DE4226890A1 - Einsatz für einen Abgaskamin - Google Patents
Einsatz für einen AbgaskaminInfo
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Description
Bei herkömmlichen Abgaskaminen tritt das Problem auf, daß das
durch den Kamin beförderte Abgas gleich nach Verlassen der
Kaminmündung zerstreut wird. Dadurch dann es zu Geruchsbelä
stigung sowie sonstigen Belästigungen durch das Abgas kommen,
die entweder hingenommen werden müssen oder zu deren Vermei
dung der Kamin länger ausgebildet werden muß, was zu einem
erhöhten Bauaufwand und aufwendigeren Abstützkonstruktionen
führt.
Gleichzeitig gelangt auch Schall, insbesondere von Brennern,
Gebläsen oder Ventilatoren über den Kamin nach außen. Derar
tige Schall-Immissionen sind ebenfalls unerwünscht und erfor
dern herkömmlicherweise baulich aufwendige Maßnahmen im Inne
ren des Kaminrohres oder beanspruchen durch Einbau von
Schalldämpfern Bauraum im Gebäudeinneren.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine baulich einfache Vorrichtung anzugeben, die sowohl eine
frühzeitige Zerstreuung des aus dem Kamin austretenden Ab
gases vermeidet, als auch gleichzeitig eine Verminderung der
Schall-Immissionen bewirkt. Vorzugsweise soll die erfindungs
gemäße Vorrichtung so ausgebildet sein, daß auch herkömmliche
Kamine entsprechend nachgerüstet werden können.
Erfindungsgemäß wird die Ausgabe durch einen Einsatz für ei
nen Abgaskamin gelöst, der innenseitig im Bereich der Kamin
mündung angeordnet ist und sowohl Mittel zur Beschleunigung
des Abgasstromes als auch Mittel zur Schalldämpfung umfaßt.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht, daß durch ein
einziges Bauelement, das gegebenenfalls aus einzelnen Teilen
besteht, gleichzeitig die beiden separaten Wirkungen der Be
förderung des Abgasstromes in größere Höhen und der Reduzie
rung der Schall-Immissionen erreicht werden können. Erfin
dungsgemäß wird die Beschleunigung des Abgasstromes vorzugs
weise durch eine düsenartige Querschnittsverjüngung erreicht,
die insbesondere in der Art einer Venturi-Düse oder als koni
scher Mantel ausgebildet ist. Gleichzeitig ist die Wandung
zur Reduzierung der Schall-Immissionen perforiert und/oder
mit einer schallschluckenden Beschichtung versehen. Der er
findungsgemäße Einsatz ist vorzugsweise so geformt, daß er
als ein separates Bauteil axial von oben in das Kaminrohr
einsteckbar ist und mit diesem vorzugsweise kraftschlüssig
verbunden wird. Zusätzlich oder alternativ können selbstver
ständlich auch formschlüssige Befestigungsmittel, beispiels
weise Schraubverbindungen, vorgesehen werden.
Ein weiterer wesentlicher durch die Erfindung bewirkter Vor
teil besteht darin, daß sich durch die konische Form des
Einsatzes eine erheblich stärkere Schalldämpfung erzielen
läßt, als wenn die gleiche Schall-Absorptionsoberfläche ohne
eine konische Form des Einsatzes vorgesehen wird. Die Erfin
dung ermöglicht also eine verbesserte Schalldämpfung ohne zu
sätzliche Absorptionsflächen oder sonstiger bauaufwendiger
Maßnahmen vorsehen zu müssen.
Neben den Schall-Immissionen von Brennern-Gebläsen und Ven
tilatoren können durch die erfindungsgemäße Ausbildung auch
die im Kamin selbst erzeugten Strömungsgeräusche vermindert
werden.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die bei
gefügte Zeichnung weiter erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Axialschnitt, und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform, ebenfalls im Axial
schnitt.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 1 zeigt einen Kamin 1, im Be
reich dessen Mündung 2 der erfindungsgemäße Einsatz 3 ange
ordnet ist. Dieser Einsatz 3 besteht im wesentlichen aus ei
ner Wandung 4, die in einem ersten, stromaufwärtigen Ab
schnitt 5 zur Bildung eines sich verengenden Strömungsquer
schnitts geformt ist, an den sich ein zweiter, kürzerer Ab
schnitt 6 anschließt, in dem sich der Querschnitt wieder er
weitert. Vorzugsweise ist der erste Abschnitt 5 etwa 5 bis 10
mal so lang wie der zweite Abschnitt 6. Ferner ist die Quer
schnittsverjüngung bzw. die Wandung 4 vorzugsweise derartig
ausgebildet, daß sie in dem in der Figur dargestellten Quer
schnitt geradlinig erscheint, d. h. im Fall eines rotations
symmetrischen Zylinders konisch ausgebildet ist.
Alternativ kann der Kamin auch im Querschnitt rechteckig oder
quadratisch ausgebildet sein, so daß zumindest an zwei gegen
überliegenden Seiten, vorzugsweise aber allen vier Seiten
entsprechende Einsatzteile anzubringen sind, die zusammen den
erfindungsgemäßen Einsatz 1 bilden.
Die Wandung 4 des Einsatzes 3 ist im wesentlichen im Bereich
der gesamten Oberfläche mit Schalldämpfungsmitteln versehen.
Diese Schalldämpfungsmittel sind vorzugsweise als Perforatio
nen 7 der Wandung 4, alternativ oder zusätzlich auch als
schallschluckende Beschichtungen ausgebildet. Die Perforatio
nen 7 sind in der Zeichnung als vereinzelte Löcher darge
stellt, wären sie tatsächlich im wesentlichen größere Dichte
angeordnet sind, so daß die durch Bildung der Löcher ausge
standene Fläche vorzugsweise größer ist als die verbleibende
Fläche der Wand 4. Auf der Wand 4 keine schallschluckende
Beschichtung aufgebracht ist, dient diese vornehmlich zur
Fixierung des dahinter angebrachten schallschluckenden Mate
rials 5. Als solche eigenen sich z. B. Steinrolle oder Edel
stahlrolle. Im Extremfall kann es zweckmäßig sein, die Wan
dung 4 nur noch als Gitternetz auszubilden.
Der Verringungswinkel der Wandung 4 gegenüber der vertikalen
wird abhängig von den gewünschten Beschleunigungswirkung ge
wählt und liegt vorzugsweise bei etwa 5-10°.
Ein wesentlicher durch die Erfindung erzielter Vorteil besteht
darin, daß der durch die Schallreduzierung notwendigerweise
bewirkte Verlust an Strömungsgeschwindigkeit durch die koni
sche Ausbildung des erfindungsgemäßen Einsatzes kompensiert
oder überkompensiert wird, so daß die Strömungsgeschwindig
keit des Abgases trotz signifikanter Schalldämpfung nicht ab
nimmt. Dadurch ist das möglich, die herkömmlicherweise erfor
derlichen Schalldämpfer, die Strömung des Kamines im allge
meinen horizontal im Gebäudeinneren angebracht sind, zu ver
zichten. Ferner ist das möglich, den erfindungsgemäßen Ein
satz auf vorhandene Kamine aufzustecken, insbesondere wenn
durch Verschärfung der Umweltvorschriften eine stärkere
Schalldämpfung erforderlich ist. In einem solchen Fall kann
das zweckmäßig sein, die Wandung 4 mit einer geringeren Zahl
von Perforationen zu versehen, insbesondere wenn bereits ein
Schalldämpfer vorhanden ist. In diesem Fall hat der erfin
dungsgemäße Einsatz den Vorteil, daß eine gewisse zusätzliche
Schalldämpfung erreicht wird und zugleich die Strömungsge
schwindigkeit des Abgases am Kaminende erhört wird.
Neben der Vermeidung separate Schalldämpfer hat die vorlie
gende Erfindung den Vorteil eines reduzierten Bauaufwandes,
was auch in eine Reduzierung der Gesamtkosten für das Abgas
system auswirkt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß der Einsatz nicht direkt an der Kaminmündung 2, son
dern um eine Strecke s in stromaufwärtiger Richtung versetzt
angeordnet ist. Diese Strecke s wird abhängig von dem Kamin
querschnitt sowie der Strömungsgeschwindigkeit gewählt, vor
zugsweise liegt s im Bereich von 1 bis 40 cm. Durch diesen
Rückstand unter der Kaminmündung bleibt die Strömung noch
längere Zeit zylinderförmig gebündelt, als wenn der erfin
dungsgemäße Einsatz direkt im Bereich der Kaminmündung 2 an
geordnet wäre.
Je nach Zusammensetzung und Temperatur des Abgases wird der
erfindungsgemäße Einsatz vorzugsweise aus Stahl, Edelstahl,
Aluminium oder Kunststoff gefertigt.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausbildung ist ferner ein
Mündungsabschluß 9 dargestellt, der über ein ringförmiges
Verbindungsteil mit dem erfindungsgemäßen Einsatz 3 verbunden ist.
In Fig. 2 ist eine alternative Ausbildung der Erfindung im
Schnitt dargestellt, bei der der Kamin 1 außenseitig von ei
ner Isolierschicht 11 umgeben ist, und der erfindungsgemäße
Einsatz 3 nur mit der Wandung des Kamins 1, nicht jedoch mit
einem Mündungsabschluß 12 verbunden ist. Ansonsten entspricht
dieser Ausführungsform derjenigen von Fig. 1.
Claims (13)
1. Einsatz für einen Abgaskamin (1), der innenseitig im
Bereich der Kaminmündung (2) angeordnet ist und sowohl Mittel
(5, 6) zur Beschleunigung des Abgasstromes als auch Mittel
(7) zur Schalldämpfung umfaßt.
2. Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschleunigungsmittel als düsenartige Querschnittsverjüngung
ausgebildet sind.
3. Einsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querschnittsverjüngung durch einen ersten Abschnitt (5) ge
bildet ist, entlang dessen sich die Einsatzwandung (4) gerad
linig verengt, an dessen stromabwärtiges Ende sich ein zwei
ter, kürzerer Abschnitt (6) stetig anschließt, in dem sich
der Querschnitt wieder erweitert.
4. Einsatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Abschnitt (5) etwa 5 bis 10mal so lang ist wie der
zweite Abschnitt (6).
5. Einsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kamin (1) und der Einsatz (3) rota
tionssymmetrisch ausgebildet sind, und sich die Wandung (4)
im wesentlichen konisch verjüngt.
6. Einsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kamin (1) und der Einsatz (3) im Quer
schnitt rechteckig ausgebildet sind und zwei gegeneinander
angestellte Platten an zwei sich gegenüberliegenden Wandab
schnitten vorgesehen sind.
7. Einsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strömungsquerschnitt an der engsten
Stelle etwa 40-70% des Kamininnenquerschnitts beträgt.
8. Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalldämpfungsmittel als Perforationen (7) in der Wandung
des Einsatzes ausgebildet sind.
9. Einsatz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser mit schallschluckenden Materialien, vorzugsweise
schallabsorbierender Wolle, hinterlegt ist.
10. Einsatz nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die schallschluckenden Mittel (7) als schalldämpfende Be
schichtung ausgebildet sind.
11. Einsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser in einem vorgegebenen Abstand (s)
von der Kaminmündung (2) angeordnet ist, der vorzugsweise
etwa 10-40 cm beträgt.
12. Einsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser als separates Bauteil ausgebildet
ist, der in das Kaminrohr einsteckbar ist.
13. Einsatz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser mit einem Mündungsabschlußelement (11) verbunden ist.
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1992
- 1992-08-13 DE DE4226890A patent/DE4226890C2/de not_active Expired - Fee Related
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