DE4020459A1

DE4020459A1 - Verfahren zur herstellung einer optisch klaren brandschutz-glaseinheit

Info

Publication number: DE4020459A1
Application number: DE19904020459
Authority: DE
Inventors: Gerhard Tuenker
Original assignee: Flachglas Wernberg GmbH
Current assignee: Flachglas Wernberg GmbH
Priority date: 1990-06-27
Filing date: 1990-06-27
Publication date: 1992-01-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer optisch klaren Brandschutz-Glaseinheit aus zumindest zwei einen Scheibenzwischenraum zwischen einander bildenden Glasscheiben, in dem eine Brandschutzmasse angeordnet ist.

Im Rahmen der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Maß nahmen wird eine Lösung aus Aluminiumphosphat in Wasser auf eine horizontal gelagerte Glasscheibe aufgebracht und an Luft, gegebenenfalls unter vorsichtiger Einwirkung von Wärme, bis auf einen Wassergehalt von etwa 20 Gewichtsprozent zur Brand schutzmasse getrocknet. Dabei erreicht man Schichtdicken der Brandschutzmassen von 0,2 bis 1,5 mm. Danach wird eine weitere Glasscheibe aufgebracht und eine Verbundglaseinheit herge stellt. Entsprechend verfährt man bei der Herstellung von Ver bundglaseinheiten mit mehr als zwei Glasscheiben und mehr als einer aus Brandschutzmasse bestehenden Zwischenschicht. Die bekannten Maßnahmen führen zu alterungsbeständigen Brand schutzmassen in den Brandschutz-Glaseinheiten, sind jedoch herstellungstechnisch aufwendig und in bezug auf die Brand schutzwirkung wegen des verhältnismäßig geringen Wassergehal tes in der Brandschutzmasse verbesserungsbedürftig. Einen höheren Gehalt an Wasser enthalten die Brandschutzmassen von Brandschutz-Glaseinheiten, die aus einem Polymer in Form eines organischen Hydrogels bestehen, welches ein im Brandfalle schäumendes, mit dem Gel kompatibles Salz aufweist, jedoch soll durch das Schäumen eine Veränderung der Dickendimension ebenso verhindert werden wie das Ausfließen der Brandschutz masse im Brandfall. Hier kann die Alterungsbeständigkeit noch verbessert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Ver fahren anzugeben, welches zu optisch klaren Brandschutz-Glas einheiten geringer Dicke mit nichtsdestoweniger hoher Brand schutzwirkung und hoher Alterungsbeständigkeit der Brand schutzmasse führt.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß aus Alu miniumphosphat, Acrylsäurederivaten, einem Photohärter und Wasser eine dünnflüssige Brandschutz-Vormasse hergestellt wird, die in den Scheibenzwischenraum eingebracht oder auf eine der Glasscheiben aufgegossen wird, und daß die Brand schutz-Vormasse durch Bestrahlen mit ultraviolettem Licht in die Brandschutzmasse umgewandelt wird. Wird die Brandschutz- Vormasse auf eine der Glasscheiben aufgegossen, so erfolgt in diesem Zustand auch die Bestrahlung - und hernach wird die zweite Glasscheibe, den Scheibenzwischenraum bildend, aufge bracht. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird mit Monoaluminiumphosphat und/oder Monoaluminiumhydrophosphat sowie mit Methylacrylamid und/oder Acrylamid gearbeitet. Die Dicke der Brandschutzmasse soll im Bereich von 0,2 bis 3 mm liegen. Es versteht sich, daß die Bestrahlung mit dem ultra violetten Licht auch durch die Glasscheiben bzw. eine der Glasscheiben hindurch erfolgen kann. Eine geeignete Wellen länge des ultravioletten Lichtes kann durch Versuche leicht gefunden werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich ein im Vergleich mit den ersten bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung ausgeht, wesentlich erhöhter Wassergehalt in der Brandschutzmasse unterbringen. Das gilt insbesondere für die Ausführungsform der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß 30 bis 60 Gewichtsteile Aluminiumphosphat und 5 bis 40 Gewichtsteile Acrylsäurederivate sowie maximal etwa ein Ge wichtsteil eines Photohärters und 20 bis 55 Gewichtsteile Wasser zu der Brandschutz-Vormasse angemacht werden und diese wie angegeben in die Brandschutzmasse umgewandelt wird. Ohne Schwierigkeiten läßt sich hier der Wassergehalt der Brand schutz-Vormasse so einstellen, daß die Brandschutzmasse 30 bis 55 Gewichtsprozent Wasser aufweist. Es versteht sich, daß man der Brandschutz-Vormasse Vernetzungsmittel und/oder Haftver mittler beigeben kann, die das Aufschäumen und/oder die Haftung an den Glasscheiben verbessern. Insbesondere kann es sich um geeignete Silane handeln. Sie können bis zu 5 Gewichtsteilen beigegeben werden.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Brand schutz-Glaseinheiten genügen allen Anforderungen und zeichnen sich durch hohe Brandschutzwirkung sowie durch hohe Alterungs beständigkeit der Brandschutzmasse aus. Erfindungsgemäß wird die Dicke der Brandschutzmasse vorzugsweise so dünn wie möglich eingestellt. Im Brandfall erfolgt ein erhebliches, den Brandschutz verbesserndes Aufschäumen. Die Schichtdicke kann sich bis zum Zehnfachen vergrößern. Es versteht sich, daß die Glasscheiben der Brandschutz-Glaseinheiten entsprechend ange ordnet und die Brandschutz-Glaseinheiten entsprechend einge baut sind.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer optisch klaren Brandschutz- Glaseinheit aus zumindest zwei einen Scheibenzwischenraum auf weisenden Glasscheiben, in dem eine Brandschutzmasse angeord net ist, dadurch gekennzeichnet, daß aus Aluminiumphosphat, Acrylsäurederivaten, einem Photohärter und Wasser eine dünnflüssige Brandschutz-Vormasse hergestellt wird, die in den Scheibenzwischenraum eingebracht oder auf eine Glasscheibe aufgegossen wird, und daß die Brandschutz- Vormasse durch Bestrahlen mit ultraviolettem Licht in die Brandschutzmasse umgewandelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Monoaluminiumphosphat und/oder Monoaluminiumhydrophosphat ge arbeitet wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß mit Methylacrylamid und/oder Acrylamid ge arbeitet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Dicke der Brandschutzmasse gearbeitet wird, die im Bereich zwischen 0,2 bis 3 mm liegt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 30 bis 60 Gewichtsteile Aluminiumphosphat und 5 bis 40 Gewichtsanteile Acrylsäurederivate sowie maximal etwa ein Gewichtsanteil eines Photohärters mit 20 bis 55 Gewichtsteilen Wasser zu der Brandschutz-Vormasse angemacht werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß der Wassergehalt der Brandschutz-Vormasse so eingestellt wird, daß die Brandschutzmasse 30 bis 55 Gewichts teile Wasser aufweist.