DE4207630A1 - Verwendung eines stereomikroskops - Google Patents
Verwendung eines stereomikroskopsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines
Stereomikroskops mit zwei Strahlengängen.
Stereomikroskope werden normalerweise dazu verwendet, Objekte
stereoskopisch zu betrachten. Hierbei ist jeder Strahlengang
einem Auge des Betrachters zugeordnet. Einer der
Strahlengänge des Stereomikroskops kann dabei auch für den
Anschluß einer Kamera zur Aufnahme des Objekts vorgesehen
sein. Darüberhinaus sind für Stereomikroskope Meßokulare
bekannt, die ein Vermessen des Objekts durch direkten
Vergleich mit einer in einer Bildebene angeordneten Skala
ermöglichen.
Bei allen bekannten Verwendungen von Stereomikroskopen werden
beide Strahlengänge in derselben Richtung vom Objekt zum
Okular genutzt.
Es sind sowohl Stereomikroskope mit getrennten Objektiven für
beide Strahlengänge als auch solche mit einem einzigen
Objektiv bekannt. Im zweiten Fall sind die geometrischen
Voraussetzungen zum Erreichen größerer Blickwinkel günstiger.
Vorteile ergeben sich auch bei der Justierung.
Als Verfahren zur Vermessung von Objekten ist die
Lichtschnittmikroskopie bekannt. Dabei wird eine Lichtebene
auf ein Objekt projiziert und die Projektion aus einer
Richtung möglichst senkrecht zur Lichtebene betrachtet. Die
Projektion der Lichtebene auf dem Objekt ist eine Linie,
deren Verlauf präzise Informationen über die Kontur der
Oberfläche des Objekts beinhaltet. Insbesondere lassen sich
am Verlauf der Linie Höhenunterschiede auf der Oberfläche des
Objekts qualitativ und quantitativ bestimmen. Die Lichtebene,
die auf das Objekt projiziert wird, ist am einfachsten durch
die rückwärtige Beleuchtung einer Spaltplatte
bereitzustellen. Bei der Durchführung der
Lichtschnittmikroskopie ist es bekannt, ein Mikroskop zur
Betrachtung der Projektion der Lichtebene zu verwenden, und
die Projektion mit einer Kamera aufzuzeichnen. Bislang werden
zur Durchführung der Lichtschnittmikroskopie jedoch
besondere, weitgehend nur für diesen Zweck einsetzbare
Instrumente verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue
Einsatzmöglichkeit eines bekannten Stereomikroskops mit zwei
Strahlengängen aufzuzeigen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das
Stereomikroskop zur Lichtschnittmikroskopie verwendet wird,
wobei durch den einen Strahlengang eine Lichtebene auf ein
Objekt projiziert wird und die Projektion der Lichtebene auf
dem Objekt auf dem anderen Strahlengang abgebildet wird.
Überraschend stellt sich heraus, daß ein herkömmliches
Stereomikroskop in besonderem Maße zur Durchführung der
Lichtschnittmikroskopie geeignet ist. Hierbei wird der eine
Strahlengang entgegen seiner üblichen Richtung zur Projektion
der Lichtebene auf das Objekt genutzt. Obwohl hieraus
resultiert, daß die Projektion der Lichtebene unter einem
verhältnismäßig flachen Winkel betrachtet wird und die
Lichtebene auf diese Weise nicht mit einer Bildebene
zusammenfällt, ergeben sich hieraus keine nennenswerten
Schwierigkeiten für die Lichtschnittmikroskopie. Dies ist im
wesentlichen auf die bei einem Stereomikroskop vorhandene
große Tiefenschärfe der Abbildungsoptik zurückzuführen. Die
Projektion der Lichtebene wird auch bei unterschiedlichem
Abstand zum Objektiv scharf abgebildet und ist damit
auswertbar.
An dem Stereomikroskop kann ein gemeinsames Objektiv für
beide Strahlengänge vorgesehen sein. Das gemeinsame Objektiv
erlaubt eine große Annäherung an das Objekt, wodurch der
Winkel zwischen den beiden Strahlengängen am Objektivausgang
und damit der Winkel, unter dem die Lichtebene betrachtet
wird, besonders groß ist.
An dem Stereomikroskop kann in jedem Strahlengang ein
Strahlteiler vorgesehen sein, wobei von dem Objekt aus hinter
den Strahlteilern in dem einen Strahlengang ein Projektor
einerseits und ein Okular andererseits und in dem anderen
Strahlengang eine Kamera einerseits und ein Okular
andererseits angeordnet sind. Auf diese Weise ist vorteilhaft
die Durchführung der Lichtschnittmikroskopie zugleich mit der
stereoskopischen Betrachtung des Objekts möglich.
Die Kamera ist vorteilhafterweise als CCD-Kamera
ausgebildet. Eine CCD-Kamera zeichnet die Projektion der
Lichtebene in einer für eine softwaregestütze Auswertung
geeigneten Weise auf. Theoretisch ist es auch möglich bei der
Lichtschnittmikroskopie auf eine Kamera ganz zu verzichten.
In diesem Fall wäre die Projektion der Lichtebene auf der
Oberfläche des Objekts mit einem Meßokular direkt zu
vermessen.
Der Projektor kann als Lichtquelle einen Laser aufweisen. Ein
Laserstrahl ist durch eine Optik in dem Maße in eine
Lichtebene umformbar, wie dies für die Durchführung der
Lichtschnittmikroskopie notwendig ist. Vorteilhaft weist die
unter Zuhilfenahme eines Lasers bereitgestellte Lichtebene
eine hohe, leicht registrierbare Lichtintensität auf.
Der Projektor kann eine Spaltplatte oder eine Stichplatte
aufweisen. Insbesondere wenn eine Leuchtdiode oder Glühlampe
als Lichtquelle in dem Projektor zum Einsatz kommt, empfiehlt
es sich, die Lichtebene durch eine Spaltplatte zu formen, die
von hinten zu beleuchten ist. In einzelnen Fällen mag auch
eine Strichplatte sinnvoll sein. Hier ist dann die Lichtebene
der Bereich der geringsten Lichtintensität, also eigentlich
eine "Dunkelebene".
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zwei
Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 die Verwendung eines ersten Stereomikroskops zur
Lichtschnittmikroskopie,
Fig. 2 die Verwendung eines zweiten Stereomikroskops zur
Lichtschnittmikroskopie und
Fig. 3 ein zu vermessendes Objekt mit aufprojizierter
Lichtebene.
Das in Fig. 1 dargestellte Stereomikroskop 1 weist für zwei
Strahlengänge 2, 3 jeweils ein gesondertes Objektiv 4, 5 und
Okular 6, 7 auf. Hierbei ist das Okular 7 als Meßokular
ausgebildet. Vor dem Okular 6 ist in dem Strahlengang 2 eine
Strichplatte 8 angeordnet, die von hinten von einer
Lichtquelle 10 beleuchtet wird. Die Strichplatte 8 blendet
das Licht der Lichtquelle 9 bis auf eine einzelne Lichtebene
aus. Diese Lichtebene wird durch das Okular 6 und das
Objektiv 4 auf ein Objekt 10 projiziert. Die Projektion der
Lichtebene wird durch das Objektiv 5 und das Okular 7
abgebildet. Die Projektion der Lichtebene wird hierbei unter
einem Winkel 11, der deutlich größer als 0° aber auch kleiner
als 90° ist, betrachtet. Auf diese Weise macht sich eine von
einer Ebene abweichende Oberflächenkontur des Objekts 10
durch eine Abweichung der Projektion der Lichtebene von einer
geraden Linie bemerkbar. Das Maß der Abweichung ist durch das
als Meßokular ausgebildete Okular 7 feststellbar. Wie
ersichtlich, läßt sich ein herkömmliches Stereomikroskop 1
auf diese Weise zur Lichtschnittmikroskopie verwenden. Es ist
nur ein die Spaltplatte 8 und die Lichtquelle 9 aufweisender
Projektor 8, 9 vorzusehen.
Das in Fig. 2 dargestellte Stereomikroskop 1 unterscheidet
sich von demjenigen gemäß Fig. 1 im wesentlichen darin, daß
nur ein Objektiv 4 für beide Strahlengänge 2, 3 und in jedem
der Strahlengänge 2, 3 ein Strahlteiler 12, 13 vorgesehen
ist. Vom Objekt aus ist hinter den Strahlteiler 12 ein
Projektor 8, 9 mit Spaltplatte 8 und Lichtquelle 9 einerseits
und ein Okular 6′ andererseits angeordnet. Beim Strahlengang
3 sind es eine Kamera 14 einerseits und ein Okular 7′
andererseits. Die Okulare 6′, 7′ dienen hierbei zur
Betrachtung des Objekts 10 unabhängig von der
Lichtschnittmikroskopie. Die Lichtschnittmikroskopie wird
ausschließlich mit Hilfe des Projektors 8, 9 und der Kamera
14 durchgeführt, kann aber durch die Okulare 6′, 7′
beobachtet, überwacht oder gesteuert werden. Zur
Gleichrichtung aller optischen Achsen im Bereich der Okulare
6′, 7′, des Projektors 8, 9 und der Kamera 14 sind
Umlenkspiegel 15, 16 vorgesehen. Zur Trennung der
Strahlengänge 2, 3 im Anschluß an das Objektiv 4 dienen
Prismen 17, 18. Die Ausführungsform des Stereomikroskops 1
gemäß Fig. 2 bietet Vorteile hinsichtlich der Justierung und
der geometrischen Verhältnisse bei Annäherung des Objektivs 4
an das Objekt 10.
In Fig. 3 ist die Projektion der durch das Okular 6 und das
Objektiv 4 gemäß den Fig. 1 und 2 auf das Objekt 10
fokussierten Lichtebene dargestellt. Die Projektion ist eine
Linie 19, deren Verlauf Informationen über die Kontur der
Oberfläche 20 des Objekts 10 beinhaltet. Wenn die Kamera 14
gemäß Fig. 2 beispielsweise eine CCD-Kamera ist, kann nach
Abscannen des gesamten Objekts 10 aus dem jeweiligen Verlauf
der Linie 19 eine mathematische Darstellung der Oberfläche 20
des Objekts 10 gewonnen werden. Hierbei ist natürlich die
zugrundeliegende Geometrie, insbesondere der Winkel 11 und
die Vergrößerung des Stereomikroskops 1 zu berücksichtigen.
Bezugszeichenliste
1 Stereomikroskop
2 Strahlengang
3 Strahlengang
4 Objektiv
5 Objektiv
6 Okular
7 Okular
8 Strichplatte
9 Lichtquelle
10 Objekt
11 Winkel
12 Strahlteiler
13 Strahlteiler
14 Kamera
15 Umlenkspiegel
16 Umlenkspiegel
17 Prisma
18 Prisma
19 Linie
2 Strahlengang
3 Strahlengang
4 Objektiv
5 Objektiv
6 Okular
7 Okular
8 Strichplatte
9 Lichtquelle
10 Objekt
11 Winkel
12 Strahlteiler
13 Strahlteiler
14 Kamera
15 Umlenkspiegel
16 Umlenkspiegel
17 Prisma
18 Prisma
19 Linie
Claims (6)
1. Verwendung eines Stereomikroskops (1) mit zwei
Strahlengängen (2, 3) zur Lichtschnittmikroskopie, wobei
durch den einen Strahlengang (2) eine Lichtebene auf ein
Objekt (10) projiziert wird und die Projektion der Lichtebene
auf dem Objekt (10) durch den anderen Strahlengang (3)
abgebildet wird.
2. Verwendung eines Stereomikroskops nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Stereomikroskop (1) ein
gemeinsames Objektiv (4) für beide Strahlengänge (2, 3)
vorgesehen ist.
3. Verwendung eines Stereomikroskops nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Stereomikroskop (1) in
jedem Strahlengang (2, 3) ein Strahlteiler (12, 13)
vorgesehen ist, wobei von dem Objekt (10) aus hinter den
Strahlteilern (12, 13) in dem einen Strahlengang (2) ein
Projektor (8, 9) einerseits und ein Okular (6′) andererseits
und in dem anderen Strahlengang (3) eine Kamera (14)
einerseits und ein Okular (7′) andererseits angeordnet sind.
4. Verwendung eines Stereomikroskops nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kamera (14) eine CCD-Kamera ist.
5. Verwendung eines Stereomikroskops nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Projektor (8, 9) als Lichtquelle (9)
einen Laser aufweist.
6. Verwendung eines Stereomikroskops nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Projektor (8, 9) eine Spaltplatte (8)
oder eine Strichplatte aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924207630 DE4207630C2 (de) | 1992-03-11 | 1992-03-11 | Verwendung eines Stereomikroskops |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924207630 DE4207630C2 (de) | 1992-03-11 | 1992-03-11 | Verwendung eines Stereomikroskops |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4207630A1 true DE4207630A1 (de) | 1993-09-23 |
DE4207630C2 DE4207630C2 (de) | 1995-08-24 |
Family
ID=6453716
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924207630 Expired - Fee Related DE4207630C2 (de) | 1992-03-11 | 1992-03-11 | Verwendung eines Stereomikroskops |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4207630C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1719668A1 (de) * | 2005-05-03 | 2006-11-08 | Faurecia Innenraum Systeme GmbH | Vorrichtung, Verfahren und Computerprogrammprodukt zur Qualitätskontrolle eines Kraftfahrzeug-Innenteils mit einer Aufreisslinie |
US7699468B2 (en) | 2005-09-07 | 2010-04-20 | Carl Zeiss Surgical Gmbh | Ophthalmologic surgical microscope having a measuring unit |
CN106772981A (zh) * | 2015-11-20 | 2017-05-31 | 南京理工大学 | 偏振式动态实时体视显微成像装置及方法 |
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DE3527074A1 (de) * | 1984-11-01 | 1986-05-07 | Jenoptik Jena Gmbh, Ddr 6900 Jena | Anordnung zur bestimmung der oberflaechengestalt von objekten mittels moiretechnik |
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DE3530928C2 (de) * | 1984-09-01 | 1991-06-06 | Canon K.K., Tokio/Tokyo, Jp |
-
1992
- 1992-03-11 DE DE19924207630 patent/DE4207630C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN106772981A (zh) * | 2015-11-20 | 2017-05-31 | 南京理工大学 | 偏振式动态实时体视显微成像装置及方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4207630C2 (de) | 1995-08-24 |
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