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Die Erfindung betrifft einen Schichtstoff mit einer
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reliefartig geformten Dekorschicht, die mindestens zweifarbig ist
und sich mindestens aus einer pigmentierten Schicht und einer Dekorpapierschicht
zusammensetzt, von denen die Dekorpapierschicht mit ihrer von der pigmentierten
Schicht abgewandten Seite auf einem Träger aufliegt.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines mindestens zweifarbigen Schichtstoffes, der aus einer eine pigmentierte Schicht
und eine Dekorpapierschicht enthaltenden Dekorschicht besteht, mit der ein Träger
reliefartig verpreßt ist.
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Bei einem Verfahren zum Herstellen eines mehrfarbigen Schichtstoffes
wird eine Dekorschicht, die mindestens eine mit einem Polymer getränkte oder beschichtete
Papier oder Gewebebahn enthält, mit einem Träger verpreßt und dabei in eine dem
Träger abgewandte Außenfläche der Dekorschicht reliefartige Ausformungen eingepreßt.
Dabei enthält diese Dekorschicht zur Herstellung einer den reliefartigen Ausformungen
entsprechenden Farbverteilung ein erstes Färbemittel, das in dem Polymer gelöst
oder aufgeschäumt ist, und mindestens ein zweites Färbemittel, mit dem die Papier-
oder Gewebebahn bedruckt oder eingefärbt ist.
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Findet das Verpressen unter bestimmten Bedingungen bezüglich Druck,
Temperatur und Zeit statt und wird dazu eine reliefartige Ausformungen in Form einer
Vorsprünge und Einbuchtungen aufweisendenPatritze benutzt, so entsteht eine Reliefdekorschicht,
die Orte hohen Drucks und starker Verformung an den Vorsprüngen der Patritze sowie
Orte niedrigen Drucks und geringer Verformung an den Einbuchtungen der Patritze
aufweist. An den Orten hohen Drucks enttritzein
Pblt-r'ton on~Vorsprüngen,
wird das Färbemittel, das in dem Polymer eingegeben ist, seitlich weggedrängt, so
daß an diesen Orten der farbliche Eindruck der Dekorschicht weitgehend von der Farbe
des Färbemittels bestimmt wird, mit welchem das Papier oder die Gewebebahn bedruckt
oder eingefärbt worden ist. In Abhängigkeit von der Konzentration des Färbemittels
in der Dekorschicht erscheint nach der reliefartigen Verformung der Ort starker
Verformung in einem anderen Farbton als der Ort geringer Verformung. Zwischen diesen
beiden Orten liegen Übergangsbereiche. Im Bereich von Einbuchtungen der Patritze
ist der Druck auf die Dekorschicht am geringsten. Dort ist naturgemäß der Farbton
des Färbemittels, mit dem das Polymer eingefärbt ist, für die farbliche Gesamtwirkunq
der Dekorschicht bestimmend.
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Bei dem auf diese Weise erzeugten Schichtstoff sammeln sich die gelösten
oder eingeschlammten Farbpigmente des Färbemittels in besonders hoher Konzentration
in den dem Träger abgewandten obersten Schichten der Reliefstruktur. Wird dieser
Schichtstoff einer Abriebbeanspruchung ausgesetzt, werden die durch den Preßvorgang
aufgeworfenen obersten Schichten zuerst abgerieben, so daß schon eine relativ geringe
Abriebzeit eine ungewünschte Farbänderung des Dekors zur Folge hat. Der auf diese
Weise hergestellte Schichtstoff entspricht hinsichtlich seines Abriebwiderstandes
nicht den einschlägigen Abriebnormen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfi.ndung ist es daher, einen Schichtstoff
der einleitend genannten Art so zu verbessern, daß er edne abriebfeste OberflAchengestaltung
aufweist.
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Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die pigmentierte
Schicht auf ihrer vom Träger abgewandten Seite mit einer abriebfesten Deckschicht
versehen ist.
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Diese abriebfeste Deckschicht verändert den von dem Schichtstoff hervorgerufenen
Farbeindruck nicht.
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Andererseits ist sie in hohem Maße abriebfest gestaltet. Sie weist
an ihrer Oberfläche eine Abriebfestigkeit auf, die mindestens den zu fordernden
nationalen und internationalen Normen entspricht. Gleichzeitig vermittelt die auf
diese Weise geschaffene Oberfläche einen sehr angenehmen Eindruck beim Betasten.
Sie vermittelt die Vorstellung, daß die reliefartige Verformung entlang grafisch
vorgegebener Druckbegrenzungen verläuft.
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Mit dem bisher bekannten Verfahren war die Herstellung derartiger
abriebfester Oberflächen auf Schichtstoffen nicht möglich. Weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es daher, ein bereits vorbekanntes Verfahren so zu entwickeln, daß
mit seiner Hilfe ein reliefartiger Schichtstoff mit hoher Abriebfestigkeit erzeugt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Herstellung
eines mindestens zwei farbigen Schichtstoffes, der aus einer eine pigmentierte Schicht
und eine Dekorpapierschicht enthaltenden Dekorschicht besteht, mit der ein Träger
reliefartig verpreßt ist, dadurch gelöst, daß eine Deckschicht auf eine dem Träger
abgewandte Seite der pigmentierten Schicht gelegt wird, die zusammen mit der zwischen
ihr und dem Träger liegenden Dekorpapierschicht mit dem Träger verpreßt wird.
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Bei diesem Verfahren wird noch vor der reliefartigen
Verformung
der dem Träger abgewandten Oberfläche der Dekorschicht auf diese eine Deckschicht
aufgelegt, die hohe Abriebeigenschaften aufweist. Diese Deckschicht wird beim reliefartigen
Verpreßen der Dekorschicht mit dem Träger gleichzeitig verpreßt und dabei reliefartig
verformt. Sie breitet sich dadurch gleichmäßig und weitgehend durchsichtig über
die Dekorschicht und vermittelt dieser eine hohe Abriebfestigkeit, ohne daß die
Dekorschicht sich sichtbar verändert. Auf diese Weise wird mit Hilfe eines einzigen
Verfahrensschritts eine erhebliche zusätzliche Verbesserung des Endproduktes erreicht.
Die dabei aufgebrachte Deckschicht ist relativ billig und erfordert keine zusätzliche
Bearbeitung.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 : Eine schematische Darstellung
des Schichtstoffes vor dem Verpressen und Fig. 2 : eine schematische Darstellung
des Schichtstoffes nach dem Verpressen.
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Ein Schichtstoff besteht im wesentlichen aus einer Dekorschicht 1
und Trägern 5. Die Träger 5 bilden den Kern des Schichtstoffes und können aus einzelnen
Trägerplatten 10, 11, 12 zusammengesetzt sein.
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Die Dekorschicht 1 besteht aus einer pigmentierten Schicht 2 und einem
Dekorpapier 3. Sie liegt mit dem Dekorpapier 3 auf einer ihr zugewandten Oberfläche
13 eines Trägers 5 auf. Das Dekorpapier 3
ist im Regelfall ein in
einem Farbton durchgefärbtes festes Papier. Auf diesem Dekorpapier 3 liegt auf seiner
dem Träger 5 abgewandten Oberseite 14 die pigmentierte Schicht 2 auf. Diese besteht
aus einer Kunstharzschicht, in der Farbpigmente 4 gelöst oder aufgeschäumt sind.
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Auf ihrer dem Dekorpapier 3 abgewandten Oberseite 6 liegt auf der
pigmentierten Schicht 2 eine Beschichtung auf. Diese Beschichtung kann aus einem
Overlay-Papier 7 bestehen, das in einem Harzbad mit einem Harz getränkt wird. Durch
die Tränkung des Overlay-Papiers entsteht ein Overlay, das durchsichtig ist und
mit der pigmentierten Schicht 2 durch Einwirkung von Druck und Temperatur fest verbunden
werden kann. Das Overlay-Papier 7 ist ein vließartiges Papier, das erst durch die
Tränkung mit einem Kunstharz durchsichtig wird.
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Durch Verpressen des getränkten Overlay-Papiers 7 mit der Dekorschicht
1 und den Trägern 5 entsteht ein Schichtstoff, dessen einzelne Schichten fest miteinander
verbunden sind. Diese Schichten können reliefartige Ausformungen aufweisen, die
als Einsenkungen 15 bzw. Anhebungen 16 über einer mittleren Oberfläche 17 ausgebildet
sind. Die Einsenkungen 15 befinden sich an solchen Stellen, an denen eine die Verpessung
des Schichtstoffes vornehmende Patritze 18 einen Vorsprung 19 aufweist, während
sie im Bereich der Anhebungen 16 mit Einbuchtungen 20 versehen ist. Beim Absenken
dieser Patritze wird auf den Schichtstoff der zum Verbinden der einzelnen Schichten
notwendige Druck ausgeübt. Gleichzeitig werden die Schichten in geeigneter Weise
auf die für ihre Verbindung notwendige Temperatur erhitzt.
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Durch Verpressen werden die Farbpigmente 4 der pigmentierten Schicht
2 im Bereich der Einsenkungen 15 verdrängt und es entsteht dort der farbliche Eindruck
des darunterliegenden Dekorpapieres. Dieser Effekt nimmt in die Richtung auf die
mittlere Oberfläche 17 kontinuierlich ab, so daß in einem übergangsbereich eine
Farbmischung aus beiden Färbemitteln erhalten wird.
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Darüber hinaus ist es möglich, das Overlay-Papier 7 in besonderer
Weise vorzubehandeln. Es erhält auf seiner der pigmentierten Schicht 2 zugewandten
Unterseite 23 eine Beschichtung 24 aus einem Film bildenden organischen Material.
Dieses organische Material wird auf das imprägnierte Overlay-Papier 7 aufgetragen,
nachdem dieses kurz angetrocknet worden ist. Das in dieser Weise vorbehandelte Overlay-Papier
7 verhindert in besonders eindeutiger Weise, daß die Farbpigmente 4 in die oberste
Deckschicht des Schichtstoffes eindringen. Auf diese Weise wird verhindert, daß
die Farbpigmente sich in den Spitzen der reliefartigen Struktur ansammeln; die bei
einer Beaufschlagung durch Abrieb am ersten abgetragen werden. Für die Beschichtung
24 des Overlay-Papiers 7 kommen in erster Linie beispielsweise Polyvinylalkohol,
Stärke, Polyamid etc. in Betracht. Die Beschichtung 24 bildet eine Sperrschicht,
die unmittelbar auf die pigmentierte Schicht 2 aufgelegt wirdq Vorteilhafterweise
kann auch die pigmentierte Schicht 2 als eine Beschichtung des Dekorpapiers 3 hergestellt
werden.
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Beim Verpressen scheint an den Stellen, an denen in die Oberfläche
der Schichtstoffplatte eine Vertiefung eingedruckt worden ist, die Farbe des Dekorpapiers
3 durch, da die Farbpigmente 4 der darüber liegenden pigmentierten Schicht 2 dem
Druck ausweichend seitlich weggewandert
sind. Die Beschichtung
24 bewirkt, daß keine Farbpigmente 4 bis in das Overlay-Papier 7 vordringen können.
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Beispiel 1: Eine Dekorschicht 1 wird von einem einfarbig grün durchgefärbten
Dekorpapier 3 sowie einer pigmentierten Schicht 2 aus Polyamid gebildet, in die
gelbe Farbpigmente 4 gleichmäßig verteilt eingelagert sind.
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Das Overlay-Papier 7 besteht aus einem Papiervließ, das mit Melaminharz
getränkt ist. Die Patritze 18 ist mit Vorsprüngen 19 versehen, deren Länge in etwa
der Dicke zweier Schichten, nämlich derjenigen des Overlay-Papiers 7 sowie der pigmentierten
Schicht 2 entspricht. Die Patritze wird mit einem Druck von 80 bar auf den Schichtstoff
gedrückt, der dabei auf eine Temperatur von 1350C erwärmt wird. Dabei dringt der
Vorsprung 19 inden Schichtstoff ein und verursacht die Einsenkung 15, an deren Grund
22 die grünen Farbstoffe des Dekorpapiers 3 sichtbar sind.
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Die Ränder der Einsenkung erscheinen in einem Gelbton, der in Richtung
auf den Grund 22 eine zunehmende Intensivierung aufweist. Im Ubergangsbereich entsteht
eine sehr intensive Mischfarbe, die den Eindruck einer Einfärbung in über einstimmung
mit der reliefartigen Verformung hervorruft.
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Beispiel 2: Träger 5 aus einer mit Harz getränkten Natronkraftpapier
werd mit einem blau durchgefärbten Dekorpapier 3 belegt.
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Auf die Oberseite 14 dieses Dekorpapiers 3 wird eine pigmentierte
Schicht aus Meaminharz mit gleichmaßig verteilten roten Farbpigmenten 4 aufgebracht.
Diese pigmentierte Schicht 2 wird von einem mit Melaminharz getränkten vließartigen
Overlay-Papier 7 bedeckt, das zusätzlich auf seiner der pigmentierten Schicht 2
zugewandten Unterseite 23 mit einer Beschichtung 24 aus Stärke versehen ist. Auf
den aus diesen Schichten gebildeten Schichtstoff wird über die Patritze 18 ein Druck
von 80 bar ausgeübt, der die auf 1350c aufgewärmten Schichten verformt. Im Zeitpunkt
der Verformung sind die in den einzelnen Schichten gelösten Harze flüssig, so'daß
die einzelnen Schichten sich den Vorsprüngen 19 und Einbuchtungen 20 der Patritze
18 anpassen und auf diese Weise Konzentrationen der Farbpigmente im Bereich der
Einsenkungen 15 und Verdünnungen der Pigmente im Bereich der Anhebungen 16 hervorrufen.
Auf diese Weise entstehen entsprechend der durch die Gestaltung der Patritze 18
hervorgerufenen reliefartigen Ausformungen verschiedenartige Farbeffekte auf dem
Grund 22 der Einsenkungen 15 bzw. im Bereich der Anhebungen 16. Diese verschiedenen
Farbeffekte erzeugen den Eindruck einer den reliefartigen Ausformungen konformen
Einfärbung.
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