DE3235039C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen gravimetrischen Dosieren von schütt­ fähigem Gut gemäß Patent 32 17 406.

Eine solche Vorrichtung eignet sich zum exakten kontinuierlichen gravimetrischen Dosieren von schütt­ fähigem Gut, wie beispielsweise Kohlenstaub und ähnlichen fein­ körnigen rieselfähigen Feststoffen.

Bei Einschießen von Gut aus einem Vorratsbehälter in eine Kammer des Rotors wird Luft verdrängt, welche im Gegenstrom zum ein­ schießenden Gut durch die Gutsäule hindurch in den Behälter zu entweichen sucht. Dabei entsteht ein Gegendruck, welcher der zügigen Füllung der Kammer hindernd entgegenwirkt.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich durch den Anschluß der Dosiervorrichtung an das pneumatische Fördersystem. Wenn näm­ lich die als Förderluft benötigte Druckluft eine relativ hohe Feuchtigkeit besitzt, kann diese in den Kammern eine Kondensation verursachen und damit sowohl den Beschickungs- als auch den Ent­ leerungsvorgang durch Gutansätze erheblich behindern. Dadurch kann der weitere Nachteil eintreten, daß die Regelbarkeit der kontinuierlichen gravimetrischen Dosiervorrichtung beeinträchtigt wird.

Die SU-PS 5 72 412 beschreibt eine Zellenradschleuse, bei der die Aufgabeöffnung von einer ringförmigen Evakuierungseinrichtung umgeben ist, die mit dem pneumatischen Fördersystem zur Erzeugung eines Unterdrucks in Verbindung steht. Die Evakuierung erfolgt jedoch während des Einfüllens, so daß eine verhältnismäßig große Menge an schüttfähigem Gut angesaugt wird, so daß die Gefahr einer häufigen Verstopfung gegeben ist. Für ein genaues gravimetrisches Dosieren ist die Einrichtung ungeeignet, da durch das abgesaugte und über die pneumatische Fördereinrichtung wiedereingeblasene Fördergut eine beträchtliche Verfälschung des Meßergebnisses auf­ treten würde.

Eine ähnliche Anordnung zeigt die DE-OS 24 07 595, bei der die Evakuierungsvorrichtung derart am Gehäuse angeschlossen ist, daß eine Evakuierung auch dann noch erfolgt, wenn die Fördertasche be­ reits die Aufgabeöffnung erreicht hat.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Vorrichtung gemäß Patent 32 17 406 derart weiterzubilden, daß die Aufgabe- und Ent­ leerungsvorgänge des Rotors auch unter schwierigen Betriebsbe­ dingungen vervollkommnet werden, so daß das Regelverhalten der Vorrichtung optimiert wird.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Vorrich­ tung mit den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruchs 1.

Mit der Ausstattung der Vorrichtung mit einer Einrichtung zur Evakuierung zumindest der Kammern des Rotors unmittelbar vor deren Eintritt in die Beschickungs- Station wird sehr vorteilhaft ein Druckgefälle zwischen dem einschießendem Gut und der Kammer hergestellt. Hierduch wird erreicht, daß das einschießende Gut beschleunigt, und dadurch der Füllvorgang verkürzt und verbessert wird. Da­ durch, daß nur wenig Luft entgegen dem einschießenden Gut­ strom verdrängt werden muß, wird auch ein besserer Fül­ lungsgrad der Kammern erzielt. Das Zusammenwirken dieser Faktoren führt zu einer erheblichen Verbesserung des Füll­ vorganges, wobei eine dichtere Packung und infolgedessen eine höherer Leistung, sowie ein gleichmäßigeres, störungs­ freies Arbeiten der Vorrichtung im Endergebnis erzielt wird.

Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Einrichtung zur Evakuierung der Fördertaschen des Rotors einen Anschlußstutzen am Gehäuse und eine damit in Verbindung ste­ hende, vorzugsweise als Strahlapparat ausgebildete Vakuum­ pumpe umfaßt.

Ein solcher Strahlapparat ist vorteilhaft unkompliziert, arbeitet infolgedessen störungsfrei auch unter schwierigen Betriebsbedingungen, und ist außerdem kostengünstig her­ stellbar.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Vakuumpumpe in der Druckleitung des pneumatischen Fördersystems stromaufwärts des Gehäuses angeordnet und über eine Leitung mit dem Anschlußstutzen verbunden ist.

Mit dieser Anordnung wird sehr vorteilhaft ein geringer Teil der kinetischen Energie des Fördermittels mit einem Minimum an mechanischem Aufwand zur Vakuumerzeugung heran­ gezogen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei dieser Anord­ nung daraus, daß der beim Absaugen des Gasinhaltes einer Kammer mitgeförderte Staub in die pneumatische Förderlei­ tung eingetragen wird, so daß kein Staub nach außen dringt und auch vom staubförmigem Gut nichts verloren geht. Im Falle brennbarer, toxischer oder sonstiger schädlicher Stäube ergibt sich hierdurch eine zusätzliche Sicherheit.

Bei einer weiteren Ausführung der Vorrichtung zum kontinuierli­ chen gravimetrischen Dosieren von schüttfähigem Gut ist das Gehäuse doppelwandig ausgebildet, mit einer Flüssigkeit gefüllt und eine vorzugsweise ther­ mostatisch regelbare Heizung für die Flüssigkeit im oberen und unteren doppelwandigen Gehäusebereich angeordnet.

Hierdurch wird in unkomplizierter Weise verhindert, daß sich aus der Förderluft stammendes Konden­ sat in den Kammern oder Leitungen des Rotors niederschlagen kann. Auf diese Weise werden Störungen und Ansätze von gefördertem Gut verhindert und ein störungs- und fehler­ freier Betrieb des Gerätes ermöglicht.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläu­ tert. Es zeigt

Fig. 1 ein Funktionsschema einer Vorrichtung zum kontinuierlichen gravimetrischen Dosieren von schüttfähigem Gut mit abgenommenen Deckel, in Draufsicht,

Fig. 2 eine Vorrichtung zum kontinuierlichen gravimetrischen Dosieren von schüttfähigem Gut, teils in Ansicht, teils im Schnitt,

Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2 aus einer um 90° versetzten Blickrichtung, ebenfalls teilweise im Schnitt.

In der Fig. 1 ist die Vorrichtung 100 rein schematisch dargestellt. Man erkennt aus der Draufsicht bei abgenommenem Deckel das Zellenrad (Rotor) 101 mit den die Fördertaschen 102 bildenden Trennwänden 103, die mit dem rotierend angetriebenen Zentralkörper 104 fest verbunden sind. An der Peripherie sind die Trennwände 103 durch elastische Dich­ tungen (nicht dargestellt) gegenüber dem äußeren Mantel des Gehäuses 105 abgedichtet. Ebenfalls nicht dargestellte Abdichtungen sind gegenüber der Boden- und Deckelpartie der Vorrichtung 100 vorgesehen. Das Gehäuse 105 ist um die Achse I-I drehbar in Lagern 106 angeordnet. Am Gehäuse und aus der Draufsicht erkennbar, ist je eine Ent­ leerungs-Station 107 und eine Beschickungs-Station 108 angeordnet. Dazwischen befindet sich am Gehäuse ein An­ schlußstutzen 109 zum Evakuieren der jeweils bei der Bewe­ gung gemäß Pfeil 110 des Zellenrades 101 in den Bereich der Beschickungs-Station 108 eintretenden Fördertasche 102′. Von dem Anschlußstutzen 109 führt eine mit der gestrichelten Linie 111 angedeutete Vakuumleitung (Leitung) zur Vakuumpumpe 112 . Diese ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in der Druckleitung 113 der pneumatischen Fördereinrichtung angeordnet, und als Strahlpumpe ausgebildet.

Die Funktion der Vorrichtung ist denkbar einfach. Bei der Rotation des Rotors mit den Fördertaschen 102 in Richtung des Pfeiles 110 um die vertikale Achse A durchläuft eine Fördertasche 102′ den Bereich des Anschlußstutzens 109 und wird dabei über die Vakuumleitung 111 durch die Vakuumpumpe 112 evaku­ iert. Mit dem dabei erzeugten Vakuum tritt die Fördertasche 102′ bei weiterer Bewegung in Richtung des Pfeiles 110 in den Bereich der Beschickungs-Station 108 und wird dabei aus dem darüberliegenden Silo mit Gut gefüllt. Die Füllung ge­ schieht - wie offensichtlich erkennbar - infolge des Druck­ unterschiedes zwischen der evakuierten Kammer und der Gut­ säule des im Silo anstehenden Gutes mit optimalem Füllungs­ grad, da nur sehr wenig Luft vom Gut verdrängt werden muß. Das einschießende Gut ist durch den Pfeil 114 symbolisiert. Bei weiterer Drehung des Zellenrades (Rotor) 101 in Richtung des Pfeiles 110 wird das Gewicht der in der Meßstrecke befind­ lichen, mit Gut beladenen Fördertaschen 102 von dem Meßwergeber 115 angezeigt. Dieser befindet sich auf der Gegenseite des Anschlußstutzens 109 im Abstand von der Achse I-I. Sobald eine Fördertasche 102 in die Entleerungs-Station 107 eintritt, wird sie, wie aus Fig. 2 ersichtlich, durch den Druck des För­ dermittels der pneumatischen Fördereinrichtung schlagartig entleert und tritt anschließend bei weiterer Bewegung in den Bereich des Anschlußstutzens 109 ein, wo sich das be­ schriebene Arbeitsspiel dann wiederholt.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 100 in Seitenansicht mit der in einem teilweisen Schnitt der pneumatischen Druckleitung 113 dargestellten Vakuumpumpe 112. Man erkennt ferner die Vakuumleitung 111 sowie die Lage des Anschlußstutzens 109. Die Wand des Gehäuses 105 schließt zylinderförmig den Ro­ tor nach außen ab. Unterhalb des unteren Deckels 116 ist die Antriebsanordnung 117 zu erkennen, die aus einer Motor/Getriebe-Einheit besteht.

Fig. 3 zeigt in teilweiser Schnittdarstellung eine Flüssig­ keit 118, 118′ im oberen und unteren doppelwandigen Gehäuse­ bereich 119, 119′. In der Flüssigkeit 118, 118′ befindet sich eine elektrische Heizung 120, 120′ mit vor­ zugsweise thermostatischer Regelung, welche die Flüssig­ keit auf einem konstanten Temperaturniveau, bei­ spielsweise +50°C hält. Hierdurch wird, wie bereits beschrieben, jegliche Kondensatbildung im Bereich der gra­ vimetrisch dosierenden Vorrichtung 100 sicher verhindert.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen gravimetrischen Dosieren von schüttfähigem Gut, das über eine Aufgabeöffnung in Fördertaschen eines in einem Gehäuse angeordneten, sich um eine im wesent­ lichen vertikale Achse drehbaren Rotors geleitet und über eine zur Aufgabeöffnung in Drehrichtung des Rotors versetzte Ent­ leerungsöffnung entnommen wird, wobei das Gehäuse schwenkbar um eine im wesentlichen horizontale Achse gelagert und mit einer entfernt von dieser Achse angeordneten Kraftmeßvorrich­ tung verbunden ist, wobei der Entleerungsöffnung gegenüber­ liegend am Gehäuse ein Anschluß für ein pneumatisches Förder­ system zum Zuführen von Druckluft vorgesehen ist und elastische Anschlußglieder an der Aufgabeöffnung, der Ent­ leerungsöffnung und am Anschluß des pneumatischen Fördersystems angeordnet sind, nach Patent 32 17 406, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (105) eine Einrichtung (111, 112) zur Evakuie­ rung der Fördertaschen (102) in einer Position angeschlossen ist, daß gerade die sich unmittelbar vor der Aufgabeöffnung befindliche Fördertasche (102, 102′) evakuiert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Evakuierung der Fördertaschen (102) einen Anschlußstutzen (109) am Gehäuse (105) und eine damit in Verbindung stehende, vorzugsweise als Strahl­ apparat ausgebildete Vakuumpumpe (112) umfaßt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumpumpe (112) in der Druckleitung (113) des pneumatischen Fördersystems stromaufwärts des Gehäuses (105) angeordnet und über eine Leitung (111) mit dem Anschlußstutzen (109) ver­ bunden ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Gehäuse (105) doppelwandig ausgebildet und mit einer Flüssigkeit gefüllt ist und daß eine vorzugsweise thermostatisch regelbare Heizung (120, 120′) für die Flüssig­ keit (118, 118′) im oberen und unteren doppelwandigen Gehäusebereich (119, 119′) angeordnet ist.