
b in der zweiten.
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Die Förderschleuse 3 soll eine Schranke zwischen dem Wasserstrom der
Säulen i und 2 bilden, woben sie aber den Rückstand des ersten Stromes in den zweiten
durchgehen läßt. In der Zeichnung besteht sie aus einer .mechanisch in Bewegung
gesetzten Zellentrommel, sie kann aber auch auf jede mögliche andere Art ausgebildet
sein, die das Fortschreiten des Gutes zuläßt, aber dem Wasser den Durchtritt sperrt,
wie etwa eine archimedische Schraube oder wie in Serie angeordnete Klappen, die
für gewöhnlich durch Gegengewichte ,geschlossen sind und sich unter der Last des
angehäuften Rückstandes der ersten Auswaschsäule öffnen, um sich unter der Wirkung
der Gegengewichte wieder zu schließen, nachdem sie diesem Rückstand den Durchgang
freigegeben haben, oder wie in Serie angeordnete Klappen, die abwechselnd durch
ein -mechanisches Mittel .geöffnet und geschlossen werden o. dgl.
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Wie die Abbildung zeigt, sind die Waschsäulen i und 2 durch Säulen
6 und 7 und Rohre oder Rinnen 8 und g verlängert, durch die das Waschwasser mit
den jeweils leichteren oder feineren Stoffen abgeht.
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Die Abbildung setzt voraus, daß der Rückstand der zweiten Waschsäule
2 mittels einer Förderschleuse io in eine Hebesäule 13 entleert wird, wo er mittels
eines aufsteigenden Wasserstromes gehoben wird, dessen Kraft mittels der Regelungsvorrichtung
14 eingestellt werden kann.
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Das Anheben der von der Förderschleuse io abgegebenen Stoffe würde
sich offenbar auf jede andere gleichartige Weise bewerkstelligen lassen, z. B. mittels
einer Kette mit Schöpfeimern, die vollständig gleichartig wie die letzte Waschsäule
2 wirkt.
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Die Abbildung zeigt zwei Auswaschsäulen in Serie. Die Anzahl der Seriensäulen
kann aber auch irgendeine andere sein.
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Endlich können Gesamtanordnungen von der Art der vorstehend beschriebenen
parallel zueinander angeordnet werden, so daß die verschiedenen Produkte der in
der Wäsche gegebenenfalls vorausgegangenen Klassierung in -ihnen für sich =behandelt
werden können. In diesem Falle kann man zwecks Vereinfachung des mechanischen Antriebes
der Tro=eln oder der Klappen ihre Achsen fest miteinander verbinden.