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Diese Schwierigkeiten und Forderungen bedingen verhältnismäßig aufwendige
mechanische Konstruktionen. Man ist deshalb bemüht, die mechanischen Bauteile solcher
Drucktasteneinrichtungen zumindest teilweise durch äquivalente elektronische Bauteile
zu ersetzen. Hierzu ist insbesondere die Ausnutzung des
piezoelektrischen
Effektes bekannt.
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Eine entsprechende, rein elektronische Drucktasteneinrichtung ist
z. B. die sogenannte Piezotaste (»Funkschau«, 1977, Heft 22, Seiten 1045 bis 1047;
DE-AS 23 14 420). Diese Taste enthält einen aktiven piezokeramischen Druckwandler.
Als Druckwandler dient ein dünnwandiger, in Dickenrichtung polarisierter Körper
aus einem piezokeramischen Werkstoff. Bei der Druckbetätigung der Taste wird die
mechanische Leistung von der Keramik teilweise in elektrische Energie umgesetzt
und dabei ein Spannungsimpuls erzeugt, der einem nachgeschalteten elektronischen
Verstärker zugeführt wird. Die Herstellung dieser Tasten ist jedoch verhältnismäßig
aufwendig und dementsprechend kostenintensiv. Außerdem sind die verwendeten piezokeramischen
Werkstoffe im allgemeinen sehr spröde und somit leicht brüchig. Es sind deshalb
nur Deformationen des Druckwandlers durch die Tastenbetätigung vorgesehen, die unter
1 ,um liegen.
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Die Betätigung einer solchen Taste erfolgt somit praktisch ohne Auslöseweg,
d. h., eine haptische Rückmeldung eines Druckpunktes ist bei dieser Drucktasteneinrichtung
nicht ohne weiteres möglich.
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Die sich aus der Sprödigkeit von piezokeramischen Werkstoffen ergebenden
Schwierigkeiten treten bei Verwendung von piezoelektrischen Kunststoffolien nicht
auf. Eine entsprechende Drucktasteneinrichtung nach dem piezoelektrischen Wandlungsprinzip
ist aus der DE-OS 26 23 930 bekannt. Sie enthält einen Trägerkörper, der auf seiner
Bedienseite eine der gewünschten Anzahl von Signalgebern entsprechende Zahl flacher
Mulden aufweist, über die eine piezoelektrische Kunststoffolie gespannt ist. Diese
Kunststoffolie ist auf der Bedienseite zweckmäßig von mindestens einer Schutzfolie
aus einem Kunststoff überzogen. Insbesondere kann diese Schutzfolie im Bereich der
Berührungsstellen so gestaltet sein, daß bei Aufhebung der den Schaltvorgang auslösenden
Druckkraft die Rückstellung der Kunststoffolie in ihre Ausgangslage unterstützt
wird. Hierzu weist die Schutzfolie eine Schnappcharakteristik mit bistabilem Charakter
ähnlich wie bei einem Mikro-Switch auf.
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Unter Druckeinwirkung auf die bekannte Drucktasteneinrichtung wird
die piezoelektrische Kunststoffolie gedehnt und erzeugt so ein elektrisches Spannungssignal,
das von an der Folie angebrachten Elektroden abgenommen und einer Verstärkereinrichtung
zugeführt wird. Bekanntlich verliert jedoch eine solche piezoelektrische Folie mit
der Zeit an piezoelektrischer Kopplung, so daß das von ihr bei Betätigung hervorgerufene
Spannungssignal dann entsprechend schwächer und somit immer störanfälliger wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, diese bekannte
Drucktasteneinrichtung mit piezoelektrischer Kunststoffolie dahingehcnd zu verbessern,
daß das bei einer Druckausübung auf die Piezofolie hervorgerufene Spannungssignal
kaum von einer Ermüdung des Folienmaterials beeinflußt wird. Die mit der Verwendung
einer piezoelektrischen Kunststoffolie verbundenen Vorteile wie billige Fertigung
und einfache Kombinationsmöglichkeiten mit elektronischen Bauelementen wie beispielsweise
integrierten Schaltungen sollen dabei erhalten bleiben.
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Diese Aufgabe wird für eine Drucktasteneinrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das rückstellende Bauteil auf der der Bedienseite
abgewandten Seite der piezoelektrischen Kunststoffolie angeordnet ist und von ihm
eine ständige,
elastische, der Druckkraft entgegengesetzt gerichtete Gegenkraft auf
die piezoelektrische Kunststoffolie derart ausgeübt ist, daß die Kunststoffolie
in ihrer Ausgangslage vorgespannt ist.
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Die Vorteile dieser Gestaltung der Drucktasteneinrichtung bestehen
insbesondere darin, daß die piezoelektrische Kunststoffolie auch dann noch von dem
auf ihre Unterseite drückenden Bauteil vorgespannt bleibt, wenn sie sich aufgrund
einer Materialermüdung mit der Zeit geringfügig gedehnt haben sollte. Das von ihr
bei einer Betätigung erzeugte Spannungssignal ist somit praktisch unabhängig von
Materialermüdungserscheinungen.
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Vorteilhaft kann ein die Gegenkraft ausübendes Bauteil aus einem
elastischen Material vorgesehen sein.
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Beispielsweise besteht dieses Bauteil aus Schaumgummi oder ist eine
Feder. Mit diesen Bauteilen kann auf leichte Weise die gewünschte Vorspannung und
Wölbung der piezoelektrischen Kunststoffolie hervorgerufen werden.
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Soll die Drucktasteneinrichtung auch die gewünschte Tastcharakteristik
mit Druckpunkt und haptischer Rückmeldung aufweisen, so kann hierzu zweckmäßig ein
Element mit einer Schnappcharakteristik, beispielsweise eine Schnappfeder, vorgesehen
sein. Gemäß einer Weiterbildung dieser Drucktasteneinrichtung ist es besonders vorteilhaft,
wenn die piezoelektrische Kunststoffolie mit dem Element mit Schnappcharakteristik
so flächig verbunden ist, daß ein Biegewandler mit bei fehlender Druckkraft zur
Bedienseite hin konvexer Wölbung gebildet ist. Das von der piezoelektrischen Kunststoffolie
des Biegewandlers bei Betätigung der Tasteneinrichtung dann hervorgerufene Spannungssignal
läßt sich nämlich deutlich von Störsignalen unterscheiden. Solche Störsignale ergeben
sich beispielsweise aufgrund des sogenannten Pyroeffektes.
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Neben der Ladungserzeugung durch Dehnung treten nämlich in der piezoelektrischen
Folie durch Temperaturänderungen sogenannte Pyroladungen auf. Sie lassen sich auf
eine temperaturabhängige, reversible Änderung der eingeprägten Polarisation der
Folie zurückführen.
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Weitere Störsignale können auch durch Körperschall verursacht werden,
da bekanntlich in piezoelektrischen Werkstoffen auch unter Schalleinwirkung Ladungen
erzeugt werden. Enthält nun die Drucktasteneinrichtung nach der Erfindung einen
Biegewandler, so wird bei Betätigung während des Übergangs von der konvexen in die
konkave Wölbung die piezoelektrische Kunststofffolie kurzzeitig gestaucht. Diese
Stauchung äußert sich in einem entsprechenden Zwischenimpuls einer bestimmten Polarität.
Im konkav gewölbten Zustand hat hingegen die an den Elektroden liegende Spannung
die entgegengesetzte Polarität, da die Folie dann gedehnt ist. Die so erzeugte Impulsform
mit einem Polaritätswechsel stellt vorteilhaft ein Signal dar, das sich mit Hilfe
nachgeschalteter elektronischer Bauelemente von den Störsignalen eindeutig unterscheiden
läßt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Drucktasteneinrichtung nach
der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Anhand der schematischen Zeichnung wird nachfolgend die Erfindung
noch weiter erläutert. Dabei zeigen die F i g. 1 und 2 zwei prinzipielle Ausführungsbeispiele
einer Drucktasteneinrichtung gemäß der Erfindung. In Fig.3 ist in einem Diagramm
die Spannungs- bzw.
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Ladungs.Weg-Abhängigkeit einer Drucktasteneinrichtung gemäß Fig.2
wiedergegeben. Die Fig.4 bis 6
zeigen weitere Ausführungsbeispiele
von Drucktasteneinrichtungen nach der Erfindung, während in F i g. 7 in einem Diagramm
der sich bei Betätigung der Drucktasteneinrichtung nach F i g. 6 ergebende Spannungsverlauf
angedeutet ist.
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In F i g. 1 ist als Querschnitt der prinzielle Aufbau eines Teils
eines Drucktastensystems mit zwei Drucktasteneinrichtungen nach der Erfindung veranschaulicht.
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Dieser Aufbau enthält einen plattenförmigen Trägerkörper 2, der an
Stellen, an denen die Drucktasteneinheiten vorgesehen sein sollen, jeweils mit einer
nach der Bedienseite hin offenen Aussparung 3 versehen ist, die sich im wesentlichen
senkrecht zur oberen Flachseite 4 der Trägerplatte 2 erstreckt Diese Aussparungen
dienen als Führungskanäle für Tastenstößel 5, die von der oberen Flachseite 4, d.
h. von der Bedienseite her, in den jeweiligen Führungskanal hineinragen. Der Querschnitt
jedes Tastenstößels 5 ist dabei an den entsprechenden Querschnitt des Führungskanals
3 angepaßt und kann beispielsweise kreisförmig oder rechteckig sein. Jeder Führungskanal
ist an seinem der Bedienseite 4 abgewandten Ende von einem piezoelektrischen Kunststoffolienteil
6 abgeschlossen. Hierzu ist an der der Bedienseite 4 abgewandten Flachseite 7 der
Trägerplatte 2 eine piezoelektrische Kunststoffolie 8 angeordnet, die im Bereich
der Aussparungen 3 mit zwei in der Figur nicht ausgeführten Elektroden zur Abnahme
eines Spannungssignals bei Verformung der Folie kontaktiert ist. Das Kunststoffolienteil
6 ist im unbetätigten Zustand nach der Bedienseite hin konvex gewölbt und somit
entsprechend vorgespannt. Diese Vorspannung wird dadurch erreicht, daß unterhalb
der Trägerplatte 2 und der Kunststoffolie 8 parallel eine Bodenplatte 9 befestigt
ist, die mit nach der Bedienseite 4 hin offenen Vertiefungen 10 an den Stellen der
Aussparungen 3 versehen ist In diesen Vertiefungen 10 befindet sich jeweils ein
Bauteil 11 aus einem elastischen Material, z. B. aus Schaumgummi, mit konvexer Oberfläche.
Mit Hilfe eines in der Figur nicht ausgeführten Spannringes ist die piezoelektrische
Kunststoffolie über die konvexe Oberfläche des Schaumgummiteils 11 gespannt, wobei
das Schaumgummiteil in Betätigungsrichtung der Drucktasteneinrichtung so gestaucht
ist, daß auf das piezoelektrische Kunststoffolienteil der Taste eine ständige Kraft
ausgeübt wird, welche einer auf die Drucktasteneinrichtung auszuübenden Druckkraft
entgegengerichtet ist.
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Auf diese Weise ergibt sich die konvexe Wölbung des Kunststoffolienteils
6 nach der Bedienseite 4 hin. Diese einen Schaltvorgang auslösende Druckkraft und
ihre von dem Schaumgummiteil 11 ausgehende Gegenkraft sind in der Figur jeweils
durch einen Pfeil 12 bzw. 13 veranschaulicht Zur Betätigung der Drucktasteneinrichtung
wird das zur Bedienseite 4 hin konvex gewölbte piezoelektrische Kunststoffolienteil
6 mit Hilfe des Tastenstößels 5 gedrückt, wobei sich das Folienteil und das unter
ihm liegende Schaumgummiteil 11 soweit durchbiegen, daß sich eine nach der Bedienseite
hin konkave Wölbung der Oberflächen dieser Teile ergibt. Der Weg des das Kunststoffolienteil
6 verformenden Stößels ist dabei auf ein vorbestimmtes Maß begrenzt, indem der Führungskanal
3 in seinem unteren Teil einen kleineren Durchmesser hat als in seinem oberen Teil
und so einen Anschlag 14 für den Tastenstößel 5 bildet. Der Durchmesser des Tastenstößels
ist hierzu an die Querschnittsform des Führungskanals 3 angepaßt. Beim Nachlassen
der Druckkraft 12 auf den Tastenstößel 5
wird das piezoelektrische Kunststoffolienteil
6 aufgrund des sich entspannenden Schaumgummiteils 11 wieder in seine alte Lage
zurückgedrängt Bei Betätigung der Tasteneinrichtung entsteht an den auf dem Kunststoffteil
6 angebrachten Elektroden ein elektrischer Spannungsimpuls, der zum Ansteuern eines
C-MOS-Schaltkreises ausreicht Die vorgespannte piezoelektrische Folientasteneinrichtung
zeichnet sich besonders dadurch aus, daß eine Materialermüdung sich nicht nachteilig
auf die piezoelektrischen Parameter auswirken kann. Ferner wlrkt die Vorspannung
verstärkend auf die bidirektionale Reckung der piezoelektrischen Folie. Außerdem
werden Betätigungskraft verzehrende Auslösewege vermieden.
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Die piezoelektrische Kunststoffolie kann beispielsweise aus Polyvenylidenfluorid
(PVDF) bestehen, deren piezoelektrische Eigenschaften durch einen mechanischen Streckungsvorgang
und durch elektrische Polarisation erzeugt worden sind. Die auf der Folie im Bereich
der Drucktasteneinrichtungen angebrachten Elektroden können beispielsweise metallische
Schichten sein, die durch Aufdampfen hergestellt sind. An diese Elektroden wird
dann die in der Figur nicht dargestellte elektronische Schaltung angeschlossen.
Die Trägerplatte 2 kann beispielsweise ein Spritzgußteil aus einem Kunststoff sein.
Zur Material- und Gewichtsersparnis lassen sich dabei Versteifungsrippen vorsehen.
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Im Gegensatz zu der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform einer
Drucktasteneinrichtung mit indirekter Betätigung über einen Tastenstößel ist die
Drucktasteneinrichtung nach F i g. 2 direkt zu betätigen.
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In der Figur sind wiederum zwei solcher Drucktasteneinrichtungen eines
Drucktastensystems schematisch als Querschnitt dargestellt. Dabei sind F i g. 1
entsprechende Bauteile mit den entsprechenden Bezugszeichen versehen. Eine Bodenplatte
9 enthält an der für eine Drucktasteneinrichtung vorgesehenen Stelle eine Vertiefung
10, in der ein Schaumgummiteil 11 mit nach der Bedienseite 15 hin konvexer Oberfläche
angeordnet ist.
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An der der Bedienseite 15 zugewandten oberen Flachseite der Bodenplatte
ist über das Schaumgummiteil 11 mit Hilfe eines Spannringes 16 ein piezoelektrisches
Kunststoffolienteil 17 befestigt, das nach der Bedienseite hin mit einer Schutzfolie
18 abgedeckt ist.
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Aufgrund der von dem Schaumgummiteil 11 ausgeübten Gegenkraft 13 ist
das Kunststoffolienteil 17 mit seiner Schutzfolie 18 nach der Bedienseite 15 hin
ebenfalls konvex gewölbt. Zur Betätigung dieser so gebildeten Drucktasteneinrichtung
kann dann eine den Schaltvorgang auslösende Druckkraft 12 beispielsweise mit einem
Finger 19 direkt ausgeübt werden.
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In Fig.3 ist als Ausführungsbeispiel die mit einer Drucktasteneinrichtung
gemäß F i g. 2 zu erhaltende Spannung Uin Abhängigkeit von den Betätigungsweg x
als Diagramm veranschaulicht. Ferner sind dem Diagramm die dabei erzeugten Ladungen
Q zu entnehmen. Auf der Ordinate sind die Spannung in Volt bzw. die Ladungen in
Nanocoulomb und auf der Abszisse der Betätigungsweg in Millimetern eingetragen.
Aufgrund der Vorspannung der Piezofolie der Drucktasteneinrichtung nach der Erfindung
ändert sich der in dem Diagramm angegebene Kurvenverlauf nur unwesentlich, während
bei fehlender Vorspannung der Kurvenverlauf mit zunehmender Materialermüdung immer
flacher wird. Ein solcher Kurvenverlauf für die Spannung einer nicht vorgespannten
Kunststoffolie, die nach einer längeren Betätigungszeit eine Materialermüdung
zeigt,
ist in dem Diagramm als gestrichelte Linie U' angedeutet.
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Falls eine Betätigungscharakteristik mit Druckpunkt und haptischer
Rückmeldung erwünscht ist, kann dies durch Verwendung einer Schnappfeder erreicht
werden. In den F i g. 4 bis 6 sind entsprechende Ausführungsbeispiele von Drucktasteneinrichtungen
nach der Erfindung schematisch im Querschnitt veranschaulicht.
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Gemäß F i g. 4 ist ein topfförmiges, zur Bedienseite 4 hin offenes
Bodenelement 20 vorgesehen, das von einem Schaumstoffteil 11 mit konvexer Oberfläche
ausgefüllt ist. Über die Oberfläche des Schaumstoffteil ist ein piezoelektrisches
Kunststoffolienteil 21 mit in der Figur nicht dargestellten Elektroden gespannt,
indem es mit Hilfe einer Spannverschraubung 22 am oberen Rand des Bodenelementes
20 befestigt ist. An diesem oberen Rand stützt sich eine im unbetätigten Zustand
nach der Bedienseite 4 hin konvex gewölbte Schnappfeder 23 ab.
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Diese Schnappfeder ist in ihrer Mitte an einem zentrischen unteren
Endstück 24 mit verhältnismäßig kleinen Querschnitt einer Drucktaste 25 befestigt.
Zur Betätigung der Drucktasteneinrichtung muß auf die zur Bedienseite 4 hin konvex
gewölbte Schnappfeder eine vorbestimmte, durch einen Pfeil 26 angedeutete Druckkraft
ausgeübt werden, damit die Schnappfeder eine konkave Wölbung annimmt. Beim Umschnappen
wird dabei das piezoelektrische Kunststoffolienteil 21 entsprechend verformt und
so an ihr das gewünschte Spannungssignal erzeugt.
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Die erforderliche Vorspannung mit konvexer Wölbung eines piezoelektrischen
Kunststoffolienteils 27 einer direkt zu betätigenden Drucktasteneinrichtung wird
gemäß dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 über einen Stößel 28 erreicht. Dieser
Stößel, der beispielsweise aus Metall oder Kunststoff besteht, ist auf der der Bedienseite
4 der Drucktasteneinrichtung abgewandten Seite des piezoelektrischen Kunststoffolienteils
27 in einem mit einer Bodenplatte 29 verbundenen, topfförmigen Führungsteil 30 gehaltert.
Durch eine am Boden dieses Führungsteils angeordnete, im unbetätigten Zustand der
Drucktasteneinrichtung konvex gewölbte Schnappfeder 31 wird der Stößel mit konvexer
Oberfläche von unten gegen die piezoelektrische Kunststoffolie 27 gedrückt, so daß
diese ebenfalls konvex gewölbt und entsprechend vorgespannt ist. Ein Abstandsring
32 am Stößel 28 verhindert dabei, daß die piezoelektrische Folie nicht beliebig
weit nach oben durch die in einer Trägerplatte 33 vorgesehene Betätigungsöffnung
34 für die Drucktasteneinrichtung hindurchgedrückt wird. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
kann die Drucktasteneinrichtung entweder mit Hilfe eines in der Figur nicht dargestellten
Tastenstößel wie beispielsweise gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 oder auch
direkt betätigt werden, wie es beispielsweise gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
Fig.2 angedeutet ist. Hierzu kann die Kunststoffolie zumindest im Bereich der Betätigungsöffnungen
mit einer Schutzfolie 42 nach der Betätigungsseite hin abgedeckt sein.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die piezoelektrische Kunststoffolie
einer Drucktasteneinrichtung nach der Erfindung einen Teil eines piezoelektrischen
Biegewandlers bildet. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in Figur angedeutet.
Dieser Biegewandler besteht aus einer zur Bedienseite 4 hin konvex gewölbten Schnappfeder
35, an deren Oberseite eine Piezofolie 36 zumindest zeitweise flächig befestigt,
beispielsweise verklebt ist. Dieser aus den Teilen 35 und
36 konvex gewölbte Biegewandler
ist am oberen Rand eines topfförmigen, mit einer Bodenplatte 37 verbundenen Bauteils
38 befestigt. Auf seine Unterseite wird eine ständige, einer betätigenden, durch
einen Pfeil 39 angedeuteten Druckkraft entgegenwirkende Gegenkraft ausgeübt. Diese
durch einen Pfeil 40 angedeutete Gegenkraft wird beispielsweise durch eine zylindrische
Schraubenfeder 41 bewirkt. Bei dieser Ausführungsform einer Drucktasteneinrichtung
wird vorteilhaft ein Kleber verwendet, der nie ganz verfestigt und auf längere Zeit
gesehen ein gewisses Kriechverhalten zeigt. Es läßt sich so erreichen, daß die piezoelektrische
Kunststoffolie zwar auf längere Zeit gesehen vorgespannt bleibt, beim kurzen Umschnappen
jedoch mit der Schnappfeder flächig verbunden ist und so das Spannungssignal eines
Biegewandlers abgibt Der bei dem Umschnappvorgang an den Elektroden des Biegewandlers
nach Figur erhaltene Spannungsverlauf ist in F i g. 7 dargestellt. Im Diagramm der
Figur sind auf der Ordinate die Spannung U und auf der Abszisse die Betätigungszeit
t in willkürlichen Einheiten aufgetragen. Dabei sind drei verschiedene, mit I bzw.
II bzw. III bezeichnete Betätigungsphasen unterschieden, die durch zur Ordinate
parallele Linien abgegrenzt sind.
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Im Bereich I während der Ausgangsstellung der noch unbetätigten Drucktasteneinrichtung
wird an den Elektroden ihrer Piezofolie kein Spannungssignal erzeugt. Erst während
einer verhältnismäßig kurzen Zwischenphase, in der auf den Biegewandler eine Druckkraft
ausgeübt wird, nimmt dieser eine ebene Gestalt ein. Hierbei wird seine Piezofolie
kurzzeitig gestaucht, und es entsteht der im Bereich II wiedergegebene kurze negative
Zwischenimpuls. Im umgeschnappten Zustand ist dann die im Bereich III eingezeichnete
Spannung positiv. Dabei wurde, was keine Einschränkung bedeutet, angenommen, daß
sich die Streckung der Piezofolie des Biegewandlers in einer positiven Spannung
äußert. Diese in F i g. 7 gezeigte, bei Betätigung der Drucktasteneinrichtung von
ihrem Biegewandler erzeugte Impulsform ermöglicht bei ihrer Auswertung eine hohe
Störsicherheit und unterscheidet sich vorteilhaft von allen durch Pyroeffekt und
Körperschall erzeugten Störungssignalen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Drucktasteneinrichtung
mit Biegewandler besteht darin, parallel zu den Elektroden des Biegewandlers eine
Diode zu legen. Dadurch wird der negative Zwischenimpuls im Bereich II stark unterdrückt
und die anschließend positive Spannung im Bereich III entsprechend überhöht. Dieser
Spannungsverlauf mit Diode ist im Diagramm der F i g. 7 punktiert eingezeichnet.
Die in der Zwischenphase II erzeugte negative maximale Spannung, die bei Verwendung
handelsüblicher Siliziumdioden beispielsweise 0,5 V beträgt, ist dabei immer noch
ausreichend, um eine Impulsform hoher Störsicherheit zu gewährleisten.
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Mit Hilfe der in F i g. 6 dargestellten speziellen Biegewandlerkonstruktion
läßt sich eine rein elektronische Tastatur aufbauen, die konstruktionsbedingt eine
ungewöhnlich hohe Betriebs- und Störsicherheit aufweist, die die gewünschte Tastcharakteristik
besitzt und die sich billig fertigen und auf einfache Weise mit elektronischen Bauelementen
wie integrierten Schaltungen kombinieren läßt. Aufgrund dieser Eigenschaften sind
solche Drucktasteneinrichtungen nach der Erfindung insbesondere für Tastenwahlaggregate
in Fernsprechern und für viele andere entsprechende Anwendungsfälle, wie beispielsweise
in Rechnern,
Rundfunkgeräten und Schreibmaschinentastaturen besonders
geeignet.
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Ferner können bei den in den F i g. 1, 2 und 4 bis 6 dargestellten
Drucktasteneinrichtungen die Verbindungsleitungen zwischen mehreren Tasten eines
Ta-
stensystems und der erforderlichen elektronischen Schaltung als Leiterbahnen
beispielsweise direkt auf die piezoelektrischen Kunststoffolien, z. B. durch Aufdampfen,
aufgebracht werden.