DE4014150C2 - Schwenkantrieb, insbesondere für Schaltgeräte - Google Patents
Schwenkantrieb, insbesondere für SchaltgeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schwenkantrieb, insbesondere für Schaltgeräte,
mit einer Getriebespindel, einer auf der Getriebespindel laufenden Spindel
mutter, mindestens einer Schwinge und einer mit der Schwinge drehfest ver
bundenen Abtriebswelle, wobei die Spindelmutter mindestens einen Mitnehmer
zapfen und die Schwinge eine Kulissenführung aufweisen, der Mitnehmerzapfen
der Spindelmutter in die Kulissenführung der Schwinge eingreift und eine
durch die Getriebespindel bewirkte Translationsbewegung der Spindelmutter
mittels des Mitnehmerzapfens und der Schwinge in eine Rotationsbewegung der
Abtriebswelle umgesetzt wird.
Schwenkantriebe der zuvor in ihrem grundsätzlichen Aufbau beschriebenen Art
sind vielfach bekannt und werden vor allem eingesetzt, um Schaltgeräte, ins
besondere Hochspannungsschaltgeräte zu betätigen. Bei solchen Schwenkan
trieben kann die Getriebespindel von Hand betätigt werden. In der Regel ist
jedoch ein Antriebsmotor vorgesehen, dessen Abtriebswelle auf die Getriebe
spindel des Schwenkantriebes wirkt.
Mit Schwenkantrieben der in Rede stehenden Art soll nicht selten eine Ro
tationsbewegung der Abtriebswelle von nahezu 180°, häufig auch eine Ro
tationsbewegung von mehr als 180° erreicht werden. Eine Rotationsbewegung
der Abtriebswelle von etwa 180° wird vielfach von dem zugeordneten Schalt
gerät benötigt, nämlich dann, wenn die Aus-Stellung und die Ein-Stellung
einander gegenüberliegen, also um 180° gegeneinander versetzt sind. Eine
Rotationsbewegung der Abtriebswelle von mehr als 180° ist dann erforderlich,
wenn sichergestellt sein soll, daß nur der Schwenkantrieb das Schaltgerät
betätigen kann, auf das Schaltgerät anderweitig einwirkende Kräfte also
nicht zu einer Betätigung des Schaltgerätes führen.
Aus den EP-A-0 393 557, CH-A-479 155, AT-A-248 526 und DE-A-1 91 132
sind jeweils verschiedene Schwenkantriebe bekannt, bei denen eine
Rotationsbewegung der Abtriebswelle um 180° oder mehr weder vorgesehen, noch
möglich ist.
Mit Schwenkantrieben der eingangs beschriebenen Art, bei denen also ein
Kulissengetriebe verwirklicht ist, lassen sich Rotationsbewegungen der Ab
triebswelle von 180° oder gar von mehr als 180° nicht ohne weiteres verwirk
lichen. Vielmehr muß diesen Schwenkantrieben dann, wenn das zugeordnete
Schaltgerät an seiner Antriebswelle eine Rotationsbewegung von 180° oder
von mehr als 180° benötigt, ein Übersetzungsgetriebe nachgeordnet werden.
Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, den Schwenkantrieb, von
dem die Erfindung ausgeht, so auszugestalten und weiterzubilden, daß seine
Abtriebswelle ohne weiteres eine Rotationsbewegung von 180° bzw. von mehr
als 180° ausführen kann.
Der erfindungsgemäße Schwenkantrieb, bei dem die zuvor hergeleitete und auf
gezeigte Aufgabe gelöst ist, ist nun zunächst und im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, daß die Kulissenführung der Schwinge aus zwei Führungsabschnitten
besteht, daß die Spindelmutter ein Umlenkelement und die Schwinge ein dem
Umlenkelement der Spindelmutter zugeordnetes Umlenkelement aufweisen und
daß der Mitnehmerzapfen der Spindelmutter nach dem Durchlaufen des ersten
Führungsabschittes der Kulissenführung der Schwinge durch das Zusammenwirken
des Umlenkelements der Spindelmutter mit dem Umlenkelement der Schwinge in
den zweiten Führungsabschnitt der Kulissenführung geführt wird, wobei in der Umlenkstellung
der Mitnehmerzapfen jeweils in den seiner Bewegungsrichtung entgegengerichteten
Führungsabschnitt geführt wird.
Die Lehre der Erfindung geht zunächst von der Erkenntnis aus, daß ein Schwenk
antrieb der in Rede stehenden Art getriebetechnisch nur eine Rotationsbe
wegung der Abtriebswelle zuläßt, die kleiner als 180° ist. Der erste erfin
dungsgemäße Schritt zu einem Schwenkantrieb der in Rede stehenden Art, des
sen Abtriebswelle eine Rotationsbewegung von mehr als 180° ausführen kann,
besteht nun darin, die Kulissenführung der Schwinge aus zwei Führungsabschnitten
zusammenzusetzen, wobei dann jeder Führungsabschnitt der Kulissenführung ohne
weiteres so ausgebildet sein kann, daß die Abtriebswelle jeweils eine Ro
tationsbewegung von mehr als 90° ausführt, z. B. von 100°, von 110° oder
auch von 120°. Die beiden Führungsabschnitte der Kulissenführung zusammen ermög
lichen dann eine Rotationsbewegung der Abtriebswelle von wesentlich mehr
als 180°, z. B. von 200°, von 220° oder auch von 240°.
Besteht nun bei einem Schwenkantrieb der in Rede stehenden Art die Kulissen
führung der Schwinge in der zuvor beschriebenen Weise aus zwei Führungs
abschnitten, so würde das ohne weiteres zunächst dazu führen, daß nicht sicher
gestellt ist, daß der Mitnehmerzapfen der Spindelmutter nach dem Durchlaufen
des ersten Führungsabschnittes in den zweiten Führungsabschnitt der Kulissenführung
geführt wird. Folglich ist erfindungsgemäß weiter vorgesehen, daß die Spin
delmutter ein Umlenkelement und die Schwinge ein dem Umlenkelement der Spin
delmutter zugeordnetes Umlenkelement aufweisen und daß der Mitnehmerzapfen
der Spindelmutter nach dem Durchlaufen des ersten Führungsabschnittes der Kulissen
führung der Schwinge durch das Zusammenwirken des Umlenkelements der Spin
delmutter mit dem Umlenkelement der Schwinge in den zweiten Führungsabschnitt
der Kulissenführung geführt wird. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Umlenk
elemente führen also dazu, daß der Mitnehmerzapfen der Spindelmutter nach
dem Durchlaufen des ersten Führungsabschnittes der Kulissenführung der Schwinge
nicht in einen Totpunkt kommt bzw. sich nicht bei fortschreitender Transla
tionsbewegung der Spindelmutter im ersten Führungsabschnitt der Kulissenführung
der Schwinge zurückbewegt.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen
Schwenkantrieb auszugestalten und weiterzubilden. Insbesondere können die
beiden Führungsabschnitte der Kulissenführung der Schwinge spiegelsymmetrisch
ausgeführt sein und/oder kann das Umlenkelement der Spindelmutter eine herz
spitzenförmige Umlenkkontur aufweisen.
Im folgenden wird nun die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt
Fig. 1 schematisch und perspektivisch eine erste Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Schwenkantriebes,
Fig. 2 wiederum schematisch und perspektivisch, eine zweite Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen Schwenkantriebes,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schwinge des Schwenkantriebes nach den
Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Schwinge nach Fig. 3.
Der in den Fig. 1 und 2 nur schematisch dargestellte Schwenkantrieb ist be
stimmt für nicht dargestellte Schaltgeräte, insbesondere Hochspannungsschalt
geräte und besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einer Getriebespin
del 1, einer auf der Getriebespindel 1 laufenden Spindelmutter 2, mindestens
einer Schwinge 3 und einer mit der Schwinge 3 drehfest verbundenen Abtriebs
welle 4. Regelmäßig gehört zu dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schwenk
antrieb noch ein nicht dargestellter Antriebsmotor, dessen Abtriebswelle
auf die Getriebespindel 1 des Schwenkantriebes wirkt. Für den in den Fig. 1
und 2 dargestellten Schwenkantrieb gilt weiter, daß die Spindelmutter 2 min
destens einen Mitnehmerzapfen 5 und die Schwinge 3 eine Kulissenführung 6
aufweisen, daß der Mitnehmerzapfen 5 der Spindelmutter 2 in die Kulissen
führung 6 der Schwinge 3 eingreift und daß eine durch die Getriebespindel 1
bewirkte Translationsbewegung der Spindelmutter 2 mittels des Mitnehmerzap
fens 5 und der Schwinge 3 in eine Rotationsbewegung der Abtriebswelle 4 um
gesetzt wird.
Die Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Schwenkantriebes, bei dem nur
eine Schwinge 3 vorgesehen ist. Demgegenüber zeigt die Fig. 2 ein Ausfüh
rungsbeispiel eines Schwenkantriebes, bei dem - symmetrisch zur Getriebe
spindel 1 und zur Spindelmutter 2 - zwei Schwingen 3 vorgesehen sind. Eine
solche Ausführungsform mit zwei Schwingen 3 ist vorteilhafter als eine Aus
führungsform mit nur einer Schwinge 3, weil bei der Ausführungsform mit zwei
Schwingen 3 zwei Mitnehmerzapfen 5 der Spindelmutter 2 in jeweils eine Kulis
senführung 6 jeweils einer Schwinge 3 eingreifen.
Im übrigen sind in den Fig. 1 und 2 den Mitnehmerzapfen 5 der Spindelmut
ter 2 zugeordnete Führungsflächen 7 angedeutet.
Erfindungsgemäß besteht die Kulissenführung 6 der Schwinge 3 aus zwei Füh
rungsabschnitten 6a und 6b, weisen die Spindelmutter 2 ein Umlenkelement 8
und die Schwinge 3 ein dem Umlenkelement 8 der Spindelmutter 2 zugeordnetes
Umlenkelement 9 auf und wird der Mitnehmerzapfen 5 der Spindelmutter 2 nach
dem Durchlaufen des ersten Führungsabschnittes 6a der Kulissenführung 6 der Schwin
ge 3 durch das Zusammenwirken des Umlenkelements 8 der Spindelmutter 2 mit
dem Umlenkelement 9 der Schwinge 3 in den zweiten Führungsabschnitt 6b der Kulis
senführung 6 geführt.
In beiden in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen eines erfin
dungsgemäßen Schwenkantriebes sind, was insbesondere der Fig. 3 entnommen
werden kann, die beiden Führungsabschnitte 6a und 6b der Kulissenführung 6
der Schwinge 3 spiegelsymmetrisch ausgeführt. Nur angedeutet ist, daß das
Umlenkelement 8 der Spindelmutter 2 eine herzspitzenförmige Umlenkkontur 10
aufweist.
Der in Fig. 1 dargestellte Schwenkantrieb ist zusätzlich mit einer einen
Schaltkörper 11 aufweisenden Stellungsmeldemechanik 12 versehen. Von der
Stellungsmeldemechanik 12 zeigt Fig. 1 nur den Schaltkörper 11.
Mit Hilfe der Stellungsmeldemechanik 12 werden Stellungmeldungen
des dem Schwenkantrieb zugeordneten, in den Figuren nicht dargestellten
Schaltgerätes realisiert, z. B. Stellungsmeldekontakte betätigt. Insbeson
dere werden Stellungsmeldungen für die Aus-Stellung und die Ein-Stellung be
nötigt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Schwenkantrieb weist
die Kulissenführung 6 der Schwinge 3 einen Vorlaufbereich 6c und einen Nach
laufbereich 6d auf, in denen der Mitnehmerzapfen 5 der Spindelmutter 2
ohne ein Schwenken der Schwinge 3 laufen kann, wobei der Schaltkörper 11 der
Stellungsmeldemechanik 12 eine Kulissenführung 13 aufweist, die Kulissen
führung 13 des Schaltkörpers 11 der Stellungsmeldemechanik 12 dem Vorlauf
bereich 6c und dem Nachlaufbereich 6d der Kulissenführung 6 der Schwinge 3
zugeordnete Schwenkbereiche 13a und 13b aufweist und der Mitnehmerzap
fen 5 der Spindelmutter 2 auch in die Kulissenführung 13 des Schaltkörpers 11
der Stellungsmeldemechanik 12 eingreift. Dabei sind die Schwenkbereiche 13a
und 13b der Kulissenführung 13 des Schaltkörpers 11 der Stellungsmeldemecha
nik 12 durch einen Neutralbereich 13c verbunden, in dem der Mitnehmerzap
fen 5 der Spindelmutter 2 ohne ein Schwenken des Schaltkörpers 11 laufen
kann. Diese Ausbildung
führt dazu, daß die durch die
Getriebespindel 1 bewirkte Translationsbewegung der Spindelmutter 2 zuerst
nur eine Schwenkbewegung des Schaltkörpers 11 der Stellungsmeldemechanik 12
bewirkt, danach nur eine Schwenkbewegung der Schwinge 3 und damit eine Ro
tationsbewegung der Abtriebswelle 4 bewirkt und schließlich wieder nur eine
Schwenkbewegung des Schaltkörpers 11 der Stellungsmeldemechanik 12 bewirkt.
Claims (3)
1. Schwenkantrieb, insbesondere für Schaltgeräte, mit einer Getriebespindel,
einer auf der Getriebespindel laufenden Spindelmutter, mindestens einer
Schwinge und einer mit der Schwinge drehfest verbundenen Abtriebswelle, wo
bei die Spindelmutter mindestens einen Mitnehmerzapfen und die Schwinge eine
Kulissenführung aufweisen, der Mitnehmerzapfen der Spindelmutter in die Kulissenführung
der Schwinge eingreift und eine durch die Getriebespindel bewirkte
Translationsbewegung der Spindelmutter mittels des Mitnehmerzapfens
und der Schwinge in eine Rotationsbewegung der Abtriebswelle umgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (6) der Schwinge (3) aus
zwei Führungsabschnitten (6a, 6b) besteht, daß die Spindelmutter (2) ein Umlenkelement
(8) und die Schwinge (3) ein dem Umlenkelement (8) der Spindelmut
ter (2) zugeordnetes Umlenkelement (9) aufweisen und daß der Mitnehmerzap
fen (5) der Spindelmutter (2) nach dem Durchlaufen des ersten Führungs
abschnittes (6a) der Kulissenführung (6) der Schwinge (3) durch das Zusammenwirken
des Umlenkelements (8) der Spindelmutter (2) mit dem Umlenkelement
(9) der Schwinge (3) in den zweiten Führungsabschnitt (6b) der Kulissenführung
(6) geführt wird, wobei in der Umlenkstellung der Mitnehmerzapfen
(5) jeweils in den seiner Bewegungsrichtung entgegengerichteten Führungsabschnitt (6a, 6b) geführt wird.
2. Schwenkantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Führungsabschnitte (6a, 6b) der Kulissenführung (6) der Schwinge (3) spiegelsymmetrisch
ausgeführt sind.
3. Schwenkantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umlenkelement (8) der Spindelmutter (2) eine herzspitzenförmige Umlenkkon
tur (10) aufweist.
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