DE2004554A1

DE2004554A1 - Vorrichtung zum Nachmessen der genauen Tiefe des lingualen Randes einer Beißplatte bei der Herstellung einer Zahnprothese für einen zahnlosen Unterkiefer, bzw. zur Oberprüfung der Paßgenauigkeit des lingualen Randes einer Unterkieferprothese

Info

Publication number: DE2004554A1
Application number: DE19702004554
Authority: DE
Inventors: Der Anmelder Ist
Original assignee: Schreinemakers, Josephus, Sittard (Niederlande)
Priority date: 1969-02-03
Filing date: 1970-02-02
Publication date: 1970-10-01
Also published as: DE2004554B2; US3693257A; GB1287723A; BE745147A; DE2004554C3; NL6901664A; SE349745B; CH498621A; JPS505506B1

Description

2004554 Andrejewslei & Honke Patentanwälte

Diplom-Physiker Dr. Walter Andrejewski

__ _n-s / Diplom-Ingenieur

Anwalt«,*·: 33 956/mm-sa ^ ^^

Essen, den 23. Juni I970 Kettwiger Straß· 36

Patentanmeldung
Josephus Schreinemakers
Wilhelrainastraat 43,
Sittard, Holland

Vorrichtung zum Nachmessen der genauen Tiefe des lingualen Randes einer Beißplatte bei der Herstellung einer Zahnprothese für einen zahnlosen Unterkiefer, bzw. zur Überprüfung der Paßgenauigkeit des lingualen Randes einer Unterkieferprothese.

Bei der Herstellung einer Zahnprothese für einen zahnlosen Unterkiefer ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten bei der Feststellung der genauen Tiefe seines lingualen Randes im vorderen Teil des Mundbodene. Im allgemeinen wird bei der als Zwischenstufe zur Herstellung einer Unterkieferprothese verwendeten Beißplatte diese Tiefe nur annähernd geschätzt. Aus diesem Grunde muß die fertige Prothese vielfach nachgearbeitet werden, um diesen lingualen Rand zu korrigieren.

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Falls der linguale Rand nicht tief genug ist, ergibt sich keine Saugwirkung für die Unterkieferprothese, da der linguale Rand nicht mit dem entsprechenden Teil der Schleimhaut in Berührung steht. In diesem Fall läßt sich allerdings die fehlende Saugwirkung verhältnismäßig leicht wieder herstellen. Wenn der linguale Rand jedoch zu tief ist, wird der Funktionsbereich der Muskeln der Zunge und des gesamten unteren Bereiches des Mundes, d.h. der Kontraktionsbereich der Zunge zwischen Null (wobei die Zunge sich etwas unter ihrer Ruhelage erstreckt) und dem Maximalwert (wobei die Zunge z.B. so weit wie möglich ausgestreckt ist) herabgesetzt. Dies ließ sich bisher jedoch weder mit der Beißplatte noch mit der Unterkieferprothese selbst überprüfen. Es läßt sich auch nicht durch herausstrecken der Zunge überprüfen, nachdem die Beißplatte oder die Unterkieferprothese herausgenommen wurde, da in diesem Fall die Zunge nicht in der gleichen Höhe über den Unterkieferkamm hinausragt wie bei mit einem Wachswall versehener eingesetzter Beißplatte oder wie dies bei eingesetzter Unterkieferprothese der Fall ist.

Angesichts dieser Schwierigkeiten hat die Erfindung sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zu sohaffen, mittels welcher sioh überprüfen läßt, ob die Tiefe dieses lingualen Randes genau bestimmt wurde und insbesondere ob sie nicht zu groß bemessen wurde.

Die Erfindung löst diese Aufgabe duroh eine Prüfplatte mit einer unteren Auflagekante und einer dazuparallelen Oberkante, welche um eine in ihrer Mittelebene rechtwinklig zu den beiden

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Kanten verlaufende Achse gekrümmt ist und deren Höhe wenigstens annähernd dem Abstand entspricht zwischen der Okklusionsfläche des Wachswalles der Beißplatte bzw. der Schneidekante der Zähne der Unterkieferprothese und dem höchsten Punkt der Innenfläche der Beißplatte bzw. der Unterkieferprothese, die den vorderen Teil des Kieferkammes des Unterkiefers in situ bedeckt, wobei diese Prüfplatte vertikal auf den vorderen Teil des Kieferkammes aufgesetzt und die Ausstreckbarkeit der Zunge gemessen und mit der Ausstreckbarkeit bei eingesetzter Beißlatte bzw. eingesetzter Unterkieferprothese verglichen werden kann.

Die Breite der Prüfplatte nimmt zweckmäßigerweise von oben nach unten ab und es kann an beiden Seiten jeweils ein abnehmbarer Handgriff vorgesehen sein, der jeweils auf einen nach oben weisenden Ansatz der Prüfplatte aufgesteckt wird. Um eine gleichmäßige Auflage der Prüfplatte ohne Beschädigung der Schleihaut zu erreichten, ist Vorzugs weise auf die untere Auflagekante der Prüfplatte eine Schwammgummischicht aufgeklebt. Da die Höhe des lingualen Randes erfahrensgemäß zwischen 5 und 15 mm schwankt, sind, da die Handgriffe austauschbar sind, erfindungsgemäß Sätze mit etwa zehn Prüfplatten und zwei Handgriffen vorgesehen, wobei die Höhe der Prüfplatten allmählich von 5 auf I5 mm ansteigt.

Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird also eine Vergleichsmessung durchgeführt, wobei die Zunge soweit ausgestreckt wird, daß sie über den vorderen Teil des Unterkieferkammes in eine Höhe hinwegreicht, welcher der Höhe der Okklusionsfläche des Wachswalles der Beißplatte oder der Schneide-

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kanten der Zähne der Unterkieferprothese entspricht, um eine genaue Angabe über die größte Ausstreokung der Zunge ohne Störung durch den llngualen Rand zu erreichen. Wenn beim Einsetzen der Prüfvorrichtung die Zunge sich genau soweit ausstrecken läßt wie bei eingesetzter Beißplatte oder Unterkieferprothese, hat man die Oewißheit, daß der linguale Rand nicht übermäßig groß bemessen wurde und der Punktionsbereich der Muskeln der Zunge und des Mundbodens nicht gemindert wird. Wenn außerdem eine ausreichende Saugwirkung erzielt wird, hat man die Oewißheit, daß der linguale Rand der Beißplatte bzw. der Unterkieferprothese die riohtige Tiefe besitzt.

Eine genauere Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Prüfvorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnung; es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 in der Seitenansicht und

Fig. 5 einen Schnitt durch Fig. 1 längs der Linie III-III in vergrößertem Maßstabe.

Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zur überprüfung der Paßgenauigkeit des lingualen Randes besteht im wesentlichen aus einer Prüfplatte 1 mit einer glatten unteren Auflagekante 2 und einer parallel hierzu verlaufenden Oberkante J Diese Prüfplatte 1 ist um eine Achse gebogen, welche recht-

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winklig zu den beiden genannten Kanten in der Mittelebene verläuft. Der Krümmungsradius dieser Prüfplatte 1 entspricht wetwa dem Krümmungsradius des vorderen Teiles des Unterkiefers des Patienten. Dabei nimmt die Breite der Prüfplatte 1 von oben nach unten hin ab. Diese Prüfplatte 1 trägt an beiden Seiten jeweils einen abnehmbaren Handgriff 4, zu welchem Zweck an jeder Seite der Prüfplatte ein nach oben weisender Ansatz mit quadratischem Querschnitt ausgebildet ist, auf welchen der zugehörige Handgriff 4 mit einem entsprechend ausgebildeten Endstück 7 aufgesetzt wird. Mit dem eigentlichen Griffstück 9 dieses Handgriffes 4 ist das Endstück 7 über ein hakenförmig nach außen und anschließend nach unten verlaufendes Zwischenstück 8 verbunden. Die Innenkante des Griff- , Stückes 9 muß annähernd parallel zur Backe des Patienten in einem Zwischenraum von 1 bis 2 cm verlaufen. Um einen einwandfreien Sitz der Handgriffe an der Prüfplatte 1 zu erreichen, ist im Endstück 7 eines jeden Handgriffes 4 eine quadratische Bohrung 6 ausgebildet, welche dem Ansatz 5 entspricht, wobei dieser Ansatz eine Vertiefung 10 besitzt, in welche eine unter dem Druck einer Feder IJ stehende Kugel 11 einrastet, wie dies Pig. 3 zeigt.

Zur Durchführung einer Prüfung wird aus einem Instrumenten-•atz, welcher eine größere Anzahl von Prüfplatten verschiedener Höhen sowie zwei auswechselbare Handgriffe umfaßt, eine geeignete Prüfplatte 1 ausgewählt, bei welcher der Abstand zwischen der unteren Auflagekante 2 und der Oberkante annähernd 1 mm kurzer ist als der Abstand zwischen dem höchsten

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Punkt der Innenfläche der Beißplatte oder der Zahnprothese, welche in situ den vorderen Teil des Unterkiefers bedeckt, und der Ocelusionsfläche des Wachswalles an der Beißplatte oder der Höhe der Schneidkanten der Vorderzähne der Unterkieferprothese. Dieser letztgenannte Abstand wird mit einer speziell ausgebildeten Schublehre gemessen. Anschließend wird eine Schicht 14 aus Schwammgummi oder ähnlich weichem Material auf die untere Auflagefläche 2 aufgeklebt. Die Dicke dieser Schwammgummischicht 14 beträgt in zusammengepreßtem Zustand annähernd 1 mm, so daß die Oesamthöhe dieser Prüfplatte 1 zusammen mit ihrer Schicht 14 praktisch dem vorgenannten Abstand entspricht, welcher an der Beißplatte bzw. der Unterkieferprothese gemessen wurde. Darauf setzt man die Prüfplatte 1 derart in den ^und des Patienten ein, daß die Schaumgummischicht 14 auf dem Unterkiefer aufliegt. Wenn die Prüfplatte mit einer Kraft von annähernd 1 bis 1,5 kg/cm auf den übrigen Unterkiefer aufgepreßt wird, welcher im allgemeinen recht unregelmäßige Form besitzt, schaltet die Schwammgummischicht 14 den Einfluß dieser Unregelmäßigkeiten aus, während andererseits jede Beschädigung der Schleimhaut an der Druckstelle wirkungsvoll verhindert wird. Über die aus dem Mund herausragenden Handgriffe 4, welche naturgemäß vorher auf die Ansätze 5 aufgesetzt werden, wird die Prüfplatte 1 in vertikaler Stellung gehalten. Dabei verläuft die Innenseite , d.h. die der Zunge zugewandte Seite, annähernd vertikal Über der Ansatzbasis des musculus genio glossus. Daraufhin wird die Zunge des Patienten soweit wie möglich ausgestreckt und die Länge der Ausstreckbarkeit gemessen. Durch Austausch der Vorrichtung gegen die Beißplatte oder die Unterkieferprothese und erneutes Ausstrek-

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ken der Zunge, so weit dies möglich ist, läßt sich genau feststellen, ob der Patient in beiden Fällen, d.h. bei eingesetzter Vorrichtung und bei eingesetzter Beißplatte bzw. Unterkieferprothese, die Zunge gleich weit herausstrecken kann. Ist dies der Fall, so hat man die Gewißheit, daß die Lingualkante der Beißplatte oder der unteren Zahnprothese den Funktionsbereich der Zungenmuskeln nicht stört. Wenn außerdem eine ausreichende Saugwirkung festgestellt wird,kann man unbedingt sicher sein, daß die Lingualkante der Beißlatte bzw. der unteren Zahnprothese die richtige Höhe hat.

Zur Durchführung der vorbeschriebenen Messungen hat sich herausgestellt, daß ein Instrumentensatz mit zehn Prüfplatten 1 ausreicht, deren Höhen, d.h. deren Abstand zwischen der unteren Auflagekante 2 und der Oberkante 5, allmählich von einem Mindestwert von etwa 5 mm bis zu einem Maximalwert von annähernd 15 mm ansteigen. Da die Handgriffe abnehmbar sind, gentigt für jeden Satz Prüfplatten ein einziger Satz Handgriffe. Die aus der Prüfplatte 1 und den Handgriffen 4 bestehende Vorrichtung läßt sich als Linguo-Spektograf bezeichnen, wobei beide Teile naturgemäß derart geformt sind, daß eine Verformung der Unterlippe des Patienten beim Einsetzen der Prüfplatte ausgeschlossen ist.

Ansprüchet

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Claims

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- 8 -Ansprüche

I./Vorrichtung zum Nachmessen der genauen Tiefe des lingualen Randes einer Beißplatte bei der Herstellung einer Zahnprothese für einen zahnlosen Unterkiefer bzw. zur überprüfung der Paßgenauigkeit des lingualen Randes einer Unterkieferprothese, gekennzeichnet durch eine Prüfplatte (1) mit einer unteren Auflagekante (2) und einer dazu parallelen Oberkante O), welche um eine in ihrer Mittelebene rechtwinklig zu den beiden Kanten (2,2) verlaufende Achse gekrümmt ist und deren Höhe wenigstens annähernd dem Abstand entspricht zwischen der Okklusionsfläche des Wachswalles der Beißplatte bzw. der Schnei· dekanten der Zähne der Unterkieferprothese und dem höchsten Punkt der Innenfläche der Beißplatte bzw. der Unterkieferprothese, die den vorderen Teil des Kieferkammes des Unterkiefers in situ bedeckt, wobei diese Prüfplatte (1) vertikal auf den vorderen Teil des Kieferkammes aufgesetzt 1st und die Ausstreckbarkeit der Zunge gemessen mit der Ausstreokbarkeit bei eingesetzter Beißplatte bzw. eingesetzter Unterkieferprothese verglichen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Prüfplatte (1) von oben nach unten abnimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfplatte (1) an beiden Seiten jeweils einen abnehmbaren Handgriff (4) trägt.

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ORIGINAL INSPECTED

Patentanwalt» Dr. W. Andrejewski, Dr. M. Honke, 43 Essen, Kettwiger Straße
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfplatte (1) an jeder Seite einen nach oben weisenden Ansatz $) aufweist und auf diese Ansätze jeweils der zugehörige Handgriff (4) mit einem eine Bohrung (6) aufweisenden Endstück (7) aufsteckbar 1st.
5· Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet« dafl die Handgriffe (4) ein mit dem durchbohrten Endstück (7) über ein hakenförmig nach außen und anschließend nach unten verlaufendes Zwischenstück (8) verbundenes Griffstück (9) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf die untere Auflagekante (2) der Prüfplatte (1) eine Schwammgummischloht (14) aufgeklebt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante der Griffstücke (9) und die Unterkante der Schwammgummischicht (14) etwa in der gleichen Ebene verlaufen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7# dadurch gekennzeichnet, daß die sich aus dem Abstand der unteren Auflagekante (2) von der Oberkante (3) ergebende Höhe der Prüfplatte (1) zwischen 5 und 15 mm beträgt.

9· Satz von Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei Handgriffen (4) und einer Anzahl Prüfplatten (1) mit von 5 - 15 mm allmählich ansteigender Höhe besteht.

PAe Dr.Andrejeweki, Dr.Honke

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