DE2127750B2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein aus vorgerilltem Bandmaterial schraubenförmig gewickeltes flexibles Doppelrohr aus Blech- oder Kunststoffstreifen. «5

Allgemein sind auf dem Gebiet der Rohre, die aus Streifen von Papier, Kunststoff oder Metall gewickelt und schraubenförmig gerillt sind, zwei Arten bekannt, die im wesentlichen durch unterschiedliche Herstellungsverfahren bzw. mit verschiedenartigen Vorrichtungen ausgebildet werden:

A. Rohre, die zunächst aus Bändern gewickelt und nachträglich gerillt worden sind. Bei diesen Rohren kreuzen die Rillen im allgemeinen die Bandkanten. Derartige Rohre werden hergestellt, indem ein oder mehrere glatte Bänder aus Papier und/oder Kunststoff, dünner Metallfolie, zu einem Rohr gewickelt werden. Die Bänder werden von Bobbinen abgewickelt, die um den feststehenden Wickelkern mit einer besonderen Vorrichtung herumgeführt werden. Auf dem feststehenden und sich nicht drehenden Wickelkern entsteht zunächst ein aus einer oder mehreren Bandlagen gewickeltes, glattes Rohr. Bei mehreren Lagen können die Wickelwinkel der einzelnen Bänder unterschiedlich sein, so daß sie sich gelegentlich kreuzen. Es können auch übereinanderliegende Lagen gegenläufig gewickelt sein. Dieses glatte Rohr wird von dem Wickelkern kontinuierlich entsprechend dem Wickelfortschritt abgezogen, es passiert eine Rillvorrichtung. Diese Rillvorrichtung besteht aus einer Mutter, deren Innengewinde die Rohrwandung rillenförmig verformt. Die Mutter dreht sich und schraubt sich damit gleichsam über das Rohr hinweg, das dadurch von dem Wickelkern abgezogen wird. Ein derart schraubenförmig gerilltes Rohr kann man daran erkennen, daß die Rillen die Bandkanten schneiden. Selbstverständlich können solche Rohre nur aus Materialien hergestellt werden, die eine Verformung der glatten Rohrwandung zu Rillen in der Rillenmutter noch zulassen, und zwar allenfalls dünne Metallfolkn in Verbindung mit anderen Materialien, beispielsweise Kunststoffolien und Papier. Vielfach gebräuchlich sind Rohre, die eine innere Lage aus Metallfolie haben oder auch eine innere und eine äußere Lage üus Metallfolie, während dazwischen meistens eine verklebte Papierlage ist Derartige Rohre haben eine gute Flexibilität.

B. Aus gerillten Streifen gewickelte Rohre. Diese Rohre sind im allgemeinen Ein-Lagen-Rohre, die aus dünnen Metallstreifen bestehen. Sie werden hergestellt, indem diese zunächst mit Rillen versehen werden, die parallel zu den Seitenkanten der Streifen verlaufen. Diese gerillten Streifen oder Bänder werden dann auf einem sich drehenden Wickelkern zum Rohr aufgewickelt, wobei die Kanten des Bandes einander übergreifen. Die Bandkanten werden nach dem Aufwikkeln auf dem drehenden Kern miteinander verfalzt. Verkleben und Verschweißen hat sich im allgemeinen als unzweckmäßig erwiesen, weil einerseits zu aufwendig und andererseits die Flexibilität beeinträchtigt wird. Derartige Rohre sind daran erkennbar, daß Bandkanten und Rillen parallel verlaufen und üblicherweise die Bandkanten miteinander verfalzt sind. Solche Rohre haben also Falze im Abstand der Bänder aus denen sie gewickelt sind. Die Steigung der R'llen ist abhängig von der Bandbreite und dem Durchmesser. Um Rohre mit guter Flexibilität zu erhalten, ist es demnach erforderlich, die Bandbreite in ein derartiges Verhältnis zum Rohrdurchmesser zu bringen, daß keine zu starke Steigung der schraubenförmigen Rillen eintritt. Andererseits wird durch die Falze an den Bandkanten die Flexibilität beeinträchtigt, so daß Rohre, die aus schmalen Bändern gewikkelt sind und dementsprechend in geringen Abständen Falze aufweisen, eine wesentlich geringere Flexibilität aufweisen, als Rohre, die aus breiteren Bändern gewickelt sind. Solche Rohre sind in der Regel aus dünnen Metallblechen hergestellt. Kunststoffe können kaum dafür verwendet werden, weil sie nicht die Materialeigenschaften aufweisen, die eine Falzung ermöglichen, sie müßten an den Bandkanten verklebt oder verschweißt werden.
Sofern es sich bei den Rohren der zuletzt genannten bekannten Gruppe um Zwei-Lagen-Rohre handelt, iat diese Bezeichnung im Sinne der Erläuterung nach (A) an sich nicht zutreffend, denn es werden zwar zwei Lagen von vorgerillten Streifen übereinander zum Rohr gewikkelt, die Streifen stimmen jedoch bezüglich ihrer Rillenform und ihrer Breite miteinander überein und die Verfalzung erfolgt für sämtliche aneinanderstoßenden Streifenränder mit einem einzigen Falz. Tatsächlich handelt es sich hierbei um Ein-Lagen-Rohre, bei denen die eine Lage aus mehreren Schichten bzw. genau übereinanderliegenden Folienstreifen besteht.
Eine Abart derartiger bekannter Rillenrohre sind Rohre, die aus einem vorgerillten Streifen gewickelt sind und einem unmittelbar darunterliegenden und mit diesem zusammen aufgewikkelten glatten Streifen. Beide Streifen werden zusammen übereinanderliegend zum Rohr gewickelt und an den Rändern miteinander verfalzt. Ein derartiges Rohr kann schon eher als zwei-Lagen-Rohr bezeichnet werden, es ist jedoch nicht flexibel, weil eine der beiden Lagen

nicht gerillt ist, sondern glatt ist. Auch die Aus- Ein aus einzelnen vorgerillten Blechstreifen gewikbilduEg eines derartigen Rohres kann also be- keltes und gefalztes Rillenrohr, wie es in flg. ι aarstenfalls nur als Sonderform eines Ein-Lagen- gestellt ist, hat einen Wandungslangsschnitt entspre-Rohres bezeichnet werden, das nicht flexibel ist chend der Fi g. 2. Dieses Rohr besteht aus zwei La-Bei den bekannten flexiblen Ein-Lagen-Rohren, 5 gen von vorgerillten Bändern, die gegeneinander verdie aus vorgerillten Blechstreifen gewickelt sind, setzt die Rohrwandung bilden, bme innere isanaist der Zusammenhalt in den Falzen nicht sehr lage 1 ist mit in üblicher Weise zu einem ijalz, ansgefest, es kann der Fall eintreten, daß sich insbe- büdeten Rändern mit dem Baud der j^eus aarauisondere bei der Handhabung während der Ver- folgenden Wicklung fest verbunden. Der Jt-aiz* ist arbeitung oder während des Transportes die io nach außen nach einer Seite gedruckt und uoeraecK. Streifen voneinander lösen und abwickeln. Man gewissermaßen eme Rippenbreite an der Innenseite, hat deshalb schon versucht, den Rippen bzw. wobei nach diesem Ausführungsbeispiel der nacri^ inRillen des Rohres eine besondere Form zu ge- nen liegende TeU des Falzes glattwandig ausgebildet ben. bei der durch Hinterschneidung oder ist. Da in dem Falz die Bandränder mcht nur einfach SchrägsteUung der Flanken der RUlen ein besse- 15 gedoppelt sondern in sich zuruckgebogen sind, naoen rer formschlüssiger Zusammenhalt erreicht die einzelnen Bandwindungen der lnneniage eine wird. Abgesehen davon, daß eine derartige gute Verbindung und weisen trotzdem noch, alier-Formgebung der killen bzw. Rippen mit einigen dings unter extremer Beanspruchung, an den falzen Schwierigkeiten verbunden ist, ergeben sich da- eine gewisse Flexibilität auf, die im ubngen von den bei auch andere Probleme; beispielsweise ist ao Rillen auf der gesamten Breite des Bandes ubernomeine derartige Formgebung schwierig, wenn das men wird. . . . Matenal, aus dem die Streiten bestehen, ein Die Außenlage der Rohi wandung ist durch em m Blech ist, oder ein Kunststoff mit größerer gleicher Form gerilltes und gleich breites Band 3 geStärke oder Festigkeit. Selbst wenn bei diesen bildet, dessen Ränder 4 sich jedoch im Bereich des bekannten Ein-Lagen-Rohren die Falze derart 25 Bandes der inneren Lage überlappen, und zwar irausgebildet sind, daß ein Zusammenhalt auch gendwo in der Mitte zwischen den beiden falzen Z bei starker Beanspruchung gewährleistet ist, er- des die innere Lage bildenden Bandes 1. Diese eingeben sich beim Biegen des Rohres besondere der überlappenden Ränder 4 des die äußere Lage bil-Beanspruchungen der Falze, denn die Falze sind denden gerillten Bandes 3 sind zusammen mit der dabei auf einer Seite auf Zug und auf der ande- 30 darunter auf der Innenseite des Rohres liegenden ren Seite auf Druck beansprucht. Bei einem nur Rippe der Bandlage 1 zu einem kopf- oder druckgeringfügigen Lockern des Falzes tritt sogleich knopfähnlichen Falz 5 ausgebildet, der eine lailleö eine Undichtigkeit des Rohres ein. bildet und im übrigen zur Außenseite hm die gleiche

Rillenweite und Rillenform aufweist wie die ubngen

Hier setzt der Gedanke der Erfindung ein, die 35 Rillen. Durch diesen Falz 5 ist eine innige Verbin-

sich die Aufgabe gestellt hat, ein echtes flexibles dung der einzelnen Bandwindungen der äußeren

Zwei-Lagen-Rohr aus vorperilltem Bandmaterial zu Bandlage .1 des Rohres hergestellt. Diese Falzverbin-

schaffen, das bei gleicher Flexibilität wie Ein-La- dung5 wird außerdem annähernd die gleiche Hexioi-

gen-Rohre einen wesentlich besseren Zusammenhalt lität wie die einfachen Rillen der Rohrwand haben,

hat und bei dem durch Lockerung der Falze keine 40 Dieser Falz 5 ist mechanisch äußerst fest, weil dort

Undichtigkeiten auftreten können. die Innenlage 1 durchgeht, andererseits ist dieser

Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein aus vorgerilltem Falz 5 aber auch dicht, weil er von der Innenlage

Bandmaterial schraubenförmig gewickeltes, flexibles vollständig umgeben ist.

Doppelrohr aus Blech- oder Kunststoffstreifen derart Selbstverständlich ist es auch möglich, Bänder mit

ausgebildet, daß die Ränder des ein inneres Rohr bil- 45 mehr oder weniger Rillen für die einzelnen Lagen zu

denden Streifens miteinander mittels eines Umlegfal- verwenden. Durch die versetzte Anordnung der die

zes fest und dicht verbunden sind und die räumlich einzelnen Lagen 1 und 3 bildenden Bänder sind die

zwischen je zwei Falzen des inneren Streifens liegen- Verbindungsfalze zwischen den Rändern der Bander

den Ränder des das äußere Rohr bildenden Streifens immer an verschiedenen Stellen und dadurch hat das

zusammen mit der darunterliegenden Rippe des inne- 50 Rohr bei gleicher Flexibilität wie ein Ein-Lagen-

ren Rohres zu einem im Längsschnitt durch das Rohr eine wesentlich bessere Festigkeit und Dichtig-

Rohr knopf- oder druckknopfähnlichen Falz ausge- keit als ein Ein-Lagen-Rohr. Neben diesen Vorteilen

bildet sind. ist ein Rillenrohr nach der Erfindung besonders dann

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach- interessant, wenn die Außenseite und die Innenseite

stehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In 55 voneinander verschiedenen Einflüssen unterworfen

den Zeichnungen zeigt sind. Es kann die innere Lage aus einem anderen

F i g. 1 eine Teilansicht eines gewickelten Rohres, Material bestehen als die äußere Lage und jede Lage

F i g. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch das ist den darauf einwirkenden Einflüssen optimal ange-

Rohr. paßt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Aus vorgerilltem Bandmaterial schraubenförmig gewickeltes flexibles Doppelrohr aus Blech- oder Kunststoffstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des ein inneres Rohr bildenden Streifens (1) miteinander mittels eines Umlegfalzes (2) fest und dicht verbunden sind und die räumlich zwischen je zwei Falzen (2) des inneren Streifens (1) liegenden Ränder (4) des das äußere Rohr bildenden Streifens (3) zusammen mit der darunterliegenden Rippe des inneren Rohres (1) zu einem im Längsschnitt durch das Rohr kopf- oder druckknopfähnlichen Falz (5) ausgebildet sind.