DE3247337A1

DE3247337A1 - Kitte und dichtstoffe sowie verfahren zu ihrer herstellung

Info

Publication number: DE3247337A1
Application number: DE19823247337
Authority: DE
Inventors: Lothar 2845 Damme Schmidt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1982-12-21
Filing date: 1982-12-21
Publication date: 1984-06-28

Description

Kitte und Dichtstoffe sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft Kitte und Dichtstoffe auf der Basis wäßriger Dispersionen von Polymeren sowie ein Verfahren zur Herstellung von Kitten und Dichtstoffen.
Solche Kitte und Dichtstoffe sind plastisch-elastisch und dienen unter anderem zum Abdichten von Fugen, Schließen von Rissen, Einsetzen von Fensterscheiben und ähnlichem.
Bisher wurden derartige Kitte auf der Basis von wäßrigen Polymer-Dispersionen hergestellt, wobei geeignete Rohstoffe Dispersionen auf Basis Co-Polymerer und/oder Ter-Polymerer waren. Beispielsweise wurden dafür Polyacrylat-und/oder Polymethacrylat-Dispersionen, gegebenenfalls nitrilhaltig bzw. Styrolacrylat-Dispersionen und/oder Ethylen-Acetat-Acrylat-Dispersionen, verwendet.
Zu diesen Dispersionen wurden in an sich bekannter Weise Weichmacher, Emulgatoren, Netzmittel usw. sowie Füllstoffe, gegebenenfalls auch Farbstoffe,zur Erzielung erwünschter Farbtönungen gegeben.
Diese bekannten Dichtstoffe bzw. Kitte zeigten zufriedenstellende Eigenschaften hinsichtlich des Dehn-,und Stauchverhaltens, des Abdichtungsverhaltens und Stabilität. Es erwies sich aber als nachteilig, daß diese Dichtstoffe nach dem Stand der Technik sehr schlecht auf nicht saugenden Untergründen oder glatten Oberflächen wie beispielsweise Anstrichen, Metallen oder Glas hafteten. Um diese ungünstigen Adhäsions-Eigenschaften zu verbessern, wurde vielfach empfohlen, derartige glatte Oberflächen mit einem sogenannten Primer vorzubehandeln, um die mit dem Dichtstoff zu behandelnden Untergründe für diese haftfähig zu machen.
Selbst bei Verwendung derartiger Primer wurde jedoch immer noch eine ungenügende Haftfähigkeit, insbesondere auf nicht saugenden Untergründen, erzielt.
Als Primer wurden beispielsweise verdünnter Dichtstoff, Isocyanate oder Silane usw. verwendet. Es war zu vermuten bzw. lag nahe, Haftverbesserungen durch Verwendung von dauerklebrigen Substanzen, wie Kunst- oder Naturharze, die häufig auch Weichharze sind, oder natürlichem oder synthetischem Kautschuk und ähnlichem erreichen zu können. Die bis jetzt durchgeführten Versuchsarbeiten führten aber zu mangelhaften Ergebnissen.
Es ist also Aufgabe der Erfindung, verbesserte Dichtstoffe bzw. Kitte herzustellen, welche auch auf nicht saugenden Untergründen haften und die Verwendung von "Primern" vermeiden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Massen gelöst, die durch den Gehalt an tierischen und/oder pflanzlichen Leimen gekennzeichnet sind.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von Kitten und Dichtmassen gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch Einbringen einer Caseinlösung in eine Polymer-Dispersion; Zugabe eines Weichmachers und inniges Vermischen Zugabe von poyacrylsaurem Natrium, aethoxyliertem Fettalkohol und Natriumalkylphenolpolyglykoläthersulfat und homogenisieren der Mischung gegebenenfalls Untermischen von Farbstoffen und Füllstoffen; Rühren unter Vaccum zum Verhindern von Lufteinschlüssen; und Abfüllen in Verpackungseinheite.
Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, Casein zu verwenden.Casein ist einMilchprotein, vermittelt der Masse besonders günstig die vorteilhaften Eigenschaften und ist zu dem noch - im Gegensatz zu Knochenleim und ähnlichem -relativ preiswert aus sicheren Rohstoffquellen zu beziehen.
Das Ca sein wird dabei bevorzugt in Form einer Lösung in eine Dispersionsvon Polymeren eingebracht, wobei die wässrige Caseinlösung möglichst konzentriert sein sollte.
Die wässrige Caseinlösung wird dabei bevorzugt nur wenig alkalisch gehalten, um Nebenreaktionen und Instabilität, auch beim fertigen Dichtstoffzzu verhindern Dabei ist es insbesondere auch vorteilhaft, wenn der Masse Konservierungsmittel gegen den Angriff von Micro-Organismen zugesetzt werden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wurde eine Caseinlösung nachstehender Zusammensetzung eingesetzt: Casein 20,0 Gew.-% 25%-ige Ammoniaklösung in Wasser 4,00 Gew.-% Wasser 75,50 Gew.-% Para-Chlor-meta-Kresol 0,5 Gew.-%.
Derartige Caseinlösungen werden nach der Erfindung bis zu 40 Gew.-% zu den übrigen Bestandteilen der Dichtmasse zugesetzt.
Die Form, in der das Casein zugesetzt wird, ist dabei nicht kritisch - es können genausogut andere Casein-Zubereitungen unter die Masse gemischt werden. Es ist genausogut möglich, andere Eiweißkleber einzusetzen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele erläutert sind.
Beispiel 1: Zur Herstellung einer weißen Dichtmasse wurden 25 Gew.-Teile einer Dispersion auf Basis eines Acrylester-Copolymerisates mit Acrylnitril-Zusatz mit 0 24 Gew.-Teilen einer Caseinlösung, die auf etwa 50 C erhitzt worden war, innig vermischt. Die Caseinlösung enthielt 20 Gew.-% Casein, 4 Gew.-% einer 25%-igen Ammoniaklösung, 75,5 Gew.-% Wasser und 0,5 Gew.-% Para-Chlormeta-Kresol. Zur Verminderung der Viskosität wurde diese Caseinlösung auf 500C erhitzt.
Nach innigem Vermischen beider Lösungen wurden 5,7 Gew.-Teile niedermolekulares Polyisobutylen als Weichmacher zugesetzt und wiederum bis zur vollständigen Vermischung gerührt. Danach wurden 0,38 Gew.-Teile polyacrylsaures Natrium, 0,74 Gew.-Teile aethoxylierter Fettalkohol zugegeben und wiederum innig vermischt. 4,18 Gew.-Teile Titandioxid, 7,0 Gew.-Teile Magnesiumsilikat und 33,0 Gew.-Teile Calciumcarbonat wurden als Füll- und Farbstoffe anschließend eingemischt. Nach gleichmäßiger Verteilung aller Substanzen wurde die homogene Mischung unter Vakuum weitergerührt, um gegebenenfalls Lufteinschlüsse zu entfernen. Anschließend wurde der Dichtstoff in an sich bekannter Weise in Kartuschen abgefüllt.
Es ergab sich eine weiße Masse, welche sich als Dichtstoff eignet und gut auch auf nicht saugenden Untergründen und glatten Oberflächen haftet, ohne daß eine Vorbehandlung mit einem Primer notwendig ist.
Beispiel 2: 22 Gew.-Teile einer Acrylester-Copolymerisat-Dispersion mit Acrylnitrilzusatz wurden mit 11,0 Gew.-Teilen Polypropylenglykol-Alkylphenylether und 20 Gew.-Teilen der in Beispiel 1 aufgeführten Caseinlösung innig vermischt. Anschließend wurden 0,1 Gew.-Teile polyacrylsaures Natrium, 0,25 Gew.-Teile ethoxilierter Fettalkohol, 0,55 Gew.-Teile Natriumalkylphenolpolyglykolethersulfat sowie 0,6 Gew.-Teile Ethylenglykol zugesetzt und bis zur Homogenisierung gerührt. Anschließend wurden 0,5 Gew.-% pyrogen hergestelltes Siliziumdioxid 2 mit einer Oberfläche von 20 bis 200 m /g, 0,5 Gew.-Teile Eisenoxidschwarz und 44,5 Gew.-Teile Calciumcarbonat zugesetzt und die Mischung bis zur Homogenisierung weitergerührt. Die entstandene Masse wurde sodann wieder unter Vakuum gerührt, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Die entstehende graue Masse, die gute Hafteigenschaften auf nicht saugenden Untergründen und glatten Oberflächen zeigte, wurde sodann in Kartuschen gefüllt und verschlossen.
Die erfindungsgemäße Leimlösung läßt sich auch bei den Dichtungsmassen, die in den Richtrezepturen der BASF bezüglich "Acronal-D" beschrieben sind, verwenden und ergibt Massen mit überraschend guten Hafteigenschaften auf nicht saugenden Untergründen und glatten Oberflächen, ohne daß eine Vorbehandlung mit einem Primer notwendig ist.
Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihrer verschiedenen Ausführungsform wesentlich sein.

Claims

Ansprüche =~======~===~==== Kitte kitt und Dichtstoffe auf der Basis wäßriger Dispersionen von Polymeren, gekennzeichnet durch einen Gehalt an tierischen und/oder pflanzlichen Leimen.
2. Kitte oder Dichtstoffe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der (die) Leim(e) Hautleim, Knochenleim, Stärke und ähnliches ist (sind).
3. Kitte und Dichtstoffe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Casein zugesetzt ist.
4. Kitte oder Dichtstoffe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion Poly-(meth)-Acrylat, gegebenenfalls acrylnitrilhaltig, und/oder Styrol-Acrylate und/oder Ethylen-Acetat-Acrylat aufweisen.
5. Kitte und Dichtstoffe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 15 Gew.-% Casein, vorzugsweise bis zu 7 Gew.-% Casein bezogen auf die Gesamtmasse, vorhanden ist.
6. Kitte und Dichtstoffe gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 25 Gew.-% Acrylester-Copolymerisat-Dispersion, 24 Gew.-% Caseinlösung, bestehend aus 20 Gew.-% Casein, 4 Gew.-% Ammoniaklösung, 75,5 Gew.-% Wasser und 0,5 Gew.-& para-Chlor-meta-Kresol; 5,7 Gew.-% niedermolekulares Polyisobutylen 0,74 Gew.-% ethoxilierter Fettalkohol 0,38 Gew.-% polyacrylsaures Natrium 4,18 Gew.-% Titandioxid 7,00 Gew.-% Magnesiumsilikat sowie 33,00 Gew.-F hydrophobiertes Calciumcarbonat.
7. Kitte oder Dichtstoffe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch 22 Gew.-% eines Acrylester-Copolymerisats, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Acrylnitril in Dispersion hergestellt, 11,00 Gew.-% Polypropylenglykol-Alkylphenylether, 20,00 Gew.-% Caseinlösungwbestehend aus:20,QQ Gew.-% Casein, 4 Gew.-% 25 % Ammoniak 75,5 Gew.-% Wasser Q,5 Gew.-% para-Chlor-meta-Kresol; 0,1 Gew.-% polyacrylsaures Natrium 0,25 Gew.-% ethoxilierter Fettalkohol 0,55 Gew.-% Natriumalkylphenolpolyglykolethersulfat 0,60 Gew.-% Ethylenglykol 0,50 Gew.-% Siliziumdioxid mit einer Oberfläche von 20 bis 200 m2/g 0,50 Gew.-t Eisenoxidschwarz und 44,5 Gew.-% hydrophobiertes Calciuncarbonat,
8. Verfahren zur Herstellung von Kitten und Dichtstoffen nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Zugabe einer Caseinlösung in eine Polymer-Dispersion; Zugabe eines Weichmachers und inniges Vermischen; Zugabe von polyacrylsaurem Natrium,- ethoxiliertem Fettalkohol und Natriumalkylphenolpolyglykolethersulfat; Homogenisieren der Mischung; gegebenenfalls Untermischen von Farbstoffen und Füllstoffen; Rühren unter Vakuum zum Verhindern von Lufteinschlüssen; und Abfüllen in Verpackungseinheiten.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Caseinlösung vor der Zugabe erwärmt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Caseinlösung auf etwa 500C erwärmt wird.