DE4239259A1 - Einrichtung zum Waschen von Teilen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf den industriellen Wasch­ prozeß von verschmutzten Teilen durch automatische Waschanlagen mit einer feststehenden Aufnahmevorrichtung für die Teile und einem Düsensystem.

Insbesondere Teile von Flexo- und Tiefdruckmaschinen, wie z. B. Druckzylinder, Farbwannen, Rakeln, Rohre und Schläuche müssen mindestens nach jedem Farb- oder Auf­ tragswechsel gereinigt werden. Auf Grund des hohen Ver­ schmutzungsgrades und der provilen Oberflächen werden gerade bei diesen Teilen hohe Anforderungen an die Waschkraft von automatischen Waschanlagen gestellt.

Derartige Waschanlagen sind in der Regel stationär und in den verschiedensten Komplettierungsstufen ausgeführt. Die eigentliche Waschkammer besteht im Wesentlichen aus einer geschlossenen Kabine mit Aufnahmevorrichtungen für das Waschgut, aus Ver- und Entsorgungseinrichtungen für das Waschmittel und aus Sicherheitseinrichtungen. Das Grundprinzip aller bekannten Waschanlagen besteht in der Kombination von chemischer und mechanischer Reini­ gung. Dazu werde, die zu reinigenden Teile über ein Dü­ sensystem mit ausgewählten Lösungsmitteln besprüht. Zur Erhöhung der Waschkraft werden die Teile und das Düsen­ system relativ zueinander bewegt.

So ist es bekannt, die z. B. in einem Waschkorb aufgenom­ menen Teile an einer Vielzahl von feststehenden Düsen vor­ beizubewegen.

Diese Ausführung hat erhebliche Nachteile, da eine Viel­ zahl von Einzeldüsen mit einer relativ großen flächenmä­ ßigen Ausdehnung erforderlich wird. Das verteuert die Anlage. Wesentlich jedoch ist eine mit den Düsenanzahl zusammenhängende Verringerung der Strahlkraft des Lö­ sungsmittels, die nur mit einer Erhöhung des Anlagen­ druckes und daher mit einem erhöhten Bau- und Kostenauf­ wand ausgeglichen werden kann.

Es ist auch bekannt, den Waschkorb oder die Aufnahmevor­ richtung für die Waschteile feststehend auszuführen und das Düsensystem oszillierend oder umgekehrt auszugestal­ ten.

Diese Ausführung weist die gleichen, bereits beschriebe­ nen Nachteile auf.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Einrichtung zum Waschen von Teilen mit einer minimalen Anzahl von Einzeldüsen zu entwickeln.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zu waschenden Teile in der Waschkabine sich an einem Standort befinden und jeder gewünschten Seite des Stand­ ortes mindestens eine angetriebene und bewegliche Düsen­ leiste mit mehreren Düsen zugeordnet ist.

Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 dargestellt.

Mit der neuartigen Waschanlage treten die angestrebten Vorteile ein. So zeichnet sich diese Waschanlage durch einen sehr hohen Wascheffekt aus.

Auch die Oberflächen mit den kompliziertesten Profilen werden vollständig von den Farbresten gereinigt. Dies ist in der Hauptsache auf die hohe Aufprallkraft des Lö­ sungsmittelstrahles und auf eine sich verändernde Stel­ lung der Düsen zu den Teilen zurückzuführen. Bei all dem ist die Waschanlage in ihrem Aufbau relativ einfach und billig.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei­ spiel erläutert werden.

Dazu zeigen die

Fig. 1 eine seitliche Innenansicht der Waschkabine,

Fig. 2 ein Schema des Bewegungsablaufes der Düsen und Versorgungsleitungen.

Die Fig. 1 zeigt den wesentlichen Innenaufbau einer Waschanlage für in einem Korb aufgenommene Teile. Sie besteht aus der Waschkabine 1, die bodenseitig als dop­ pelwandiger Sammelbehälter 2 für den Sumpf 3 ausgebildet ist. Diese Waschkabine kann freistehend oder in den Boden eingelassen aufgestellt werden. Im Inneren ist nach herkömmlicher Art ein Aufnahmekorb 4 mit möglichst quadratischem Querschnitt angeordnet, der so gestaltet sein kann, daß er zum Zwecke des Be- und Entladens aus der Waschkabine ein- und ausfahrbar ist. In der Wasch­ position ist der Aufnahmekorb 4 fest positioniert. Zur Waschanlage gehört ein Düsensystem, das aus den notwen­ digen aber hier nicht dargestellten Versorgungseinrich­ tungen und beweglichen Düsenleisten 5 mit Düsen 6 be­ steht, die funktionell über flexible Schläuche miteinan­ der verbunden sind. Die Düsenleisten 5 sind in einem be­ stimmten Abstand um den Aufnahmekorb 4 herum in der Art angeordnet, daß jeweils einer Außenfläche des Aufnahme­ korbes 4 eine Düsenleiste 5 zugeordnet ist. Die Lage der Düsenleisten 5 ist waagerecht. Die Länge der Düsenlei­ sten 5 richtet sich nach den Abmessungen des Aufnahme­ korbes 4 und die Anzahl der Düsen 6 je Düsenleiste 5 ist bedarfsgerecht wählbar. Die mittels der Schlauchverbin­ dungen begrenzt bewegbaren Düsenleisten 5 sind mit einem Bewegungsapparat verbunden, der aus einem nicht gezeig­ ten zentralen Antrieb und mehreren, um den Aufnahmekorb 4 herum angeordneten Drehelementen 7 besteht, die über mehrere Zugmittel 8 miteinander verbunden. Auf den Zug­ mitteln 8 befinden sich die Düsenleisten 5.

Die Fig. 2 zeigt schematisch den Bewegungsablauf der zwischen den Versorgungseinrichtungen und den Düsenlei­ sten 5 befindlichen Schläuche. Die Schläuche sind einer­ seits mit drei Anschlüssen 9, 10 und 11 einer zentralen Druckleitung und andererseits mit den drei Druckleisten 5 verbunden. In der Ausgangsstellung befinden sich die Düsenleisten 5 in den jeweiligen Positionen 9.1, 10.1 und 11.1 und in der End- bzw. Umkehrstellung in den Po­ sitionen 9. 2, 10.2 und 11.2.

Der Waschvorgang beginnt in bekannter Weise mit der Be­ schickung der Waschanlage. Dazu wird der Aufnahmekorb 4 aus der Waschkabine 1 herausgezogen, mit den zu waschen­ den Teilen gefüllt, wieder in die Waschkabine eingefah­ ren und in seiner Waschposition arretiert. In dieser Ausgangsstellung befindet sich jede Düsenleiste 5 im Be­ reich einer Kante der ihr zugeordneten Fläche des Auf­ nahmekorbes 4. Nach dem Einschalten des Düsensystems wird der Bewegungsapparat in Betrieb gesetzt, wodurch jede Düsenleiste 5 an der entsprechenden Außenfläche des Aufnahmekorbes 4 entlangwandert. Nach dem Erreichen der gegenüberliegenden Kante der Außenfläche des Aufnahme­ korbes 4 schaltet ein Endschalter die Bewegungsrichtung um und die Düsenleisten 5 wandern zurück. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals in einer gewünschten Anzahl pro Zeiteinheit.

Es versteht sich, daß auch andere Ausführungsbeispiele von der Erfindung erfaßt werden, wenn sie darauf abzie­ len, insgesamt mehr oder weniger Düsenleisten 5 oder je Außenfläche mehr Düsenleisten 5 einzusetzen. Es bieten sich bei der Auslegung des Bewegungsapparates auch ande­ re Arten des Antriebes und der Drehübertragungselemente an.

Bei der Verwendung eines Aufnahmekorbes mit rechteckigen Querschnitt und damit unterschiedlichen Seitenlängen müssen die Düsenleisten ungleiche Wegstrecken zurückle­ gen, was durch zusätzliche Getriebeelemente realisierbar ist.

Die Erfindung kann durch eine besondere Anpassung an die Konturen anders gestalteter Teile vielseitig eingesetzt werden. So ist es möglich, auch Innenflächen von Wannen oder abgewinkelte Außenflächen großräumiger Teile zu wa­ schen.

Claims (4)

1. Einrichtung zum Waschen von Teilen, bestehend aus einer Waschkabine mit einer feststehenden Aufnahmevor­ richtung für die Teile und einem Düsensystem, dadurch gekennzeichnet, daß das Dü­ sensystem aus mehreren beweglichen und von einem Bewe­ gungsapparat antreibbaren Düsenleisten (5) mit mehreren Düsen (6) besteht, von denen mindestens eine Düsenleiste (5) jeweils einer Fläche der Aufnahmevorrichtung zuge­ ordnet ist.

2. Einrichtung zur Waschen von Teilen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenleisten (5) jeweils über flexible Schläuche mit ei­ ner zentralen Versorgungsleitung verbunden sind.

3. Einrichtung zum Waschen von Teilen nach den Ans­ prüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Be­ wegungsapparat aus einem antreibbaren Zugmittelgetriebe mit umkehrbarer Bewegungsrichtung besteht, an dessen Zugmittel (8) die Düsenleisten (5) befestigt sind.

4. Einrichtung zum Waschen von Teilen, nach den Ans­ prüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, auf die verschiedensten Flächen der Aufnahmevorrichtung verteilte Düsenleisten (5) über ein gemeinsames Zugmit­ telgetriebe antreibbar sind.