DE19921416C2 - Verfahren zur Herstellung von Glycidyl-enthaltenden Nitril-Butadien-Polymeren, insbesondere Elastomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Glycidyl-enthaltenden Nitril-Butadien-Polymeren, insbesondere ElastomerenInfo
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Abstract
Die Funktionalisierung von Elastomeren mit Epoxid-enthaltenden Gruppen wird typischerweise durchgeführt, um eine chemische Anbindung der Elastomere in Polymermischungen zu erzielen. Anwendung finden hier meist Olefinelastomere. Das neue Verfahren stellt eine Methode vor, wie Nitrilkautschuke mit hochreaktiven Glycidyl-Funktionalitäten herstellbar sind. DOLLAR A Die Herstellung der Glycidyl-enthaltenden Nitrilkautschuke erfolgt durch radikalisch initiierte Pfropfung reaktiver Monomere in Lösung oder vorzugsweise in der Schmelze. Besonderheiten des Verfahrens sind die Verwendung von Nitrilkautschuken mit hohem Acrylnitrilgehalt und die Durchführung bei niedrigen Schmelzetemperaturen. Das Verfahren erzielt hohe Ausbeuten. DOLLAR A Anwendung finden diese Elastomere beispielsweise als Veträglichkeitsmacher in Polymermischungen, meist im Zusammenhang mit polaren thermoplastischen Polymeren, wie Polyester oder Polyamiden. Die Verbesserung der Schlagzähigkeit, der Kerbschlagzähigkeit und der Weiterreißfestigkeit dieser Thermoplaste sind anvisierte Ziele. Weiterhin ist die Herstellung von thermoplastischen Elastomeren möglich.
Description
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung neuer Glycidyl
funktionalisierter Polymere auf Basis von Nitrilkautschuken.
In zahlreichen Veröffentlichungen und Patenten finden funktionalisierte Elastomere und die
Herstellung derselben Beschreibung. Epoxid-Funktionalitäten enthaltende Elastomere
spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Die gewünschte Funktionalisierung erfolgt dabei entweder durch geeignete Copolymerisation
mit Epoxid-enthaltenden Monomeren oder durch nachträgliches Aufpfropfen von Epoxid-
enthaltenden Monomeren auf bereits bestehende ethylenische Polymere, wie Ethylen-
Propylen-Copolymere (EPR), Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere (EPDM) oder Ethylen-α-
Olefin-Copolymere.
Anwendung finden diese Elastomere beispielsweise als Verträglichkeitsmacher in
Polymerlegierungen oder Polymermischungen, meist im Zusammenhang mit polaren
thermoplastischen Polymeren, wie Polyestern oder Polyamiden. Die Verbesserung der
Schlagzähigkeit, der Kerbschlagzähigkeit und der Weiterreissfestigkeit dieser Thermoplaste
sind häufig anvisierte Ziele der Entwicklungen auf diesem Gebiet.
In US 3.886.227, US 4.026.967, EP 0299064 B1, US 4.965.111, DE 17 95 624 C3 und US
5.008.342 werden unter anderem Methoden zur Funktionalisierung von EPDM als auch EPR
beschrieben.
Keine der Erfindungen beschreibt die Anwendung der Glycidyl-Funktionalisierung auf
Nitrilkautschuke. Mitverantwortlich für diese Tatsache ist die langläufige und verbreitete
Meinung, a priori polare Elastomermaterialien, wie Nitrilkautschuke, nicht nachträglich für die
erforderlichen Anwendungsfelder polarer zu machen. Nicht berücksichtigt wird dabei, der mit
der geeigneten Glycidyl-Funktionalisierung einhergehende weitere Vorteil, über die
eingebrachten Glycidyl-Funktionen chemische Kopplungen zu Polymeren mit geeigneten
funktionellen Gruppen, wie z. B. Carboxyl-, Hydroxyl- oder Aminfunktionen, einzugehen.
Die vorliegende Erfindung hingegen ist auf Nitrilkautschuke, und deren spezielle Methodik
mit Glycidyl-enthaltenden Monomeren funktionalisiert zu werden, gerichtet.
In EP 0310853 B1 wird die Herstellung von Pfropfkautschuken zur Modifizierung von
thermoplastischen Formmassen beschrieben. Dabei werden Latizes aus hydrierten
Nitrilkautschuken in Emulsionsform behandelt. Diese hydrierten Nitrilkautschuk-Latizes
enthalten 7 bis 27 Gew.-% Nitrilgruppen, die Pfropfungsreaktion wird bei Temperaturen
zwischen 30° und 90°C durchgeführt.
Die vorliegende Erfindung hingegen beschreibt Nitrilkautschuke mit hohem Gehalt an
Acrylnitril. Weiter finden die Pfropfungsreaktionen bei höheren als den vorgenannten
Temperaturen statt.
In EP 0196041 A2 wird die Pfropfung von beliebigen Dien-Kautschuken mit einem
Diengehalt von 40 bis 95 Gew.-% und 5 Gew.-% Vinylkomponente mittels eines
Monomerengemisches beschrieben. Die Beispiele zielen auf Styrol-Butadien-haltige
Kautschuke ab.
Die vorliegende Erfindung hingegen zielt auf Nitrilkautschuke mit hohem Gehalt an Acrylnitril
und nicht auf SBR-Typen.
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung neuer Glycidyl
funktionalisierter Polymere auf Basis von Acrylnitril-Butadien-Polymeren insbesondere
Elastomeren und betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung Glycidyl-funktionalisierter
Polymere durch Pfropfung, die durch thermischen Zerfall von Peroxiden, deren
Zerfallstemperatur im Bereich von 90° bis 130° liegt, gestartet und bei 110° bis 160°C in
Lösung oder in der Schmelze durchgeführt wird, wobei 50 bis 99 Gew.-% Acrylnitril-Butadien-
Copolymer, hydriertes Acrylnitril-Butadien-Copolymer oder carboxyliertes Acrylnitril-
Butadien-Copolymer und 1 bis 50 Gew.-% an Glycicyl-enthaltenden Monomer, welches
Glycidyl(meth)acrylat, Glycidylitaconat, Vinylglycidylether, Allylglycidylether, 2-
Methylallylglyciylether oder Styrol-p-glycidylether sein kann, eingesetzt werden.
Bevorzugt wird die Glycidyl-Funktionalisierung durch thermisch initiierten Zerfall von 1,1-
Bis(tert-butylperoxy)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan gestartet.
Zum Einsatz im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Komponenten, die thermisch
oder auf eine andere Weise initiert zu freinen Radikalen zerfallen und damit eine radikalisch
initiierte Pfropfungsreaktion der Glycidyl-enthaltenden monomeren Komponente auf den
Elastomer bewirken können sind, unter anderem peroxidische Verbindungen. Besonders
erwähnt werden sollen dabei Diacylperoxide, wie z. B. Di(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid,
Di(3,5,5-trimethylhexanoyl)peroxid, Didecanoylperoxid, Dilauroylperoxid, Di(4-
methylbenzoyl)peroxid, Dibenzoylperoxid als auch Peroxylcarbonate, wie z. B. Di(2-
ethylhexyl)peroxycarbonat, Dicyclohexyl-peroxydicarbonat, Di(4-tert.Butylcyclohexyl)-
peroxydicarbonat, Dimyristyl-peroxydicarbonat, dicetyl-peroxydicarbonat.
Des weiteren Perester, wie z. B. Di(2-neodecanoyl-peroxy-isopropyl)benzol, tert.-Amylperoxy
deodecanoat, tert.-Butylperoxy-neodecanoat, tert-Amylperoxy-pivalat, tert.-Butylperoxy
pivalat, tert.-Butylperoxy-2-ethyllhecanoat, tert.-Butylperoxy-3,5,5-trimethylhexanoat, tert.-
Butylperoxy-benzoat und Perketale, wie z. B. 1,1-Di(tert-butylperoxy)3,3,5-
trimethylcyclohexan, 1,1-di(tert.butylperoxy)cyclohexan, 2,2-Di(tert.butylperoxy)butan, n-
Butyl-4,4-di(tert.butylperoxy)valerat, Ethyl-3,3-di(tert.butylperoxy(butyrat, 3,3,6.6,9,9-
Hexamethyl-1,2,4,5-tetraoxa-cyclononan und Perketale, wie z. B. 1,1-
Di(tert.butylperoxy)3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Di(tert.butylperoxy)cyclohexan, 2,2-
Di(tert.butylperoxy)butan, n-Butyl-4,4-di(tert.butylpreoxy)valerat, Ethyl-3,3-
di(tert.butylperoxy)butyrat, 3,3,6,6,9,9-hexamethyl-1,2,4,5-tetraoxa-cyclononan.
Ebenso Dialkylperoxide, wie z. B. Dicumylperoxid, tert.Butylcumylperoxid, Di(tert.butylperoxy
isopropyl)benzol, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.butylperoxy)hexan, 2,5-Dimethyl-2,5-
di(tert.butylperoxy)hexin-3, Di(tert.butyl)peroxid und Ketonperoxide, wie z. B.
Methylisobutylketonperoxid, Methylethylketonperoxid, Acetylacetonperoxid,
Cyclohexanonperoxid und Hydroperoxide, wie z. B. Cumolhydroperoxid, tert.-
Amylhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid.
In den folgenden Beispielen sind die Angaben phr ("parts per hundred parts resin") auf eine
gewichtsbezogene Mengenangabe bezogen und zwar in der Art, dass der Gewichtsanteil pro
hundert Teile der Hauptkomponente (Polymer) bezogen wird.
Das Schmelzkneten erfolgt mit Hilfe von Knetapparaten, die Fachleuten bekannt sind, wie
z. B. Innenmischer vom Typ eines Brabender®, Banbury®-Mischer, Walzen- und andere
Kneter, Ein- oder Doppelschneckenextruder und verschiedene andere Extruder.
Konkret wurde in den Beispielen ein Innenmischer des Typs Brabender® Plasticorder PL
2000 mit online Drehmoment- und Temperaturmessung verwendet. Die Knetschaufeln sind
stark scherend ausgewählt.
In den Beispielen und Vergleichsbeispielen wurden folgende Acrylnitril-Butadien-
Copolymere, hydrierte Acrylnitril-Butadien-Copolymere, carboxylierte Acrylnitril-Butadien-
Terpolymere, Glycidy-enthaltenden Verbindungen und Peroxide verwendet:
In den folgenden Beispielen sind die Angaben phr ("parts per hundred parts resin") auf eine
gewichtsbezogene Mengenangabe bezogen und zwar in der Art, dass der Gewichtsanteil pro
hundert Teile der Hauptkomponente (Polymer) bezogen wird.
Das Schmelzkneten erfolgt mit Hilfe von Knetapparaten, die Fachleuten bekannt sind, wie
z. B. Innenmischer vom Typ eines Brabender®, Banbury®-Mischer, Walzen- und andere
Kneter, Ein- oder Doppelschneckenextruder und verschiedene andere Extruder.
Konkret wurde in den Beispielen ein Innenmischer des Typs Brabender® Plasticorder PL
2000 mit online Drehmoment- und Temperaturmessung verwendet. Die Knetschaufeln sind
stark scherend ausgewählt.
In den Beispielen und Vergleichsbeispielen wurden folgende Acrylnitril-Butadien-
Copolymere, hydrierte Acrylnitril-Butadien-Copolymere, carboxylierte Acrylnitril-Butadien-
Terpolymere, Glycidy-enthaltenden Verbindungen und Peroxide verwendet:
- 1. Perbunan NT 3946 (NBR-1),
Komponente (X): nicht vorhanden; Komponente (Y): Acrylnitrilgehalt: 40,0 ± 1,0;
Mooney Viskosität ML (1 + 4) 100°C: 37 ± 5
Bayer AG, Leverkusen, Deutschland. - 2. Perbunan NT 2831 (NBR-2),
Komponente (X): nicht vorhanden; Komponente (Y): Acrylnitrilgehalt, 28,6 ± 1,0;
Mooney Viskosität ML (1 + 4) 100°C: 30 ± 5
Bayer AG, Leverkusen, Deutschland.
- 1. Therban XN 540 A,
Komponente (X): nicht vorhanden; Komponente (Y): Acrylnitrilgehalt: 34,0 ± 1,0;
Mooney Viskosität ML (1 + 4) 100°C: 63 ± 7,
Restdoppelbindungsgehalt: maximal 0,9%,
Bayer AG, Leverkusen, Deutschland.
- 1. Nipol 1072
Komponente (Y): Acrylnitrilgehalt: 27,
Mooney Viskosität ML (1 + 4) 100°C: 47 ± 7,
Komponente (X): Acrylsäure; Carboxylgruppengehalt: 0,075 ephr,
Zeon GmbH, Düsseldorf, Deutschland.
- 1. Glycidylmethacrylat (GMA),
C6H10O2; FW: 142,15; bp: 189°C,
Sigma-Aldrich-Chemie GmbH. - 2. Allylglycidylether (AGE)
C6H10O2; FW: 114.14; bp: 154°C/760,
Sigma-Aldrich-Chemie GmbH.
- 1. Dicumylperoxid (DCP),
Perkadox BC,
Akzo Nobel Chemicals GmbH, Deutschland. - 2. 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.butylperoxy)hexan (Tri-101),
Trigonox 101,
Akzo Nobel Chemicals GmhH, Deutschland. - 3. 1,1-Bis(tert-butylperoxy)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan (Tri-29),
Trigonox 29 B90,
Akzo Nobel Chemicals GmhH, Deutschland.
- 1. ortho-Dichlorbenzol (o-DCB)
Sigma-Aldrich-Chemie GmbH.
Von jeder Zusammensetzung wurden eine Mehrzahl von physikalischen Eigenschaften
gemessen. Sofern nicht anders angegeben ist, wurden die Proben wie folgt untersucht:
Die Bestimmung des GMA Pfropfungsgrades wurde mittels FTIR Spektroskopie
durchgeführt. Dabei wurde das Probenmaterial unter 120°C, 80 kN Druck, 4 Minuten zu
Filmen von ca. 10 µm Dicke verpresst. Diese Filme wurden in Transmission in einem Nicolet
P 510 FTIR Spektrometer vermessen und rechnerunterstützt ausgewertet. Die Bestimmung
des GMA Pfropfungsgrades im Kautschuk erfolgte, indem definierte Mischungen aus
(H, X)NBR-g-GMA und GMA-enthaltenden Polyethylene erstellt und vermessen wurden. Die
Auswertung erfolgte dabei anhand charakteristischer Signalbanden in den Substanzen. Als
charakteristische Banden wurden die wurde die CH2-Rocking-Schwingung bei 721 cm-1 für
Ethyleneinheiten, die C-N-Streckschwingung bei ca. 2200 cm-1 ausgewählt. Charakteristisch
für das GMA wurde die C=O-Streckschwingung bei ~1720 cm-1 definiert. Aus den integralen
Absorptionen der charakteristischen Signale wurde der Quotient gebildet. Dieser konnte
mittels vorher erstellter Eichmessungen von Materialien definierter, bekannter
Zusammensetzung, quantitativ zugeordnet und damit der GMA-Pfropfungsgrad im Material
bestimmt werden. Alle Bestimmungen wurden mittels quantitativer Elementaranalyse auf
einem Perkin Eimer Elementary Analyser EA 240 verifiziert.
Zur Unterscheidung zwischen gepfropftem und homopolymerisiertem GMA wurden die
Proben vor dem Verpressen zu FTIR-Filmen einer Reinigungsmethode unterzogen, die
homopolymerisiertes als auch monomeres GMA von der Probe abzutrennen vermag.
Die Bestimmung des Vernetzungsgrades der Proben wurde analog dem Standard ASTM
D-3616 in siedendem p-Xylol durchgeführt. Dabei wurde nach Anwendung der Methode
unlösliche Massenanteil des Materials mit der Masse des Ausgangsmaterials verglichen und
der Gelgehalt der Probe ermittelt.
Der (H, X)NBR Polymer wurde bei 110°C und 20 Umdrehungen pro Minute (rpm) im
Innenmischer knetend aufgeschmolzen. Eine vorher angefertigte Mischung aus Peroxid und
Glycidyl-enthaltendem Monomer wurde portionsweise zudosiert und für kurze Zeit in der
Schmelze homogen dispergiert. Die Pfropfungsreaktion des Glycidyl-enthaltenden Monomer
wurde durch eine Drehzahlerhöhung und die damit einhergehende zusätzliche
Wärmeentwicklung durch Scherbelastung der Probe initiiert, indem das zugesetzte Peroxid
oberhalb einer gewissen Temperatur in freie Radikale zerfällt. Der Verlauf der
Pfropfungsreaktion wurde anhand der Online-Drehmoment messend verfolgt. Die
Reaktionen wurden nach erreichen eines stabilen Drehmomentniveaus und einigen weiteren
Augenblicken kneten abgebrochen. Das Material wurde aus der Knetkammer entfernt und
auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Der Gelgehalt wurde wie oben beschrieben
ermittelt. Zur Ermittlung des GMA-Pfropfungsgrades wurden die Proben entsprechen der
oben beschriebenen Methode aufgereinigt und analysiert.
Elastomer wurde bei 140°C und 20 Umdrehungen pro Minute (rpm) im Innenmischer
knetend aufgeschmolzen. Das Glycidyl-enthaltende Monomer wird in die Schmelze
portionsweise zudosiert und kurz homogenisiert. Die Pfropfungsreaktion des Glycidyl
enthaltenden Monomer wurde durch eine Erhöhung der Knetkammertemperatur,
hervorgerufen durch elektrische Widerstandsheizelemente in den Kammerwänden und durch
eine Drehzahlerhöhung und die damit einhergehende zusätzliche Wärmeentwicklung durch
Scherbelastung der Probe initiiert. Zur Ermittlung des GMA-Pfropfungsgrades wurden die
Proben entsprechen der oben beschriebenen Methode aufgereinigt und analysiert.
Die Reaktionen wurden in einem Dreihalskolben mit KPG-Rührer unter ständigem Entgasen
der Lösung mit Stickstoff durchgeführt. Säuberlich zerkleinerte Stücke des Elastomers
wurden in o-Dichlorbenzol bei 140°C unter Rühren gelöst. Nachdem alles zugegebene
Polymer sich gelöst hatte, wurde das GMA zugegeben. Zu dieser Lösung wurde der im
selben Lösungsmittel gelöste Initiator zugegeben. Daraufhin wurde die Temperatur unter
ständigem Rühren der Lösung durch externes Heizen auf ca. 160°C erhöht und die
Pfropfungsreaktion initiiert. Nach Beendigung der Reaktion wurde die Lösung unter
ständigem Rühren auf kaltes Aceton gegeben und das Polymer ausgefällt. Das Polymer
wurde weiter in einer Soxhlett-Apparatur mit Aceton für ca. 8 Stunden extrahiert und
anschließend im Vakuum-Trockenschrank bei 60°C über Nacht getrocknet.
Die Zusammensetzungen der Mischungen, die ermittelten GMA-Pfropfungsgrade und
Gelgehalte sind in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt.
Erwähnenswert im Sinne der Erfindung ist, dass die Pfropfung vorzugsweise in der
Schmelze durchzuführen ist. Dabei sind maximal niedrige Temperaturen, bei denen noch
peroxidisch initiiert werden kann zu bevorzugen. Dadurch werden Verdampfungsverluste des
Glycidyl-enthaltenden Monomeren reduziert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung Glycidyl-funktionalisierter Polymere durch Pfropfung, die
durch thermischen Zerfall von Peroxiden, deren Zerfallstemperatur im Bereich von 90°
bis 130° liegt, gestartet und bei 110° bis 160°C in Lösung oder in der Schmelze
durchgeführt wird, wobei 50 bis 99 Gew.-% Acrylnitril-Butadien-Copolymer, hydriertes
Acrylnitril-Butadien-Copolymer oder carboxyliertes Acrylnitril-Butadien-Copolymer und
1 bis 50 Gew.-% an Glycicyl-enthaltenden Monomer, welches Glycidyl(meth)acrylat,
Glycidylitaconat, Vinylglycidylether, Allylglycidylether, 2-Methylallylglyciylether oder
Styrol-p-glycidylether sein kann, eingesetzt werden.
2. Verfahren zur Herstellung Glycidyl-funktionalisierter Polymere entsprechend Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glycidyl-Funktionalisierung durch thermisch
initiierten Zerfall von 1,1-Bis(tert-butylperoxy)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan gestartet wird.
Priority Applications (1)
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DE19921416A DE19921416C2 (de) | 1999-05-08 | 1999-05-08 | Verfahren zur Herstellung von Glycidyl-enthaltenden Nitril-Butadien-Polymeren, insbesondere Elastomeren |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19921416A DE19921416C2 (de) | 1999-05-08 | 1999-05-08 | Verfahren zur Herstellung von Glycidyl-enthaltenden Nitril-Butadien-Polymeren, insbesondere Elastomeren |
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DE19921416A1 DE19921416A1 (de) | 2000-11-16 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19921416A Expired - Fee Related DE19921416C2 (de) | 1999-05-08 | 1999-05-08 | Verfahren zur Herstellung von Glycidyl-enthaltenden Nitril-Butadien-Polymeren, insbesondere Elastomeren |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19921416C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
WO2005063821A1 (de) * | 2003-12-24 | 2005-07-14 | Pirelli Pneumatici S.P.A. | Process for producing an epoxidized elastomeric polymer |
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DE1795624C3 (de) * | 1965-08-18 | 1979-09-13 | The Standard Oil Co., Cleveland, Ohio (V.St.A.) | Verfahren zur Herstellung von Pfropfcopolymerisaten |
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EP0310853B1 (de) * | 1987-10-01 | 1991-11-13 | Bayer Ag | Pfropfkautschuke zur Modifizierung thermoplastischer Formmassen |
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-
1999
- 1999-05-08 DE DE19921416A patent/DE19921416C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0310853B1 (de) * | 1987-10-01 | 1991-11-13 | Bayer Ag | Pfropfkautschuke zur Modifizierung thermoplastischer Formmassen |
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DE19921416A1 (de) | 2000-11-16 |
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