DE3140564A1 - Thermoplastische formmassen - Google Patents

Thermoplastische formmassen

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DE3140564A1 DE19813140564 DE3140564A DE3140564A1 DE 3140564 A1 DE3140564 A1 DE 3140564A1 DE 19813140564 DE19813140564 DE 19813140564 DE 3140564 A DE3140564 A DE 3140564A DE 3140564 A1 DE3140564 A1 DE 3140564A1
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Franz Dipl.-Chem. Dr. 6730 Neustadt Brandstetter
Adolf Dipl.-Chem. Dr. 6700 Ludwigshafen Echte
Jürgen Dipl.-Chem. Dr. 6900 Heidelberg Hambrecht
Gerhard Dipl.-Chem. Dr. 6719 Weisenheim Heinz
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L25/00Compositions of, homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an aromatic carbocyclic ring; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L25/02Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
    • C08L25/16Homopolymers or copolymers of alkyl-substituted styrenes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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    • C08L35/06Copolymers with vinyl aromatic monomers

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Description

  • Thermoplastische Formmasse
  • Die Erfindung betrifft eine schlagfeste thermoplastische Formmasse mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit auf Basis kautschuk-modifizierter Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate.
  • Schlagzähe hochwärmeformbeständige thermoplastische Formmassen auf Basis - von Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisaten sind verschiedentlich beschrieben worden. Zum Stand der Technik nennen wir: (1) DE-OS 22 46 726 (= US 3 919 354) (2) US 3 641 212 (3) DE-OS 19 49 487 und (4) US 3 689 596 Das Verträglichkeitsproblem von Matrixmaterial und Pfropfhülle des Kautschuks wird in (1) durch eine kontinuierliche Polymerisation von Styrol und Maleinsäureanhydrid in Gegenwart von Polybutadien erreicht. Aufgrund der hohen Zähigkeit der Polymermasse, auch bei niedrigen Umsätzen, lassen sich jedoch nur relativ kautschukarme Produkte herstellen, die unbefriedigende mechanische Eigenschaften aufweisen. Bestimmte Kautschuke, wie Polyacrylsäureester, können als Pfropfgrundlage nur mit Schwierigkeiten eingesetzt werden.
  • In (2) wird die Abmischung von ungepfropften Nitrilkautschuk mit S-MSA-CO- und Terpolymeren in Gegenwart von SAN-Copolymeren beschrieben. Die resultierenden Produkte besitzen jedoch aufgrund einer ungenügenden Verankerung des Kautschuks im-Matrixpolymeren unbefriedigende mechanische Eigenschaften.
  • In (3) werden Mischungen aus Styrol-Maleinsäureanhydrid--Copolymeren und gegebenenfalls SAN-Copolymeren mit Pfropfkautschuken auf Basis von Polybutadien, Butadien-Acrylsäureester-Mischpolymeren und Polyacrylsäureestern beschrieben, deren mechanische Eigenschaften jedoch ebenfalls nicht befriedigen. Auch hier ist eine mangelhafte Verankerung des Kautschuks in der S-MSA-Matrix und damit eine Entmischung von Kautschuk und Matrixmaterial aufgrund von Unverträglichkeit zu beklagen.
  • In (4) werden Mischungen aus Styrol-Maleinsäureanhydrid--Copolymeren mit partiell hydroxylierten Styrol-Butadien--Blockcopolymeren beschrieben, deren mechanische Eigenschaften zwar graduell verbessert sind, für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten jedoch nicht ausreicht. Ein zusätzlicher Nachteil dieser Mischungen ist, daß durch den hohen Styrol-Anteil im SB-Blockcopolymeren die Wärmeformbeständigkeit stark abgesenkt wird und bei S-MSA-Copolymerisaten mit einem Anteil von 15 Gew.-% MSA wiederum Unverträglichkeitserscheinungen zu einem starken Absinken in den mechanischen Eigenschaften führen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, schlagfeste thermoplastische Formmassen auf Basis von S-MSA-Copolymeren und Kautschuken auf Basis von Dienpolymerisaten herzustellen, die wesentlich bessere mechanische Eigenschaften aufgrund einer besseren Verankerung des Kautschuks im Matrixpolymeren -aufweisen.
  • Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch t genannte Formmasse gelöst.
  • Nachstehend werden die Komponenten der erfindungsgemäßen Formmasse, deren Herstellung und die Herstellung der Formmasse beschrieben.
  • Komponente A Die Komponente A der erfindungsgemäßen Formmasse stellt mindestens ein Copolymerisat dar, das aus je mindestens einem der Monomeren al) und a2) und gegebenenfalls a3) aufgebaut ist. Die Komponente A macht dabei 50 bis 95 Gew.-Teile, vorzugsweise 55 bis 90 Gew.-Teile, bezogen auf A + B + D, aus. Die Komponente A wird durch kontinuierliche Mischpolymerisation der Monomeren al), a2) und ge gebenfalls a3) bei hohen Temperaturen unter starkem Rühren hergestellt. Die Monomeren al) und a2) und gegebenenfalls a3) werden kontinuierlich in ein Polymerisationsgefäß einem bracht und gleichzeitig dieselbe Menge des Polymerisationso gemisches aus dem Gefäß abgezogen (z.B. nach A.W. Hansons R.L. Zimmermann, Industrial Eng. Chemistry 49, Seite 803, 1957). Die Komponente A ist verantwortlich für die gute Wärmeformbeständigkeit der Gemische.
  • Als Monomere a1) kommen Styrol, α-Methylstyrol, kernalkylierte Styrole mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen oder Mischungen derselben in Frage.
  • Als Monomeres a2) wird Maleinsäureanhydrid eingesetzt und Monomere vom Typ a3) sind vor allem Acrylnitril und Acrylsäureester von C 1-C8 -Alkanolen.
  • Die Monomeren al) machen 65 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 92 Gew.-% der Komponente A aus. Die Monomeren a2) sind in Mengen von 5 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise von 8 bis 30 Gew.-% in der Komponente A zugegen.
  • Gegebenenfalls können in der Komponente A ein bis 15 Gew,-%> insbesondere von 5 bis 18 Gew.-% der Monomeren a3) zugegen sein.
  • 'Die Komponente A hat vorzugsweise ein Viskositätszahl von 40 bis 140, insbesondere von 50 bis 100 (ml/g).
  • Komponente B Die Komponente B der erfindungsgemäßen Formmasse stellt mindestens ein Pfropfmischpolymerisat dar, das aus den Bestandteilen b1 (Pfropfgrundlage) und b2 (Pfropfreis) aufgebaut ist.
  • Die Komponente B ist in einem Anteil von 5 bis 50 Gew.-Teilen, insbesondere von 10 bis 45 Gew.-Teilen, bezogen auf A + B + D, in der erfindungsgemäßen Formmasse zugegen.
  • Der Bestandteil bl macht 50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf B, aus (Bestandteil b2 ergibt sich aus 100-bl).
  • Bestandteil b1 Als Kautschukkomponente kommen Elastomere zum Einsatz, die eine Glastemperatur (n. K.H. Illers und H. Breuer, Kolloid-Zeitschrift 176, 110 (1961) haben, die unter -400C liegt. Als Kautschuk kommen bevorzugt Dienpolymerisate in Frage. Beispiele solcher Dienpolymerisate, die als Pfropfgrundlage dienen, sind Homo- und Copolymerisate konjugierter Diene, z.B. von Butadien, Isopren oder Chloropren, wie sie in DOS 14 20 775 und DOS 14 95 089 beschrieben sind. Einsetzbar sind auch Butadien-Styrol Copolymers sate wie sie in GB-PS 649 166 beschrieben sind und Copolymerisate sowie Copolymerisate aus Acrylsäureester und Butadien (s. DAS 12 38 207) sowie Copolymerisate aus Butadien und Acrylnitril.
  • Bestandteil b2 Als vinylaromatische Monomere b21 werden Styrol, O6-Methylstyrol und/oder kenalkylierte Styrole mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
  • Gegebenenfalls kann das Pfropfmischpolymerisat B zusätzlich zu b21 noch (Meth)acrylsäureester und/oder Acrylnitril als Monomere b22 in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.- enthalten.
  • Die Pfropfmonomeren b21 werden in einem Anteil von mindestens 75 Gew.-%, bezogen auf b2, angewendet. Falls sowohl die Monomeren b21 als auch b22 angewendet werden, geschieht dies in Mischungen im Gew.-Verhältnis 99 : 1 bis 75 bis 25.
  • Die Pfropfcopoiymerisation kann in Lösungen, Suspensionen oder - vorzugsweise - in Emulsion erfolgen. Bei solchen Pfropfcopolymerisationen erfolgt eine zumindest teilweise chemische Verknüpfung der polymerisierenden Monomeren mit dem bereits polymerisierten Kautschuk, wobei die Verknüpfung wahrscheinlich an den im Kautschuk enthaltenen Doppelbindungen erfolgt. Zumindest ein Teil der Monomeren ist also auf den Kautschuk gepfropft. Der Teil der Monomeren, der nicht auf den Kautschuk gepfropft ist, copolymerisiert für sich. Dieses Copolymerisat kann bei den hier in Rede stehenden Gemischen der Komponente B zugerechnet werden. Man kann den Anteil der gepfropften Monomeren dadurch ermitteln, daß man den Gelgehalt der Pfropfcopolymeren bestimmt. Das Pfropfcopolymerisat wird dazu in einem Lösungsmittel, z.B. in Methyl-Ethyl-Keton gelöst; dabei lösen sich nur die Polymerisate der nichtgepfropften, für sich allein copolymerisierten Monomeren. Die Komponente B ist für die Schlagzähigkeit der erfindungsgemäßen Formmassen verantwortlich.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung der Pfropfcopolymerisate B wird die Pfropfcopolymerisation in Emulsion durchgeführt. Hierzu werden die in wäßriger Emulsion hergestellten elastomeren Pfropf grundlagen nach den Angaben in den eingangs genannten Druckschriften hergestellt. Anschließend wird in dieser wäßrigen Emulsion, gegebenenfalls unter Zugabe entsprechender Hilfsstoffe, die Pfropfcopolymerisation in bekannter Weise bei Temperaturen zwischen 20 und 1000C, vorzugsweise zwischen 40 und 800C durchgeführt.
  • Als Hilfsstoffe können die üblichen Emulgatoren, wie Alkalisalze von Alkyl- oder Alkylarylsulfonsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholsulfonate, Salze höherer Fettsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen oder Harzseifen, verwendet werden. Vorzugsweise nimmt man die Natriumsalze von Alkylsulfonaten oder von Fettsäuren mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen. Es ist günstig, die Emulgatoren in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die bei der Herstellung der Pfropfgrundlage eingesetzten Monomeren, einzusetzen. Im allgemeinen wird bei einem Wasser- zu Monomeren-Verhältnis von 2 : 1 bis 0,7 : 1 gearbeitet. Als Polymerisationsinitatoren dienen insbesondere die gebräuchlichen Persulfate, wie Kaliumpersulfat; es können jedoch auch Redox-Systeme zum Einsatz gelangen. Die Initiatoren werden im allgemeinen in Mengen von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die bei der Herstellung der Pfropfgrundlage eingesetzten Monomeren, eingesetzt. Als weitere Polymerisationshilfsstoffe können die üblichen Pufferstubstanzen, durch welche pH-Werte von vorzugsweise 6 bis 9 eingestellt werden-- z,B, Natriumbicarbonat und Natriumpyrophosphat-, sowie 0 bis 3 Gew.-% eines Molekulargewichtsreglers - wie Mercaptane, Terpene oder dimeresoG-Methylstyrol - bei der Polymerisation verwendet werden. Die genauen Polymerisationsbedingungen, insbesondere Art, Dosierung und Menge des Emulgators, werden innerhalb der oben angegebenen Bereiche im einzelnen so bestimmt, daß die erhaltenen Kaut schukteilchen mittlere Teilchengrößen von = 80 nm aufweisen. Die aufzupfropfenden Monomeren können dem Reaktionsgemisch auf einmal, absatzweise in mehreren Stufen oder vorzugsweise-während der Polymerisation zugegeben werden.
  • Die Pfropfmischpolymerisation von Styrol, und gegebenenfalls von Methylmethacrylat und/oder Acrylnitril, wird so geführt, daß ein Pfropfgrad von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 30 bis 40 Gew.-% im Pfropfmischpolymerisat resultiert. Da die Pfropfausheute bei dieser Pfropfmischpolymerisation nicht 100-%ig ist, muß eine etwas größere Menge an Styrol bei der Pfropfmischpolymerisation eingesetzt werden, als es dem gewünschten Pfropfgrad entspricht. Die Steuerung der Pfropfausbeute bei der Pfropfmischpolymerisation und somit des Pfropfgrades des fertigen Pfropfmischpolymerisats ist jedem Fachmann geläufig und kann beispielsweise u.a.
  • durch die Dosiergeschwindigkeit der Monomeren oder durch Reglerzugabe erfolgen (Chauvels Daniel, ACS Polymer Preprints 15 (1974), Seite 329 ff.). Bei der Emulsions-Pfropfmischpolymerisation entstehen im allgemeinen etwa 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Pfropfmischpolymerisat, an freiem, ungepfropftem Styrolpolymerisat.
  • Komponente C Als Komponente C kann die erfindungsgemäße Formmasse (zusätzlich zu A + B) noch übliche Zusatzstoffe in wirksamen Mengen enthalten.
  • Als Zusatzstoffe seien genannt: Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe, Flammschutzmittel, verträgliche Polymere, Antistatika, Antioxydantien und Schmiermittel.
  • Komponente D Die erfindungsgemäße Formmasse enthält zusätzlich zu den Komponenten A + B 5 bis 15 Gew.-Teile, vorzugsweise 6 bis 12 Gew.-Teile, bezogen auf A 4 B + D, D, eines Dienpolymerisates bestimmter Struktur, d.h. mit reaktionsfähigen Endgruppen.
  • Als reaktionsfähige Endgruppen kommen mindestens eine Gruppe aus der Reihe OH-, SH- oder -NH2, -NHR- in Betracht.
  • Die Komponente D soll mindestens eine reaktionsfähige Gruppe in einer Menge von 0,5 bis 1,8 pro Makro-Molekül, vorzugsweise 1,0 bis 1,2 pro Makro-Molekül enthalten. Das Dienpolymerisat kann ein Homo- und Copolymerisat konjugierter Diene, z.B. von Butadien, Isopren oder Chloropren sein.
  • Comonomere in den statistischen Copolymerisaten und Blockcopolymeren können sein: Styrol, Acrylsäurrester und/oder Acrylnitril. Die Herstellung von solchen Dienpolymerisaten mit freien Hydroxyl-, Thiol- und Aminogruppen ist an sich bekannt E(vgl. dazu US-PS 3 673 168; DOS 23 23 677; US 3 770 698; US 3 135 716 und C. Pinazzi, G. Legeay, J.C. Brosse, Makromol.Chem. 176,2509 (1975); D.M. French, Rub. Chem. Techn. 42,71 (1969)]. In einer bevorzugten 6 Ausführungsform werden Polybutadienhomopolymerisate durch anionische Polymerisation mit Hilfe der bekannten Initiatoren, wie Butyllithium, hergestellt und die Living Polymere mit Ethylenoxid, Propylenoxid oder mit Aldehyden mit mehr als einem C-Atom zur Erzeugung freier Hydroxylgruppen abgebrochen. Thiol-Endgruppen wurden durch Umsetzung mit Schwefel, cyclischen Sulfiden, wie Ethylensulfid, erzeugt. Aminofunktionen werden durch Umsetzung mit Aziridin eingeführt.
  • Die funktionellen Gruppen können aber auch durch Reaktion eines Doppelbindungen enthaltenden Kautschuks mit Reagentien, wie H202, eingeführt werden.
  • Als Komponente D werden besonders bevorzugt: hydroxylierte Polybutadiene, hydroxylierte SB-Co- und Blockpolymere, hydroxylierte Nitrilpolybutadiene, hydroxylierte und hydrierte Polyisoprene und Polybutadiene, aminierte Styrol-Butadien- Copolymere, thiolierte-Polybutadiene und Butadien-Acrylnitril-Copolymere.
  • Herstellung der erfindungsgemäßen Formmasse Die Komponenten A, B und D werden als Schmelzen bei Temperaturen zwischen 200 und 260 0C auf Extrudern, Walzen oder Knetern bei Verweilzeiten von einigen Minuten so gemischt, daß die Hartkomponente A) in Gegenwart des Pfropfkautschuks B) mit dem freie reaktionsfähige Hydroxyl-, Thiol-und/oder Amino-Gruppen tragenden Dien-Polymerisat D) zu reagieren vermag. Ziel dieser Maßnahme ist es, eine chemische Verknüpfung von Hartkomponente A) und Pfropfkautschuk B) über die Komponente D) zu erzielen, so daß die Kautschukphase fest im Matrixpolymeren verankert wird und damit keine Entmischungserscheinungen aufgrund von partieller Unverträglichkeit zwischen A) und B) das Eigenschaftsbild der resultierenden schlagzäh S-MSA-Copolymeren stören.
  • Man kann aber auch Lösungen der Komponenten vermischen, die Ptösungsmittel anschließend entgasen und die Mischungen anschließend zur Umsetzung der beiden Komponenten miteinander unter inniger Vermischung auf > 2000C erhitzen. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht das Abmischen der im Vakuum bei 500C vorgetrockneten Hartkomponente A und des Pfropfkautschuks B sowie des reaktionsfähigen Dienpolymerisats bei 250 0C auf einem Zweiwellenextruder bei Verweilzeiten von 4 bis 10 Minuten vor.
  • Es zeigt sich überraschenderweise, daß die so hergestellten schlagzähen Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate wesentlich verbesserte mechanische Eigenschaften insbesondere deutlich angehobene Zähigkeiten bei gleichbleibend hoher Wärmeformbeständigkeit aufweisen.
  • Die in den Beispielen und Vergleichsversuchen beschriebenen Parameter wurden wie folgt bestimmt: 1. Die Schlagzähigkeit und Kerbschlagzähigkeit cin kJ/m23 wurde nach DIN 53 453 an bei einer Massetemperatur von 2600C spritzgegossenen Normkleinstäben gemessen.
  • 2. Die Viskositätszahlen t [sp/c] in [ml/g] wurden in einer 0,5%igen Lösung in Dimethylformamid analog DIN 53 726 gemessen.
  • 3. Der Vicat-Erweichungspunkt in [°C] wurde nach DIN 53 460, Verfahren B, in Silikonöl bestimmt.
  • Für die Durchführung der Beispiele und der Vergleichsversuche wurden folgende Produkte verwendet: Komponenten A1 bis AIII: (alle VZ = 70 [ml/g]) A1: S-MSA-Copolymerisat: : 8 % MSA; Vicat 1150 C; Kerbschlagzähigkeit 0,7 [kJ/m2] AII: S-MSA-Copolymerisat: 18 % MSA; Vicat 135°C; Kerbschlagzähigkeit 0,9 [kJ/m2] AIII: S-MSA-AN-Copolymrisat: 10 % MSA; 15 % AN; Vicat 1280C; Kerbschlagzähigkeit 0,9 [kJ/m2] Propfmischpolymerisate BI bis BIV, hergestellt in Emulsion: BI: 75 S Polybutadienkautschuk, gepfropft mit 25 % Styrol BII: 75 % Polybutadien-Kautschuk, gepfropft mit 25 % Styrol/Acrylnitril im Verhältnis (92/8) BIII: 75 % Polybutadien-Kautschuk, gepfropft mit 25 % Styrol/Acrylnitril im Verhältnis (82/18) BIV: 75 % Polybutadien-Kautschuk, gepfropft mit 25 % Styrol/Acrylnitril im Verhältnis (75/25) Als Komponente D) wurde ein Dienpolymerisat verwendet, das auf folgendem Wege hergestellt worden ist: 110 ml Butadien, gelöst in 596 ml Cyclohexan, wurden in Gegenwart von 14,3.10-3 3 Mol sec.-Butyllithium bei 600C polymerisiert. Zur Funktionalisierung mit OH-Funktionen werden am Ende der Polymerisation 28,6.10-3 3 Mol Ethylenoxid zugefahren.
  • Das Polymerisat wurde in Ethanol gefällt mit 0,05 % Methyl--di-tert.-butylphenol stabilisiert und bei 600C im Vakuum getrocknet. Das OH-funktionalisierte Polybutadien hatte ein Molekulargewicht von MU = 50000 und enthielt 0,95 OH-Oruppen pro Polybutadienmolekül.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und Vergleichsversuchen näher erläutert, wobei sich die genannten Teile und Prozente auf das Gewicht beziehen.
  • Beispiele 1 bis 4 Aus den in der Tabelle genannten Komponenten AI bis A1T1, BI bis BIV sowie D, wurden erfindungsgemäße Formmassen hergestellt.
  • Die Komponenten wurden dazu in einem Fluidmischer vorgemischt und anschließend auf einem Kokneter bei etwa 220 bis 230°C unter Stickstoff innig verknetet. Die Verweilzeit betrug etwa 4 Minuten. Das dabei erhaltene Granulat wurde auf einer Zweiwellen-Extruder-Schnecke aufgeschmolzen und zu gleichmäßigem, für die Spritzgußverarbeitung geeigneten Granulat abgeschlagen. In der Tabelle sind die Kerbschlagzähigkeiten und die Vicat-Temperaturen der erfindungsgemäßen Formmassen zusammen mit den Meßwerten der Vergleichsprodukte aufgeführt.
  • Vergleichsversuche 1 bis 4 Vergleichsversuch 1 Gemäß Beispiel 1 der DE-OS 22 46 726 wurde ein schlagzähmodifiziertes S-MSA-Copolymerisat durch kontinuierliche Lösungspolymerisation hergestellt. Das Produkt enthielt 23 % MSA und 15 % Polybutadien.
  • Vergleichsversuch 2 Gemäß Beispiel 27 der DE-OS 19 49 487 wurden 50 Teile der Komponente A2 mit 50 Teilen eines Pfropfkautschuks abgemischt, der durch Pfropfung von 37,5 Teilen Styrol/Acrylnitril (70 : 30) auf 62,5 Teile eines in Emulsion poly- merisierten Polybutadiens hergestellt worden war. Die Endeinstellung enthielt 31,25 Teile Kautschukkomponente.
  • Vergleichsversuch 3 Es wurden die gleichen Komponenten wie im Vergleichsversuch 2 so abgemischt, daß die Endeinstellung nur 12 % Kautschuk enthielt.
  • Vergleichsversuch 4 Ein ABS-Polymerisat wurde gemäß Beispiel 1, Umsetzung A, der DE-AS 24 27 960 so hergestellt, daß der Kautschuk gehalt der Endeinstellung 12 % betrug.
  • Tabelle Beispiel Zusammen- Kerschlag- Vicat setzung zähigkeit [kJ/m] [°C] 1 78 AI 7,1 108 14,5 BI 7,5 D 2 78 AI 9,3 108 14,5 BI 7,5 D 3 78 AII 10,2 124 14,5 BIII 7,5 D 4 78 AIII 9,7 115 14,5 Bi 7,5 D Vergleichsversuch 1 s.Beschr. 3,9 106 2 s.Beschr. 5,3 106 3 s.Beschr. 1,9 117 4 s.Beschr. 7,8 99

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Thermoplastische Formmasse, enthaltend ein Gemisch aus A) 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Copolymerisats, aufgebaut aus a1) 65 bis 95 Gew.-%, bezogen auf A, mindestens eines monovinylaromatischen Monomeren a2) 5 bis 35 Gew.-%, bezogen auf A, eines zunge sättigten Dicarbonsäureanhydrid, gegebenenfalls enthaltend a3) bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf A, eines acryl lisch ungesättigten Monomeren B) 5 bis 50 Gew.-Teilen eines Pfropfmischpolymerisats, bestehend aus b1) 50 bis 90 Gew.-, bezogen auf B, mindestens einer elastomeren Pfropfgrundlage, auf Basis von Dienpolymerisaten und b2) 10 bis 50 Gew.-, bezogen auf B, eines Pfropfreises, das aufgebaut ist aus b21 mindestens 75 Gew.-,0 eines monovinylaromatischen Monomeren, und gegebenenfalls b22) 1 bis 25 Gew.-g, bezogen auf b2, mindestens eines (Meth)acrylsäureesters und/oder Acrylnitril gegebenenfalls enthaltend C) übliche Zusatzstoffe in wirksamen Mengen dadurch gekennzeichnet, daß die Formmasse zusEtzlich D) 5 bis 15 Gew.-Teile eines Dienpolymerisats enthält, das reaktionsfähige Hydroxyl-, Thiol- und/oder Aminogruppen in einer Menge von 0,5 bis 1,8 reaktive Gruppe pro Makro-Molekül aufweist.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze der Komponente A mit dem PfropRmischpolymerisat B vereinigt und in Gegenwart des Dienpolymerisats D bei Temperaturen r 2000C intensiv vermischt wird.
  3. 3. Verwendung der Formmassen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Formteilen.
  4. 4. Formteile aus Formmassen gemäß Anspruch 1.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0140422A1 (de) * 1983-10-01 1985-05-08 Stamicarbon B.V. Verfahren zur Herstellung einer schlagzähen thermoplastischen Formmasse
EP0140423A1 (de) * 1983-10-01 1985-05-08 Stamicarbon B.V. Thermoplastische Formmasse

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