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Die Erfindung betrifft eine Dachbox als Gepäckträger für Kraftfahrzeuge, die eine flexibl ausgebildete Wandung hat, die ein Gepäckvolumen umschliesst.
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Eine derartige flexible Dachbox wird auch Dachtasche genannt und ist bspw. von der Firma Thule unter der Bezeichnung „Ranger“ bekannt. Eine derartige Dachtasche hat eine Versteifung des Bodens aus in der Tasche eingearbeiteten, längs der Fahrtrichtung angeordneten Leisten und im Übrigen eine weiche, textile Wandung in Art einer Reisetasche, wobei der Zugriff über seitliche Reißverschlüsse gewährleistet ist.
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Ferner sind Dachboxen mit in sich steifer Wandung, bspw. aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff, mit einer Bodenwanne und einem dazu passenden, zur Beladung aufklappbaren Deckel bekannt, wie bspw. aus
DE 90 034 43 U1 . Dabei sind auch Ausführungen mit einer integrierten Ladungssicherung durch ein im Deckel eingespanntes, flexibles Netz aus der
EP 2 468 578 A1 bekannt.
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An diesen Dachboxen mit steifer Wandung und aufklappbarem Deckel ist nachteilig, dass der Deckel im geöffneten Zustand eine große Windangriffsfläche aufweist und daher der Klapp- und Sicherungsmechanismus große Kräfte aufnehmen muss. Entsprechend technisch aufwendig und schwer ist dieser Mechanismus, wie beispielsweise eine Dachbox mit Gelenkbügel gemäß
EP 2 017 130 A1 oder
WO 2012/154 063 A2 . Ferner ist nachteilig, dass durch die Bodenwannengestaltung eine zusätzlich erhöhte Ladekante entsteht, die die Einsehbarkeit und den Beladekomfort zusätzlich beeinträchtigen. In diesen Dachboxen kann jedoch eine Ladungssicherung auf der Bodenwanne vorgesehen sein (
DE 90 034 43 U1 ).
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In der
DE 10 2007 014 788 A1 sind zwei teleskopierbare Längsträger zur Verstärkung des Dachboxbodens sowie daran montierbare Querträger mit Befestigungselementen zur Ladungssicherung vorgesehen.
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Ferner sind Dachboxen mit Hecköffnung, insbesondere für langgestreckte Ladungen, wie Skier aus der
DE 22 39 120 A bekannt. Im Gegensatz zu den Dachboxen mit klappbarem Deckel sind Dachboxen mit Hecköffnung kaum einer Ladungssicherung zugänglich. Sie sind daher meist nur durch eine genaue Abstimmung auf das zu verladende Transportgut sicher anwendbar.
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Ferner sind Dachboxen aus der
GB 3 787 11 A bekannt, die eine steife Bodenwanne mit Aufkantungen zur Aufnahme von Gepäckstücken aufweist, wobei eine darüber anbringbare Haube aus einer Plane diese Gepäckwanne witterungsbeständig abdeckt. Dabei ist ein klappbares Gestänge unterhalb der Planenhaube vorgesehen, so dass die Haube ähnlich eines „Cabrioverdecks“ aufgeklappt und geschlossen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik, eine Dachbox anzugeben, die klein zusammenlegbar ist und somit bei Nichtgebrauch ein geringes Stauvolumen benötigt, jedoch bei bestimmungsgemäßer Verwendung ein Gepäckvolumen in steifer Struktur aufspannt.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Dachbox nach Anspruch 1. Mit einer gesonderten steifen Rahmenstruktur innerhalb einer textilen oder aus Folie bestehenden, flexiblen Wandung entsteht eine in sich steife Dachbox, die mit sperrigem Transportgut beladen werden kann und dabei stets die von der steifen Rahmenstruktur vorgegebene Raumform behält.
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Wenn die Rahmenstruktur eine Querversteifung in Form von geschlossenen Ringen aufweist, werden sowohl von außen auf die Dachboxen wirkende Kräfte, wie auch innen ansetzende Kräfte, bspw. zum Befestigen von Ladungssicherungselementen sicher auf die Rahmenstruktur und somit auf das Tragfahrzeug übertragen.
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Bevorzugt sind die Ringe elliptisch oder liegend-D-förmig ausgebildet. Derartige Ringe weisen eine hohe Festigkeit auf, erlauben eine auf das Dach des Trägerfahrzeugs angepasste, möglichst windschlüpfrige Konstruktion und lassen ein weitgehend universell einsetzbares Gepäckvolumen entstehen.
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Wenn die Rahmenstruktur eine Längsversteifung aus Leisten aufweist, wird die von den Ringen als Querversteifung aufgespannte Form der Dachbox durch die Leisten in eine versteifte Raumform übertragen.
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Um die Dachbox beim Nichtgebrauch möglichst kleinräumig zusammenlegen zu können, sind die Leisten für die Längsversteifung teilbar, faltbar und/oder teleskopierbar ausgebildet. Hierzu können die Quer- und Längsversteifungen mit Verbindungsmitteln miteinander zerlegbar verbunden werden. Die Verbindungen an den Kreuzungspunkten können beispielsweise gelenkig ausgeführt sein, wobei zudem die Leisten mit Hilfe von Gelenken zusammenfaltbar ausgebildet sein können.
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Bevorzugt ist ein Spannmittel zum Spannen der Textilie oder Folie auf der Rahmenstruktur vorgesehen. Dabei kann die flexible Wandung eingezogene Schnüre, Gurte oder dergleichen zum Aufspannen über der Rahmenstruktur aufweisen. Alternativ ist ein Vergrößerungselement in der Rahmenstruktur als Spannmittel vorgesehen. Dies können bspw. unter Federspannung stehende, teleskopierbare Leistenelemente der Längsversteifung und/oder aufdehnbare Ringe der Querversteifung sein. In weiter alternativer Ausgestaltung sind aufblasbare Elemente an der Rahmenstruktur zum Spannen der flexiblen Wandung vorgesehen.
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Für den individuellen Gebrauch der Dachbox mit einer gut zu handhabenden Ladungssicherung sind aufblasbare Sicherungssäcke innerhalb des Gepäckvolumens vorgesehen. Diese aufblasbaren Sicherungssäcke können bspw. Luftschläuche sein, die sich innenseitig auf der flexibel ausgebildeten Wandung befinden und sich an dieser durch die Rahmenstruktur aufgespannten Wandung und ggf. direkt der Rahmenstruktur abstützen und somit auf das Ladegut eine entsprechende Auflast zur Rutschsicherung aufbringen.
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Bevorzugt sind aufblasbare Sicherungssäcke an der Rahmenstruktur verankert. Dabei ist es besonders bevorzugt, an den als geschlossene Ringe ausgebildeten Querversteifungen schlauchartige Sicherungssäcke auszubilden, die nach der Beladung in geeigneter Weise aufgeblasen werden und somit das Transportgut sicher innerhalb des geschlossen ausgebildeten Ringes einklemmen. Ergänzend können Spanngurte an der Rahmenstruktur vorgesehen sein, die durch Aufblasen von den Ladungssicherungselementen verkürzt und damit verspannt werden.
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Bei dieser Dachbox mit flexibel ausgebildeter, von einer Rahmenstruktur aufgespannten Wandung ist es bevorzugt, dass an dessen Heck eine verschließbare Öffnung vorgesehen ist. Dabei kann nahe der Öffnung an der aus textilem Material oder Folienmaterial gebildeten Wandung eine Klappe angeformt sein, die ein wasserdichtes Verschließen der Öffnung ermöglicht. Ergänzend oder alternativ kann es sich bei der Klappe auch um ein festes Element handeln, das an der Wandung und/oder der Rahmenstruktur zum bedarfsweisen Öffnen der Dachbox angelenkt ist. Mit einer festen Klappe kann der Diebstahlschutz erhöht werden, da diese einen höheren Widerstand gegenüber einer gewaltsamen Öffnung im Vergleich zur Textilie oder Folie bildet.
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Wenn die Rahmenstruktur aus Rohren oder Profilen aus Aluminium, Kunststoff, Faserverbundkunststoffen, wie GFK und CFK, oder Holzwerkstoffen besteht, kann eine stabile und leichte Rahmenstruktur bereitgestellt werden.
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Dadurch, dass die Wandung aus einem wasserabweisend oder wasserdicht ausgestatteten Kunstfasergewebe und/oder Folie besteht, ist der Inhalt der Dachbox vor Witterungseinflüssen während des Transports geschützt. Um eine hohe Festigkeit und einen ausreichenden Diebstahlschutz zu verwirklichen, ist die Verwendung eines Kunstfasergewebes bevorzugt, da dieses reißfest und durch zusätzliche Maßnahmen auch schnitthemmend ausgebildet sein kann.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Darin zeigt:
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1 in einer räumlichen Ansicht eine Dachbox mit flexibel ausgebildeter Wandung,
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2 eine Rahmenstruktur für die in 1 dargestellte Dachbox und
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3 ein Ladungssicherungssack innerhalb der Rahmenstruktur gemäß 2.
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In 1 ist eine Dachbox als Gepäckträger für Kraftfahrzeuge in einer räumlichen Ansicht dargestellt. In 1 ist lediglich die flexibel ausgebildete Wandung 2 zu sehen, die auf einer Rahmenstruktur 1 aufgespannt ist.
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Die Rahmenstruktur 1 ist in der räumlichen Ansicht gemäß 2 ohne die flexibel ausgebildete Wandung 2 dargestellt. Die Rahmenstruktur 1 weist Querversteifungen 21 in Form von geschlossen ausgebildeten Ringen auf. Die Ringe sind liegend-D-förmig ausgebildet. Die lange gerade Seite des Ringes 11 versteift den Boden 20 der Dachbox. Der bogenförmige Teil des Ringes 11 spannt dann das Gepäckvolumen oberhalb des Bodens 20 auf.
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Ferner weist die Rahmenstruktur 1 Längsversteifungen 12 auf, die als Leisten ausgebildet sind. Die Leisten 12 sind mit Verbindungsmitteln 13 mit den geschlossenen Ringen 11 lösbar verbunden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leisten 12 der Längsversteifung zu einem Mittelpunkt am Bug 23 der Dachbox über entsprechende Bögen zusammengeführt. Dort ist ein Verbindungsgelenk 14 für das Zusammenhalten der Leisten 12 an diesem Bugmittelpunkt vorgesehen.
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Über diese Rahmenstruktur 1 wird eine flexibel ausgebildete Wandung 2 übergezogen, so dass sich innerhalb der Rahmenstruktur 1 das gewünschte Gepäckvolumen der Dachbox aufspannt. An geeigneten Stellen in der Rahmenstruktur 1 können Spannmittel 15 vorgesehen sein, um nach dem Überziehen der flexibel ausgebildeten Wandung 2 über die Rahmenstruktur 1 die Wandung 2 durch Aufweiten der Rahmenstruktur 1 zu spannen. Alternativ kann auch durch geeignete Spannmittel in der die flexibel ausgebildete Wandung 2 bildende Textilie oder Folie diese auf die steife Rahmenstruktur 1 aufgespannt werden. In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann das Spannmittel aufblasbare Elemente aufweisen, die an der Rahmenstruktur 1 befestigt sind. Auch hiermit wird die flexibel ausgebildete Wandung 2 auf der Rahmenstruktur 1 aufgeweitet und gespannt.
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Am Heck 21 der Dachbox ist in der Rahmenstruktur 1 an der letzten ringförmigen Querversteifung 11 eine verschließbare Öffnung 22 in der flexibel ausgebildeten Wandung 2 vorgesehen. Die Öffnung 22 ist mit einer an der Wandung 2 angeformten Klappe verschließbar ausgeführt. Ferner kann die Öffnung 22 der Dachbox auch mit einem schalenförmigen festen Element verschlossen werden, um den Diebstahlschutz zu erhöhen. Alternativ ist auch eine kombinierte Ausbildung mit innenliegender fester Verschlussklappe und darüber gespannter Wandung zum wetterfesten Verschließen der Dachbox möglich.
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In 3 ist die in 2 dargestellte Rahmenstruktur 1 mit einem darin angeordneten Ladungsicherungselement 3 dargestellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Ladungssicherungselement 3 um einen an der vorletzten Querversteifung 11 befestigten, aufblasbaren Sicherungssack 31. Ein in die Dachbox vom Heck 21 durch die Öffnung 22 eingeschobenes Ladungsteil kann somit sicher innerhalb der Dachbox fixiert werden. Selbstverständlich sind in der Dachbox an mehreren Stellen, bevorzugt im Bereich der Rahmenstruktur 1 angesetzte Ladungssicherungselemente 3 bevorzugt in Form von aufblasbaren Sicherungssäcken 31 vorzusehen. Die Ladungssicherungssäcke 31 lassen sich beispielsweise von einem im mit der Dachbox beladenen Fahrzeug vorgehaltenen Kompressor oder einer Handpumpe aufpumpen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmenstruktur
- 11
- Querversteifung, geschlossener Ring
- 12
- Längsversteifung, Leiste
- 13
- Verbindungsmittel
- 14
- Verbindungsgelenk
- 15
- Spannmittel
- 2
- Wandung
- 20
- Boden
- 21
- Heck
- 22
- Öffnung
- 23
- Bug
- 3
- Ladungssicherungselement
- 31
- Sicherungssack
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9003443 U1 [0003, 0004]
- EP 2468578 A1 [0003]
- EP 2017130 A1 [0004]
- WO 2012/154063 A2 [0004]
- DE 102007014788 A1 [0005]
- DE 2239120 A [0006]
- GB 378711 A [0007]