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Mechanische Dichtung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Die Erfindung betrifft insbesondere eine mechanische Dichtung für
eine Rotationsinaschine zum Verhindern von Leckverlusten zur Aussenseite einer in
der Rotationsmaschine befindlichen Flüssigkeit und betrifft im einzelnen eine mechanische
Dichtung, die die Abdichtung der äusseren Flüssigkeit auch dann erzielen und aufrechterhalten
kann, wenn der Differenzdruck zwischen der inneren und der äusseren Flüssigkeit
sich von positiv zu negativ und umgekehrt ändert.
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Eine bisherige stationär ausgeglichene mechanische Dichtung kann die
innere Flüssigkeit wirksam abdichten, wenn der Druck der inneren Flüssigkeit grösser
als der Druck der äusseren Flüssigkeit ist, was im einzelnen noch beschrieben wird.
Wenn aber der Aussendruck den Innendruck übersteigt, wird die kombinierte Kraft
zum Beaufschlagen der gegeneinander zu drückenden Dichtflächen niedriger als die
Reaktion auf Grund des hydrodynamischen Drucks im Flüssigkeitsfilm zwischen den
Dichtflächen, wobei der hydrodynamische Druck bestrebt ist, die Dichtflächen zu
trennen, so dass Leckverluste auftreten.
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Aufgabe der Erfindung ist insbesondere die Beseitigung dieses Nachteils
durch Schaffung einer mechanischen Dichtung, die ein hervorragendes und sicheres
Dichtungsverhalten nicht nur dann hat, wenn der Druck der inneren Flüssigkeit grösser
als der Druck der äusseren Flüssigkeit ist, sondern auch dann, wenn der erstere
kleiner als der letztere ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss bei einer mechanischen
Dichtung mit einem Sitzring und einem Dichtring oder -bund, die normalerweise zur
Bildung von Dicht flächen aneinandergedrückt sind, die zwischen der ausserhalb des
Dichtrings befindlichen inneren Flüssigkeit und der innerhalb des Dichtrings befindlichen
äusseren Flüssigkeit abdichten, wobei eine ringförmige zweite oder Nebendichtung
zwischen dem Dichtring und einem Ehrungsglied angeordnet ist, das radial innerhalb
oder ausserhalb des Dichtrings, diesen axial führend angeordnet ist, dadurch, dass
die radial einander gegenüberliegenden Umfangsflächen des Dichtrings und des Führungsglieds
über eine gegebene Länge derart abgestuft sind, dass sie dazwischen einen Ringraum
bilden, und dass die Nebendichtung zusammengedrückt und axial beweglich in den auf
diese Weise gebildeten Ringraum derart eingesetzt ist, dass eine Innendruckarbeitskammer
für den Druck der inneren Flüssigkeit mit dem Volumen der inneren klüssigkeit und
eine Aussendruckarbeitskammer für den Druck der äusseren Flüssigkeit mit dem
Volumen
der äusseren Flüssigkeit axial einwärts und auswärts bzw. axial auswärts und einwärts
von der Nebendichtung im F'inraum in Verbindung steht.
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Bei der mechanischen Dichtung nach der Erfindung kann daher unabhängig
von der Druckdifferenz zwischen der inneren und der äusseren Flüssigkeit die Kraft,
die bedingt ist durch den Druck der inneren oder äusseren Flüssigkeit an der der
Dichtfläche des Dichtrings gegenüberliegenden Endfläche, so weit erhöht werden,
dass die Reaktion auf Grund des hydrodynamischen Drucks im Flüssigkeitsfilm zwischen
den Dichtflächen überwunden wird, die bestrebt ist, die Dichtflächen auseinander
zu drücken. Als Ergebnis kann jederzeit eine hervorragende und sichere Dichtung
erzielt und aufrechterhalten werden. Ferner ist die mechanische Dichtung nach der
Erfindung sehr einfach aufgebaut und, wie oben beschrieben, sehr zuverlässig und
betriebssicher.
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Die mechanische Dichtung nach der Erfindung eignet sich z. B.
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besonders zur Verwendung in einem Verdampfungsgasturboverdichter zum
Handhaben von verflüssigtem Erdgas. Wenn der Turboverdichter angehalten wird, steigt
(entsprechend dem Druck der äusseren Flüssigkeit) der Gasdruck im Turboverdichter
unmittelbar an, wobei aber (entsprechend der äusseren Flüssigkeit) Leckverluste
an Erdgas vollständig verhindert werden.
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Die Erfindung betrifft kurz zusammengefasst eine mechanische Dichtung,
bei der ein Sitzring und ein Dichtring oder -bund Dichtflächen aufweisen, die normalerweise
aneinandergedrückt werden und eine Gleitberührung miteinander derart aufweisen,
dass eine Abdichtung zwischen einer ausserhalb des Dichtrings befindlichen inneren
Flüssigkeit und einer innerhalb des Dichtrings befindlichen äusseren Flüssigkeit
hergestellt wird.
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Ein Führungsglied zum axialen Führen des Dichtrings befindet sich
radial innerhalb oder ausserhalb des Dichtrings und in einen geeigneten Abstand
hiervon entfernt. Die einander
radial gegenüberliegenden Umfangsflächen
des Dichtrings und des Führungsglieds sind auf einer gegebenen Länge abgestuft,
um dazwischen einen Ringraum zu bilden. Eine ringförmige zweite oder Neben dichtung
ist zusammengedrückt und axial beweglich in dem auf diese Weise gebildeten Ringraum
derart eingesetzt, dass der Ringraum unterteilt werden kann: in eine Innendruckarbeitskammer
für den Druck der inneren Flüssigkeit axial einwärts oder auswärts von der Nebendichtung,
wobei die Innendruckarbeitskammer mit dem Volumen der inneren Flüssigkeit in Verbindung
steht, und in eine Aussendruckarbeitskammer für den Druck der äusseren Flüssigkeit
axial auswärts oder einwärts von der Nebendichtung, wobei die Aussendruckarbeitskammer
mit dem Volumen der innerhalb des Dichtrings befindlichen äusseren Flüssigkeit in
Verbindung steht. Hierdurch können unabhängig von der Druckdifferenz zwischen der
inneren und der äusseren Flüssigkeit die Dichtflächen dicht zwischen der inneren
und der äusseren Flüssigkeit abdichten.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben.
Darin zeigt: Fig. 1 einen Axialschnitt einer bisherigen mechanischen Dichtung; Fig.
2 und 3 Ansichten zur Erläuterung von deren Arbeitsweise; Fig. 4 einen Axialschnitt
einer ersten Ausführungsform einer mechanischen Dichtung nach der Erfindung; Fig.
5 eine Ansicht zur Erläuterung deren Arbeitsweise, wenn der Druck der inneren Flüssigkeit
grösser als der Druck der äusseren Flüssigkeit ist; Fig. 6 und 7 Ansichten zur Erläuterung
der Arbeitsweise oder der Dichtwirkungen, wenn der Druck der äusseren Flüssigkeit
grösser als der Druck der inneren Flüssigkeit ist;
Fig. 8 einen
Axialschnitt einer ersten Abänderung der ersten Ausführungsform, versehen mit mehreren
äusseren Flüssigkeitskanälen; Fig. 9 einen Schnitt IX-IX von Fig. 8; Fig.10 einen
Axialschnitt einer zweiten Abänderung der ersten Ausführungsform, versehen mit mehreren
äusseren Flüssigkeitskanälen; Fig.11 einen Schnitt XI-XI von Fig. 10; Fig.12 bis
14 Axialschnitte von zweiten, dritten bzw. vierten Ausführungsformen der Erfindung.
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Es wird zunächst eine bisherige stationäer ausgeglichene mechanische
Dichtung in Verbindung mit Fig. 1 bis 3 beschrieben zur speziellen und deutlichen
Herausstellung deren Probleme. Diese mechanische Dichtung enthält im allgemeinen
ein Gehäuse 1, eine Welle 2, einen an der Welle 2 fest befestigten Sitzring 3, einen
Ring oder Bund (d. h. ein Führungsglied) 4, das zur Bildung von Dicht flächen 5
mit dem Sitzring 3 in Berührung steht, einen Halter 6 mit einem einwärts verlängerten
Teil, auf den der Ring 4 axial beweglich und undrehbar aufgepasst ist, eine zwischen
dem Ring 4 und dem Halter 6 eingespannte Vorspannfeder 7, die normalerweise den
Ring 4 auf dem Sitzring 3 drückt, ein sich zwischen dem Ring 4 und dem Halter 6
erstreckender Anschlagstift 8 zur Verhinderung einer Drehung des Rings 4 und eine
Nebendichtung oder einen O-Ring zwischen der Bohrungswand des Rings 4 und der Umfangsfläche
des axial einwärts verlängerten Teils des Halters 6.
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Bei der mechanischen Dichtung mit der obigen Konstruktion kann eine
zufriedenstellende Abdichtung nur dann erzielt werden, wenn der Druck P1 der inneren
Flüssigkeit 10 grösser als der Druck P2 der äusseren Flüssigkeit 11 ist, was im
einzelnen
in Verbindung mit Fig. 2 bis 3 beschrieben wird. Der
Aussendurchmesser d und der Innen durchmesser di der ringförmigen Dichtfläche 5
des Rings 4 und der Innendurchmesser ds des ringförmigen auswärtsgerichteten Endes
des Rings 4 müssen so gewählt sein, dass sie der folgenden Bedingung (1) genügen:
Ff + F5 > Fh (1) wobei Ff = die Kraft entsprechend dem Druck P1 der inneren Flüssigkeit
10 am ringförmigen äusseren Ende des Rings 4, wodurch dieser auf den Sitzring 3
gedrückt wird, F5 = die Kraft der Vorspannfeder 7 und Fh = die Reaktion auf Grund
des hydrodynamischen Drucks im Film zwischen den Dichtflächen 5.
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Soweit die obige Bedingung (1) erfüllt ist, können Leckverluste an
der inneren Flüssigkeit 10 durch die Dicht flächen 5 zur äusseren Flüssigkeit 11
hin verhindert werden.
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Wenn aber der Druck P2 der äusseren Flüssigkeit grösser als der Druck
P1 der inneren Flüssigkeit wird, ändern sich gemäss Fig. 3 die Kraft Ff und die
Reaktion Fh in Ff' bzw.
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Fh', wobei die folgende Bedingung hergestellt wird: Ff' + F5 <
Fh (2) Das heisst, die kombinierte Kraft aus Ff' und F5 , die den Ring 4 zum Sitzring
3 drückt, wird kleiner als die Reaktion Fh', so dass die Dicht flächen 5 voneinander
getrennt werden und folglich die äussere Flüssigkeit 11 zur inneren Flüssigkeit
10 hin austritt.
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Zur Vermeidung dieses Problems kann natürlich eine Vorspannfeder mit
einer Kraft verwendet werden, die zur Uberwindung der Reaktion Fh' ausreicht. Wenn
aber in der Praxis der Druck
P1 der inneren Flüssigkeit grösser
als der Druck P2 der äusseren Flüssigkeit ist, würde die kombinierte Kraft aus Ff
und F5 zum kräftigen Drücken des Dichtrings 4 auf den Sitzring 3 übermässig ansteigen,
was die gleitenden Dichtflächen 5 beschädigen würde. Die Erfindung wurde zur Überwindung
dieses Problems gemacht.
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Erste Ausführungsform, Fig. 4 bis 11 Fig. 4 zeigt eine erste Ausführungsform
einer mechanischen Dichtung nach der Erfindung. Diese Ausführungsform enthält im
allgemeinen ein Gehäuse 1, einen sicher und flüssigkeitsdicht an einer Welle 2 befestigten
Sitzring 3, einen Dichtring oder -bund 4, dessen ringförmige einwärtsgerichtete
Endfläche oder Dicht fläche 5 in gleitender Berührung mit der dazu passenden Dichtfläche
5 des Sitzrings 3 steht, einen Halter 6, eine Vorspannfeder 7, einen Anschlagstift
8 und eine Nebendichtung oder einen O-Ring 9. Die Funktion dieser Bestandteile 1
bis 9 wurde bereits in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben.
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Der Aussendurchmesser des Halters 6 ist stufenweise einwärts verringert
und hat somit einen flüssigkeitsdicht mit dem Gehäuse mittels Schrauben verbundenen
ersten Teil oder Flansch 6-1, einen zweiten Teil 6-2, dessen Aussendurchmesser im
wesentlichen gleich dem Bohrungsdurchmesser des Gehäuses ist, einen dritten Teil
6-3 und einen vierten Teil 6-4 mit dem kleinsten Aussendurchmesser.
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Der Dichtring oder -bund 4 hat eine grosse Bohrung 4-1 und einen kleine
Bohrung 4-2. Der Innendurchmesser der grossen Bohrung 4-1 ist grösser als der Aussendurchinesser
der dritten Bohrung 6-3 des Halters 6. Der Innendurchmesser der kleinen Bohrung
4-2 ist grösser als der Aussendurchmesser des vierten Teils 6-4 des Halters mit
dem kleinsten Durchmesser. Eine erste ringförmige äussere Endfläche 4b des Dichtrings
4 ist axial einwärts gegenüber dem dritten ringförmigen
einwärtsgerichteten
Ende 6b des Halters 6 versetzt, während die zweite ringförmige äussere Endfläche
4a des Dichtrings 4 axial einwärts versetzt ist gegenüber der zweiten ringförmigen
inneren Endfläche 6a des Halters 6, und zwar um einen geeigneten Abstand, so dass,
was im einzelnen noch beschrieben wird, Arbeitskammern 12 und 13 gebildet werden.
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Innerhalb des Ringraums zwischen der grossen Bohrung 4-1 und der Umfangsfläche
des Teils 6-4 mit dem kleinsten Durchmesser und zwischen der zweiten ringförmigen
auswärtsgerichteten Endfläche 4a und der zweiten ringförmigen einwärtsgerichteten
Endfläche 6as die einander gegenüberliegen, befindet sich flüssigkeitsdicht und
axial beweglich eine Nebendichtung 9, die zwischen der Wand der Bohrung 4-1 und
der Umfangsfläche des Teils 6-4 zusammengedrückt wird und bei S2 bzw. S1 über eine
Ringfläche hiermit in Berührung steht. Daher wird der Ringraum von der Nebendichtung
9 in zwei Ringräume unterteilt, nämlich in die Arbeitskammer 12 für den Druck der
äusseren Flüssigkeit und in die Arbeitskammer 13 für den Druck der inneren Flüssigkeit.
Die innere Flüssigkeit 10 strömt in die Arbeitskammer 13 durch einen Kanal 20 zwischen
der ersten auswärtsgerichteten Endfläche % des Dichtrings 4 und der dritten einwärtsgerichteten
Endfläche 6b des Halters und zwischen die Wand der grossen Bohrung 1-4 und die Umfangsfläche
des dritten Teils 6-3 des Halters 6 mit dem kleinen Durchmesser. Die Aussenflüssigkeit
11 strömt nicht nur durch einen Kanal 21 zwischen der Wand der kleinen Borhung 4-2
des Rings 4 und der Umfangsfläche des Teils 6-4 des Halters 6 mit dem kleinsten
Durchmesser, sondern auch durch wenigstens einen abgewinkelten auswärtsgerichteten
Flüssigkeitskanal 14, dessen eines Ende an der Wand der Bohrung 4-2 und dessen anderes
Ende an der Endfläche 4a mündet.
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Als nächstes wird die Arbeitsweise der ersten Ausführungsform mit
der obigen Konstruktion beschrieben. Wenn der Druck P1
der inneren
Flüssigkeit grösser als der Druck P2 der äusseren Flüssigkeit ist, strömt die Flüssigkeit
10 durch den Kanal 20 in die Arbeitskammer 13, so dass unter dem Druck der inneren
Flüssigkeit 10 die Nebendichtung 9 auf die Endfläche 4a des Rings 4 gedrückt wird.
Gemäss Fig. 5 drückt folglich die kombinierte Kraft aus der Kraft F5 der Vorspannfeder
7 und der Kraft Ff auf Grund des Drucks P1 der auf die Nebendichtung 9 wirkenden
inneren Flüssigkeit 10 den Dichtring 4 gegen die Reaktion Fh auf Grund des hydrodynamischen
Drucks im Film zwischen der Dicht fläche 5 auf den Sitzring 3. Somit können die
Leckverluste der inneren Flüssigkeit 10 durch den Raum zwischen der Dichtfläche
5 zur äusseren Flüssigkeit 10 hin völlig vermieden werden.
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Wenn andererseits der Druck P2 der äusseren Flüssigkeit den Druck
P1 der inneren Flüssigkeit übersteigt, wird die äussere Flüssigkeit 11 so beaufschlagt,
dass sie durch beide Kanäle 14 und 21 in die Arbeitskammer 12 strömt, so dass die
Nebendichtung 9 auf die Endfläche 6y des Halters 6 (Fig. 6) gedrückt wird und der
Druck P2 der äusseren Flüssigkeit auf die Endfläche 4a des Rings 4 in der Arbeitskammer
12 wirkt. Folglich wird der Ring 4 so beaufschlagt, dass er auf den Sitzring 3 gedrückt
wird. Fig. 7 zeigt für diesen Fall die kombinierte Kraft aus der Kraft F5 der Vorspannfeder
7 und aus der Kraft Ff" auf Grund des Drucks P2 der auf die Endfläche 4a des Rings
4 wirkenden äusseren Flüssigkeit 11 sowie die Reaktion ih auf Grund des hydrodynamischen
Drucks im Film zwischen den Dichtflächen 5. Diese Kräfte genügen der folgenden Bedingung:
Ff" + F5 > Fh (3) Somit wird unabhängig von den Schwankungen des Drucks P1 der
inneren Flüssigkeit 10 der Dichtring 4 kräftig auf den Sitzring 3 gedrückt, so dass
zwischen den Dichtflächen 5 eine sehr dichte Abdichtung aufrechterhalten werden
kann.
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Anstatt nur eines abgewInkelten äusseren Flüssigkeitskanals 14 gemäss
Fig. 4 können mehrere ässere Flüssigkeitskanäle 14 derart vorgesehen sein, dass
ihre usseren Enden an der Endfläche 4a münden und gemäss Fig. 8 und 9 mit gleichen
Winkeln zueinander im Abstand verteilt sind. Alternativ können die anderen Enden
der äusseren Flüssigkeitskanäle 14 am Grund einer Ringnut 15 münden, der in der
Endfläche 4a ausgebildet ist, und können gemäss Fig. 10 und 11 unter gleichem Winkel
im Abstand voneinander verteilt sein. Sind mehrere äussere Flüssigkeitskanäle 14
vorhanden, so kann der Druckanstieg der äusseren Flüssigkeit 11 oder der Drucks
abfall der inneren Flüssigkeit 10 schneller auf die Arbeitskammer 12 übertragen
werden. Wenn ferner der Druck P2 der äusseren Flüssigkeit grösser als der Druck
P1 der inneren Flüssigkeit ist, kann der erstere gleichmässig auf die Wandflächen
der Ringnut 15 wirken, so dass die Kraft hEflw in Umfangsrichtung beinahe gleichmässig
verteilt sein und folglich das Dichtungsverhalten weiter verbessert werden kann.
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Zweite Ausführungsform, Fig. 12 Die in Fig. 12 gezeigte zweite Ausführungsform
enthält dieselben Bestandteile 1 bis 9 wie diejenige der ersten Ausführungsform,
jedoch weichen ihr Aufbau und ihre Anordnung ab, was im folgenden beschrieben wird.
Die Bohrung des Gehäuses 1 hat einen stufenweise verringerten Durchmesser. Somit
sind erste und zweite Bohrungen 1-1 bzw. 1-2 mit verringertem Durchmesser vorhanden.
Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform ist der Aussendurchmesser des Dichtrings
4 stufenweise verringert und hat somit einen einwärtsgerichteten Teil 4-1 mit grossem
Durchmesser und einen auswärtsgerichteten Teil 4-2 mit kleinem Durchmesser. Der
Aussendurchmesser des Teils 4-1 ist kleiner als der Innendurchmesser der ersten
kleinen Bohrung 1-1, während der Aussendurchmesser des Teils 4-2 mit dem kleinen
Durchmesser grösser als der Innendurchmesser der zweiten Bohrung 1-2 mit dem kleinen
Durchmesser ist. Die erste oder die ringförmige äusserste Endfläche 4b ist um
einen
geeigneten Abstand gegenüber der ersten einwärtsgerichteten Endfläche 1b des Gehäuses
axial einwärtsversetzt. In gleicher Weise ist die zweite ringförmige äussere Endfläche
4a um einen geeigneten Abstand gegenüber der zweiten ringförmigen einwärtsgerichteten
Endfläche 1a axial einwärtsversetzt, so dass ein Ringraum gebildet wird. Dieser
ist, wie bei der ersten Ausführungsform, in die Arbeitskammer 12 und 13 durch die
Nebendichtung 9 unterteilt, die axial beweglich und zusammengedrückt in den Ringraum
eingepasst ist.
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Die innere Flüssigkeit 10 strömt über den Kanal 20' in die Arbeitskammer
13, während die äussere Flüssigkeit 11 über den äusseren Fliissigkeitskanal 14 und
den Kanal 21' in die Arbeitskammer 12 strömt.
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Die Arbeitsweise der zweiten Ausführungsform ergibt sich ohne weiteres
aus der Beschreibung der ersten usführtwgsfor.
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Wenn der Druck P1 der inneren Flüsai%keit grösflr als der Druck P2
der äusseren Flüssigkeit ist, drückt die innere Flüssigkeit 10 die Nebendichtung
9 auf die Endfläche 1a, während der Druck P1 der inneren Flüssigkeit 11 auf die
Endfläche 4a des Dicht rings 4 derart wirkt, dass der Dichtring 4 kräftig auf den
Sitzring 3 gedrückt wird. Wenn der Druck F2 der äussere; Flüssigkeit den Druck P1
der inneren Flüssigkeit übersteigt, strömt die äussere Flüssigkeit 11 durch die
Kanäle 21' und den äusseren Flüssigkeitskanal 14 in die Arbeitskammer 12, so dass
die Nebendichtung 9 auf die Endfläche 4a gedrückt wird Der Druck P2 der äusseren
Flüssigkeit wirkt über die Nebendichtung 9 auch auf die R4dflWche 4as wodurch der
Dichtring 4 kräftig auf den Sitzring 3 gedrückt werden kann.
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Dritte Ausführungsform, Fig. » Die in Fig. 13 gezeigte dritte Ausführungsform
ist von der rotierenden ausgeglichenen Bauart, wobei der Sitzring 3 fest am Gehäuse
1 befestigt ist, während der Dichtring 4 an der Welle 2 hiermit drehbar befestigt
ist. Die dritte Ausführungsform
hat dieselben Bauteile 1 bis ()
wie die erste Ausführungsform, jedoch weicht itir Aufbau und ihre Anordnung ab,
was im einzelnen im folgenden beschrieben ist.
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Wie oben ausgeführt, ist der Sitzring 3 fest am Gehäuse 1 in deren
Wellenöffnung befestigt. Der Dichtring 4 oder -bund, der durch den Halter an der
Welle 2 hiermit drehbar befestigt ist, steht in Berührung mit dem Sitzring 3. Der
Dichtring hat eine grosse Bohrung 4-1 und eine kleine Bohrung 4-2.
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Die Welle 2 ist abgestuft zur Bildung eines Teils 2-1 mit grossem
Durchmesser, eines ersten Teils 2-2 mit verringertem Durchmesser und eines zweiten
Teils 2-3 dit verringertem Durchmesser. Der Aussendurchmesser des Teils 2-1 ist
geringfügig grösser als der Innendurchmesser der grossen Bohrung 4-1 des Dichtrings
4. Der Aussendurchmesser des Teils 2-2 ist ebenfalls geringfügig kleiner als der
Durchmesser der kleinen Bohrung 4-2. Die Schulter oder erste ringförmige auswärtsgerichtete
Endfläche 2a ist gegenüber der ersten ringförmigen einwärtsgerichteten Endfläche
4a des Dichtrings 4 um einen geeigneten Abstand derart einwärtsversetzt, dass, wie
bei der ersten Ausführungsform, ein Ringraum gebildet ist. Dieser Ringraum ist durch
die zweite oder Nebendichtung in eine Arbeitskammer 12 für den Druck der äusseren
Flüssigkeit und eine Arbeitskammer 13 für den Druck der inneren Flüssigkeit unterteilt.
Die Nebendichtung 9 befindet sich zusammengedrückt und axial verschiebbar zwischen
der Wandfläche der Bohrung 4-1 des Dichtrings und der äusseren Umfangsfläche des
Teils 2-2 der Welle 2. Die äussere ilüssigkeit 11 strömt durch den Kanal 21" und
den im Dichtring 4 ausgebildeten äusseren lüssigkeitskanal 14 in die Arbeitskammer
12, während die innere Flüssigkeit über den Kanal 20" in die Arbeitskammer 13 strömt.
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Die Arbeitsweise ergibt sich aus der Beschreibung der ersten Ausführungsform.
Bei der dritten Ausführungsform kann eine dichte Abdichtung selbst dann erreicht
und aufrechterhalten werden, wenn der Druck der äusseren Flüssigkeit den Druck
der
inneren Flüssigkeit übersteigt.
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Vierte Ausführungsform, Fig. 14 Die in Fig. 14 gezeigte vierte Ausführungsform
gleicht im wesentlichen der Konstruktion und Arbeitsweise der in Fig. 4 gezeigten
ersten Ausführungsform mit der Ausnahme, dass ein Zwischendichtelement oder Ring
16 zwischen dem Dichtring oder -bund 4 und dem Sitzring 3 angeordnet ist.
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Zusätzlich zu den äusseren kiüssigkeitskanälen 14 können im Dichtring
oder -bund 4 oder im IIalter 6 ein oder mehrere innere Flüssigkeitskanäle ausgebildet
sein, durch die die innere Flüssigkeit 10 in ihre Arbeitskammer 13 strömt.