DE2045027B2

DE2045027B2 - Eispickel

Info

Publication number: DE2045027B2
Application number: DE19702045027
Authority: DE
Inventors: Franz Kufstein Tirol Kneissl (Österreich)
Original assignee: Franz Kneissl, Skifabrik, Kufstein, Tirol (Österreich)
Priority date: 1969-09-19
Filing date: 1970-09-11
Publication date: 1976-01-29
Also published as: FR2062253A5; CH520549A; AT318834B; US3712659A; DE2045027A1

Description

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Die Erfindung betrifft einen Eispickel, bestehend aus einem Pickeleisen, einem Pickelsporn sowie einem Sporn und Eisen verbindenden geraden Stiel, der vom Hickeleisen quer absteht, einen ovalen Querschnitt aufweist und aus einem leichten Kern sowie einem auf diesen aufgebrachten Kunststoffmantel besteht, der unlösbar mit dem Kern verbunden ist.

Ein bekannter Eispickel dieser Art (GB-PS 9 74 599) hat gegenüber anderen Konstruktionen den Vorteil, daß der ovale Stielquerschnitt gut in der Hand liegt, wenn man den Pickel zum Aushacken von Tritten im Eis verwendet, wobei der Kunststoffmantel sich warm angreift und den Stielkern gegen den Angriff der Feuchtigkeit schützt.

Ein Eispickel dient jedoch heutzutage dem Bergsteiger in der Eisregion nicht mehr nur zum Aushacken von Trittstufen, wobei das Eisen als Werkzeug und der Stiel als Griff dient, sondern häufig wird der Eispickel bei der bergsteigerischen Bezwingung von Gletschern mit Sporn und Stiel weit in das Gletschereis eingestoßen, um so als Anker und Halt für Seil, Füße oder Hände des Bergsteigers zu dienen. Dabei ist das Eisen Handgriff und der Stiel Werkzeug. Für diese Verwendungsart tignet sich der bekannte Eispickel, dessen metallischer Pickelstiel zylindrisch und dessen Kunststoffmantel wegen der hohen Festigkeit des Metalles ohne nennenswerte Festigkeit vorgesehen ist, nur wenig, weil der zylindrische Stiel, der im Umriß dünner als der Sporn ist, einerseits durch bloßes Einrammen in den Hartschnee keinen verläßlichen Halt fände und sich andererseits wegen des vorstehenden Spornumrisses Bur schwer aus dem Hartschnee bzw. Eis herausziehen Keße. Zudem würde der schwache Kunststoffmantel durch den lockeren Sitz im Eis bald abgenützt und lerstört werden.

Die besten Ergebnisse bei dieser modernen Pickelverwendung als Eisanker werden mit verjüngten Ovalstielen erzielt, indem die vom Eisen ausgehende Stielverjüngung einen festen Sitz des Pickels in einer natürlichen oder künstlichen öffnung des Gletschereises gewährleistet, der jedoch dank des unrundem Ovalquerschnitts durch einfache Drehbewegung des Pickeleisens leicht wieder gelöst werden kann.

Obwohl diese häufig vorkommende Verwendungsart den Pickelstiel am meisten beansprucht, besteht dieser bei den bekannten Pickeln dieser Art aus Holz, um als volumengrößter Bestandteil nicht allzusehr ins Gewicht zu fallen. Holzstiele werden vom Eiswasser schnell ausgelaugt und verlieren dann bald ihre glatte Oberfläche. Die konische Verjüngung wird durch zahlreiche Stufen unterbrochen, die das Festrammen im Eis erschweren. Die unrunde Querschnittsform geht durch Abrundung allmählich verloren und es wird schwierig, den Pickelsitz im Eis durch Drehen an,- Eisen zu lockern. Dazu kommt, daß sich das ausgelaugte poröse Holz mit Eiswasser vollsaugt und im Eis festfriert. Nicht zuletzt nimmt die Festigkeit des Holzstieles dauernd ab. Versuche mit Metallstielen haben nur gezeigt, daß wegen der guten Wärmeleitung des Metalles die Festfriergefahr von Anfang an besteh!.

Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile der bekannten Pickelstiele zu überwinden und einen Eispickel zu schaffen, der auch der extremen Verwendungsart als Eisanker vollkommen gerecht wird Die Erfindung geht von einem Eispickel der eingangs beschriebenen Art aus, der hinsichtlich Stielquerschniu und -isolierung die besten Voraussetzungen aufweist. und besteht darin, daß der Stiel sich, wie an sich bekannt. zum Sporn hin konisch verjüngt und daß in den vorzugsweise aus Epoxydharz bestehenden Kunststoffmantel verfestigende Fasern und/oder Gewebe in zufälliger oder in bestimmter Richtung und Lage eingearbeitet sind.

Diese Stielverjüngung ist, wie erwähnt, bisher nur bei ungeschützten Holzsiielen, insbesondere auch von Erdkrampen bekannt, während die Faserverstärkung des Kunststoffmantels bisher nur bei Werkzeugstielen bekannt ist, die immer nur als Handgriff und nie als Werkzeug eingesetzt werden, wie ein Pickelstiel. So dient z.B. die bekannte Faserverstärkung des Kunststoffmantels eines Hammerstieles nicht zur Verstärkung der Stieloberfläche, sondern nur zur Steigerung der Bruchfestigkeit des Hammerstieles, damit dieser aus billigerem Holz bestehen kann (US-PS 31 15 912).

Man hat sich bisher gescheut, die bei Hammerstielen bekannte Kunststoffummantelung bei Pickelstielen anzuwenden, weil man aufgrund der von Skiern bekannten geringen Reibungskoeffizienten vieler Kunststoffe gegenüber Eis und Hartschnee befürchtete. der gewünschte Reibungsschluß im Eis werde nicht Zustandekommen. Die Erfindung hat aber gezeigt, daß bestimmte Kunststoffe mit verhältnismäßig hohem statischen Reibungskoeffizienten wie z. B. Epoxydharz im Zusammenwirken mit dem verhältnismäßig kleinen Verjüngungwinkel üblicher Pickelstiele einen durchaus festen Halt im Eis ergeben.

Durch die erfindungsgemäße Kombination ist es erstmals möglich, den Pickel ohne Festfriergefahr durch bloßes Einrammen des Stieles im Hartschnee oder Weicheis des Hochgebirges über die gesamte Stiellänge fest zu verankern, diesen Anker ohne Abnützungsgefahr hoch zu belasten und nach Verwendung durch kurzes Drehen am Pickeleisen zu lockern, worauf er mühelos aus dem Eis gezogen werden kann. Der faserverstärkte Kunststoffmantel des Stieles hält dabei auch höchster Beanspruchung stand und kann seine isolierende, haftgebende und lösende Funktion einschließlich einer wesentlichen Verfestigung des Pickelstieles auf Dauer erfüllen.

Kunststoffe besitzen im allgemeinen eine hohe Wasserdichtigkeit und eine geringe Wärmeleitfähigkeit, Epoxydharz außerdem eine hervorragende Griffigkeit und einen verhältnismäßig hohen statischen Reibungskoeffizienten gegenüber Eis oder Hartschnee, der den Festsitz verbessert. Die in den Kunststoffmantel eingearbeiteten Fasern oder Gewebe sorgen wieder für

«ine derart hohe Oberflächenfestigkeit, daß die unrunde konische Stielform auch im härtesten Einsatz der nodernen Eistechnik auf Dauer gesichert ist. Der geschützte, isolierte und entlastete Kern kann besonders leicht, z. B. als hohles Rohr oder porös ausgeführt sein und aus Holz, Kunststoff oder Metall bestehen. Der Mantel kann ein- oder mehrfarbig oder auch in Leuchtfarbe ansichtig sein. Eingefärbt3 StieL schützen vor unliebsamen Verwechslungen, sind bei Verlust oder auch a!j Markierung leichter zu erkennen und können

für militärische Zwecke in Tarnfarbe gehalten w erden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiei des erfindungsgemäßen Eispickels dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen Eispickel in Gesamtansicht und

F i jj. 2 einen vergrößerten Querschnitt des Stieles.

Wie aus dem Querschnitt der F i g. 2 ersichtlich ist, besteht der Stiel aus einem inneren Kern 3 und aus einem äußeren Epoxydharz-Mantel b. Der Kern a besit/.ί einen ovalen Querschnitt und ist \om Pickeleisen an bis zum Pickelsporn hin verjüngt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Eispickel, bestehend aus einem Pickeleisen, einem Picke!s"~rr. ^owie einem S"orn und Eisen verbindenden geraden Stiel, der vom Pickeleisen quer absteht, einen ovalen Querschnitt aufweist und aus einem leichten Kern sowie einem auf diesen aufgebrachten Kunststoffmantel besteht, der unlösbar mit dem Kern verbunden ist, dadurch ig gekennzeichnet, daß der Stiel sich, wie an sich bekannt, zum Sporn hin konisch verjüngt (Fig. 1) und daß in den vorzugsweise aus Epoxydharz bestehenden Kunststoffmantel verfestigte Fasern und/oder Gewebe in zufälliger oder in bestimmter Richtung und Lage eingearbeitet sind.