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Die Erfindung betrifft ein intraorales
Therapiegerät,
vorzugsweise ein Schnarch-Therapiegerät, mit einer
Oberkieferschiene und einer Unterkieferschiene, wobei die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene über
wenigstens einen Stab miteinander verbunden sind und wobei der Stab
mit seinem einen Ende an der Oberkieferschiene und mit seinem anderen
Ende an der Unterkieferschiene gelenkig gelagert ist, so daß die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene relativ zueinander verschwenkbar sind.
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Schnarchen ist ein weit verbreitetes
Problem. Etwa 40 % der Bevölkerung
der Industriestaaten schnarcht. Bei älteren Menschen ist dieser
Prozentsatz sogar noch größer, da
die muskuläre
Straffung der pharyngealen Atemwege, also der Gewebeteile des Rachenraums,
mit fortschreitendem Alter abnimmt. Im Schlaf entspannen sich die
pharyngealen Gewebeteile und verengen den freien Querschnitt, der
für den
Luftaustausch beim Ein- und Ausatmen zur Verfügung steht. In Folge dessen
erhöht sich
die Strömungsgeschwindigkeit
der Atemluft und die entspannten Gewebeteile der pharyngealen Atemwege
werden zu flatternden Bewegungen angeregt. Die mit diesen flatternden
Bewegungen einhergehende Geräuschbildung
wird als Schnarchen bezeichnet.
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Die Verengung der pharyngealen Atemwege während des
Schlafens kann so ausgeprägt
sein, daß es
zum Verschluß des
Atemwege und damit zu einem Atemstillstand kommt. Bei der sogenannten Schlafapnoe
handelt es sich um eine ernstzunehmende Krankheit, da der Atemstillstand
durchaus mehrere Sekunden andauern kann. Anschließend setzt
die Atmung wieder explosionsartig und in der Regel geräuschvoll
ein. Schlafapnoe führt
in der Regel zu Tagesmüdigkeit
und ernsten Gefäßkrankheiten.
Auch normales Schnarchen ohne Atemstillstand kann Tagesmüdigkeit
und Unkonzentriertheit hervorrufen.
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Die Folgen des Schnarcher betreffen
nicht nur die Schnarcher selbst, sondern oft auch deren Partner,
bei denen häufig
vergleichbare Symptome festgestellt werden. Damit ist der Anteil
der Bevölkerung,
der von den Folgen des Schnarchens betroffen ist, noch weitaus größer als
der ohnehin schon hohe Anteil der Schnarcher.
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Zur Verhinderung des Schnarchens
sind eine ganze Reihe von Therapiegeräten bekannt geworden. Neben
extraoral angewendeten Vorrichtungen, welche vom Schnarcher als
sehr lästig
empfunden werden, sind weiterhin intraorale Therapiegeräte bekannt,
die in der Regel eine Verengung des pharyngealen Anteils der Atemwege
während
des Schlafs verhindern sollen.
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Bekannte, intraorale Schnarch-Therapiegeräte enthalten
beispielsweise Bügel
und plattenförmige
Mittel zum Niederhalten der Zunge oder eingelagerte Magnete, welche
durch gegenseitige Abstoßung
die Kiefer in einem vorbestimmten Abstand halten sollen. Bei anderen
Therapiegeräten
wird die Zunge angesaugt, um während
des Schlafs ein Zurückrutschen
der Zunge in den Rachenraum zu verhindern. Das Funktionsprinzip
wieder anderer Therapiegeräte
beruht darauf den Schnarcher zur Nasenatmung zu zwingen. Dadurch
wird die Intensität
des Schnarchens verringert.
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Die beschriebenen Schnarch-Therapiegeräte bieten
allesamt nur einen geringen Tragekomfort und werden vom Schnarcher
häufig
als so störend empfundene,
daß es
zur Nichtbenutzung dieser Geräte
kommen kann.
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Aus der Praxis ist weiterhin ein Schnarch-Therapiegerät der eingangs
genannten Art bekannt, das im Vergleich zu den übrigen, bekannten Vorrichtungen
einen verbesserten Tragekomfort bietet. Dieses Schnarch-Therapiegerät weist
je eine Schiene für
den Ober- und Unterkiefer auf, die durch zwei Führungsstäbe verbunden sind. Die beiden
Stäbe sind
dabei mit ihren Enden jeweils so an den Außenseiten einer Ober- und einer
Unterkieferschiene gelenkig angeordnet, daß Ober- und Unterkieferschiene
gegeneinander verschwenkbar sind und daß der Unterkiefer des Trägers nach
vorne bewegt wird, wenn er beim Einschlafen nach unten absinkt.
Diese anteriore Verschiebung des Unterkiefers bewirkt eine Öffnung der
pharyngealen Atemwege.
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Nachteilig bei dem bekannten Schnarch-Therapiegerät ist, daß der Träger die
seitlich angeordneten Stäbe
als störend
empfindet. So kann es an den Weingeninnenseiten im Bereich der Stäbe, insbesondere
im Bereich der Anlenkpunkte der Stäbe, zu unangenehmen Druckstellen
kommen. Durch eine vermehrte Bewegung des Unterkiefers während des
Tragens des Schnarch-Therapiegerätes
kann es zudem zu Reizungen, im schlimmsten Fall zu Entzündungen
des Gewebes an der Innenseite der Wangen kommen. Darüber hinaus
kommt es zu einer steten Berührung
zwischen Wangen und Stäben,
wenn das Gerät
getragen wird. Aus diesem Grunde hat der Schnarcher stets das unangenehme Gefühl, als
ob er einen Fremdkörper
im Mund tragen würde.
Wegen dieser Nachteile kann es, wie bei anderen Vorrichtungen auch,
zur Nichtbenutzung dieses Schnarch-Therapiegeräts kommen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, ein intraorales Therapiegerät der eingangs genannten Art
zur Verfügung
zu stellen, das einen höheren
Tragekomfort bietet und eine bessere Akzeptanz seitens der Benutzer
erfährt.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe
ist bei dem intraoralen Therapiegerät der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der
Stab interokklusal angeordnet ist und einerseits an einem seitlichen,
oberen Aufbiß der
Oberkieferschiene und andererseits an dem dem oberen Aufbiß gegenüberliegenden,
unteren seitlichen Aufbiß der
Unterkieferschiene gelenkig gelagert ist. Obwhl es in diesem Zusammenhang
grundsätzlich
möglich
ist, lediglich einen Stab als Verbindung zwischen der Oberkieferschiene
und der Unterkieferschiene vorzusehen, bietet es sich zur besseren
Führung
an, die beiden Schienen über
zwei Führungsstäbe zu verbinden, die,
bezogen auf die Gebißmitte
im Bereich der Schneidezähne,
etwa auf gegenüberliegenden
Seiten an den Schienen interokklusal angelenkt sind.
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Durch die Erfindung ergeben sich
eine Reihe von Vorteilen. Durch die interokklusale Anordnung und
Lagerung des Stabes weist das erfindungsgemäße Therapiegerät keine
von der Oberkieferschiene und der Unterkieferschiene seitlich abstehenden, kantigen
und/oder beweglichen Bauteile auf, die beim Tragen des Schnarch-Therapiegerätes, also
im Gebrauchszustand, in direkten und dauerhaften Kontakt mit den
Wangen kommen. Probleme wie beim Stand der Technik, insbesondere
Reizungen des Gewebes an der Innenseite der Wangen., können nicht auftreten.
Da die beim Stand der Technik als störend empfundenen Stäbe durch
die interokklusale Anordnung im Bereich der Aufbißflächen quasi
verschwinden, erhöht
sich der Tragekomfort des erfindungsgemäßen Therapiegerätes. Gleichzeitig
wird die Akzeptanz beim Benutzer und damit die Tragehäufigkeit verbessert.
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Erschlafft beim Einschlafen die Unterkiefermuskulatur,
sinkt der Unterkiefer nach unten. Im Gebrauchszustand, also im in
den Mund eingesetzten Zustand, bewirkt das Schnarch-Therapiegerät mit dem
Absinken des Unterkiefers eine zunehmende Verschiebung des Unterkiefers,
wobei die Verschiebung sowohl nach vorne (anterior) als auch nach
hinten (posterior) erfolgen kann. Die Verschiebung des Unterkiefers
im Gebrauchszustand wird über
die Anordnung der Anlenkpunkte des Stabes oder der Stäbe an der
Ober- und Unterkieferschiene bestimmt. Ist der Anlenkpunkt der Oberkieferschiene
im Gebrauchszustand in geringerem Abstand zu den Schneidezähnen angeordnet
als der Anlenkpunkt der Unterkieferschiene, befindet sich also der
Anlenkpunkt des Stabes an der Oberkieferschiene bezogen auf die
Gebißmitte
vor dem Anlenkpunkt des Stabes an der Unterkieferschiene, bewirkt
das Schnarch-Therapiegerät
eine Verschiebung des Unterkiefers in eine anteriore Lage. Alternativ
dazu kann auch vorgesehen sein, daß das Schnarch-Therapiegerät im Gebrauchszustand
eine Verschibung in eine posteriore Lage bewirkt, wenn der Anlenkpunkt
der Unterkieferschine in geringerem Abstand zu den Schneidezähnen als
der Anlenkpunkt der Oberkieferschiene angeordnet ist, also wenn
der Anlenkpunkt des Stabes an der Oberkieferschiene bezogen auf die
Gebißmitte
hinter dem Anlenkpunkt des Stabes an der Unterkieferschiene liegt.
Diese beiden Ausführungsformen
sind hinsichtlich ihrer Funktionalität im wesentlichen gleichwertig.
Sowohl durch eine anteriore als auch durch eine posteriore Verschiebung des
Unterkiefers wird eine Öffnung
der pharyngealen Atemwege erreicht, so daß die Atemluft ungestört, und.
ohne erschlafftes Gewebe in flatternde Bewegung zu versetzen, in
die Luftröhre
ei-und aus dieser wieder
austritt. Aufgrund der individuellen anatomischen Verhältnisse
des Benutzers kann jedoch in Einzelfällen eine der genannten Ausführungsformen bevorzugt
sein.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn
wenigstens eine Ausnehmung zur zumindest im wesentlichen vollständigen Aufnahme
des Stabes in der Oberkieferschiene und der Unterkieferschiene,
das heißt
im Bereich der seitlichen Aufbißflächen vorgesehen
ist. Die Ausnehmung sollte derart ausgebildet sein, daß der Stab
in geschlossenem Zustand des Therapiegerätes derart darin aufgenommen
ist, daß die
Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene im Bereich der einander
zugewandten Aufbisse zumindest teilweise aufeinander aufliegen,
und zwar derart, daß jegliche
Störung
der Okklusion durch den Stab ausgeschlossen ist. Im Ergebnis ergibt
sich damit eine Einbettung des Stabes in den seitlichen, einander
zugewandten Aufbissen der Schienen. Im geschlossenen Gebrauchszustand
des erfindungsgemäßen Schnarch-Therapiegerätes ist
damit jede Beeinträchtigung
und Einschränkung
der Zunge und der Wangenmuskulatur ausgeschlossen.
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Um den oder die Stäbe in einfacher
Weise an den jeweiligen Schienen befestigen zu können, ist bei einer Alternative
vorgesehen, daß der
Stab zur schwenkbaren Lagerung bolzenartige Vorsprünge an seinen
Enden aufweist und daß an
der jeweiligen Schiene jeweils eine quer zur Ausnehmung verlaufende
Queröffnung
zur Aufnahme dieser bolzenartigen Vorspringe vorgesehen ist. Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Queröffnung über die
gesamte Breite des seitlichen Aufbisses verläuft, da sich dies herstellungstechnisch
durch entsprechende Bohrungen leicht realisieren läßt. Das
Einsetzen des Stabes mit seinen Vorsprüngen in die Queröffnung kann
dann derart erfolgen, daß das
Ende des Stabes mit den Vorsprüngen
zunächst
in die Ausnehmung eingeführt und
anschließend
um 90° gedreht
wird, so daß die bolzenartigen
Vorsprünge
dann in der Queröffnung und
damit quer zur Ausnehmung angeordnet sind. Damit es in diesem Zusammenhang
nicht zu einem unbeabsichtigten Lösen des Stabes kommt, ist ein Feststellelement
vorgesehen, das von außen
in die Queröffnung
eingeführt
wird und damit die Vorsprünge
in der Queröffnung
feststellt, ohne jedoch die Verschwenkbarkeit des Stabes um die
Vorsprünge
als Drehachse zu behindern. Das Feststellelement kann dabei reib-
und/oder formschlüssig
in die Queröffnung
eingesetzt werden. Es kann in die Queröffnung auch eingeklebt werden.
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Bei einer anderen Alternative kann
vorgesehen sein, daß der
Stab endseitig Befestigungsabschnitte mit jeweils einer Lageröffnung aufweist.
Die Befestigung erfolgt dann derart, daß durch die Lageröffnungen
entsprechende Bolzen hindurchgeschoben werden, die an der Oberkieferschiene
bzw. der Unterkieferschiene verschraubt werden. Für die diesbezüglichen
Muttern sind dann entsprechende Ausnehmungen seitlich an der Ober-
bzw. Unterkieferschiene vorgesehen.
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Alternativ zu der zuvor beschriebenen
Ausführungsformen
ist es grundsätzlich
auch möglich, daß der Stab
an der Ober- und/oder Unterkieferschiene kugelgelenkig gelagert
ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Therapiegerätes sieht
vor, daß der
in größerem Abstand
zu den Schneidezähnen
angeordnete Anlenkpunkt des Stabes (hinterer Anlenkpunkt) im oberen
Freiraum zwischen zwei benachbarten Zähnen, insbesondere den Prämolaren und
den Molaren angeordnet ist. Dadurch kann die zur Lagerung des Stabes
erforderliche Höre
des betreffenden Aufbisses verringert werden, wodurch eine weitere
Steigerung des Tragekomforts erzielt wird. Die Lage des Anlenkpunktes
des Stabes, der im Gebrauchszustand in geringerem Abstand zu den Schneidezähnen angeordnet
ist (vorderer Anlenkpunkt), ergibt sich dann automatisch aus der
Anordnung des hinteren Anlenkpunktes und der verwendeten Stablänge. Auch
der vordere Anlenkpunkt kann in einem oberen Freiraum zwischen zwei
benachbarten Zähnen
angeordnet sein. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
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Um eine genau vorgegebene Verstellung des
Unterkiefers in Abhängigkeit
des Öffnungswinkels
zwischen Ober- und Unterkieferschiene im Gebrauchszustand zu erzielen,
sollten die Stäbe
in Längsrichtung
weder dehnbar noch ausziehbar sein. Bevorzugt werden Stäbe aus flexiblem
Kunststoff verwendet, um eine; freie Beweglichkeit des Unterkiefers
allerdings mit Ausnahme der Längsrichtung zu
ermöglichen.
Weiter bevorzugt sind solche flexiblen Kunststoffe, die eine Teil
der Bewegungsenergie des Unterkiefers im Gebrauchszustand aufnehmen und
dadurch die durch die Bewegung des Unterkiefers auf die Anlenkpunkte
einwirkenden Kräfte
verringern. Auf diese Weise kann das Schnarch-Therapiegerät trotz
hoher mechanischer Belastung während des
Tragens vergleichsweise einfach und kleinbauend ausgeführt werden,
ohne daß die
Lager für
den Stab während
der Benutzung Schaden nehmen.
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Statt der zuvor beschriebenen Ausführungsform
ist es grundsätzlich
auch möglich,
den Stab in anderer Weise auszubilden, um in einfacher Weise eine
stufenlose Längenverstellung
zu ermöglichen, wie
dies weiter unten näher
beschrieben wird.
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Liegen Ober- und Unterkieferschiene
des erfindungsgemäßen Geräts im Bereich
der seitlichen Aufbisse aufeinander auf (geschlossener Zustand), befindet
sich der Stab in einem spitzen Winkel zur seitlichen Aufbißebene.
Bei konsanter Länge
des Stabes und konstantem Öffnungswinkel
zwischen Ober- und Unterkieferschiene ist die durch das erfindungsgemäße Schnarch-Therapiegerät im Gebrauchszustand
hervorgerufene Längsverschiebung des
Unterkiefers um so größer, je
kleiner der Winkel zwischen Stab und Aufbiß-ebene ist. Dadurch können die
pharyngealen Atemwege bereits durch einen geringen Öffnungswinkel
zwischen Ober- und Unterkiefer geöffnet werden.
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Das erfindungsgemäße Schnarch-Therapiegerät erlaubt
es in einfacher Weise, unterschiedliche Stablängen vorzusehen, um das Gerät an die
anatomischen Anforderungen des Träger anzupassen. Vorteilhaft
in diesem Zusammenhang ist es, daß zu dieser Anpassung an die
anatomischen Verhältnisse des
Trägers
vorgefertigte, standardisierte Stablängen verwendet werden können. Schon
mit einer sehr geringen Anzahl unterschiedlicher Stablängen können die
unterschiedlichsten anatomischen Verhältnisse berücksichtigt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin einen Stab zur Verwendung bei einem intraoralen Therapiegerät, insbesondere
einem Therapiegerät der
zuvor beschriebenen Art. Um eine individuelle Anpassung an die Kieferposition
eines Patienten in einfacher Weise vornehmen zu können, ist
dabei vorgesehen, daß der
Stab eine Spindel mit einem Bedienelement aufweist und daß der Stab
auch im mit der Oberkieferschiene und der Unterkieferschiene verbundenen
Zustand durch eine Drehung des Bedienelementes stufenlos längenverstellbar
ist. Durch diese Ausgestaltung ergibt sich ein Stab, der nicht nur
sehr einfach eine individuelle Anpassung der Kieferschienen ermöglicht,
und zwar sogar im eingesetzten Zustand des Therapiegerätes, sondern
auch eine sehr einfache und damit kostengünstige Ausgestaltung.
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Bevorzugt ist es, den Stab bzw. die
Spindel derart auszubilden, daß eine
Drehung des Bedienelementes in die eine Richtung eine beidseitige
Verlängerung
sind eine Drehung des Bedienelementes in die andere Richtung eine
beidseitige Verkürzung des
Stabes bewirkt. Durch diese Ausgestaltung wird es ermöglicht,
daß schon
bei geringen Drehbewegungen größere Verstellwege
in Längsrichtung
eingestellt werden können.
In diesem Zusammenhang weist der Stab ein erstes äußeres Stabelement
und ein zweites äußeres Stabelement
auf, die jeweils zum Zusammenwirken mit der Spindel vorgesehen sind.
Außenseitig
weisen die äußeren Stabelemente vorzugsweise
Befestigungsabschnitte zur Befestigung an der Oberkieferschiene
bzw. der Unterkieferschiene auf. Bei einer besonders einfa chen Ausgestaltung
sind die Befestigungsabschnitte als Lageröffnungen ausgebildet, wie dies
zuvor bereits beschrieben worden ist.
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Weiterhin weisen die äußeren Stabelemente vorzugsweise
jeweils eine Gewindehülse
mit Innengewinde auf, während
die Spindel selbst äußere Spindelabschnitte
mit korrespondierenden Außengewinden
aufweist. Es versteht sich natürlich,
daß es grundsätzlich auch
möglich
ist, daß die äußeren Stabelemente
Gewindebolzen aufweisen, während
die äußeren Spindelabschnitte
hülsenförmig mit
in den Gewinde ausgebildet sind.
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Von weiterem Vorteil ist es im übrigen,
daß die äußeren Stabelemente
baugleich ausgeführt
sind und der Stab insgesamt dreiteilig ausgebildet ist, also lediglich
die Spindel und die äußeren Stabelemente aufweist.
Insgesamt ergibt sich damit eine einfache und kostengünstige Ausgestaltung.
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Da sich bei Drehung des Bedienelementes die äußeren Stabelemente
relativ zur Spindel in gleicher Weise bewegen, sollte das Bedienelement
mittig an der Spindel vorgesehen sein und die Spindelabschnitte
die gleiche Länge
haben.
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Damit es nicht zu einer unbeabsichtigten Längenverstellung
des Stabes kommt, sollten die Gewinde im Bereich der Spindel selbsthemmend sein.
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Zur Verstellung ist am Bedienelement
wenigstens eine Eingriffsöffnung;
zum Ansetzen eines Werkzeugs vorgesehen. Nach Einsetzen des Werkzeugs
in die Eingriffsöffnung
wird durch Aufbringen einer Kraft die Gewinde-Selbsthemmung überwunden
und die Spindel kann gedreht werden.
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Um eine hinreichend große Eingriffsöffnung zur
Verfügung
zu stellen und damit es nicht zu unnötigen Kanten im Bereich des
Stabes kommt, ist das Bedienelement gegenüber den äußeren Spindelabschnitten verdickt
und insbesondere mit den Gewindehülsen außenseitig ausgefluchtet.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne
Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigt:
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1 eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Therapiegerätes im geschlossenen
Gebrauchszustand,
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2 eine
Seitenansicht des Therapiegerätes
aus 1 im geöffneten
Gebrauchszustand mit in eine anteriore Lage verschobenem Unterkiefer,
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3 eine
Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Therapiegerätes im geöffneten
Gebrauchszustand mit in eine posteriore Lage verschobenem Unterkiefer,
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4 eine
schematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Therapiegerät,
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5 eine
perspektivische Ansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Gerätes bei
der Verbindung des Stabes mit einer der Schienen,
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6 eine
Draufsicht auf eine Schiene des erfindungsgemäßen Therapiegerätes mit
in der Schiene gelagertem und fixiertem Stab,
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7 eine
Querschnittsansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Darstellung der Anlenkung des die Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene
verbindenden Stabes, und
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8 eine
teilweise geschnittene Ansicht eines Stabes zur Verwendung bei einem
erfindungsgemäßen Therapiegerät.
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In den 1 und 2 ist jeweils ein intraorales Therapiegerät 1 dargestellt,
bei dem es sich um ein Schnarch-Therapiegerät handelt. Das Therapiegerät 1 weist
eine Unterkieferschiene 2 und eine Unterkieferschiene 3 auf.
Die beiden Schienen 2, 3 sind vorliegend über zwei
(Führungs-)Stäbe 4 miteinander verbunden.
Beide Stäbe 4 sind
identisch ausgebildet und haben insbesondere die gleiche Länge. Obwohl vorliegend
zwei Stäbe 4 vorgesehen
sind, darf darauf hingewiesen werden, daß es grundsätzlich auch möglich ist,
die beiden Schienen 2, 3 lediglich über einen
einzigen Stab miteinander zu verbinden. Jeder der Stäbe 4 ist
mit seinem einen Ende an der Oberkieferschiene 2 und mit
seinem anderen Ende an der Unterkieferschiene 3 gelenkig
gelagert, so daß die Oberkieferschiene 2 und
die Unterkieferschiene 3 relativ zueinander verschwenkbar
sind, wie dies in 2 dargestellt
ist. Zur Verdeutlichung der Funktion des Therapiegerätes 1 ist
dieses in den 1 bis 3 im Gebrauchszustand, das
heißt
im in den Mund eingesetzten Zustand, dargestellt. Im übrigen versteht es
sich, daß die
Oberkieferschiene 2 und die Unterkieferschiene 3 an
das Gebiß,
das heißt
an die Zähne des
Benutzers angepaßt
sind.
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Vorgesehen ist nun, daß jeder
der Stäbe 4 interokklusal,
also weder vestibulär
noch palatinal und lingual angeordnet ist. Jeder der Stäbe 4 ist
jeweils einerseits an einem der seitlichen oberen Aufbisse 5 der
Oberkieferschiene 2 und andererseits an einem der den jeweiligen
oberen Aufbissen 5 gegenüberliegenden, unteren seitlichen
Aufbisse 6 der Unterkieferschiene 3 gelenkig gelagert.
Damit befinden sich die Lagerungsstellen der Stäbe 4 auf den einander zugewandten
Flächen
der Aufbisse 5, 6. Im übrigen sind die beiden Stäbe 4 etwa
symmetrisch zur Gebißmitte
M an den jeweiligen Aufbissen 5, 6 an beiden Seiten
der Schienen 2, 3 gelagert, wie sich dies aus 4 ergibt.
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Bei der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
sind die Stäbe 4 derart
an der Oberkieferschiene 2 und der Unterkieferschiene 3 angelenkt, daß der Unterkiefer 7 im
Gebrauchszustand bei in den Mund eingesetztem Therapiegerät 1 mit
dem Öffnen
des Mundes nach vorne bewegt wird, wie dies durch den Pfeil A in 2 dargestellt ist. Zur Realisierung
der Bewegung in Pfeilrichtung; A ist es bei der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform so, daß der Anlenkpunkt 8 des
Stabes 4 an der Oberkieferschiene 2 bezogen auf
die Gebißmitte
M vor dem Anlenkpunkt 9 des Stabes 4 an der Unterkieferschiene 3 liegt.
Der obere Anlenkpunkt 8 liegt damit vor dem unteren Anlenkpunkt 9.
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Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform ist es hingegen
so, daß der
Stab 4 derart an der Oberkieferschiene 2 und der
Unterkieferschiene 3 angelenkt ist, daß im geöffneten Gebrauchszustand der
Unterkiefer 7 nach hinten bewegt wird, wie dies durch den
Bewegungspfeil P dargestellt ist. Der Anlenkpunkt 8 des
Stabes 4 an der Oberkieferschiene 2 befindet sich
dabei – bezogen
auf die Gebißmitte
M – hinter
dem Anlenkpunkt 9 des Stabes 4 an der Unterkieferschiene 3.
Unabhängig
davon, ob der Unterkiefer 7 in eine anteriore Lage (2) oder eine posteriore
Lage (3) bewegt wird,
ist die Verbindung der beiden Schienen 2,
3 über die
Stäbe 4 so,
daß im Gebrauchszustand
eine Öffnung
des Mundes gleichzeitig eine Öffnung
der pharyngealen Atemwege bewegt.
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Um jegliche Störung der Okklusion auszuschließen und
gleichzeitig Druckstellen und Einschränkungen der Zungen- und Wangenmuskulatur zu
vermeiden, ist in der Oberkieferschiene 2 und der Oberkieferschiene 3 jeweils
eine Ausnehmung 10 zur Aufnahme der jeweiligen Stäbe 4 vorgesehen.
Die Ausnehmungen 10 sind dabei jeweils im Bereich der Aufbisse 5, 6,
also letztlich auf den oberen Aufbißflächen angeordnet. Die Ausbildung
und Tiefe der Ausnehmungen 10 ist dabei an den jeweiligen
Stab 4 angepaßt.
Im geschlossenen Zustand des Therapiegerätes 1, wie er beispielsweise
in 1 dargestellt ist, liegen
die Oberkieferschiene 2 und die Unterkieferschiene 3 im
Bereich der einander zugewandten Flächen der Ausbisse 5, 6 aufeinander
auf, wobei die Stäbe 4 hiervon
völlig
unbeeinflußt
sind, da sie vollständig
in die Ausnehmungen 10 eingebettet bzw. darin aufgenommen
sind.
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Jeder der Stäbe 4 weist endseitig
zur schwenkbaren Lagerung bolzenartige Vorsprünge 11 auf, wobei
die beiden Schienen 2, 3 jeweils eine quer zur
Ausnehmung 10 verlaufende Queröffnung 12 zur Aufnahme
der bolzenartigen. Vorsprünge 11 aufweist.
Die Queröffnung 12 verläuft dabei über die
gesamte Breite des jeweiligen Aufbisses 5, 6 bzw.
quer durch die jeweilige Schiene 2, 3 hindurch.
Dies läßt sich
durch entsprechende Bohrungen ohne weiteres realiesieren. Die Fixierung
des jeweiligen Stabes 4 erfolgt derart, daß der Stab 4 mit
einen Vorsprüngen 11 in
die Ausnehmung 10 eingeführt und dann um 90° gedreht
wird, so daß die
Vorsprünge 11 in
der Queröffnung 12 quer
zur Ausnehmung 10 angeordnet sind, wie sich dies aus einem
Vergleich der 5 und 6 ergibt. Dabei versteht
es sich, daß die
Queröffnung 12 zunächst als
Langloch ausgebildet ist, also eine relativ große Erstreckung hat, um eine
Drehbewegung des Stabes 4 mit den Vorsprüngen 11 zu ermöglichen.
Um ein unbeabsichtigtes Herausdrehen des Stabes 4 aus der
Queröffnung 12 zu
vermeiden, sind die Vorsprünge 11 mit
einem Feststellelement 13 in der Queröffnung 12 unverlierbar
festgestellt. Das Feststellelement 13 wird dazu von außen in die
Queröffnung 12 eingeschoben
und darin reib- und/oder formschlüssig befestigt. Das Feststellelement 13 hat dabei
solche Abmaße,
daß von
der ursprünglichen Queröffnung 12 lediglich
ein solcher Teil verbleibt, daß eine
Schwenkbewegung des Stabes 4 noch möglich ist, während ein
Herausdrehen des Stabes aus der Queröffnung 12 ausgeschlossen
ist.
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Alternativ zu der zuvor beschriebenen
Ausführungsform
ist es grundsätzlich
auch möglich,
daß der
Stab an der jeweiligen Schiene kugelgelenkig gelagert ist. Bei einer
alternativen Ausführungsform kann
der Stab endseitig jeweils mit einer Öse versehen sein, durch die
ein entsprechender (Schraub-)Bolzen hindurchgeführt ist.
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Wie sich im übrigen insbesondere aus den 1 bis 3 ergibt, ist der hintere Anlenkpunkt
des Stabes 4 in einem oberen Freiraum zwischen zwei benachbarten
Zähnen
angeordnet. Auf diese Weise können
die seitlichen Ausbisse 5, 6 relativ schmal bzw.
mit einer geringen Höhe
ausgeführt
werden, was den Tragekomfort des Therapiegerätes 1 erhöht.
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Die jeweiligen Stäbe 4 sind im übrigen flexibel
und in Längsrichtung
nicht dehnbar oder ausziehbar. Grundsätzlich können sie aus jeglichem Material bestehen.
Bevorzugt ist allerdings Kunststoff, wobei der Stab 4 eine
solche Ausbildung haben sollte, daß seitliche Bewegungen des
Unterkiefers aufgrund der Elastizität des Stabes möglich sein
sollten. Im übrigen
ist es, wie sich dies aus 1 ergibt,
so, daß der Stab 4 im
geschlossenen Zustand einen Winkel mit der Aufbißebene E zwischen 5° und 20° aufweist.
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In 8 ist
eine Ausführungsform
eines Stabes 4 dargestellt, der aus Metall, insbesondere
aus Edelstahl besteht. Schon aufgrund seines Materials ist der Stab 4 als
solcher nicht dehnbar oder ausziehbar. Der Stab 4 weist
eine Spindel 14 mit einem Bedienelement 17 auf
und zeichnet sich dadurch aus, daß er auch im mit der Oberkieferschiene
und der Unterkieferschiene verbundenen Zustand durch eine Drehbewegung
des Bedienelementes 17 stufenlos längenverstellbar ist. Der Stab 4 ist
dabei derart ausgebildet, daß eine
Drehung des Bedienelemente 17 in die eine Richtung eine
beidseitige Verlängerung und
eine Drehung des 13 Bedienelementes 17 in die andere
Richtung eine beidseitige Verkürzung
des Stabes 4 bewirkt. Die Funktion der Spindel 14 ist
also zu beiden Seiten hin wirksam. Dabei versteht es sich, daß die diesbezüglichen
Gewinde an der Spindel 14 entsprechend auszubilden sind.
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Im übrigen weist der Stab 4 ein
erstes äußeres Stabelement 15 und
ein zweites äußeres Stabelement 16 auf,
die jeweils mit der Spindel 14 zusammenwirken. An den Stabelementen 15, 16 sind
jeweils endseitig Befestigungsabschnitte 18, 18' vorgesehen,
die Lageröffnungen 22, 22' aufweisen.
Die Befestigungsabschnitte 18, 18' haben eine geringere Breite als
die Stabelemente 15, 16, so daß sie in einem entsprechenden
Schlitz an der Oberkieferschiene 2 bzw. der Unterkieferschiene 3 eingesetzt
und mittels eines Schraubbolzens, der durch die jeweilige Lageröffnung 22, 22' hindurchgeführt wird,
fixiert werden können.
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Das erste äußere Stabelement 15 und
das zweite äußere Stabelement 16 weisen
neben dem Befestigungsabschnitten 18, 18' jeweils Gewindehülsen 19, 19' mit Innengewinde
auf, während
die Spindel 14 äußere Spindelabschnitte 20, 20' mit korrespondierenden
Außengewinden
aufweist. Die Gewinde sind dabei derart ausgebildet, daß sie selbsthemmend
sind, so daß eine
unbeabsichtigte Längenverstellung
des Stabes 4 nicht erfolgen kann.
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Wie sich aus 8 ergibt, sind die Stabelemente 15, 16 baugleich
ausgebildet, so daß der
Stab 4 mit den beiden Stabelementen 15, 16 und
der Spindel 14 insgesamt nur dreiteilig ausgeführt ist.
Wie sich im übrigen
aus 8 ergibt, ist das
Bedienelement 17 mittig an der Spindel 14 vorgesehen,
wobei die Spindelabschnitte 20, 20' die gleiche Länge haben. Am Bedienelement 17 befindet
sich vorliegend wenigstens eine Eingriffsöffnung 21 zum Ansetzen eines
Werkzeugs. Nach Einsetzen des Werkzeugs und Ausübung einer entsprechenden Kraft
wird die Hemmung der Gewinde überwunden
und es kann eine Längenverstellng
des Stabes 4 erfolgen. Das Bedienelement 17 selbst
ist gegenüber
den äußeren Spindelabschnitten 20, 20' verdickt und
ist außenseitig
mit den Gewindehülsen 19, 19' ausgefluchtet.