DE2402038A1 - Verfahren zur thermischen spaltung von metallsulfaten - Google Patents

Verfahren zur thermischen spaltung von metallsulfaten

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DE2402038A1 DE19742402038 DE2402038A DE2402038A1 DE 2402038 A1 DE2402038 A1 DE 2402038A1 DE 19742402038 DE19742402038 DE 19742402038 DE 2402038 A DE2402038 A DE 2402038A DE 2402038 A1 DE2402038 A1 DE 2402038A1
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Heinz Dipl Ing Dittmar
Wolfgang Fennemann
Ernst Dipl Ing Heinz
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    • C01F7/00Compounds of aluminium
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

2Ä02038
METALLGESELLSCHAFT Frankfurt/M., den 15. Januar 74
Aktiengesellschaft DrOz/MSchu
Haus-Nr. 7300 M
Verfahren zur thermischen Spaltung von Metallsulfaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Spaltung von Metallsulfaten in der Wirbelschicht.
Bei vielen chemischen Prozessen, beispielsweise der Erzlaugung und Metallbeizung, fallen Abfallschwefelsäuren an, deren Konzentration vergleichsweise gering ist und deren Verunreinigungen im wesentlichen anorganischer Natur, insbesondere Metallsulfate, sind.
Aus Gründen des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit können diese Abfallsäuren nicht in Flüsse oder Küstengewässer abgeleitet bzw. können die Metallsulfate nicht deponiert werden, sondern müssen in geeigneter Weise aufgearbeitet werden.
Das für die Aufarbeitung mit Abstand bedeutendste Verfahrensprinzip ist die thermische Spaltung bei erhöhten Temperaturen. Dabei entstehen Schwefeldioxyd, Wasser und - in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der Verunreinigungen - weitere Spaltprodukte. Das in der Regel wertvollste Spaltprodukt, nämlich Schwefeldioxyd, wird im allgemeinen nach einer Nachbehandlung der Spaltgase (z.B. Reinigen und Trocknen) auf ' Schwefelsäure verarbeitet. In anderen Fällen wird das gewonnene Schwefeldioxyd verflüssigt bzw. anderweitig zu Sulfaten usw. umgesetzt.
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- Ci -
Die bekannten Vorschläge zur Aufarbeitung von Abfallschwefelsäure befassen sich in der überwiegenden Mehrzahl mit besonders ausgestalteten Ve rf ahrens führungen, wie beispielsweise der Einhaltung eines bestimmten Sauerstoffüberschusses und ggf. bestimmter Verweilzeiten im Rost-, Verbrennungs- oder Spaltofen (DT-AS 1 467 005, DT-PS 1 199 243 und 1 206 404), der Mischung der Abfallsäure mit Brennstoff und der Zersetzung in einer Zone hoher Turbulenz bei Verweilzeiten von weniger als einer Sekunde und Temperaturen von 650 - 1000 °C (DT-PS 1 258 846) und der Verwendung eines bestimmten oder bestimmt ausgestalteten Spaltofens (DT-AS 1 191 344 und 1 571 664).
Mit dem Ziel, den Brennstoffbedarf möglichst niedrig zu halten, ist weiterhin vorgeschlagen worden, bei Schwefelsäure mit 30-60 Gew. % ELSQ, zunächst eine Vorkozentrierung mit den 900 - 1100 C heißen Spaltgasen vorzusehen und die so auf 60 - 75 Gew. % konzentrierte Schwefelsäure bei 900 - 1200 °C zu spalten.
Ein wesentlicher Vorteil der Wirbelschichtverfahren ist die direkte Erzeugung eines praktisch schwefelfreien Metalloxydes, da die Feststoffpartikel eine viele Stunden dauernde, die vollständige Spaltung und Entstehung eines reinen Metalloxydprodukts gewährleistende Verweilzeit haben.
Ein Nachteil der mit Metallsulfat in fester, schmelzflüssiger oder gelöster Form beaufschlagten Wirbelschichtreaktoren ist, daß bei mit Metalloxyd, also dem festen Zersetzungsprodukt, als Inertmaterial betriebenen Wirbelschichtverfahren bei kontinuierlichem Betrieb über mehrere Tage ein starkes Kornwachstum, auftritt, das für eine starke Verminderung der Turbulenz im Wirbelbett verantwortlich ist. Parallel zum starken Kornwachstum erfolgt die Bildung relativ großer Hohlräume, in denen eine
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teilweise Spaltung geschieht. Im Ergebnis entsteht aus dem eingetragenen Metallsulfat staubförmiges Oxyd. Dieses staubförmige Oxyd läßt sich in einer nachgeschalteten mechanischen Entstaubung nur sehr unvollkommen abscheiden. Bei der Verwendung von nachgeschalteten Hochleistungsnaß abscheider n, deren Einsatz sich immer dann empfiehlt, wenn Lösungen aufgearbeitet werden sollen, und bei denen die heißen Abgase durch direkte Berührung mit der Metallsulfatlösung unter gleichzeitiger Aufkonzentrierung gekühlt werden, steigt durch Wiederauflösen des Metaloxydes der Metallgehalt stark an. Dadurch wird die Leistung und somit die Wirtschaftlichkeit der Anlage vermindert.
Aufgabe der Erfindung ist, die bekannten Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren zu schaffen, das neben seiner Betriebssicherheit die Herstellung eines abriebfesten, granulatförmigen, staubfreien Metalloxydes von höchster Schwefelfreiheit gewährleistet, ohne daß die Wirtschaftlichkeit verschlechtert wird.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren zur thermischen Spaltung von Metallsulfaten in einer bei Temperaturen oberhalb Spalttemperatur des Metallsulfates, aber unterhalb Sinter temperatur des erzeugten Metalloxydes gehaltenen Wirbelschicht aus Metailoxyd unter Bildung von •Schwefeldioxyd und Metalloxyd entsprechend der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß das Metallsulfat unterhalb der Oberfläche des wirbeln-Men Bettes in das Wirbelbett eingetragen wird, die auf den Querschnitt des leeren Reaktors bezogene Wirbelgasgeschwindigkeit auf einen durch die Beziehung
WG = (0,1 - 0,3)?
gegebenen Wert
und die Höhe des Wirbelbettes auf 300 - 800 mm (bezogen auf das ruhende Bett), eingestellt wird.
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_4_ 2^02038
Die für das Gelingen des Verfahrens wesentlich verantwortliche Wirbel gasgeschwindigkeit ist durch die Beziehung
WG = (0,1 - 0,14
bestimmt. Dabei ist WG die Geschwindigkeit in m/sec. des Gases, das letztlich durch Verbrennung des Brennstoffes, Verdampfung, evtl. eingetragenes Wasser und chemische Reaktion mit dem Metallsulfat entstanden ist.
3 ist die Dichte des reinen Wirbelgutes in g/cm .
Das die Wirbelgasgeschwindigkeit definierende Merkmal zeigt, daß Metallsulfate, deren Oxyde eine höhere Dichte aufweisen, bei der Spaltung eine höhere Wirbelgasgeschwindigkeit erfordern als Metallsulfate von Oxyden mit geringerer Dichte. Für beispielsweise Fe O, mit einer
3
Dichte von 5,25 g/cm beträgt die Wirbelgasgeschwindigkeit 1,0 3,0 m/sec.
Vorzugsweise ist die Betthöhe kleiner als 600 mm.
Wird das Metallsulfat in fester Form aufgegeben, ist es zweckmäßig, die Aufgabe mindestens 100 mm über der Eintragsstelle für das Fluidisierungsgas, insbesondere bei 60% der Höhe des ruhenden Bettes, vorzunehmen. Bei Aufgabe in flüssiger Form, d.h. in Form einer Schmelze, Lösung oder Suspension, sollte die Zufuhr in einer Höhe von mindestens 200 mm über der Eintrags stelle für die Fluidisierungsluft, besonders vorteilhaft in Höhe der Oberfläche des ruhenden Bettes,erfolgen.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des Verfahrens wird das gebildete
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Metalloxyd dem Wirbelbett kontinuierlich entnommen. Kontinuierlich ist hier nicht nur im Sinne eines ständig gleichmäßig fließenden Material-Stromes verstanden, sondern im Sinne eines Austrages von Metalloxyd in der Weise, daß Schwankungen in der Betthöhe minimal sind. Es kann also auch ein periodischer Austrag, dann allerdings mit sehr Ideinen Zeitintervallen, vorgenommen werden.
Eine besonders deutlich herausragende Eigenart des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß es bei der thermischen Spaltung mit bezogen auf bekannte Wirbelschichtverfahren geringer Betthöhe arbeitet. Bei Eintrag des Metallsulfates, insbesondere in Form einer Lösung, unter die Bettoberfläche findet die Reaktion zu Metalloxyd praktisch ausschließlich im Wirbelbett statt. Dabei verdampft der Hauptanteil des mitgeführten Wassers (Lösung oder Kristallwasser) sehr schnell. Die Restflüssigkeit legt sich in einer dünnen Schicht um die vorhandenen Körner, wobei das weitere Wasser verdampft und die Spaltung abläuft. Das neu entstandene Oxyd agglomeriert mit dem ursprünglichen Korn fest zusammen. Im Schliffbild eines Kornes sind deutlich die konzentrischen Schalen des Kornaufbaues zu erkennen. Reicht allerdings die Oberfläche der vorhandenen Körner nicht mehr für eine vollständige Anlagerung aus, so erfolgt die Spaltung zum Teil in den Zwischenräumen der einzelnen Körner, und es entsteht Staub, der aus dem Wirbelbett ausgetragen wird. Aufgrund dieser Erscheinung war anzunehmen, daß die bislang benutzte Betthöhe zu vergrößern und so bei konstantem Reaktordurchmesser und konstanter Produktion auch die mittlere Aufenthalts zeit eines Feinkornpartikels zu vergrößern sei. Die Betriebsergebnisse widersprachen allerdings dieser Überlegung. Mit der Erhöhung des Wirbelbettes trat ebenfalls ein starkes Wachsen der Oxydkörner auf. Teilweise erfolgte das Wachsen der Körner
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_6_ 24Q2Q38
so stark, daß es im unteren Bereich des Wirbelbettes zu Anbackungen kam und gegebenenfalls eine Reduktion des Oxyds infolge örtlicher Anwesenheit eines großen Brennstoffüberschusses stattfand. Außerdem war die Bildung eines Staubes mit einer derartigen Feinheit zu beobachten, daß eine Abscheidung im nachgeschalteten Zyklon und eine Rückführung in das Wirbelbett nicht mehr möglich waren. Der Versuch, die Störungen durch Erhöhung der Anströmgeschwindigkeit zu kompensieren, hatte zur Folge,daß wegen des größeren Locke rungs zustandes des Wirbelbettes ein stärkerer Austrag der gebildeten Metalloxyde mit den Spaltgasen und damit eine stärkere Belastung der Abscheide- und Absorptionsvorrichtungen auftrat.
Entgegen der Erwartung wurde jedoch gefunden, daß bei Verringerung der Betthöhe und bei Einhaltung einer bestimmten Eintragshöhe des Metallsulfates und einer bestimmten Wirbelgasgeschwindigkeit ein Metalloxyd mit Korngrößen innerhalb relativ enger Grenzen auch bei einem kontinuierlichen Betrieb über lange Zeit erhalten wird. Die bei der Spaltung zweifelsohne primär entstehenden Feinkornpartikel sind entweder bereits so groß, daß sie direkt im Wirbelbett verbleiben und wachsen oder sich im nachgeschalteten Zyklon abscheiden und dem Wirbelbett zur Agglomeration wieder zuführen lassen, bis sie ausreichend gewachsen sind. Es ist gewährleistet, daß nahezu das gesamte neu gebildete Metalloxyd am Kornwachstum teiltnimmt. Dabei werden die während des Betriebes aus der Wirbelschicht abgezogenen Körner immer wieder durch neue, im Wirbelbett gebildete Feinkornpartikel ersetzt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren spaltbaren Metallsulfate können hydrometallurgischen Laugungsprozessen entstammen. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Sulfate der Metalle Eisen, Nickel, Kobalt, Aluminium, Magnesium, Mangan und Chrom. Die Sulfate können auch in Mischung aufgearbeitet werden, wobei dann Mischungen der entsprechenden Oxyde entstehen. Besonders geeignet ist das Verfahren für
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die Spaltung, von Eisensulfat, das in Form von erschöpften Beizbädern oder als Hydrolyse säure aus der TiO0 *· Herstellung nach dem Sulfatprozeß jeweils in Lösung mit mehr oder weniger hoher Konzentration bzw. infolge Zwischenbehandlung fest anfallen kann.
Das Metallsulfat kann in fester, schmelzflüssiger, gelöster oder suspendierter Form in den Wirbelschichtofen eingetragen werden. Die Anwesenheit auch beträchtlicher Mengen Schwefelsäure, was bei der Aufarbeitung von Metallsulfat enthaltenden Abfallschwefelsäuren regelmäßig der Fall ist, beeinträchtigt das Verfahren nicht.
Die Betriebstemperattir ist nach unten durch die Spalttemperatur des Metallsulfates begrenzt. Die obere Grenze ergibt sich im wesentlichen aus dem beginnenden Sintern des entstehenden Metalloxyds. Innerhalb dieser je nach Metallsulfat mehr oder weniger weiten Grenzen kann die Einstellung der Wirbelbett-Temperatur unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen. Sie kann so hoch gewählt werden, daß als gasförmiges Spaltprodukt überwiegend SO0 entsteht. Wenn aber bei Temperaturen
dt
gespalten werden soll, bei denen nennenswerte Mengen SO„ gebildet würden - z. B. wenn die Sinter-Temperatur des Wirbelbetteskeine höhere Temperatur zuließe - so kann durch Fahren unter reduzierenden Bedingungen, durch entsprechendes Dosieren des Brennstoffes die SO Bildung vermieden werden.
Auch aus Wirtschaftlichkeitsgründen kann die Spaltung bei möglichst niedrigen Temperaturen angestrebt sein. Durch Einstellen einer reduzierenden Atmosphäre wird die Zersetzungstemperatur der Sulfate erheblich gesenkt.
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Da der Prozeß der Metallsulfatspartung endotherm abläuft, ist ein Zusatz von Brennstoff erforderlich. Als Brennstoff geeignet sind Heizöl und/oder Heizgas, aber auch Elementar schwefel und Metallsulfide. Dabei kann durchaus hochschwefelhaltiges, d.h. minderwertiges Heizöl eingesetzt werden, da das entstehende Schwefeldioxyd den Prozeß naturgemäß nicht beeinträchtigt. Bei Verwendung von Metallsulfiden ist es zweckmäßig, die Sulfide solcher Metalle einzusetzen, deren Oxyd auch bei der Spaltung der Metallsulfate entsteht. Beispielsweise eignen sich für die Spaltung von Eisensulfat Pyrit oder Pyrrhotin bzw. bei der Spaltung von Zinksulfat-Zinkblende besonders. Wird der Brennstoff direkt in das Wirbelbett eingetragen, so kann die untere Begrenzung der Bett-Temperatur sich nicht nur nach der Spalttemperatur des jeweiligen Metallsulfates - bzw. bei Sulfatmisdi ungen - des Sulfates mit der höchsten Spalttemperatur orientieren. Sie muß auch die Zündtemperatur des Brennstoffs, soweit sie über der Spalttemperatur liegt, berücksichtigen. In der Mehrzahl der Fälle dürfte die untere Grenze bei etwa 600 0C liegen. Wird der Brennstoff außerhalb der Wirbelschicht verbrannt, beispielsweise in einer Brennkammer, so ist die Wirbelbett-Temperatur vom Zündpunkt des Brennstoffs naturgemäß unabhängig.
Auf diese Weise kann beispielsweise Eisensulfat bsi 550 C gespalten werden, indem heiße, sauer stoff reie, reduzierend wirkende Wirbelgase, deren Temperatur erheblich über der Spalttemperatur von z. B. 550 C liegt, durch den Rost in den Wirbelofen geleitet werden. Der Temperaturunterschied zwischen Wirbelgastemperatur vor Rost und Temperatur in der Wirbelschicht liefert die Spaltwärme. An das Rostmaterial werden bei dieser Arbeitsweise keine über das Übliche hinausgehende Anforderungen gestellt, da infolge Sauerstoff-Freiheit im Fluidisierungsgas kein Verwundern eintritt.
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Je nach verwendeten Metall Sulfaten und Brennstoffen kann im oberen Teil des Wirbelschichtofens Sekundärluft zugesetzt und zunächst unterstöchiometrisch verbrannter Brennstoff nachverbrannt werden.
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Die Erfindung wird anhand der Figur und der Beispiele näher und beispielsweise erläutert.
Die Figur zeigt das Fließschema einer Anlage zur Durchführung des erfindungs gern äßen Verfahrens am Beispiel der thermischen Spaltung einer Metallsulfat enthaltenden Abfallschwefelsäure.
Die aufzuarbeitende Abfallsäure wird über Leitung 10 in den Venturiwäscher 3 gefördert und dort durch direkte Berührung mit den aus dem Wirbelschichtreaktor 1 über den Zyklon 2 strömenden Spaltgasen unter Ausnutzung der Abwärme vorkonzentriert. Anschließend wird die vorkonzentrierte Abfallsäure über die Leitungen 11 und 12 mittels einer Pumpe 7 in den Wirbelschichtreaktor 1 gefördert. In dessen Wirbelbett aus den jeweiligen Oxydkörnern wird bei einer Temperatur im Bereich von ca. 700 C bis unterhalb Sintertemperatur der Oxydkörner das restliche Wasser verdampft und das Metallsulfat zu Schwefeldioxyd und Metalloxyd sowie die Schwefelsäure unter Bildung von Schwefeldioxyd zersetzt.
Während des Betriebes wird entsprechend der Neubildung an Metalloxyd eine äquivalente Menge direkt aus dem unteren Bereich des Wirbelbettes über ein Rohr 13 abgezogen, so daß das Wirbelbett eine praktisch konstante Höhe behält. Die für die chemische Reaktion benötigte Wärme wird durch Verbrennung von über Leitung 14 zugeführtem Brennstoff und über Leitung 15 zugeführter Luft geschaffen. Ein geringer Teil gegebenenfalls aus dem Wirbelschichtreaktor aus getragener Feinkornpartikel wird im Zyklon 2 abgeschieden und dem Reaktor direkt wieder zugeführt, so daß sie zu größeren Körnern wachsen können.
-11.
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.11-
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Die heißen Spaltgase, die den Zyklon über Leitung 16 verlassen, enthalten neben Schwefeldioxyd, Wasserdampf und Verbrennungsprodukten noch geringfügige Reste an feinstem Oxydstaub. Dieser wird in einem Hochleistungs-Venturiwäscher 3 bei gleichzeitiger Rückgewinnung der Abwärme durch Abkühlung der Spaltgase in direktem Wärmeaustausch mit der Abfallsäure ausgewaschen, im Ab scheide gefäß 4 aufgelöst und dem Reaktor wieder zugeführt. Ein Teil der Metallsulfatlösung kann über Leitung 20 im Kreislauf gefahren werden.
Aus dem Ab scheide gefäß 4 werden die abgekühlten Gase über Leitung einer Aufarbeitungsanlage (nicht dargestellt) zugeleitet und dort beispielsweise zu Schwefelsäure umgesetzt.
509831 /086©
Beispiel 1
In einer Betriebsanlage, deren zylindrischer Wirbelschichtreaktor eine Höhe von 4 m und einen Durchmesser von 0,5m aufwies, wurde eine Eisensulfatlösung bei 900 C gespalten. Die der Anlage in einer Menge von 55 l/h zugeführte Lösung enthielt 80 g/l Eisen als FeSO, und 50 g/l H2SO4.
Die Wirbelgasgeschwindigkeit der aus Verbrennung, Verdampfung und chemischer Umwandlung resultierenden Gase betrug 2, 6 m/sec,bezogen auf den Querschnitt des leeren Reaktors. Die Höhe des ruhenden, aus Fe O„ gebildeten Wirbelschichtbettes lag bei ca. 500 mm. Die Eisen-
sulfatlösung wurde 450 mm über der Rostoberfläche eingetragen. Das durch Spaltung erzeugte Eisenoxyd war praktisch staubfrei.
Es wurde quasikontinuierlich, d.h. etwa jede halbe Stunde, in Mengen von 3 bis 3,5 kg Eisenoxyd abgezogen. Weniger als 20% des abgezogenen Eisenoxyds hatte eine Korngröße ^l mm. Nach 10-tätigem Betrieb war das Kornspektrum derart, daß eine Beeinträchtigung des Wirbelvorganges nicht auftrat.
Beispiel 2 (Vergleichsversuch)
Es wurde das Ausführungsbeispiel 1 wiederholt und lediglich die Wirbelgasgeschwindigkeit verändert, indem sie auf 0,9 m/sec. eingestellt wurde.
Bei kontinuierlichem Betrieb über mehrere Tage traten Betriebsstörungen infolge starken Kornwachstums auf. Bereits nach 4 Tagen besaßen mehr als 50 Gew. % des Wirbelbettmaterials eine Korngröße über 1 mm.
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Die Wirbelung war äußerst ungleichmäßig, und es entstanden hohe Anteile Feinstaub, die mit den Abgasen aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragen wurden. Schließlich mußte die Anlage wegen Anbackungen und Klumpenbildung abgestellt werden.
Beispiel 3 (Vergleichs versuch)
Es wurde das Ausführungsbeispiel 1 wiederholt und lediglich die Höhe des ruhenden Wirbelbettes verändert, indem sie auf 1 m eingestellt wurde.
Bei kontinuierlichem Betrieb über mehrere Tage traten Betriebsstörungen wegen starken Kornwachstums auf.
Nach 3 Tagen lagen 48 Gew. % der Wirbelbettkörner in einer Korngröße > 1 mm vor, und die Anlage konnte nicht weiter betrieben werden.
Beispiel 4
In der Anlage gemäß Beispiel 1 wurden ständlich 42 1 einer schwefelsauren Aluminiumsulfatlösung mit 316 g/l Al0(SOJ0 und 20 g/l H0SO7, gespalten.
Die Aufgabe der Al0(SOJ„-Lösung erfolgte 450 mm über dem Rost, die
Ct Ί J
Spalttemperatur wurde durch Regelung der Zusatzheizung (Propangas) auf konstant 1000 C gehalten.
Die Höhe des Al0O -Wirbelbetts im ruhenden Zustand wurde durch re-
et O
gelmäßiges stündliches Ablassen von durchschnittlich 4,0 kg Al„Oq
Ct ö
- 14 _
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aus dem unteren Teil der Wirbelschicht bei konstant 550 mm gehalten.
Die Wirbelgasgeschwindigkeit, bezogen auf den Querschnitt des leeren Wirbelschichtofens, betrug 1,0 m/s. Das produzierte Aluminiumoxyd fiel staubfrei an, sein Kornspektrum war über die gesamte Dauer des Versuchs von 7 Tagen derart, daß der Wirbelschichtbetrieb in keiner Weise gestört wurde.
- Patentansprüche -
5098 3 1/0850

Claims (7)

  1. Patentansprüche
    Ij Verfahren zur thermischen Spaltung von Metallsulfaten in einer bei Temperaturen oberhalb Spalttemperatur des Metallsulfates, aber unterhalb Sintertemperatur des erzeiigten MetaHoxyds gehaltenen
    +
    Wirbelschicht/unter Bildung von Schwefeldioxyd und Metalloxyd, d a durch gekennzeichnet, daß das Metallsulfat unterhalb der Oberfläche des wirbelnden Bettes in das Wirbelbett eingetragen wird, A
    die auf den Querschnitt des leeren Keaktors bezogene Wirbelgasgeschwindigkeit auf einen durch Beziehung
    WG = (0,1 - 0 i4
    gegebenen Wert
    und die Höhe des Wirbelbettes auf 300 bis 800 mm (bezogen auf das ruhende Bett) eingestellt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Wirbelbettes auf < 600 mm eingestellt wird.
  3. 3.. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsulfat bei Aufgabe in fester Form in einer Höhevon mindestens 100 mm über der Eintrags stelle für das Fluidisierungsgas, vorzugsweise bei 60% der Höhe des ruhenden Bettes, aufgegeben wird.
    - 16 -
    aus Metalloxyd
    509831/0850
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsulfat bei AufgaDe in flüssiger Form in einer Höhe von mindestens 200 mm. über der Eintrags stelle für das Fluidisierungsgas, vorzugsweise in Höhe der Oberfläche des ruhenden Bettes, aufgegeben wird.
  5. 5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß das Metaloxid dem Wirbelbett kontinuierlich entnommen wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsulfat in reduzierender Atmosphäre gespalten wird.
  7. 7. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 auf die Spaltung von salzhaltigen Abfallsäuren.
    §09831/0860
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FR7500439A FR2258344A1 (de) 1974-01-17 1975-01-08
GB159475A GB1484811A (en) 1974-01-17 1975-01-14 Process for the thermal splitting of metal sulphates

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FR2383128A1 (fr) * 1977-03-12 1978-10-06 Metallgesellschaft Ag Procede pour la dissociation thermique de sels contenant principalement du sulfate de fer

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NL7415972A (nl) 1975-07-21
FR2258344A1 (de) 1975-08-18
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