DE2822989C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Lockenstab nach der Gattung des Hauptanspruchs. Ein solcher Lockenstab ist beispielsweise aus der DE-OS 25 04 237 bekannt. Im Inneren des Wickelkörpers dieses Lockenstabes ist eine elektrische Widerstandsheizung angeordnet, welche über ein Kabel mit Netzspannung betrieben wird. Dies be­ dingt sicherheitstechnisch einen beträchtlichen Aufwand, um das Risiko eines elektrischen Schlages zu vermeiden. Dabei ist zusätz­ lich zu bedenken, daß der Lockenstab in das noch feuchte Haar ein­ gesetzt wird und deshalb unter allen Umständen ein Eindringen von Feuchtigkeit in das Innere des Lockenstabes vermieden werden muß. Durch die während der Benutzung des Lockenstabes erforderliche elektrische Verbindung zwischen einem Netzanschluß und dem Locken­ stab ist darüber hinaus eine problemlose und einfache Handhabung des Lockenstabes nicht immer gewährleistet.

Es sind zwar schon kabellose Lockenstäbe bekanntgeworden, welche nach dem Prinzip des Wärmespeichers arbeiten und bei denen das Problem der elektrischen Isolierung eine geringe Rolle spielt. Sie haben jedoch den Nachteil, daß ihre jeweilige Temperatur davon ab­ hängt, wie lange sie aufgeheizt wurden und wie weit sie bereits wieder abgekühlt sind. In der Praxis ist es deshalb schwierig, sie stets mit der für das Haar optimalen Temperatur einzusetzen. Als stark nachteilig ist es auch anzusehen, daß die Arbeit des Haar­ formens immer wieder zum erneuten Aufheizen des Lockenstabes unterbrochen werden muß.

Des weiteren sind in der Literatur bereits Lockenwickler mit PTC- Heizelementen offenbart, wobei hinsichtlich Aufbau und Konstruk­ tion der Lockenwickler jedoch zu beachten ist, daß diese im Gegen­ satz zu Lockenstäben im allgemeinen nicht während des Trock­ nungs- und Formungsvorganges der Haare, sondern vor dem Einrollen in die Haare aufgeheizt werden. Derartige Lockenwickler sind bei­ spielsweise aus der US-PS 36 17 694 bzw. US-PS 36 17 695 bekannt. Die dort offenbarten Lockenwickler lösen das vorstehend genannte Problem der undefinierten Aufheizung durch den Einsatz von Heiz­ elementen mit PTC-Charakteristik, die den Heizstrom und damit auch die Aufheiztemperatur begrenzen. Jedoch arbeiten auch diese Lockenwickler mit Netzspannung und sind nach außen hin mit einem Kunststoffmantel zur elektrischen Isolation umgeben.

Ein Lockenwickler, der während des Trocknungsvorgangs des aufge­ wickelten Haares des Benutzers durch eine Niederspannungsquelle beheizt wird, ist aus der US-PS 36 03 765 bekannt. Die Wider­ standsheizung dieses Lockenwicklers ist aus herkömmlichem Material hergestellt, welches keine selbstregelnden Eigenschaften, wie etwa PTC-Widerstände, aufweist. Daher ist die Temperatur des Locken­ wicklers abhängig von dem Ladezustand der als Niederspannungs­ quelle Verwendung findenden Batterie. Darüber hinaus ist selbst für diesen, während des Trocknungsvorganges des Haares mit Nieder­ spannung beheizten Lockenwickler eine elektrische Isolation des Heizelementes mit einem inneren Kunststoffzylinder zum Innenraum des Lockenwicklers und mit einem äußeren Kunststoffmantel nach außen hin vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform wirkt sich die Verschlechterung des Wirkungsgrades aufgrund der wärmedämmenden Kunststoffisolierung der verwendeten Heizspirale wegen der be­ grenzten Kapazität der Batterien besonders nachteilig aus.

Aus der US-PS 40 32 752 ist ein zylindrischer Heizkörper aus PTC- Material bekannt, der eine Vielzahl von parallelen, den Zylinder durchsetzenden Kanälen, aufweist. Derartige Heizelemente sind ins­ besondere zur Erwärmung von durch das Heizelement strömender Luft vorgesehen, so zum Beispiel bei Haartrocknern. Für die Verwendung bei Lockenstäben, also ohne ein Vorhandensein von durch das Heiz­ element strömender Luft, ist dieses Heizelement nicht geeignet.

Gerade im Bereich der Mantelfläche dieses Heizelementes würde beim Einsatz in Lockenstäben eine nur geringe Wärmemenge an die Umge­ bung bzw. die aufgewickelten Haare abgegeben, da unter anderem der Aufbau des Heizelementes eine Abschirmung der Mantelfläche gegen Abstrahlung aus dem Innenbereich bedingt. Nur ein geringer Bruch­ teil der vom Heizelement erzeugten Wärme könnte unmittelbar in das zu trocknende Haar übergeleitet werden, was zum einen zu langen Aufheizzeiten und zum anderen zu unverhältnismäßig hohem Stromver­ brauch führt. Die kreisförmigen Begrenzungsflächen dieses Hei­ zungselementes, die allenfalls zur Trocknung der Haare benutzt werden könnten, sind wiederum von einer abdeckenden Isolations­ schicht überzogen. Auch dieses Heizelement wird seinem Einsatz­ zweck entsprechend und wie aus der Tabelle der Versuchsergebnisse der Patentschrift entnehmbar mit Netzspannung betrieben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Lockenstab so auszubilden, daß die Haare schnell geformt werden können, die Unfallgefahr durch elektrischen Strom ausgeschlossen ist und die Handhabung erleichtert wird.

Diese Aufgabe wird durch einen Lockenstab mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Da die Widerstandsheizung des erfindungs­ gemäßen Lockenstabes unmittelbar mit dem Kopfhaar in Kontakt kommt, ist ein sehr hoher Wirkungsgrad gegeben. Die vom Heiz­ element erzeugte Wärme hat keine Wärmebarrieren wie beispielsweise elektrische Isolierschichten oder Lufträume zu überwinden, um an das aufgewickelte Kopfhaar zu gelangen. Trotz der Verwendung von Niederspannung wird somit eine ausreichende und auch schnelle Er­ wärmung des Wickelkörpers des Lockenstabes erreicht. Durch die Verwendung einer im Lockenstab untergebrachten Niederspannungs­ quelle entfällt eine elektrische Verbindung zwischen einem Netz­ anschluß und dem Lockenstab, was zu einer problemlosen und ein­ fachen Handhabung führt. Die Niederspannungsquelle hat den Vor­ teil, daß die Gefahr eines Unfalls durch elektrischen Strom ausge­ schlossen ist. Das zu formende Haar kann unmittelbar mit der Widerstandsheizung in Berührung kommen, ohne daß für den Benutzer Beeinträchtigungen wahrnehmbar sind.

Bei einer der verschiedenen vorteilhaften Ausgestaltungen der Er­ findung besteht die Wandung des Wickelkörpers insgesamt aus einem PTC-Werkstoff und wird als Ganzes vom Heizstrom durchflossen. Die­ se Ausführung ist besonders kostengünstig herstellbar. Durch das Entfallen des Tragkörpers ist außerdem das Gewicht des Locken­ stabes sehr niedrig, was seine Handhabung erleichtert.

In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform besteht der Wickel­ körper aus einem elektrisch nichtleitenden Grundkörper, auf dessen Außenwandung die unisolierte PTC-Schicht als Widerstandsheizung aufgebracht ist. Bei dieser Ausgestaltung kann die elektrisch lei­ tende Schicht unabhängig vom Erfordernis der Festigkeit des Wickelkörpers bemessen werden.

Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung besteht die Wider­ standsheizung aus leistenförmigen, unisolierten PTC-Elementen, die sich in Längsrichtung des Wickelkörpers an dessen äußerer Mantel­ fläche erstrecken, indem sie entsprechende nutenartige Vertiefun­ gen in der Mantelfläche ausfüllen. Auf diese Weise ist es leicht möglich, durch Bemessung der Vertiefungen und durch ihre Zahl ei­ nen solchen Widerstandswert einzustellen, bei dem optimale Tempe­ raturen entstehen.

Vorzugsweise besitzen die die Widerstandsheizung bildenden uniso­ lierten PTC-Elemente als Anschlußelektroden zwei an den beiden Enden des Wickelkörpers angeordnete Ringe, mit denen sie leitend verbunden sind. Als Werkstoff für die erfindungsgemäße PTC-Wider­ standsheizung wird vorzugsweise eine Mischung verwendet, die Barium-Carbonat, Strontium- und Titanoxid enthält.

Es ist auch möglich, den Wickelkörper leicht lösbar am Griffteil des Lockenstabes anzubringen. Durch diese Ausgestaltung können zu einem Lockenstab Wickelkörper verschiedenen Durchmessers oder auch verschiedener Form geliefert werden, so daß bei Benutzung je nach den zu erzeugenden Locken unterschiedliche Wickelkörper mit dem­ selben Griffteil verwendet werden können. Die erfindungsgemäße PTC-Widerstandsheizung kann in unterschiedlichen Wickelkörpern unterschiedlich ausgelegt werden, so daß sich unterschiedliche Temperaturen ergeben und damit unterschiedliche Wickelkörper für dickeres und dünneres Haar zur Verfügung stehen. Da der erfin­ dungsgemäße Lockenstab mit Niederspannung betrieben wird, kann der Wickelkörper durch eine einfache Steckverbindung mit einem elek­ trischen Anschluß im Griffteil verbunden werden, ohne daß da­ durch - im Gegensatz zu netzbetriebenen Lockenstäben - ein Unfall­ risiko entsteht.

Allen Ausführungsformen der Erfindung ist gemeinsam, daß die Wärme unmittelbar vom Wickelkörper auf das zu trocknende Haar übergeht. Der Lockenstab selbst, dessen Grundkörper vorteilhafterweise aus einem wärmeisolierenden Material gefertigt ist, wird nicht unnötig aufgewärmt. Durch den guten Wärmeübergang ist der Stromverbrauch äußerst gering. Da im Wickelkörper praktisch keine Wärmespeiche­ rung stattfindet, heizt er sich sehr rasch auf, so daß es genügt, den Lockenstab jedesmal erst dann einzuschalten, wenn die Haare auf ihn gewickelt sind, und ihn nach dem Abstreifen der fertigen Locke sofort wieder abzuschalten. Durch diese Handhabungsmöglich­ keit ist der Stromverbrauch des erfindungsgemäßen Lockenstabes extrem gering.

Die Zeichnung veranschaulicht schematisch - jeweils in einer Seitenansicht und als Querschnitt - die wesentlichen Merk­ male der vorliegenden Erfindung an drei Ausführungsbeispielen. Da­ bei ist jeweils nur der eigentliche Wickelkörper des Lockenstabes unter Fortlassung des Griffteiles dargestellt.

Fig. 1 zeigt einen Wickelkörper, der einen aus isolierendem Material bestehenden Grundkörper 1 enthält. Der Grundkörper ist von einer Mantelschicht 2 aus PTC-Werkstoff umgeben, die über die ringförmigen Elektroden 3, 4 an eine Niederspannungsquelle an­ schließbar ist. Diese Mantelschicht 2 bildet den Heizkörper des Lockenstabes, auf ihre Oberfläche wird das zu behandelnde Kopfhaar unmittelbar - ohne jegliche Isolierung - gewickelt.

Fig. 2 veranschaulicht in einem weiteren Ausführungsbeispiel, daß der Wickelkörper ohne einen tragenden Grundkörper nur aus einem aus PTC-Werkstoff bestehenden Zylinder besteht, der an seinen Enden die Anschlußelektroden 3, 4 trägt.

Fig. 3 gibt eine Ausführungsform wieder, bei der die Heizung aus leistenförmigen PTC-Widerstandskörpern 2′ gebildet ist, die in nutenförmige Vertiefungen des Grundkörpers 1 eingefügt und an ihren Enden durch die Anschlußelektroden 3, 4 zusammengefaßt sind.

Claims (4)

1. Lockenstab mit einem Griffteil und einem Wickelkörper, der mit einer elektrischen Widerstandsheizung ausgestattet ist, die durch einen PTC-Widerstand gebildet wird, dadurch gekennzeich­ net, daß der den PTC-Widerstand bildende Werkstoff auf der äußeren Mantelfläche des Wickelkörpers angeordnet ist oder diese Mantelfläche bildet ohne weitere elektrische Isolier­ schicht zwischen dem PTC-Widerstand und dem Kopfhaar und daß der PTC-Widerstand von einer im Lockenstab untergebrachten Niederspannungsquelle gespeist wird.

2. Lockenstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Widerstandsheizung aus unisolierten PTC-Elementen besteht, die sich in Längsrichtung des Wickelkörpers an dessen äußerer Mantelfläche erstrecken, indem sie entspre­ chende nutenartige Vertiefungen in der Mantelfläche des Grund­ körpers ausfüllen.

3. Lockenstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Widerstandsheizung bildenden PTC- Elemente mit zwei an ihren beiden Enden angeordneten Ringen elektrisch leitend verbunden sind.

4. Lockenstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der den PTC-Widerstand bildende Werkstoff eine Mischung aus Barium-Carbonat, Strontium- und Titanoxid ist.