DE4008370A1 - Energieversorgung bei krananlagen, insbesondere bei kabelkranen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Energieversorgung bei Kran­ anlagen, insbesondere bei Kabelkranen, bei denen eine Lastauf­ nahmevorrichtung mit mindestens einem Hubseil bewegbar ist und der Antrieb für das Hubseil entfernt von der Lastaufnahmevor­ richtung angeordnet ist.

Mit diesem Oberbegriff wird auf Anlagen Bezug genommen, wie sie beispielsweise aus der Zeitschrift Siemens-Energietechnik, 2. Jahrgang, Heft 6, Juni 1980, Seiten 166-167, bekannt sind.

Mit Kabelkranen, die große Entfernungen überbrücken können, wird häufig bei Lagerplätzen, Dammbauten und ähnlichen Anlagen gearbeitet, bei denen erhebliche Transportmengen bewältigt wer­ den müssen. Der gewöhnliche Kabelkran besteht aus einer Lauf­ katze, die auf einem zwischen den beiden Flußseiten gespannten Seil bewegbar ist. An dieser Laufkatze hängt ein Transportmittel oder Aufnahmemittel, z. B. ein Betonbehälter oder ein Greifer. Ne­ ben dem Tragseil für die Laufkatze ist noch ein Zugseil vorgese­ hen, mit dem die Katze zwischen den beiden Enden der Strecke be­ wegt werden kann. Zusätzlich ist im Regelfall auch noch ein Hub­ seilwerk vorgesehen, mit dem die Lastaufnahmevorrichtung gesenkt oder gehoben werden kann.

Ein erhebliches Problem stellt die Energieversorgung des Lastauf­ nahmemittels dar, z. B. die Betätigung eines an diesem Mittel an­ geordneten Greifers oder eines Entleerungsgefäßes. Bei den bis­ her bekannten Anlagen mußte häufig mit einfachsten mechanischen Mitteln gearbeitet werden, z. B. wurde durch ein herabhängendes Zugseil der Betonbehälter im geeigneten Augenblick geöffnet. Es ist verständlich, daß das Problem der Energieversorgung insofern sehr schwierig zu lösen ist, als ganz beträchtliche Entfernungen überbrückt werden müssen und das Mitführen von elektrischen Ver­ sorgungsleitungen praktisch unmöglich ist, wenn man bedenkt, daß es sich um Seillängen in der Größenordnung von tausenden und mehr Metern handelt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, auf ein­ fache Weise für die Energieversorgung der Lastaufnahmevorrich­ tung zu sorgen, und zwar insbesondere für die der Antriebe, die an dieser Stelle benötigt werden.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch folgende Merkmale gelöst:

• a) in der Lastaufnahmevorrichtung ist mindestens ein vom Hub­ seil angetriebener elektrischer Generator angeordnet und
• b) es ist mindestens eine in der Lastaufnahmevorrichtung ange­ ordnete elektrische Akkumulatorbatterie zur Energieversor­ gung vorgesehen, die durch den Generator nachladbar ist.

Auf diese Weise kann die für z. B. die Antriebe benötigte Energie auf relativ einfache Weise direkt am Ort der benötigten Energie erzeugt werden, da infolge der zu verfahrenden großen Strecken, sei es in Vertikal- oder Horizontalrichtung, ständig für eine ausreichende Bewegung des Hubseils gesorgt ist. Da das Hubseil während der Katzfahrt durch das Lastaufnahmemittel läuft, er­ gibt sich bei gleichzeitigem Heben oder Senken die Addition oder die Subtraktion der Geschwindigkeiten. Hierbei ist zu erwähnen, daß bei Kabelkranen das Hubseil naturgemäß auch dann laufen muß, wenn das Zugseil für die Katze bewegt wird, da der Antrieb für das Hubseil ebenfalls an z. B. einer Flußseite untergebracht ist und nicht mitverfahren werden kann.

Konstruktiv wird man vorteilhafterweise so vorgehen, daß man mit vom Hubseil angetriebenen Rollen mehrere Generatoren mechanisch kuppelt und diese Generatoren elektrisch parallel und/oder in Reihe schaltet. Hierdurch wird eine zu große Drehmomentbelastung einer einzelnen Rolle vermieden und gleichzeitig kann hierdurch auch für ausreichende Spannung gesorgt werden. Durch den Strom der elektrischen Generatoren wird die elektrische Akkumulator­ batterie, z. B. ein großer Akkumulator, wie er bei Flugzeugen Verwendung findet, ständig nachgeladen. Aus dieser Batterie kann dann z. B. der Antrieb des Greifers gespeist werden.

Vorteilhafterweise ist auch ein stationäres Ladegerät vorzusehen, das z. B. in einem der Pfeiler untergebracht ist. Wird die Katze mit der Lastaufnahmevorrichtung in die eine Endlage verfahren, so kann dort z. B. über eine Steckverbindung eine Nachladung der elektrischen Akkumulatorbatterie vorgenommen werden.

Mit Vorteil wird ferner die Anordnung so getroffen, daß der Energiefluß zwischen Batterie und Antrieb drahtlos fernsteuer­ bar ist.

Um die Batterie in der Lastaufnahmevorrichtung möglichst lange gebrauchsfähig zu halten, ist es ferner von Vorteil, sie mit einem Behälter zu umgeben und den Behälter zu klimatisieren, z. B. zu heizen.

Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher beschrieben; es zeigen:

Fig. 1 die Prinzipanordnung eines Kabelkranes und

Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau der Energieversorgung für die Lastaufnahmevorrichtung.

Auf einem Tragseil 24 eines Kabelkrans ist eine Laufkatze 4 in Horizontalrichtung zwischen den beiden Stützmasten 1 und 2 ver­ fahrbar. Der Abstand zwischen diesen Stützmasten 1 und 2 kann z. B. tausend Meter betragen. Im Regelfall werden mehrere derartige Anlagen - wie nicht näher dargestellt - nebeneinander angeordnet sein. An der verfahrbaren Katze 4 hängt über das Hubseil 3 die Lastaufnahmevorrichtung 8, z. B. ein Traversengestell, die mit einem Greifer 25 versehen ist, der angetrieben werden muß. Die Katze 4 wird in Horizontalrichtung durch das Zugseil 5, 7 bewegt, welches als Endlosband über die Rollen 12 an den Pfeilern 1 und 2 zu einem entsprechenden Antrieb im stationären Maschinenaggregat 6 geführt ist. Das über die Rollen 10 und 11 an den Masten 1 und 2 und die Rollen 9 an der Katze 4 geführte Hubseil 3, welches in Doppelpfeilrichtung 23 bewegbar ist, wird ebenfalls vom Maschinenaggregat 6 angetrieben. Das in der Lastaufnahme­ vorrichtung 8 geführte Hubseil 3 liefert bei seiner eigenen Bewegung und beim Verfahren der Katze 4 in Horizontalrichtung Energie. Wie ersichtlich, ist durch die relativ langen und häu­ figen Wege dieses Antriebsmedium "Hubseil" nahezu laufend vor­ handen.

Wie die schematische Darstellung nach Fig. 2 erkennen läßt, ist das Hubseil 3 über zwei Rollen 13 und 14 in der Lastaufnahmevor­ richtung 8 geführt. In der wirklichen Ausführungsform wird man mehr als zwei Rollen benutzen, z. B. vier Rollen, um die Lastauf­ nahmevorrichtung stabil zu halten. Die genannten Rollen 13 und 14 laufen bei der Bewegung des Hubseils 3 mit. Mit der Rolle 13 ist über ein Getriebe 26 ein elektrischer Gleichstromgenerator 15 gekuppelt, ebenso ist mit der Rolle 14 über ein Getriebe 27 ein elektrischer Gleichstromgenerator 16 gekuppelt. Beide Gene­ ratoren 15 und 16 speisen eine elektrische Akkumulatorbatterie 18. Beiden Generatoren 15 und 16 ist eine Regelvorrichtung 17 zugeordnet, um die zur Nachladung erforderliche Spannung auf einer bestimmten Höhe zu halten. Die Batterie 18 speist über einen Thyristorsteller 19 einen Motor 20, der zum Antrieb des Greifers 25 dient.

Zur Aussteuerung des Thyristorstellers 19 dient eine Stellvor­ richtung 21, die von ferne drahtlos ansteuerbar ist, wie durch den Pfeil 22 angedeutet.

Die dargestellte Energieversorgung ist nicht auf reine Kabel­ krane beschränkt, sondern kann überall dort verwendet werden, wo mindestens ein Hubseil erhebliche Bewegungen relativ zu einer Lastaufnahme macht.

Claims (5)

1. Energieversorgung bei Krananlagen, insbesondere bei Kabel­ kranen, bei denen eine Lastaufnahmevorrichtung mit mindestens einem Hubseil bewegbar ist und der Antrieb für das Hubseil von der Lastaufnahmevorrichtung entfernt angeordnet ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• a) in der Lastaufnahmevorrichtung (8) ist mindestens ein vom Hubseil (3) angetriebener elektrischer Generator (15) an­ geordnet und
• b) es ist mindestens eine in der Lastaufnahmevorrichtung (8) angeordnete elektrische Akkumulatorbatterie (18) vorgesehen, die durch den Generator (15) nachladbar ist.

2. Energieversorgung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß elektrisch parallel und/oder in Reihe geschaltete elektrische Generatoren (15, 16) mit vom Hub­ seil (3) angetriebenen Rollen (13, 14) mechanisch gekuppelt sind.

3. Energieversorgung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Energiefluß zwischen Akku­ mulatorbatterie (18) und Antrieb (20) der Lastaufnahmevorrich­ tung (8) drahtlos steuerbar ist.

4. Energieversorgung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein stationäres elektrisches Ladegerät vorgesehen ist, an das die Akkumulatorbatterie (18) in einer Parkposition ankoppelbar ist.

5. Energieversorgung nach Anspruch 1, gekennzeich­ net durch einen klimatisierbaren Behälter zur Auf­ nahme der elektrischen Akkumulatorbatterie (18).