Die Erfindung betrifft eine Bobinenwechseleinheit für Ma
schinen der tabakverarbeitenden Industrie, mit zwei Bobi
nenlagerungen für eine ablaufende Bobine und für eine neue
Bobine, einem Magazin für neue Bobinen sowie einem Zuführ
mittel zum Überführen der neuen Bobine aus dem Magazin
zu einer der Bobinenlagerungen.
Die eingangs bezeichnete Einrichtung ist für alle Bobinen
bestimmt, die üblicherweise in der Tabakindustrie verarbei
tet werden, also für Bobinen aus Zigarettenpapier, Mundstück
belagpapier, Filterumhüllungspapier oder ähnliche Materiali
en. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet einer derartigen Bobinen
wechseleinheit sind Strangmaschinen, wie Zigaretten- oder
Filterstrangmaschinen.
Aufgrund der hohen Produktionsleistung modernster Strangma
schinen muß ein Bobinenwechsel an diesen Maschinen relativ
häufig und in sehr kurzer Zeit ausgeführt werden. Um diesen
Anforderungen zu genügen, wurde bereits vorgeschlagen, auch
den Bobinenwechsel bzw. die dabei auszuführenden Arbeiten
in Anpassung an die weitgehend automatisch laufende Strang
maschine ebenfalls zumindest teilweise zu automatisieren.
Diese Automatisierung umfaßt auch die Beschickung der Bobi
nenwechseleinheit mit neuen Bobinen. So ist zum Beispiel
durch die der DE 32 02 647 A1 entsprechenden US 44 41 662
eine Vorrichtung zum automatischen Zuführen von Bobinen zu
einer Verarbeitungsmaschine bekannt geworden, bei der die
Bobinen auf einer geneigten trogartigen Magazinstation auf
recht hintereinanderstehen. Ein an einem querverfahrbaren
Schlitten angeordneter Aufnahmedorn taucht in die Nabe der
jeweils vornstehenden Bobine ein und überführt diese durch
eine relativ weiträumige Verschiebung des Schlittens zur
Abspulspindel der Maschine.
Bei einer ähnlichen, durch die der DE 30 00 723 A1 entsprechenden
GB 20 66 789 bekanntgewordenen, ebenfalls
relativ weit ausladenden bzw. weiträumig arbeitenden Beschickungsvorrichtung
ist darüber hinaus das Problem der
durch unterschiedliche Bobinendurchmesser bzw. infolge einer
Deformation der aufrechtstehenden Bobinen hervorgerufenen
unterschiedlichen Nabenhöhe der Bobine relativ zum Überführungsförderer
gelöst, indem zusätzliche Verstellmöglichkeiten
des Magazinbodens zur Höhenanpassung geschaffen
wurden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf engem
Raum unterzubringende Bobinenwechseleinheit zu schaffen,
die sich durch einen einfachen Bewegungsablauf auszeichnet
und ohne besondere Vorkehrungen unabhängig ist von Durch
messerabweichungen oder Unrundheiten der Bobine.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
das Zuführmittel als jeweils die neue Bobine am Außenumfang
erfassendes und an einen Kernaufnehmer der Bobinenlagerung
abgebendes Greifmittel ausgebildet ist.
Ein derartiges Greifmittel könnte beispielsweise aus zwei
relativ zueinander schwenkbaren, den Bobinenumfang mehr
oder weniger umfassenden Zangenhälften bestehen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Bobine
hingegen besonders sicher und schonend dadurch erfaßt,
daß das Greifmittel als die Bobine konzentrisch umfassende
Ringzange ausgebildet ist. Dadurch wird eine einseitige Defor
mierung der Bobine verhindert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß
das Magazin als einen vertikalen Bobinenstapel aufnehmender
Speicher ausgebildet ist, wobei die Ringzange um eine quer
zur Stapelachse sowie quer zur horizontalen Lagerachse der
Bobine verlaufende Achse um 90° verschwenkbar, die jeweils
oberste Bobine horizontal übernehmend und vertikal abgebend
ausgebildet ist. Auf diese Weise wird die Bobine mit ihrer
von Anfang an freibleibenden Nabe auf kürzestmöglichem Weg
aus ihrer horizontalen Lage im Magazin in die maschinenge
rechte senkrechte Position auf die Bobinenlagerung gesetzt.
Eine gleichmäßige konzentrische Halterung der Bobine sowie
eine die Bobine schonende bzw. gegen einseitige Deformierung
schützende gleichmäßige Kräfteverteilung könnte
beispielsweise durch eine ringförmig um die
Bobine zusammengezogene Bänderzange oder dergleichen erreicht
werden. Eine bevorzugte, besonders stabile und leicht an
unterschiedliche Bobinendurchmesser anpaßbare Ausgestaltung
besteht darin, daß die Ringzange mehrere über den Umfang
verteilte, untereinander durch Zugstangen verbundene,
schwenkbar gelagerte Klemmhebel aufweist, die durch ein
Stellmittel nach innen gegen den Außenumfang der Bobine
bewegbar sind.
Die 90°-Schwenkung der Bobine ist kinematisch besonders ein
fach zu verwirklichen, indem nach einem weiteren Vorschlag
die Ringzange mit Hilfe eines Kurbeltriebes um ihre Achse
verschwenkbar ist.
Um sämtliche Bobinen des vertikalen Bobinenstapels nachein
ander von oben nach unten in den Einwirkungsbereich des
Zangenringes zu bringen, ist die Ringzange nach einem zu
sätzlichen Vorschlag an einer in vertikaler Richtung ab
senkbaren Hubeinrichtung angeordnet. Diese Hubeinrichtung
hat gegenüber der alternativ ebenfalls möglichen, kräfte
mäßig schwerer zu beherrschenden Anhebung des gesamten
Bobinenstapels bzw. des jeweiligen Reststapels den großen
Vorteil der Leichtbauweise.
Das Aufsetzen der durch die Schwenkbewegung herangeführten
Bobine auf die Bobinenlagerung gestaltet sich bei einer
bevorzugten Weiterbildung dadurch besonders problemlos, daß
die Bobinenlagerung mit separaten, unabhängig voneinander
aktivierbaren, einer Station für die neue Bobine bzw. einer
Station für die ablaufende Bobine zugeordneten Betätigungs
mitteln zum Hineinbewegen bzw. Herausziehen des Kernaufneh
mers in die bzw. aus der Nabe der vor der Bobinenlagerung
positionierten Bobine versehen ist. Dieses Zurückziehen des
Kernaufnehmers der Bobinenlagerung
hat außerdem den Vorteil, daß sich
im weiteren Arbeitsablauf der Bobinenwechseleinheit die
diesem zugeordneten, auf engstem Raum zusammengerückten
Einzelaggregate nicht gegenseitig behindern.
Das Spannen der Bobine auf der Bobinenlagerung geschieht
nach einer weiteren konstruktiven Ausgestaltung dadurch,
daß der Kernaufnehmer mit den Bobinenkern axial und radial
spannenden Zangen versehen ist, welche gelenkig an zwei
ineinandergeschachtelten, durch die Betätigungsmittel beauf
schlagbaren Schiebekörpern angeordnet sind, die von einem
gemeinsamen, rotierend antreibbarem, einen axialen Gegen
anschlag für den Bobinenkern bildenden Lagerkörper aufge
nommen werden.
Die axiale Ein- bzw. Auswärtsbewegung sowie die radiale
Spreizbewegung der Zangen ist zweckmäßigerweise dadurch
gewährleistet, daß die Zangen jeweils an einer Gelenkachse
des als äußere Schiebehülse ausgebildeten Schiebekörpers
schwenkbar befestigt und jeweils durch eine Lasche gelenkig
mit dem als innere Schiebestange ausgebildeten Schiebekörper
verbunden sind.
Das mechanisierte bzw.
automatisierte Prinzip der Umfangserfassung der Bobine
bei der Abnahme vom Stapel und Hinschwenkung zum Kernauf
nehmer der Bobinenlagerung gestattet eine räumlich besonders
vorteilhafte, gedrängte Bauweise aller beim kompletten
Bobinenwechsel zusammenwirkenden Organe. Dieses Prinzip wird
in Gestalt einer besonders vor
teilhaften, vielseitig und universell einsetzbaren sowie
nachrüstbaren Ausgestaltung ausgenutzt, indem die Bobinen
wechseleinheit als separates Aggregat der Maschine zugeord
net ist, umfassend eine Magazinstation und das Greifmittel
für neue Bobinen, die an einem schwenkbaren Träger ange
ordneten Bobinenlagerungen, eine Spleißeinrichtung zum Ver
binden der Streifen der ablaufenden und der neuen Bobine
sowie ein den Streifenanfang von der neuen Bobine abzie
hendes, zur Spleißeinrichtung führendes Abzugsmittel, wobei
die Bobinenwechseleinheit durch eine Streifenförderbahn
mit der Maschine verbindbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachstehend näher erläutert.
Hierbei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer kompletten
Bobinenwechseleinheit,
Fig. 2 eine Frontansicht der Bobinenwechseleinheit
mit weiteren Einzelheiten,
Fig. 3 eine Ausschnittvergrößerung eines Bobinengreif
mittels,
Fig. 4 und 4a einen Längsschnitt durch eine Bobinenlagerung
mit zugeordneten Betätigungsmitteln
Fig. 5a bis 5d unterschiedliche Betätigungsstellungen der
Bobinenlagerung zum Spannen der Bobine und
Fig. 6a bis 6c unterschiedliche Betätigungsstellungen der
Bobinenlagerung zum Lösen bzw. Abwerfen des
leeren Bobinenkerns.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bobinenwechselein
heit 1 ist als separates Aggregat einer Maschine, im vor
liegenden Ausführungsbeispiel einer Zigarettenstrangmaschine
2, zugeordnet und setzt sich aus folgenden Hauptbaugruppen
zusammen.
Ein Magazin 3 dient zur Aufnahme eines Bobinenstapels 4
aus nenen Bobinen 6. Ein Zuführmittel in Form eines die Bobinen
6 am Außenumfang erfassenden Greifmittels 7 ist oberhalb
des Magazins (3) angeordnet. An entgegengesetzten
Enden eines durch einen Motor 5 jeweils um 180° schwenkbaren
Bobinenträgers 8 befinden sich Bobinenlagerungen 9 und 11.
Ein Abzugsmittel 12 dient zum Abziehen des Streifens einer
neu aufgesetzten Bobine 6. Mittels einer Spleißeinrichtung 13
werden die Streifen der neuen Bobine 6 und der ablaufenden
Bobine miteinander verbunden. Die Bobinenwechseleinheit 1
ist durch eine Streifenförderbahn 14 mit der Zigarettenstrangmaschine
2 verbunden.
Der im Magazin 3 bereitstehende Bobinenstapel 4
könnte beispielsweise in Form einer verfahrbaren Palette
eingebracht werden. Mit Rücksicht auf das relativ große
Gewicht des Stapels 4 sowie auf die erforderliche exakte
Positionierung des Stapels 4 innerhalb des Magazins 3
wird hingegen die in den Fig. 1 und 2 dargestellte ortsfeste
Installierung bevorzugt. Bei dieser Bauweise ruhen
in horizontaler Lage aufeinandergeschichtete Bobinen 6 in
Form eines senkrechten Stapels 4 auf einer Grundplatte 16,
wobei sie durch einen von der Nabe bzw. dem Bobinenkern 17
aufgenommenen Dorn 18 zentriert werden.
Das Greifmittel 7 zum Überführen einer neuen Bobine 6 vom
Stapel 4 zu einer der jeweils in einer Beschickungsstation
19 der Bobinenwechseleinheit 1 bereitstehenden Bobinenlagerungen
9 oder 11 ist als in Fig. 3 mit weiteren Einzelheiten
dargestellte Ringzange 21 ausgebildet. Die Ringzange 21
trägt mehrere gleichmäßig über den Umfang verteilte, um
Achsen 22 schwenkbare Klemmhebel 23, welche nach innen
gegen den Außenumfang der Bobine 6 bewegbar sind. Hierzu
sind die einzelnen Klemmhebel 23 durch Zugstangen 24 mit
einander verbunden, wobei an einem der Klemmhebel 23 ein Stell
mittel in Form eines Pneumatikzylinders 26 angreift. Die
Ringzange 21 ist insgesamt an einer Achse 27 um 90° ver
schwenkbar gelagert, wobei diese Achse 27 quer zur
Stapelachse 28 des Bobinenstapels 4 sowie quer zur Lager
schse 29 einer der in der Beschickungsstation 19 bereit
stehenden Bobinenlagerungen 9 bzw. 11 verläuft. Als Schwenkantrieb
dient ein durch einen Motor 31 antreibbarer Kurbeltrieb 32,
dessen Kurbelstange 33 gelenkig an der Ringzange 21 be
festigt ist.
Die Ringzange 21 ist darüber hinaus durch eine Hubeinrich
tung 34 in vertikaler Richtung absenkbar, um auch bei ab
nehmender Stapelhöhe die jeweils oberste Bobine 6 erreichen
zu können. Zu diesem Zweck sind die Ringzange 21 sowie der
Kurbeltrieb 32 mit Motor 31 an einer Plattform 36 angebracht,
die an zwei Parallelführungen 37 und 38 durch einen Getriebe
motor 39 mit einer Rollenkette 41 auf- und abbewegbar ist.
Ausgehend von dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Zu
stand der Bobinenwechseleinheit 1 steht die Hubeinrichtung
34 der Ringzange 21 wegen der Anfangshöhe des gerade auf
gefüllten Bobinenstapels 4 in ihrer obersten Position, so
daß die Ringzange 21 in waagerechter Lage konzentrisch um
die oberste Bobine 6 herum positioniert werden kann. Durch
Beaufschlagen des Pneumatikzylinders 26 werden sämtliche
Klemmhebel 23 über die Zugstangen 24 gleichmäßig gegen den
Außenumfang der Bobine 6 bewegt, welcher auf diese Weise
schonend, das heißt wegen der günstigen Klemmkraftverteilung
unter örtlich relativ gering einwirkenden Klemmkräften er
faßt wird.
Der Schwenkbereich der einzelnen Klemmhebel 23 ist so
gewählt, daß Bobinen unterschiedlichen Außendurchmessers
durch die Ringzange erfaßt und transportiert werden können.
Anschließend wird der Motor 31 aktiviert, so daß der Kur
beltrieb 32 die Ringzange 21 mit der eingeklemmten Bobine 6
aus der horizontalen Lage in die vertikale Lage aufwärts
schwenkt, so daß die Bobine 6 mit ihrer Nabe bzw. ihrem Kern
17 exakt vor der in der Beschickungsstation 19 bereitste
henden Bobinenlagerung 11 positioniert wird.
Zur Überführung aller folgenden Bobinen 6 des Stapels 4 an
die jeweils wechselweise in die Beschickungsstation 19
eingeschwenkten Bobinenlagerungen 9 bzw. 11 senkt die Hub
einrichtung 34 die Ringzange 21 jeweils um die entspre
chende Anzahl von Streifenbreiten der Bobinen 6 ab. Die
Schwenkbewegung der Ringzange 21 erfolgt jeweils wieder
aus der dargestellten oberen Ausgangsposition der Platt
form 36.
Das Aufsetzen der neuen Bobine 6 auf die Bobinenlagerung 11
erfolgt durch die anhand der Fig. 4 bis 6 beschriebenen
Einzelelemente und Wirkungsweise der Bobinenlagerung. Die
Bobinenlagerung ist gemäß Fig. 4 in zwei Extremstellungen
bzw. Endstellungen gezeigt, nämlich oberhalb der Mittel
achse in der die Bobine 6 haltenden Spannstellung und un
terhalb der Mittelachse in der die Bobine freigebenden
Lösestellung. Um die Bobinenlagerung in die genannten Zu
stände zu versetzen, sind separate, unabhängig voneinander
aktivierbare Betätigungsmittel vorgesehen, von denen ein
Betätigungsmittel 42 der Beschickungsstation 19 und ein
Betätigungsmittel 43 einer Arbeitsstation 44 zugeordnet
sind, wobei die Betätigungsmittel jeweils nur zur Hälfte
und zur leichteren Unterscheidung 42 und 43 axial zueinander ver
setzt auf der entsprechenden Seite der Mittelachse darge
stellt sind.
Die Bobinenlagerung ist mit einem axial verschiebbaren
sowie radial spreizbaren Kernaufnehmer 46 versehen, welcher
Zangen 47 aufweist, die gelenkig an zwei ineinandergeschach
telten, durch die Betätigungsmittel 42 bzw. 43 beaufschlag
baren, als äußere Schiebehülse 48 bzw. als innere Schiebe
stange 49 ausgebildeten Schiebekörpern gelenkig befestigt
sind. Beide Schiebekörper werden wiederum von einem gemein
samen Lagerkörper 51 aufgenommen, welcher einen axialen
Gegenanschlag 52 für die Bobine 6 bildet und mittels ei
nes Zahnriemens 53 von einem Motor 54 rotierend antreibbar
ist. Die Zentrierung und Führung zwischen dem Lagerkörper 51
und der Schiebehülse 48 einerseits sowie zwischen der Schie
behülse 48 und der Schiebestange 49 andererseits wird durch
entsprechend zwischengefügte Kugelumlaufführungen 56 bis 59
sichergestellt. Der Lagerkörper 51 ist selbst mittels Kugel
lagern 61 und 62 drehbar im Bobinenträger 8 gelagert.
Es sind mehrere, beispielsweise drei oder sechs Zangen 47
gleichmäßig über den Umfang verteilt an der Schiebehülse 48
und der Schiebestange 49 angelenkt, indem jede Zange 47
durch eine Gelenkachse 63 mit der Schiebehülse 48 und durch
eine Lasche 64 gelenkig mit der Schiebestange 49 verbunden
ist.
Die Schiebehülse 48 und die Schiebestange 49 sind gemein
sam sowie relativ zueinander axial verschiebbar, wozu sie
die folgenden konstruktiven Einzelheiten aufweisen.
In die Schiebehülse 48 ist in Querrichtung ein Bolzen 66
eingelassen, welcher mit seinem mittleren Teil eine Axial
bohrung 67 sowie zwei Längsschlitze 68 und 69 der Schiebe
stange 49 quer durchsetzt und mit seinen äußeren Enden
durch zwei Längsschlitze 71 und 72 des Lagerkörpers 51
hindurchgeführt ist. Der Bolzen 66 ist durch eine Ring
kappe 73 und einen Sicherungsring 74 gegen Herausfallen
gesichert. Die Schiebehülse 48 steht außerdem unter der
Wirkung einer sich einerseits am Bolzen 66 und anderer
seits über das Kugellager 62 am Lagerkörper 51 abstützenden
Druckfeder 76, welche auf einer den Lagerkörper 51 um
schließenden Gleithülse 77 gelagert ist. Außerdem ist in
die Schiebestange 49 ein Bolzen 78 eingelassen, welcher
Längsschlitze 79 und 81 der Schiebehülse 48 durchsetzt
und dessen Enden sich bis in die Längsschlitze 71 und 72
des Lagerkörpers 51 erstrecken. Ein weiterer Bolzen 82
ist in die Schiebehülse 48 eingelassen, wobei er durch
zwei Längsschlitze 83 und 84 der Schiebestange 49 hindurch
geführt ist und innerhalb der Schiebestange 49 ein in de
ren Axialbohrung 67 geführtes Gleitstück 86 trägt, an dem
sich eine Druckfeder 87 abstützt, deren entgegengesetzte
Abstützung durch einen inneren Stirnanschlag 88 der Schie
bestange 49 gebildet wird.
Die Schiebestange 49 ist darüber hinaus mit einer ringför
migen Rastnut 89 versehen, welche mit durch Druckfedern 91
belasteten Rastkugeln 92 zusammenwirkt, von denen mehrere
über den Umfang gleichmäßig verteilt in die Schiebehülse 48
eingesetzt sind. Die Schiebehülse 48 trägt außerdem einen
Anschlagring 93, welcher mit einem an der Beschickungs
station 19 vorgesehenen ortsfesten Anschlag 94 zusammen
wirkt.
Das durch eine Kolbenstange 96 eines nicht weiter darge
stellten Pneumatikzylinders beaufschlagte Betätigungsmittel
42 an der Beschickungsstation 19 weist eine die Stirnring
fläche 50 der Schiebehülse 48 beaufschlagende Druckfeder 97
und eine innere die Stirnfläche 55 der Schiebestange 49
beaufschlagende Anschlagkante 98 auf. Das durch eine Kol
benstange 99 eines nicht weiter dargestellten Pneumatik
zylinders beaufschlagte Betätigungsmittel 43 an der Ar
beitsstation 44 weist einen die Stirnringfläche 50 der
Schiebehülse 48 beaufschlagenden starren Ringanschlag 101
auf.
Zunächst wird die Funktionsweise der Bobinenlagerung 11 zum
Spannen einer vor der Bobinenlagerung positionierten Bobine 6
unter Hinweis auf die Fig. 5a bis 5d beschrieben.
Ausgehend von dem in Fig. 4 unterhalb der Mittelachse
der Bobinenlagerung gezeigten radial und axial eingezogenen
Zustand der Zangen 47 des Kernaufnehmers 46 wird gemäß
Fig. 5a die Druckfeder 97 des Betätigungsmittels 42 gegen
die Stirnringfläche 50 der Schiebehülse 48 bewegt, so daß
die Schiebehülse 48 und die Schiebestange 49, die über die
Rastnut 89 und die Rastkugeln 92 miteinander gekoppelt
sind, gemeinsam in die in Fig. 5b gezeigte Position nach
rechts verschoben werden, bis der Anschlagring 93 der Schie
behülse 48 durch den ortsfesten Anschlag 94 gestoppt wird.
Die äußere Druckfeder 76 ist in dieser Bewegungsphase kom
primiert worden. Nunmehr erreicht die Anschlagkante 98 des
weiter vorbewegten Betätigungsmittels 42 die Stirnfläche 55
der Schiebestange 49, welche relativ zu der blockierten
Schiebehülse 48 weiter nach rechts verschoben wird, so daß
die Rastkugeln 92 aus der Rastnut 89 herausgedrückt werden.
Damit treibt schlagartig die innere an der Schiebestange 49
angreifende, sich mittels des Bolzens 82 an der Schiebe
hülse 48 abstützende, vorgespannte Druckfeder 87 die Schie
bestange 49 relativ zur Schiebehülse 48 weiter nach rechts
in die in Fig. 5c dargestellte Position, bis ihre die
Längsschlitze 68, 69 begrenzenden Anschläge 60, 65 durch
den Bolzen 66 gestoppt werden, wobei die Zangen 47 radial
aufgespreizt werden bzw. sich unter radialem Druck gegen
die Innenwand des Bobinenkerns 17 legen. Jetzt wird die
die Bobine 6 am Außenumfang haltende Ringzange 21 gelöst,
so daß die Bobine ausschließlich vom Kernaufnehmer 46 ge
halten wird. Anschließend wird das Betätigungsmittel 42
nach links zurückbewegt, somit die Schiebehülse 48 entlastet,
so daß gemäß Fig. 5d die vorgespannte Druckfeder 76 die
Schiebehülse 48 nach links bewegt, wobei diese mittels des
Bolzens 66 und der Anschläge 60, 65 die innere Schiebe
stange 49 mitschleppt. Auf diese Weise werden die Zangen 47
des Kernaufnehmers 46 soweit axial nach links gezogen,
bis der Bobinenkern 17 den Gegenanschlag 52 des Lagerkör
pers 51 erreicht. Diese Spannstellung ist in Fig. 4 ober
halb der Mittelachse der Bobinenlagerung dargestellt.
Von dieser Spannstellung wird im folgenden ausgegangen bei
der Beschreibung des in Fig. 6a bis 6c dargestellten Be
wegungsablaufs zum Lösen und Abwerfen des leeren Bobinen
kerns an der Arbeitsstation 44.
Bevor allerdings dieser Kernabwurf eingeleitet wird, wird
der Streifen der noch nicht ganz abgelaufenen entsprechenden
Bobine an der Arbeitsstation 44 auf bekannte, im einzelnen
nicht genauer beschriebene Weise, mit dem Streifen der
neuen, auf zuvor beschriebene Weise aufgesetzten Bobine 6
durch Spleißung verbunden. Hierzu wird der neue Streifen
durch das Abzugsmittel 12 von der neuen Bobine an der Be
schickungsstation 19 abgezogen, auf die Geschwindigkeit
des ablaufenden Streifens beschleunigt und durch die Spleiß
einrichtung 13 mit dem ablaufenden Streifen verbunden. Da
mit ist der Kern der abgelaufenen Bobine an der Arbeits
station 44 zum Abwurf bereit.
Hierzu wird der starre Ringanschlag 101 des Betätigungs
mittels 43 durch die Kolbenstange 99 gemäß Fig. 6a gegen
die Stirnseite der Schiebehülse 48 bewegt, welche zunächst
gemäß Fig. 6a unter Mitnahme der Schiebestange 49 soweit
axial nach rechts verschoben wird, bis der Bobinenkern
sich vom Gegenanschlag 52 des Lagerkörpers 51 löst.
Diese gemeinsame Bewegung wird durch die Blockierung der
Schiebestange 49 infolge des Anschlags ihres Bolzens 78
in den Längsschlitzen 71 und 72 des Lagerkörpers 51 unter
brochen. Danach verschiebt der Ringanschlag 101 nur noch
die Schiebehülse 48 allein relativ zur Schiebestange 49,
wobei die beiden Druckfedern 76 und 87 vorgespannt und die
Zangen 47 nach innen geklappt werden und den Kern 17 frei
geben. Die Axialverschiebung der Schiebehülse 48 wird durch
den Anschlag ihres Anschlagringes 93 gegen die äußere Stirn
ringfläche 102 des Lagerkörpers 51 gestoppt. Gleichzeitig
werden die Schiebehülse 48 und die Schiebestange 49 wieder
form- und kraftschlüssig miteinander verbunden, indem die
Rastkugeln 92 in die Rastnut 89 einrasten. Dieser Bewe
gungszustand ist in Fig. 6b dargestellt. Anschließend
wird durch Entlastung der Kolbenstange 99 bzw. durch Um
schalten des entsprechenden Pneumatikzylinders der Ringan
schlag 101 zurückgezogen, so daß die vorgespannte Druck
feder 76 sich entspannt und dabei gemäß Fig. 6c die Schie
behülse 48 sowie die über die Rastmittel mit ihr verbundene
Schiebestange 49 mit den an beiden Elementen angelenkten
Zangen 47 axial in den Lagerkörper 51 zurückzieht. Dabei
lösen sich die Zangen 47 vollends vom Kern 17 der abgelau
fenen Bobine, so daß der Kern endgültig abgeworfen wird.
Infolge des ganz in den Lagerkörper 1 zurückgezogenen Kern
aufnehmers 46 kann die leere Bobinenlagerung 9 ungehindert
durch Schwenken des Bobinenträgers 8 im Uhrzeigersinn zwecks
Aufnahme einer neuen Bobine 6 zur Beschickungsstation 19
zurückgeschwenkt werden. Dabei gelangt gleichzeitig die
zuvor auf die Bobinenlagerung 11 aufgesetzte neue Bobine 6
in die Arbeitsstation 44.