DE3842546A1 - Verfahren und vorrichtung zur zerstoerungsfreien messung der haerte eines prueflings - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur zerstoerungsfreien messung der haerte eines prueflingsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur im wesentlichen
zerstörungsfreien Messung der Härte eines Prüflings,
bei dem ein Prüfkörper aus härterem Werkstoff als der
Prüfling bis zu einer vorbestimmten Eindringtiefe in
letzeren eingedrückt wird, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bekannt sind die Meßverfahren nach Brinell, Rockwell
und Vickers. Diesen bekannten Verfahren ist gemeinsam,
daß der Prüfkörper unter einer bestimmten Last in den
Prüfling eingedrückt, die Größe des vom Prüfkörper im
Prüfling hinterlassenen Eindrucks gemessen und aus
diesen beiden Werten die Härte ermittelt wird. Nach
teilig an den bekannten Verfahren ist der vergleichs
weise hohe prüftechnische Aufwand im Hinblick auf die
Vielfalt der Prüfkörper sowie die verschiedenen Be
lastungen in Abhängigkeit von der zu erwartenden Härte
des jeweils zu untersuchenden Prüflings.
Das aus DE-OS 37 10 741 bekannte Verfahren der eingangs
genannten Art vermeidet die geschilderten Nachteile.
Bei ihm wird der Prüfkörper um ein vorbestimmtes stets
gleich großes Maß in den Prüfling eingedrückt. Als
Wert für die Härte des Prüflings wird die zum Eindrücken
benötigte Kraft herangezogen. Da die zum Eindringen
des Prüfkörpers aufgewendete Kraft unterschiedlich ist,
zum Beispiel beim Erreichen der vorbestimmten Eindring
tiefe gegen Null geht, wird die Maxialkraft als
Wert für die Härte des Prüflings verwendet. Der
Toleranzbereich des bekannten Verfahrens ist groß.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Er
findung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur im wesentlichen zerstörungsfreien Messung der
Härte eines Prüflings zu schaffen, bei dem unter Bei
behaltung eines geringen prüftechnischen Aufwands die
Meßgenauigkeit verbessert ist. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Eindring
arbeit des Prüfkörpers bis zum Erreichen der Ein
dringtiefe gemessen und als Wert für die Härte des
Prüflings verwendet wird.
Der Erfindung liegt folgende Erkenntnis zugrunde:
Entscheidend für das Ergebnis der Prüfung der Härte
eines Prüflings ist die Eindringarbeit des Prüfkörpers,
das ist die auf den Prüfkörper entlang des Weges in
dem Prüfling bis zum Erreichen der - vorgegebenen -
Eindringtiefe aufzubringenden Kraft. Diese Eindring
arbeit ist proportional der Härte des Prüfling. Das
Verfahren nach der Erfindung führt zu reproduzierbaren
und automatisch auswertbaren Meßergebnissen. Ein Weg-
Kraft-Diagramm kann aufgenommen werden.
In Ausgestaltung der Erfindung werden die zur Aus
führung der Eindringarbeit am Prüfkörper wirkende
Kraft sowie der vom Prüfkörper im Prüfling bis zum
Erreichen der vorgegebenen Eindringtiefe zurückge
legte Weg kontinuierlich gemessen. Die Meßwerte für
die Kraft und den Weg werden kontinuierlich in einem
Summenspeicher eines Computers abgelegt. Nach Erreichen
der vorgegebenen Eindringtiefe werden die Meßwerte
aus dem Summenspeicher aufaddiert und ausgewertet.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Prüfkörper an einem Prüfkopf befestigt ist, der als
Kolben ausgebildet und Bestandteil eines Hydraulik-
Systems ist, wobei der Druck auf den Kolben als Maß
für die auf den Prüfkörper wirkende Kraft und sein
Hub als Maß für den zurückgelegten Weg bis zum Er
reichen der vorgegebenen Eindringtiefe verwendet ist.
Das Hydraulik-System gestattet die Kombination von
Aufbringen der Kraft für das Eindringen des Prüf
körpers in den Prüfling einerseits mit der Messung
sowohl dieser Kraft als auch des zurückgelegten Wegs
andererseits. Die Genauigkeit der Messung wird da
durch erhöht.
Im einzelnen werden das Verfahren zur Messung der Härte
eines Prüflings sowie die Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens nachfolgend anhand einer
schematischen Darstellung dieser Vorrichtung beschrieben.
Bestandteil der Vorrichtung ist ein Säulengestell 1.
Das Säulengestell 1 ist auf eine Bodenplatte 11
montiert. Den oberen Abschluß des Säulengestells 1
bildet eine Traverse 12. Zwischen der Bodenplatte 11
und der Traverse 12 ist ein Schlitten 13 in dem
Säulengestell 1 auf und ab beweglich. Der Antrieb
des Schlittens 13 erfolgt über eine Spindel 14 mit
Kugelgewinde-Mutter 15, die an der Traverse 12 befestigt
ist. Ein Prüfling 10, dessen Härte festgestellt werden
soll, ist auf eine Auflage 16 gelegt, die an der Boden
platte 11 befestigt ist.
Zentrisch zu der Spindel 14 ist an dem Schlitten 13
auf der der Spindel entgegengesetzten Seite ein
Prüfkopf 2 befestigt. Das untere Ende des Prüf
kopfes 2 bildet ein Prüfkörper 21. Der Prüfkörper 21
ist an einem Kolben 22 befestigt, der in dem das
Gehäuse des Kolbens bildenden Prüfkopf 2 geführt
ist. Im Ausführungsbeispiel ist an dem Kolben 22
eine Aufnahme 25 für eine Prüfspitze 23 befestigt.
Der Kolben 22 weist eine versteifte Gummimembran 24
auf, an deren einer Seite die Aufnahme 25 befestigt
ist. Der Aufnahme 25 abgewandt ragt die Versteifung
der Gummimembran 24 in eine Druckkammer 27 hinein,
die von dem Gehäuse des Prüfkopfes 2 und der
Gummimembran gebildet ist.
Mit der Druckkammer 27 verbunden ist einerseits ein
Drucksensor 3, andererseits ein Druckkolben 4, der
von einem Motor 5 angetrieben ist. Der von dem Druck
kolben 4 nach Antrieb durch den Motor 5 zurückgelegte
Weg wird über einen Präzisions-Wegaufnehmer 6 fest
gestellt.
Die Spindel 14 ist antreibbar einmal von Hand, zum anderen
von einem Schrittmotor 7. Die Stellung der Spindel
14 und damit des Schlittens 13 und des Prüfkopfes 2
ist über einen Rotationsgeber 8 feststellbar.
Der Drucksensor 3, der Wegaufnehmer 6 und der Rotations
geber 8 sind mit einem Analogieeingang 91 eines
Computers 9 verbunden; der Schrittmotor 7 und der
Motor 5 für den Druckkolben 4 mit einem Steuerein-
und -ausgang 92 des Computers 9. In dem Computer 9
findet eine Signalaufbereitung 93 statt. Der Computer
9 ist außerdem mit einer Auswertelektronik 94 mit
Mikroprozessor-Steuerung versehen. Er weist schließlich
Steuer- und Eingabetasten 95 sowie ein Alpha-Numerisches
Display 96 auf.
Der Prüfling 10, dessen Härte zu messen ist, wird
auf die Aufnahme 16 gelegt. Mit einem Handrad
wird dann der Prüfkopf 2 auf ca. 10 mm Abstand zum
Prüfling 10 gedreht. Während dieses Drehvorgangs
wird die genaue Position über den Rotationsgeber 8
an der Gewindespindel 14 abgenommen. Nach Betätigung
einer Kalibrierungstaste an dem Computer 9 merkt
letzterer sich die Position des Prüfkopfes 2.
Wird der Steuerung jetzt manuell oder automatisch
signalisiert, daß der Prüfling 10 unter dem Prüfkopf
2 liegt, steuert der Computer 9 den Schrittmotor 7
im Schnellgang bis auf ca. 0,5 mm oberhalb des Prüf
lings 10. Danach steuert der Computer 9 nur den
Schrittmotor 7 den Prüfkopf 2 "im Schleichgang" bis
auf den Prüfling 10.
Das Auftreffen der Prüfspitze 23 des Prüfkopfes 2
auf den Prüfling 10 wird durch minimale Druckerhöhung
in dem Hydraulik-System registriert. Nach diesem An
fahrvorgang erfolgt die Messung der Härte des Prüf
lings 10, wozu der Kolben 22 so weit ausgefahren wird,
bis die Prüfspitze 23 ca. 0,1 mm in den Prüfling
10 eingedrungen ist.
Während des Herunterfahrens im Schnellauf wird von
dem Computer 9 eine Kalibrierphase des Prüfkopfes 2
durchgeführt; das heißt der natürliche Nullpunkt
der Druckmessung wird bei unbelastetem System er
mittelt. Danach bewegt der Druckkolben 4 den unteren
Teil des Prüfkopfes 2 um ca. 0,1 mm abwärts und er
mittelt den Enddruck im Hydraulik-System. Diese Werte
werden im Computer 9 gespeichert und zur Korrektur
berechnung des eigentlichen Prüfvorgangs benutzt.
Während der Prüfphase, das ist das Eindringen der
Prüfspitze des Prüfkopfes 2 in den Prüfling 10, werden
von dem Computer 9 kontinuierlich der Systemdruck
und die Bewegung des Druckkolbens 4 über den
Präsionswegaufnehmer 6 und damit die Bewegung des
Kolbens 22 vom Nullpunkt gemessen und in einem Summen
speicher abgelegt. Innerhalb des gesamten Eindring
vorgangs führt der Computer 9 eine Vielzahl, ca. 2000,
solcher Messungen aus.
Die Auswertung erfolgt dadurch, daß alle Summen
speicher aufaddiert werden und zur Anzeige bzw.
Auswertung gelangen. Es besteht jedoch auch die
Möglichkeit, dieses Ergebnis direkt vom Computer 9
auf eines der bekannten Prüfverfahren umzurechnen.
Ein Weg-Kraft-Diagramm kann aufgenommen werden.
Weitere Auswertmöglichkeiten sind vorgesehen, die
zum Beispiel in folgendem bestehen: Es kann eine
Bereichsgrenzerkennung - zu weich, gut, zu hart -
durchgeführt werden. Es können statistische Be
rechnungen, zum Beispiel in der Form der Gauß′schen
Verteilungskurve, mit einem Ausgang für die Produktions
steuerung angefertigt werden. Es kann eine Computer
schnittstelle für eine übergeordnete Datenverarbeitung
mit graphischer Auswertung, Protokolldruck usw.
angelegt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur im wesentlichen zerstörungsfreien
Messung der Härte eines Prüflings, bei dem ein
Prüfkörper aus härterem Werkstoff als der Prüf
ling bis zu einer vorbestimmten Eindringtiefe in
letzeren eingedrückt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindringarbeit des Prüfkörpers bis zum
Erreichen der Eindringtiefe gemessen und als
Wert für die Härte des Prüflings verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Ausführung der Eindringarbeit am
Prüfkörper wirkende Kraft sowie der vom Prüf
körper im Prüfling bis zum Erreichen der vorge
gebenen Eindringtiefe zurückgelegte Weg konti
nuierlich gemessen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerte für die Kraft und den Weg konti
nuierlich in einem Summenspeicher eines Computers
abgelegt und nach Erreichen der vorgegebenen Ein
dringtiefe die Meßwerte aus dem Summenspeicher
aufaddiert und ausgewertet werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfkörper (21) an einem Prüfkopf (2)
befestigt ist, der als Kolben (22) ausgebildet
und Bestandteil eines Hydraulik-Systems ist, wo
bei der Druck auf den Kolben als Maß für die
auf den Prüfkörper (21) wirkende Kraft und sein
Hub als Maß für den zurückgelegten Weg bis zum
Erreichen der vorgegebenen Eindringtiefe verwendet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine auf der dem Prüfkörper (21) entgegenge
setzten Seite des Kolbens (22) angeordnete Druck
kammer (27) mit einem Drucksensor (3) und mit
einem Druckkolben (4) verbunden ist, der über einen
Motor (5) angetrieben ist, zwischen dem und dem
Druckkolben (4) ein Wegaufnehmer (6) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (22) eine versteifte
Gummimembran (24) aufweist, an deren einer Seite
eine Aufnahme (25) für eine Prüfspitze (23) als
Prüfkörper (21) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Prüfkörper (21) an
einem Schlitten (13) befestigt ist, der in einem
Säulengestell (1) sowohl von Hand als auch über
einen Schrittmotor (7) verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7 zur Durch
führung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drucksensor (3), der
Wegaufnehmer (6) und ein Rotationsgeber (8) für
die Stellung des Schlittens (13) mit einem Analogie
eingang (91) des Computers (9), der Schritt
motor (7) und der Motor (5) für den Druck
kolben (4) mit einem Steuerein- und ausgang (92)
des Computers (9) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883842546 DE3842546C2 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Härte eines Prüflings |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883842546 DE3842546C2 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Härte eines Prüflings |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3842546A1 true DE3842546A1 (de) | 1990-06-21 |
DE3842546C2 DE3842546C2 (de) | 1993-10-07 |
Family
ID=6369412
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883842546 Expired - Fee Related DE3842546C2 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Härte eines Prüflings |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3842546C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19635855A1 (de) * | 1996-09-04 | 1998-03-05 | Nix Steingroeve Elektro Physik | Verfahren und Meßsonde zum Messen der Dicke von pulvrigen oder weichen Schichtwerkstoffen auf einem festen Grundwerkstoff |
CN103592059A (zh) * | 2013-11-12 | 2014-02-19 | 三峡大学 | 植株原位拉拔测量拉拔力和位移的装置 |
CN109142117A (zh) * | 2018-10-29 | 2019-01-04 | 吉林工程技术师范学院 | 一种地质勘测用的岩石硬度检测装置 |
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DE3710741A1 (de) * | 1987-03-31 | 1988-10-20 | Peter Prof Dipl Ing Kroy | Verfahren und vorrichtung zur rechnergesteuerten ermittlung der haerte insbesonders von metallischen werkstoffen |
JPH06269141A (ja) * | 1993-03-11 | 1994-09-22 | Matsushita Electric Ind Co Ltd | 整流子電動機の回転子鉄心 |
-
1988
- 1988-12-17 DE DE19883842546 patent/DE3842546C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19635855C2 (de) * | 1996-09-04 | 2001-03-08 | Elektrophysik Dr Steingroever | Verfahren und Meßsonde zum Messen der Dicke von pulvrigen oder weichen Schichtwerkstoffen auf einem festen Grundwerkstoff |
CN103592059A (zh) * | 2013-11-12 | 2014-02-19 | 三峡大学 | 植株原位拉拔测量拉拔力和位移的装置 |
CN103592059B (zh) * | 2013-11-12 | 2015-08-05 | 三峡大学 | 植株原位拉拔测量拉拔力和位移的装置 |
CN109142117A (zh) * | 2018-10-29 | 2019-01-04 | 吉林工程技术师范学院 | 一种地质勘测用的岩石硬度检测装置 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3842546C2 (de) | 1993-10-07 |
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