DE2923449C2 - Blindstichnähmaschine - Google Patents

Description

bO

Die Erfindung betrifft eine Blindstichnähmaschine nachdem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei Blindstichnähmaschinen der genannten Art ist es wie bei anderen Kettenstich-Nähmaschinen (US-PS 60 497) erwünscht, durch Verkürzung der Stichlänge b> mehrere Stiche dicht beieinander zu nähen, um eine Nahtverriegelung zu erzeugen.

Die US-PS 41 I4547(= DE-OS 28 12 883) zeigt zwar eine Losung mit der eine Stichverdichtung herbeiführbar ist, jedoch wird hierbei die Anpreßkraft des Stoffdrückers herabgesetzt, sodaß die Nähgutführung alleinig von der Näherin übernommen werden muß und eine hohe Konzentration der Näherin zur Erzielung eines befriedigenden Nähergebnisses erforderlich ist

Es ist zwar schon bekannt, bei Blindstichnähmaschinen das Differentialverhältnis eines aus zwei Teilen bestehenden Stoffschiebers zu beeinflussen (DE-OS 27 18 937), jedoch kann hiermit keine Herabsteuerung des Stoffvorschubes eines der Stoffschieberteile auf den Wert Null erreicht werden, insofern kann diese Ausbildung auch keine Lösung zur Steuerung der Stoffschieberbewegung unter Herbeiführung einer Stichverdichtung nahelegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Blindstichnähmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 eine Einrichtung zur Herstellung von Verriegelungsstichen zu schaffen, die eine gleichmäßige und sichere Ausführung derselben gestattet

Diese Aufgabe wird durch die nach dem Kennzeichenteil des Anspruchs i angegebenen Maßnahmen gelöst Weitere, für die Erfindung förderliche Maßnahmen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Mit der durch den Erfindungsgegenstand gegebenen Lösung ist es möglich, bei Anwendung der optimalen Anpreßkraft des Stoffdrückers, die Eingriffsbewegung des Stoffschiebers so verlaufen zu lassen, daß das Nähgut nicht transportiert wird und damit die Stichverdichtung definiert gesteuert werden kann.

Die periodisch bei der Bildung jeden Stiches während des unterbrochenen Stoffvorschubes verstärkte Fadenspannung verhindert das Nachziehen überschüssigen Fadens und gewährleistet damit eine einwandfreie Stichbildung.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Blindstichnähmaschine von oben gesehen.

F i g. 2 desgleichen nach einem Schnitt A-B,

F i g. 3 desgleichen nach ehiem Scnr/nt C-D,

F i g. 4 einen Ausschnitt nach Schnitt E-F,

F i g. 5 die Blindstichnähmaschine von hinten gesehen.

Die Blindstichnähmaschine weist ein übliches Gehäuse auf, das aus einer Basis 1. einem unteren Stoffauflagearm 2 und einem oberen abgewinkelten Arm 3 besteht. Im oberen Arm 3 befindet sich die Hauptwelle 4 mit aufgesetzter Riemenscheibe 5 und Handrad 6 sowie einem sogenannten Synchronisator 7 als Impulsgeber zur Steuerung verschiedener Maschinenfunktionen.

Der obere Arm 3 trägt eine Stichplatte 8 und nimmt die Antriebsmechanismen für die Nadel 9 und den Sioffschieber 10 auf. Im unteren Arm 2 ist der Drückerfuß 11 gelagert und der Antriebsmechanismus für den Taucher 12 angeordnet.

Zum Antrieb des Stoffschiebers 10 dient ein Doppelhebel 13, an dessen einem Ende der Stoffschieber 10 befestigt ist. Das andere Ende des Doppelhebels 13 umschließt einen Antriebsexzenter 14 auf der Hauptwelle 4. Der Gelenkbolzen 15, der den Lagerpunkt des Doppelhebels 13 bildet, durchdringt das obere Ende einer Schwinge 16 und ist mit einer Klemmschraube 17 im Hebel 13 festgeklemmt. Mit dem Kopf 18 stützt sich der Bolzen 15 an einer Seite der Schwinge 16 ab.

Die Schwinge 16 ist mit dem unteren Ende auf einen Bolzen 19 aufgepratzt. Der Bolzen 19 ist in einer Buchse 21 exzentrisch gelagert und stützt sich an einer Seite der Buchse 21 mit seinem Kopf 22 ab. Die Buchse 21 ist

ihrerseits in der Gehäusewand 23 drehbar gelagert. In eine Ringnut 24 der Buchse 21 greift ein in die Gehäusewand 23 eingeschraubter Bolzen 25 und hält die Buchse 21 gegen axiale Verschiebung im Gehäuse fest. ί

Auf das aus dem Gehäuse austretende Ende der Buchse 21 ist ein Hebel 26 aufgepratzt, der mit einer Zugstange 27 verbunden ist.

Die Zugstange 27 ist mit dem anderen Ende an einen Schenkel eines Winkelhebels 28 angelenkt. Der andere id Schenkel des Winkelhebels 28 ist mit der Kolbenstange 29 eines Zylindertriebes 31 verbunden. Der Winkelhebef 28 ist mit der Bundschraube 28 am Lagerbock 39 befestigt. Lagerbock 39 und Halter 32 des Zylindertriebes 31 sind an der Halteplatte 40 befestigt. Am r> Lagerbock 39 befindet sich eine Konsole 33, an der ein Fadenspanner 34 für den Nadelfaden befestigt ist. Außerdem trägt die Konsole 33 einen Elektromagneten 35. Der Fadenspanner 34 ist mit einem Stößel 36 versehen, der dem vorstehenden Ende des Ankers 37 des Magneten 35 gegenüberliegt. Der Anker 37 steht unter Federkraft und ist in Ruhestellung ausgefahren. Die auf den Anker 37 einwirkende Federkraft ist größer als die Spannkraft der im Fadenspanner 34 angeordneten Feder, so daß der Anker 37 in Ruhestellung Ober den 2^r> Stößel 36 den Fadenspanner 34 öffnet.

Die Steuerung der Verriegelungseinrichtung erfolgt durch einen handelsüblichen, sogenannten Stop-Motor. Der Verriegelungsvorgang wird durch Rückwärtstreten des Motor-Pedals ausgelöst. m

Wenn der Verriegelungsvorgang ausgelöst wird, werden eine vorbestimmte, am Steuerkasten des Motors einstellbare Anzahl Verriegelungsstiche ausgeführt. Dazu wird der Kolben des Zylindertriebes 31 mit Luft beaufschlagt und die Kolbenstange 29 verdreht über den Winkelhebel 28, die Zugstange 27 und den Hebel 26 die Buchse 21. Die Kolbenstange 29 bleibt in dieser Stellung bis die gesamte Anzahl der vorgewählten Verriegelungsstiche ausgeführt ist.

Durch Verdrehen der Buchse 21 wird der Bolzen 19 aufgrund seiner exzentrischen Lage in der Buchse 21 angehoben. Durch Anheben des Bolzens 19 wird auch der Bolzen 15 über die Schwinge 16 nach oben verlagert und als Folge der Doppelhebel 13 um den Mittelpunkt des Exzenters 14 nach oben geschwenkt. Damit verlagert sich die aus der durch Rotation des Exzenters 14 dem Stoffschieber 10 verliehenen Bewegung resultierende elliptische Bewegungsbahn auch nach oben, so daß der Angriff des Stoffschiebers 10 am Stoff, abhängig vom Grad der Verdrehung der Exzenterbuchse 21, kürzer oder völlig aufgehoben wird.

Ist der Verriegelungsvorgang ausgelöst, erhält auch der Magnet 35 für den Fadenspanner 34 Steuerimpulse, die den M?gnet 35 über eine bestimmte Phase bei jedem der vorgewählten Verriegelungsstic'ii einschaltet Der Magnet zieht an und das freie Ende sc'ncs Ankers 37 gibt den Stößel 36 frei. Dadurch schließt der Fadenspanner 34 und dem Faden wird während der geschlossenen Phase die am Fadenspanner eingestellte Fadenspannung verliehen. Damit wird bei jedem Verriegelungsstich die für die Stichbildung erforderliche Fadenmenge so weit verringert, daß trotz des geringeren Fadenverbrauchs aufgrund der reduzierten Stichlänge einwandfrei angezogene Siiche hergestellt werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Blindstichnähmaschine mit einem durch einen Doppelhebel angetriebenen sich auf einer ellipsenförmigen Bahn von oben durch eine Stichplatte und gegen einen Stoffdrücker bewegenden Stoffschieber, mit einem ortsfesten Umlenkpunkt des Doppelhebels, und mit einer Einrichtung zur Nahtverfestigung durch Stichlängenverkürzung, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der ellipsenförmigen Bahn des Stoffschiebers (10) in bezug auf die Stichplatte (8) durch einen bezogen auf den ortsfesten Umlenkpunkt mittels Stellglied (Exzenterbuchse (21)) veränderlichen Umlenkpunktes herbeigeführt wird, und daß dieses Stellglied (Exzenterbuchse (21)) durch eine bedarfsweise zu betätigende Steuereinrichtung (Kolbenstange (29), Zylindertrieb (31)) ausgelöst wird.

2. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste Gelenkpunkt (Gejenkbolzen (15)) des Doppelhebels (13) durch die Verbindung des Doppeihebeis (13) über einen Gelenkbolzen (15) mit einer Schwinge (16) gebildet ist, deren anderes Ende mit einem Bolzen (19) exzentrisch in einer zur Höhenverstellung des Bolzens (19) drehbar im Gehäuse (23) gelagerten Buchse (21) angelenkt ist.

3. Blindstichnähmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (21) zur Aufnahme des das untere Ende jo der Schwinge (16) abstützenden Bolzens (19) über das Gehäuse. ^23) vorsteht und einen Hebel (26) trägt, der über eine Verbindungsr*.ange (27) mit einem Schenkel eines mittels eines Lagerbockes (39) an der Grundplatte angelenkten Wint-lhebels (28) verbun- a den ist, dessen anderer Schenkel an der Kolbenstange (29) eines Zylindertriebes (31) gelenkig befestigt ist.

4. Blindstichnähmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (Kolbenstange (29), Zylindertrieb (31)) zum Verlagern des mittleren Gelenkpunktes (Gelenkbolzen (15)) des Antriebshebels (13) zuiTi Antrieb des Stoffschiebers (10) mit einer Schalteinrichtung (Elektromagnet (35)) zum Einschalten einer periodisch während jeden Stichbildezyklus auf den Nadelfaden einwirkende Fadenklemme (Fadenspanner (34)) gekoppelt ist.

5. Blindstichnähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter v) Fadenspanner (34) mit einem Stößel (36) versehen und ein Elektromagnet (35) vorgesehen ist, dessen gefederter Anker dem Stößel (36) gegenüberliegt, und daß der Elektromagnet (35) mit Einschalten der Verriegelungseinrichtung periodisch Einschaltimpulse erhält.