DE2634852A1 - Schwefelzement - Google Patents

Schwefelzement

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DE2634852A1 DE19762634852 DE2634852A DE2634852A1 DE 2634852 A1 DE2634852 A1 DE 2634852A1 DE 19762634852 DE19762634852 DE 19762634852 DE 2634852 A DE2634852 A DE 2634852A DE 2634852 A1 DE2634852 A1 DE 2634852A1
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    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/36Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing sulfur, sulfides or selenium

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Description

  • Schwefelzement.
  • Es kann vorliegend als bekannt vorausgesetzt werden, daß ein Hauptproblem bei der Vermarktung von Schwefelzement, der eine aus Schwefel und einem festen Bindemittel bestehende Masse ist, dessen fortschreitende Versprödung und nachfolgende Zerbrockelung hauptsächlich unter thermischen Beanspruchungen ist. Dabei wird diese Versprödung hauptsächlich auf eine fortschreitende Kristallisation des anfänglich amorphen Schwefels zurückgeführt, deren teilweise Verhinderung bis jetzt hauptsächlich mittels verschiedener organischer und anorganischer Zusätze versucht worden ist. Zu diesen Zusätzen gehören hauptsächlich bestimmte Olefin-Polysulfide und deren Polymerisationsprodukte sowie Dicyclopentadien.
  • Im Hinblick darauf, daß auf diesem Gebiet bis heute noch keine voll befriedigende Lösung gefunden werden konnte, besteht mithin die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Schaffung eines mehr dauerhaften Schwefelzement. Dabei liegt gleichzeitig die allgemeine Vorstellung vor, dessen Herstellung weniger von klassiertem bzw.
  • sortiertem Schwefel abhängig zu machen und eine größere Beständigkeit gegenüber dem korrodierenden Einfluß von Salzen, Säuren und Lösemitteln ebenso zu erreichen wie eine gute thermische Isoliereigenschaft. Auch soll der neue Schwefelzement bereits innerhalb weniger Stunden seiner Abkühlung eine hohe Festigkeit entwickeln und sich zu einer Verarbeitung zu Schwefelbeton eignen, der selbstlöschende Eigenschaften aufweist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als festes Bindemittel ein die Viskosität erhöhendes, oberflächenaktives und in feine Feststoffteilchen aufgeteiltes Stabilisiermittel benutzt wird. Dabei besteht der erfindungsgemäße Schwefelzement dann vorzugsweise weiter aus bis zu etwa 10 Gew.-% eines aus Petroleum erhaltenen Olefin-Kohlen-Wasserstoff-Polymeren, dessen schwer flüchtige Substanz mehr als etwa 50 Gew.-% beträgt und eine Minimum-WiJs-Jodnummer von etwa 100 cg/g hat. Auch soll dieses Polymere mit Schwefel zur Bildung eines schwefelhaltigen Polymeren reagieren können. Mithin ist ein solches Olefin-Kohlenwasserstoff-Polymeres zweckmäßig in der Form eines schwefelhaltigen Polymeren, das durch eine Reaktion von Schwefel mit Olefin-Kohlenwasserstoff in einem bevorzugten Verhältnis von etwa 2 : l und mehr erhalten wurde.
  • Was das Stabilisiermittel anbetrifft, so sollte dasselbe eine Teilchengröße von unter 100 Maschen und vorzugsweise von unter 200 1:asc;-en haben. \Veiter sollte auf alle 100 Gewichtsteilchen Schwefel etwa 10 bis etwa 150 Gewichtsteilchen dieses Stabilisiermittels kommen und gegebenenfalls bis zu 10 Gewichtsteilchen des Olefin-Kohlenwasserstoff-Polymeren. Bezüglich desselben sollte als Regel gelten, daß das Polymere zwischen etwa 1 und etwa 5 des gesamten Schwefelgewichts ausmacht.
  • Damit der Schwefelzement auch ausreichend feuerfest ist, sollte er auch über ein entsprechendes Zusatzmittel verfügen. Mithin ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, als ein solches Zusatzmittel 1,5,9-Cyclododecatrien oder das Reaktionsprodukt von Diphenoxidithiophosphinic-Säure mit Schwefel und mitc4-Methylstyrol zu benutzen.
  • Ein Schwefelzement dieser Zusammensetzung eignet sich in besonders günstiger Weise zu einer Weiterverarbeitung zu Schwefelbeton, für den dann zahlreiche bautechnische Anwendungsgebiete offenstehen. Mithin wird die jeweils bevorzugte Zusammensetzung des Schwefelzements auch von diesem später beabsichtigten Einsatzgebiet des Schwefelbetons abhängen, wobei insbesondere gilt, daß unter dieser Berücksichtigung die eingesetzte Gewichtsmenge des Stabilisiermittels mit vorzugsweise zwischen etwa 1 und 5 % des gesamten Schwefelgewichts ausgewählt wird.
  • Die Einarbeitung des mithin chemischen Stabilisiermittels in das fertige Zementgemisch kann auf verschiedene Weise geschehen. Vorzugsweise ist eine chemische Vorreaktion bei etwa 1400C für etwa 30 Minuten mit einer kleineren Schwefelmenge als derjenigen vorgesehen, die im fertigen Gemisch vorhanden ist. Das aus dieser Vorreaktion erhaltene Konzentrat kann dann entweder zwischengelagert werden oder in dem restlichen, dann verflüssigten Schwefel gelöst werden, um so bei der maßgeblichen Mischtemperatur dem fertigen Gemisch beigemischt werden zu können.
  • Als für den vorliegenden Zweck geeignete Stabilisiermittel kommt auch Handelsware mit den vermerkten Eigenschaften in Betracht. Besonders geeignet erweisen sich die unter den Warennamen RP 220 und RP 020 der Firma Exxon Chemical Co.
  • gehandelten Produkte, sowie die Produkte mit dem Warennamen CTLA der Firma Enjay Chemical Co. und mit dem Warennamen Escopol der Firma Esso Chemical AB, Schweden. Alle diese Produkte sind unter Hitze reagierende, flüssige Olefin-Kohlenwasserstoffe, die aus einer teilweisen Polymerisation von Olefinen erhalten sind.
  • Um für den Schwefelzement eine genügende Verarbeitbarkeit zu erhalten, müssen die Viskosität erhöhende Materialien in feiner Verteilung zugesetzt werden. Als solche Materialien kommen beispielsweise Flugasche, Gips, Dolomit, pulverisierter Kalkstein, ein Gemisch von Pyrit und Pyrrhotit oder auch Steinstaub mit einer Teilchengröße bis zu unter lOO Maschen, vorzugsweise unter 200 Maschen, in Betracht.
  • Besonders geeignet erweist sich Flugasche, die aus einem Verbrennen von Fossilen Kohlenwasserstoff-Treibstoffen erhalten wird und dabei in der Regel als winzig kleine Hohlkugeln anfällt, die man Cenosphären nennt und die hauptsächlich aus Silizium- und Aluminiumoxid bestehen inGemeinsamkeit mit kleineren Mengen Ferrioxid, Kalziumoxid, Magnesiumoxid, Natriumoxid, Kaliumoxid und Kohlenstoff. Besonders unter dem Gesichtspunkt der besonders kleinen Teilchengröße und der Formgebung sowie der Oberflächenbeschaffenheit ist diese Flugasche am optimalsten für den hier angesprochenen Zweck geeignet. Dabei wurde ausserdem gefunden, daß das inzufügen dieser Flugasche auch die Dauerhaftigkeit des Schwefelzements erhöht, wenn noch eine Extramenge nach dem Abschluß des eigentlichen Herstellungsverfahrens zugefügt wird. Diese Extramenge führt dann zu einer weiteren Erhöhung der Viskosität und bewirkt eine weitere Stabilisierung des Schwefelzements. Abhängig von dem Feinheitsgrad der Flug asche und der gewünschten Festigkeit des Schwefelzements sollte die Flugasche bis zur l 1/2 fachen Menge des gesamten Schwefelgewichts zugesetzt werden.
  • Ein noch besonders zu erwähnendes Merkmal des erfindungsgemäßen Schwefelzements ist die Tatsache, daß dafür kein Schwefel besonders großer Reinheit benutzt werden muß, vielmehr ein Schwefel verwendet werden kann, der auch mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt ist, sowie Flugstaub und andere gewöhnliche Verunreinigungen enthält. Es wurde allerdings gefunden, daß anwesendes Wasserstoffsulfid leicht schädlich ist, jedoch kann diese Schädlichkeit durch ein wiederholtes Aufschmelzen des Schwefels verringert werden, weil dabei dann dessen Konzentration auf vernachlässigbar kleine Werte abgesenkt wird. Der erfindungsgemäße Schwefelzement ist besonders widerstandsfähig gegenüber corrodierenden Salzen, Säuren und Lösemitteln. Der Zement unterliegt allerdings dem Angriff heisser oxidierender Säuren hoher Konzentrationen und stark konzentrierten Laugen. Der Zement ist gegenüber Feuchtigkeit undurchlässig. Er schafft eine gute thermische Isolierung, wird ohne Wasser in heissem Zustand verwendet und entwickelt innerhalb weniger Stunden seiner Abkühlung eine hohe Festigkeit. Mithin lässt sich dieser Schwefelzement auch bei kaltem Wetter sehr gut zu Schwefelbeton verarbeiten, ohne daß dabei die üblichen Gefrierprobleme auftreten, mit denen man bei der Verarbeitung von Portland Zement bei der dafür erforderlichen Verwendung von Wasser zu rechnen hat.
  • Was diese Weiterverarbeitung zu Beton anbetrifft, so kommen dafür eine sehr große Vielzahl an möglichen Zuschlägen zu dem Schwefelzement in Betracht. Als Zuschläge eignen sich besonders Sand, zerkleinerte Schlacke, Ziegelstaub, Gießsand, zerkleinerter Quarzkies und Kalkstein, kieseliger Abfallsand, Schiefer und Ton, zerkleinertes Baryt und zerkleinerte Ziegel, zerkleinerter Beton auf der Basis von Portland Zement und zerkleinerter Granit. Die Zuschläge sollten vorzugsweise zu einer Winkelform zerkleinert sein und eine rohe Oberflächenbeschaffenheit haben, was durch mahlen mittels einer üblichen Steinmühle od.dgl. erreichbar ist. Sofern der Beton genügend flüssig ist oder angewärmte Gießformen benutzt werden, werden ohne größere Schwierigkeiten sehr maßgenaue Formflächen erhalten. Mithin kann überall dort, wo Schwefel zur Verfügung steht, solcher Schwefelzement und auch Schwefelbeton zu vertretbaren Preisen gefertigt werden, wobei dann von besonderem Vorteil ist, daß sich der Schwefelzement mit einer solch großen Vielzahl von Zuschlägen verträgt und mithin eine entsprechend große Streubreite verschiedener Dichten für den Beton erreichbar ist.
  • Die Dichten des Betons können von etwa 0,1602 g/cm³ bis etwa 3,6846 g/cm³ und sogar bis zu 8,01 g/cm³ reichen, worüber erkennbar ist, daß damit ein solcher Schwefelbeton ein enorm weites Einsatzgebiet erhält. Es ist ausserdem noch möglich, den Schwefelbeton in herkömmlicher Weise zu armieren, so insbesondere mit Stahl, Asbest und Glasfasern sowie anderen Verstärkungsmaterialien.
  • Zu dem Schwefelbeton kann ausserdem noch darauf hingewiesen werden, daß er selbstlöschende Eigenschaften hat, sofern sein Aschegehalt etwa 2/3 des Schwefelgewischts beträgt. Der Schwefelbeton ist ausserdem feuerbeständig und verhindert die Bildung von Schwefeldioxid, sofern ihm entsprechende Zusatzmittel zugesetzt werden, wie beispielsweise 1,5,9-Cyclododecatrien oder das Reaktionsprodukt von Diphenoxidithiophosphinic-Säure mit Schwefel und mito(-Methylstyrol, wobei man sich diesbezüglich hauptsächlich des Verfahrens bedienen sollte, das in der US-PS 3 459 717 beschrieben ist.
  • Der auf der Basis des erfindungsgemäßen Schwefelzements gefertigte Schwefelbeton ist ursächlich kein schwer schmelzbares Material, vielmehr erweicht er bei Schmelztemperaturen von mehr als etwa 1200C, wobei dann allerdings wegen der niedrigen thermischen Leitfähigkeit des Schwefels eine ziemlich langsame Schmelzrate auftritt. Was die Beschaffenheit der Zuschläge anbetrifft, so kommen dafür die herkömmlichen Qualitätsvorstellungen in Betracht, wobei allerdings gilt, daß noch wesentlich größere Toleranzen bezüglich der Feinheit und des Schlammes im Vergleich zum herkömmlichen Schwefelbeton zulässig sind. Was das Abbinden des Schwefelbetons anbetrifft, so kann in der Regel davon ausgegangen werden, daß der Schwefelbeton bereits nach einem Tag etwa 80S seiner endgültigen Festigkeit erreicht hat, während diese endgültige Festigkeit in der Regel nach etwa 4 Tagen erreicht ist.
  • Mithin kann der Schwefelbeton in besonders optimaler Weise sowohl für vorgefertigte als auch für am Ort gegossene Betonteile benutzt werden, wofür als Beispiele nur Bordsteine, Treppenstufen, Leitplanken, Abwasserrohre, Öltanks,Pfahlroste, Fundamente, Pflaster, Schwimmbecken, u. dgl. genannt werden sollen. Das noch heiße Schwefelbetongemisch kann auch verpumpt werden und mithin als wasserdichte und erosionssichere Abdeckungen von Deichen oder sonstigen, aus Erde geschütteten Wällen versprüht werden, wobei auch ein Uersprühen am Ort von Bewässerungs- und Entwässerungskanälen in Betracht komme.
  • Nachfolgend werden nun einige praktische Ausführungsbeispiele für eine noch weitergehende Erläuterung der Erfindung detaillierter beschrieben. Dazu sind zunächst in der Tabelle 1 die Wichtigsten Eigenschaften verschiedener Stabilisiermittel festgehalten, die als Olefin-Kohlenwasserstoff-Polymere innerhalb dieser Ausführungsbeispiele benutzt wurden.
  • Tabelle 1 RP220 RP020 CTLA Escopol Flammpunkt (COC) Minimum 150 138 150 125 Wichte (API) Maximum 4 4.0 9.6 3 Jodnummer t100 cg/g) Minimum 200 160 255 135 Schwer flüchtige Substanz (Gew.-%)Ü3 Std.
  • bei 105 0C) Minimum 80 70 83 75 Dichte (15.6°C) gm/cm³ 1.05 1.04 1.00 1.03 Viskosität (cst/100°C) Maximum 25 26 28 25+ + cst/500C.
  • Tabelle 2 Stabilisier- Reak- Reak-Probe mittel Gewicht (Kg) tions- tions- Produkt-CS) (St) St S temp.°C zeitCMin) farbe 1 CTLA 12.5 37.5 140 30 dunkelbraun 2 CTLA 8.3 41.7 140 40 dunkelbraun 3 Escopol 10.0 40.0 150 15 hellbraun 4 Escopol 14.5 35.5 140 20 helibraun 5 RP220 8.3 41.7 150 15 dunkelbraun 6 RP220 12.5 37.5 140 20 dunkelbraun 7 RP020 12.5 37.5 140 15 dunkelbraun Die in der Tabelle 2 aufgeführten Proben 1 bis 7 wurden so gewonnen, daß das jeweils angegebene Stabilisiermittel, das eine Temperatur von etwa 25 0C hatte, dem auf eine Temperatur von etwa 140 0C aufgeschmolzenen Schwefel unter einer heftigen Rührbewegung zugesetzt wurde. Dabei erfolgte eine ständige Wärmezufuhr in solcher Größenordnung, daß die Reaktionstemperatur von etwa 140 bis 150°C beibehalten werden konnte, was eine gesamte Reaktionszeit zwischen etwa 15 und 40 Minuten ergab. Der Reaktionsfortschritt konnte dabei über das Ausmaß der Homogenität der Mischung sowie über deren Reaktionstemperatur und die wachsende Viskosität beobachtet werden, wobei es sich noch als zweckmäßig erwiesen hat, daß bei einem Gewichtsverhältnis des Schwefels zum Stabilisiermittel von weniger als etwa 4:1 eine Steuerung der Zugaberate vorzunehmen, um so exotherme Reaktionen auf Temperaturen von mehr als 1550C zu verhindern.
  • Diese höheren Temperaturen sind deshalb unerwünscht, weil sich dabei Wasserstoffsulfid entwickelt, das ein Aufschäumen und einen Abbau des Produktes zur Folge hat. Erhalten wurde damit ein schwefelhaltiges Polymeres, das beim Abkühlen glasähnliche Eigenschaften entwickelte, die zeitlich unbeschränkt beibehalten wurden.
  • Die in der Tabelle 3 erfassten Proben 1 bis 9 erfassen einen Schwefelbeton, bei dem zunächst ein Schwefelzement gewünschter Konsistenz aus der jeweils angegebenen Schwefelmenge, dem vorreagierten Material und Flugasche gefertigt wurde. Diesem Schwefelzement wurden dann die Zuschläge zugesetzt, wobei ein Betonmischer mit einem Fassungsvermögen von etwa 0,01 m³ benutzt wurde, in welchem das Gemisch bei einer Temperatur von etwa 130°C für etwa 15 Minuten gemischt wurde. Das erhaltene Betongemisch wurde dann in bereitgestellte Formen vergossen, in denen es durchlVbration verdichtet wurde. Die angegebenen Werte für die Druckfestigkeit sind Mittelwerte aus jeweils drei verschiedenen Proben des jeweils gleichen Gusses.
  • Bei den Proben 10 bis 13 wurde kein mit Schwefel vorreagiertes Stabilisiermittel eingesetzt, vielmehr wurde das rohe Stabilisiermittel direkt dem sonst unter gleichen Bedingungen bereitgestellten Gemisch beigegeben. Um eine vollständige Reaktion zu erhalten, wurde nur die Mischt zeit auf 20 Minuten verlängert. Auch die Proben 14 bis 22 wurden gleichartig wie die Proben 1 bis 9 gewonnen, jedoch wurde dabei auf den Zusatz eines Stabilisiermittels verzichtet. Ein Schwefelbeton dieser Kategorie würde ein sehr beschränktes Einsatzgebiet haben, indem dafür im wesentlichen nur isothermische Anwendungsgebiete in Frage kommen, wie beispielsweise Untergrund- oder Unterwasserkonstruktionen, die nur äusserst geringen Temperaturschwankungen unterworfen sind.
  • Tabelle 3 Stabisew.-S lisier-Zu- Schwe- Flug- mittel Dichte Druck-Probe schlag fei asche RP220 (cm ) festigkeit 1 Zerkleinerter Quarzit-Kies 71.7 20.4 7.4 0.50 2.38 7,160 2 Zerkleinerter Kalkstein 73.5 26 - 0.50 2.41 5,290 3 Kieseliger Abfallsand 63.5 34.5 - 1.7 2.21 5,290 4 Schiefer 38.6 37.6 23.2 0.59 1.73 4,610 5 Ton 38.4 32.0 29.2 0.38 1.77 8,350 6 Zerkleinertes Barit 7-8.7 15.0 5.9 0.38 3.18 7,520 7 Zerkleinerter Ziegel 54.5 27.3 17.5 0.68 2.17 8,530 8 Zerkleinerter Beton a.d.Basis 64.1 24.1 11.2 0.60 2.23 5,690 Portlandzement 9 Zerkleinerter Granit 65.9 20.0 12.6 0.50 2.39 7,760 10 Zerkleinerter QuarziKies 64.4 19.6 15.5 0.49 2.38 8.710 11 Kieseliger Abfallsand 60.9 30.8 7.5 0.77 2.23 6,530 12 Schiefer 50.0 26.6 22.7 0.66 1.70 4,740 13 Zerkleinertes Barit 79.1 13.2 7.4 0.33 3.28 7,650 14 Zerkleinerter Quarzit-Kies 65.6 18.8 15.6 - 2.40 9,270 15 Zerkleinerter Kalkstein 6-0.8 2-1.8 17.4 - 2.32 7,730 16 Zerkleinerter Granit 66.2 21.2 12.6 - 2.37 8,250 17 Zerkleinertes Barit 79.6 12.8 7.6 - 3.25 7,570 18 Kieseliger Abfallsand 6-1.2 34.8 4.0 - 2.20 6,420 19 Schiefer 35.8 35.8 28.4 - 1.68 4,860 20 Ton 41.0 34.0 25.0 - 1.79 9,320 21 Zerkleinerter Ziegel 55.0 27.4 17.6 - 2.18 10,130 22 Zerkleinerter Beton auf d.Basis 64.8 23.0 12.2 - 2.2 7,840 Por tlandzement

Claims (12)

  1. Pa tentanspruche 01) Schwefelzement, bestehend aus Schwefel und einem festen Bindemittel, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß das feste Bindemittel, ein die Viskosität erhöhendes, oberflächenaktives und als Feststoffteilchen fein verteiltes Stabilisiermittel is-t.
  2. -2. Schwefelzement nach Anspruch l, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß er bis zu etwa lO Gew.-% der gesamten Schwefelmenge ein Olefin-Kohlenwasserstoff-Polymeres enthält, das aus Petroleum gewonnen wird und einen Anteil an schwer flüchtiger Substanz von mehr als etwa 50 Gewr% und eine Minimum-WiJs-3odnummer von etwa 100 cg/g aufweist, wobei dieses Polymere zur Reaktion mit Schwefel zur Bildung eines schwefelhaltigen Polymeren geeignet ist.
  3. 3. Schwefelzement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Stabilisiermittel eine Teilchengröße von unter 100 Maschen, insbesondere von unter 200 Maschen, aufweist.
  4. 4. Schwefelzement nach -einem der Ansprüche l bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß auf alle 100 Gewichtsteile Schwefel von etwa 10 bis etwa 150 Gewichtsteile des Stabilisiermittels kommen.
  5. 5. Schwefelzement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Olefin-Kohlenwasserstoff-Poiymere die Form eines schwefelhaltigen Polymeren hat, das durch die Reaktion von Schwefel mit Olefin-Kohlenwasserstoff hergestellt wird.
  6. 6. Schwefelzement nach Anspruch 5, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Verhältnis von Schwefel zu dem Olefin-Kohlenwasserstoff etwa wie 2:1 und mehr ist.
  7. 7. Schwefelzement nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß auf alle 100 Gewichtsteile Schwefel von etwa lO bis etwa 150 Gewischtsteile des Stabilisiermittels und bis zu etwa lO Gewichtsteile des Kohlenwasserstoff-Polymeren kommen.
  8. 8. Schwefelzement nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Anteil des Kohlenwasserstoff-Polymeren von etwa l bis etwa 5% des gesamten Schwefelgewichts beträgt.
  9. 9. Schwefelzement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß er ein eine Feuerfestigkeit ergebendes Zusatzmittel, wie 1,5,9,-Cyclododecatrien oder das Reaktionsprodukt von Diphenoxidithiophosphinic-Säure mit Schwefel undo(-Methylstyrol, enthält.
  10. 10. Schwefelbeton, bestehend aus einem Schwefelzement, der Schwefel und ein festes Stabilisiermittel enthält, und natürlichen oder hergestellten Zuschlägen, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Stabilisiermittel ein die viskosität erhöhendes oberflächenaktives und als Feststoffteilchen fein verteiltes Stabilziermittel ist.
  11. 11. Schwefelbeton nach Anspruch lO, hergestellt mit Schwefelzement nach einem der Ansprüche l bis 9.
  12. 12. Schwefelbeton nach Anspruch 10 oder 11, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Verhältnis der Zuschläge zu dem Schwefelzement zwischen etwa 20 bis 64 und 80 bis 36 liegt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0009896A1 (de) * 1978-09-12 1980-04-16 Sulphur Development Institute of Canada (SUDIC) Schwefelbeton, Schwefelmörtel und dergleichen, ihre Zusammensetzungen und Verfahren zu ihrer Herstellung
WO2013112824A1 (en) * 2012-01-27 2013-08-01 Saudi Arabian Oil Company Sulfur steel-slag aggregate concrete

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