DE19860294A1 - Verfahren und Anordnung zum Bestimmen eines Gewichts mit einer dynamischen Waage - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Bestimmen eines Gewichts mit einer dynamischen WaageInfo
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Abstract
Das Verfahren zum Bestimmen eines Gewichtes mit einer dynamischen Waage umfaßt die Schritte: DOLLAR A Sortieren der Meßwerte ihrer Größe nach und Feststellung, daß ein aus den sortierten Meßwerten mittig liegender Meßwert in gewissen Grenzen (G1, G2, G3) liegt, DOLLAR A Bildung einer Differenz (E) von sortierten Meßwerten, wobei letztere gültig sind, wenn die Differenz (E) die Bandbreite der Abschaltkriterien (A1, A2, A3) nicht überschreitet, DOLLAR A Weiterverarbeitung der gültigen Meßwerte oder automatische Umschaltung in den halbdynamischen Betrieb der Waage und Ausgabe eines korrigierten Gewichtswertes W. DOLLAR A Die Anordnung umfaßt eine Transporteinrichtung, einen Wiegeteller, eine Wiegezelle, Sensoren, Schnittstellen sowie eine elektronische Steuereinheit, welche neben einer Steuerung der Transportrichtung eine Auswertung der von der Wiegezelle übermittelten Meßwerte und Meßwertkorrektur anhand bestimmter Parameter erlaubt und die Ausgabe eines korrigierten Gewichtswertes über eine Schnittstelle an die Frankiermaschine durchführt sowie welche anderenfalls den Antrieb der Transporteinrichtung umschaltet, um ein Nachwiegen vornehmen zu können.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Gewichtes mit
einer dynamischen Waage, gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß des
Oberbegriffs des Anspruchs 8. Die Lösung bezweckt insbesondere die
schnelle Mischpostverarbeitung in einer Frankiereinrichtung. Das
Verfahren ist für Anwender von Postverarbeitungssystemen mit einer
dynamischen Waage und portoberechnenden Frankiermaschine bzw. mit
dynamischen Portorechnerwaagen und Frankiereinrichtungen geeignet.
Eine digitale Waage ist aus der DE 37 35 036 C1 bekannt, bei der das
analoge Ausgangssignal einer Wägezelle in einem Analog/Digital-
Wandler in ein digitales Signal umgewandelt wird. Ein Mikroprozessor
vergleicht letzteres mit einem Nullwert, um das Gewicht abzuleiten.
Aus der US 4,956,782 und der GB 22 35 656 A ist ein halbdynamisches
Wiegen bekannt. Die stromaufwärts angeordnete Benutzerstation kann
eine Waage sein und die stromabwärts angeordnete Benutzerstation ist
eine Frankiermaschine. Für die zur Gewichtsbestimmung erforderliche
Meßzeit muß ein kontinuierlich bewegtes Poststück vollständig von der
Waage aufgenommen werden. Bei Mischpost ist die Wahrscheinlichkeit
größer, daß die Waage ein falsches Meßergebnis ermittelt hat. In
Abhängigkeit von den Abmaßen des Briefes wird Meßzeit erhöht.
Alternativ könnte zwar die Wiegelänge erhöht und ein Aussteuerfach
angeordnet werden. Das würde jedoch die Länge des gesamten
Postverarbeitungssystems erhöhen, was ohne eine größere Umrüstung
jedoch nicht möglich ist. Wenn also falsch gemessene Briefe nicht
ausgesteuert werden sollen, muß die Transportgeschwindigkeit der
Briefe auf der Waage verringert werden. Dazu sind eine komplizierte
Steuerung und steuerbare Motoren erforderlich.
Gemäß der EP 514 107 B1 wird von einer Steuereinrichtung bei großen
und schwer zu wiegenden Poststücken der Transport solange unterbro
chen, bis die Messung stabil ist. In der Waage ist nahe dem stromabwärts
gerichteten Transportbandende ein Detektor angeordnet, welchen nur
Briefe durchlaufen, für die deren Gewicht bis zu diesem Zeitpunkt
bestimmt worden ist. Bei ungleich verteilter Masse im Brief und hoher
Transportgeschwindigkeit treten Meßfehler auf. Außerdem kann bei
einem Stop der Brief durch seine Massenträgheit vom Wiegeteller
rutschen. Deshalb sind die Abmaße des Wiegetellers etwas größer
ausgelegt bzw. die Transportgeschwindigkeit kleiner festgelegt. Der
Durchsatz bei Mischpost ist entsprechend verringert.
Aus der DE-OS 37 31 494 (US 4,753,432) ist es bekannt, zum Wiegen
eine Ruhezeit zu schaffen, wobei der Betrieb des Frankiersystems und
des Transportsystems unterbrochen werden, weil letztere sonst eine zu
hohe Vibration liefern würden. Die Transportzeit vom Waagemodul zur
Frankiermaschine ist zwar klein gewählt. Aber einerseits kann die Ge
schwindigkeit nicht beliebig vergrößert werden, um die Staugefahr nicht
zu vergrößern. Andererseits ist die erzielbare Taktleistung durch in den
Ablauf eingefügte Pausen begrenzt. Die Geschwindigkeit des Wiegens ist
durch die Geschwindigkeit der Gewichtsbestimmung begrenzt. Letztere
bereitet bei schweren Poststücken einen größeren Aufwand, wenn die
Messung genau sein muß.
Aus der DE-OS 37 31 508 (US 4,787,048) ist es bekannt, beim Wiegen
eine Gewichtsabschätzung vorzunehmen. Von den gewichtsabgestuften
Portogebührentabellen ausgehend, wird zuerst zu einer der Gewichts
stufen eine erste Annäherung vorgenommen und dann wird deren
Abstand zu einer nächsten Annäherung bestimmt. Ist der Abstand
ausreichend groß, dann kann diese erste Annäherung verwendet werden,
um die Portogebühr zu bestimmen.
Es ist bereits ein Verfahren zum dynamischen Wiegen bekannt, mit
Auswertung aufeinanderfolgender Maxima, wobei der Gewichtswert aus
einer Differenz aus dem ersten Maximum und dem Quotienten aus der
Differenz aus dem ersten Maximum und dem zweiten Maximum mit einem
Wert gebildet wird, wobei der Wert von der systemeigenen Dämpfung und
der Periodendauer abhängig ist (Lit.: Göldner, Hans: Leitfaden der
Technischen Mechanik: Statistik, Festigkeitslehre; Kinematik, Dynamik,
Kapitel 6.2.2. Freie Schwingungen gedämpfter Systeme, Seiten 599 bis
606, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1986, neubearbeitete 9. Auflage).
Nachteilig ist dabei, daß mindestens die halbe Periode einer möglichst
harmonisch abklingenden Schwingung abgewartet werden muß. Da die
Kurvenform in der Praxis aber nicht immer ideal ist, kann die tatsächliche
Periodendauer erst nach mehreren Perioden abgeleitet werden. Bei nicht
ideal verlaufenden Meßkurven besteht hohe Meßunsicherheit.
Es war die Aufgabe zu lösen, die Nachteile des Standes der Technik zu
überwinden und ein Verfahren zum Bestimmen eines Gewichtes mit einer
dynamischen Waage zu schaffen.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Verfahrens nach Anspruch 1
und mit den Merkmalen einer Anordnung nach Anspruch 8 gelöst.
Erfindungsgemäß erfolgt die Auswertung der Wiegeergebnisse mit dem
Ziel gleichzeitig genau und geschwindigkeitsoptimal zu arbeiten. In der
Waage erfolgt ständig eine Abgabe von Meßwerten von der Wiegezelle
und deren Speicherung in einem Speicherbereich eines Speichers. Ein
erster Parameter gibt die Stellenanzahl an Speicherzellen im Speicher für
die Meßwerte vor. Die Speicherzellen im Speicherbereich werden soft-
oder hardwaremäßig als Schieberegister für einen Mikroprozessor ver
schaltet. Der Mikroprozessor ist programmiert, beim Eingang der Meßwer
te eine Sortierung nach ihrer Größe vorzunehmen und in die entspre
chend dafür vorgesehenen Stellen des Schieberegisters einzuspeichern.
Ein Meßzeitintervall endet, wenn eine Briefvorderkante am Briefauslauf
von einem Sensor erkannt wird. In den Speicherbereichen eines nicht
flüchtigen Speichers sind Anfangswerte und Parameter für die Auswert
ung der Meßwerte gespeichert. Zur Auswertung wird von den der Größe
nach sortierten Meßwerten in einem Rechenzeitintervall zunächst ein mitt
lerer Meßwert ausgewählt und mit den Grenzwerten für einzelne Meßbe
reiche verglichen, wobei der Überschreitung des größten Grenzwertes ein
Überlastfehler signalisiert wird und wobei bei Unterschreitung der Grenz
werte geprüft wird, ob der Differenzwert des kleinsten von dem größten
Meßwert in einem vorbestimmten Bereich liegt, dessen Bandbreite der
zulässigen Schwingung dem mit einem bestimmten Gewicht belasteten
Wiegeteller entspricht, wobei die Messung ungültig ist, wenn der Diffe
renzwert größer als die Bandbreite ist, sowie daß nach Prüfung der Gül
tigkeit der Messung eine Korrektur des Wiegewertes mit einem Offsetwert
und einem Wertekorrekturfaktor durchgeführt wird und eine Übergabe
eines korrigierten Wiegewertes an die Frankiermaschine erfolgt.
Die Waage umfaßt eine Transporteinrichtung, einen Wiegeteller, eine
Wiegezelle, Sensoren, Schnittstellen sowie eine elektronische Steuer
einheit, welche neben einer Steuerung der Transporteinrichtung eine Aus
wertung der von der Wiegezelle übermittelten Meßwerte, die Meßwert
korrektur anhand bestimmter Parameter erlaubt und die Ausgabe eines
korrigierten Gewichtswertes über eine Schnittstelle an die Frankierma
schine durchführt sowie welche anderenfalls den Antrieb der Transport
einrichtung umschaltet, um ein Nachwiegen vorzunehmen zu können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der
Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der
Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Perspektivische Ansicht einer dynamischen Waage von vorn
rechts,
Fig. 2 Blockschaltbild der Steuerung einer dynamischen Waage,
Fig. 3 Darstellung von Briefpositionen im Briefstrom relativ zum
Wiegeteller beim dynamischen Wiegen,
Fig. 4 Zeitdiagramm über das Einschwingen der Waage,
Fig. 5 Darstellung von sortierten Gewichtswerten,
Fig. 6 Flußdiagramm für die Steuerung der Waage,
Fig. 7 Teilablaufplan Sortieren,
Fig. 8 Teilablaufplan Überlast und Abschaltkriterium,
Fig. 9 Zeitdiagramm über das Einschwingen der Waage bei drei
verschiedenen Poststückgewichten,
Fig. 10 Teilablaufplan Wiegewertbestimmung.
In der Fig. 1 wird eine perspektivische Ansicht einer dynamischen
Waage 10 dargestellt, die für den Transport von auf der Kante stehenden
Briefen bzw. Poststücken A ausgebildet ist. Letztere liegen an einem
Wiegeteller 6 an, welcher in einer Ausnehmung 11 in einer hinteren Führ
ungswand 1 der Waage angeordnet ist. Beidseitig der Ausnehmung 11 für
den Wiegeteller 6 sind in der hinteren Führungswand 1 Sensoren S1 und
S2 angeordnet. In Höhe der unteren Führungswand 3 der Waage liegt
eine Transporteinrichtung 4 mit einem Transportriemen, der unterhalb der
Sensoren S1 und S2 umgelenkt wird. Die hintere Führungswand 1 ist
leicht nach hinten geneigt, vorzugsweise um 18° über die Senkrechte
hinaus. Das entspricht einem bereits für eine automatische Briefzuführung
und eine Frankiermaschine ermittelten Optimierungswinkel, siehe auch
DE 196 05 014 C1 und DE 196 05 015 C1. Die untere Führungswand 3 ist
orthogonal zur hinteren und demzufolge auch zur vorderen Abdeckplatte
2 angeordnet. Damit wird eine definierte Brieflage und eine harmonische
Anpassung an die vor- und nachgeordneten Geräte erreicht. Die vordere
Abdeckplatte 2 besteht beispielsweise aus Plexiglas. Das Hinterende 32
der als Adapter zur Frankiermaschine ausgebildeten unteren Führungs
wand 3 im Briefauslauf der Waage ist so gestaltet, daß der Brief A wäh
rend des Verlassens des Transportriemens 41 zunächst frei liegt. Alle ge
nannten Baugruppen bzw. Teile sind über entsprechende Zwischenstücke
auf einem Chassis 5 befestigt. Ein (verdeckter) Motor 49 weist in vorteil
hafter Weise in Verbindung mit der Anordnung der Transporteinrichtung 4
am Wiegeteller 6 eine Nachgiebigkeit auf, welche Stöße und Schwingun
gen bei schweren Poststücken bedämpft. Beispielsweise ist ein Gleich
strommotor vom Typ M42 × 15 Gefeg-Antriebstechnik geeignet. Weitere
Einzelheiten zum konstruktiven Aufbau der Waage sind der nicht vorver
öffentlichten deutschen Patentanmeldung P 198 33 767.1-53 entnehmbar.
Die Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild der Steuerung 20 einer dynamischen
Waage 10, die einen Mikroprozessor 21 aufweist, welcher mit einem
Programmspeicher 22, mit einem nichtflüchtigen Speicher 23 sowie mit
Schnittstellen zur Ein- und Ausgabe 24, 25 verbunden ist. Der Mikropro
zessor 21 ist mit einem Motor 49 der Transporteinrichtung 4 der Waage
über einen Treiber 26, mit einem Encoder 50 und mit Sensoren S1, S2
sowie mit einer Wiegezelle 7 betriebsmäßig verbunden, um Sensor
signale, Encodersignale und Gewichtsdaten zu empfangen und um
Steuerbefehle an die Transporteinrichtung 4 zu senden. Die Transport
einrichtung 4 enthält vorzugsweise einen Gleichstrommotor 49, welcher
mit Gleichstromimpulsen gespeist wird, wobei sich aufgrund des Verhält
nisses der Impulslänge zur Impulspause eine bestimmte Drehzahl einstellt.
Es ist vorgesehen, daß die Steuereinheit der dynamische Waage, in
Abhängigkeit von der Auswertung der Gewichtsmessung den Transport
des Poststückes zur Frankiermaschine stromabwärts erlaubt oder eine
Umschaltung zum Nachwiegen vornimmt.
Im Betriebsmodus für den dynamischen Betrieb der Waage führt die
Transporteinrichtung 4 eine Vorwärtsbewegung des betreffenden Briefes
innerhalb der Waage stromabwärts mit einer für leichte Briefe konstanten
Geschwindigkeit aus, wobei diese Geschwindigkeit die Transport
geschwindigkeit in der weiteren Verarbeitungsstation nicht übersteigt.
Durch den Einsatz eines in der Polarität der abgegebenen Impulse
umschaltbaren Treibers 26, der zwischen Gleichstrommotor 49 und der
Steuerung 20 geschaltet ist, besitzt die Transporteinrichtung der Waage
einen umschaltbaren Antrieb, womit bei entsprechender Steuerung die
Transportrichtung der Waage im zweiten Betriebsmodus durch Umpolung
der an den Motor 49 angelegten Impulsspannung umgekehrt werden
kann. Der Motor 49 ist über ein geeignetes Getriebe 44 mit der Antriebs
rolle 485 verbunden. Das Getriebe 44 kann sowohl ein Zahnradgetriebe
als auch ein Riemengetriebe sein. Auf der Transporteinrichtung läuft ein
Riemen (nicht dargestellt), der mittels einer Spannvorrichtung 48, 481,
487 gegen eine Federkraft (nicht dargestellt) gespannt wird.
In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Transport
einrichtung der Waage einen umschaltbaren Antrieb und daß die Steuer
ung 20 den Treiber 26 umfaßt, der zwischen Antrieb und der Steuerung
geschaltet ist, womit die Transportrichtung der Waage umgekehrt werden
kann, um im zweiten Betriebsmodus eine Nachmessung auszuführen.
Der nichtflüchtige Speicher 23 umfaßt eine Anzahl an Speicherbereichen
B1 bis Bn u. a. für bestimmte Parameter der Gewichtsermittlung. Letztere
sind Anfangswerte für waagetypspezifische Grundeinstellungen. In einer
Initialisierungsphase kann die Initialisierung über eine Schnittstelle der
Waage vorgenommen werden. Alternativ werden Grundeinstellungen
werksseitig, beispielsweise durch ein Stecken eines vorprogrammierten
E2PROMs, in der Initialisierungsphase vorgenommen. Dabei beziehen die
Parameter auf folgende Größen:
Parameter | |
Größe | |
P1 | vorbestimmte Anzahl an Meßwerten |
P2 | Offsetfaktor |
P3 | Wertekorrekturfaktor |
N | Korrekturfaktor |
A1 | Erstes Abschaltkriterium für kleine Gewichte |
A2 | Zweites Abschaltkriterium für mittlere Gewichte |
A3 | Drittes Abschaltkriterium für große Gewichte |
G1 | Erster Überlastgrenzwert |
G2 | Zweiter Überlastgrenzwert |
G3 | Dritter Überlastgrenzwert |
Die Wiegezelle 7 besitzt Dehnungsmeßstreifen mit angeschlossener
Auswerteschaltung, welche digitale Gewichtsdaten an den Mikro
prozessor 21 abgibt. Der Sensor S1 stromaufwärts dient als Einlaufsensor
und der Sensor S2 stromabwärts dient als Auslaufsensor. Zum Sensor
gehört eine an sich bekannte Auswerteschaltung, welche digitale Signale
an den Mikroprozessor 21 abgibt. Ein Sensor kann beispielsweise als
Lichtschranke ausgebildet sein. Die Wiegezelle ist vorzugsweise vom Typ
HBM PW 2G der Firma Hottinger Baldwin Meßtechnik.
Die Fig. 3 zeigt eine Darstellung von Briefpositionen im Briefstrom relativ
zum Wiegeteller 6 beim dynamischen Wiegen. Anhand der Fig. 3 und
nachfolgender Tabelle erfolgt die Erläuterung der Wirkungsweise der
Steuerung 20:
Position | |
Aktion der Steuerung | |
POS1 | Keine Aktion (Brief ist vor der Einlauflichtschranke) |
POS2 | Start Meßzeitintervall, Motorregelung deaktivieren |
POS3 | Meßphase (Brief liegt komplett auf dem Wiegeteller) |
POS4 | Stop Meßzeitintervall, Gewicht ermitteln & auswerten |
POS5 | Bereitschaft signalisieren (Brief hat Wiegeteller verlassen) |
Ein Brief läuft in die Einlauflichtschranke ein und aktiviert den Sensor S1.
Die Sensoren S1 und S2 liegen außerhalb des Wiegebereiches stromauf-
bzw. stromabwärts neben dem Wiegeteller 6. Durch diese Konstruktion
kann der Wiegeteller 6 in seiner Länge um 6 bis 10% verkürzt ausgebildet
sein. Das erhöht besonders die Taktleistung beim dynamischen Wiegen
leichter Poststücke. In der Position POS1 ist die Drehzahlregelung für den
Motor 49 noch aktiviert. Die Position POS2 verdeutlicht die Lage eines
Briefes beim Start der Messungen. Ein erster Meßzeitbereich T1 beginnt
mit dem Wiegen bei deaktivierter Motordrehzahlregelung 21, 26, 29, 50.
Die Briefhinterkante verläßt den Bereich des Sensors S1. Die Position
POS3 verdeutlicht die Briefposition in der Meßphase. Keiner der
Sensoren S1, S2 ist aktiviert.
Die Position POS4 verdeutlicht die Lage eines Briefes beim Ende der
Messungen. Die Briefvorderkante erreicht den Bereich des Sensors S2.
Bei dessen Aktivierung wird das Meßzeitintervall beendet.
Ein zweiter Rechenzeitbereich T2 schließt sich an, in welchem neben der
Auswertung der Messungen auch geprüft wird, ob das Gewicht des
Poststückes richtig bestimmt wurde, so daß letzteres in einem dritten
Reaktionszeitbereich T3 stromabwärts zur Frankiermaschine weiterge
leitet werden kann. In der Position POS5 verläßt der Brief die Waage.
Ab dem Reaktionszeitbereich T3 - wobei in der Regel der Schwerpunkt
des Briefes den Wiegeteller 6 noch nicht verlassen hat - kann jedoch
noch der Brief auf den Wiegeteller 6 mittels einer umschaltbaren Trans
portvorrichtung zurück transportiert werden. Außerhalb des Meßzeit
bereiches T1 wird die Drehzahlregelung für den Motor 49 wieder aktiviert.
Die Auswerteschaltung Wiegezelle 7 gibt ständig, beispielsweise alle
0,010 Sekunden digitale Signale an den Mikroprozessor 21 ab. Letzterer
erhält vom Sensor S1 ein Signal, wenn die Briefhinterkante den Bereich
des Sensors S1 verläßt und der Meßzeitbereich T1 beginnt. Zugleich wird
die Drehzahlregelung des Motors 49 deaktiviert. In Abhängigkeit von der
Briefposition bzw. ab einem geeignetem Zeitpunkt wird eine durch den
Parameter P1 vorbestimmte Anzahl Meßwerte M1, . . ., Mn bestimmt. Die
Meßwerte werden vorzugsweise in einem Schieberegister eingespeichert.
Der P1-Parameter definiert eine Anzahl an Stellen eines Schiebe
registers, welches in diesen Stellen die nacheinander einlaufenden
Meßwerte vorsortiert speichert. Bei Erreichen der Auslaufposition der
Vorderkante des Briefes werden die durch P1 bestimmten Stellen parallel
ausgelesen und digital verarbeitet. Bei 15 ausgelesenen Stellen ergibt
sich retrospektiv ein Meßzeitbereich T1 von ca. 0,150 Sekunden.
Alternativ zum Schieberegister sind auch andere Speicher einsetzbar. Der
P1-Parameter dient beispielsweise der Voreinstellung eines Rückwärts
zählers, welcher hardware/softwaremäßig in der Steuerung 20 realisiert
ist. Beim Erreichen des Zählwertes Null endet der Meßzeitbereich T1 (bei
P1 = 15 nach ca. 0,150 Sekunden). Der Mikroprozessor 21 hat in einem
Speicherbereich des nichtflüchtigen Speichers 23 inzwischen eine Kette
mit der vorbestimmten Anzahl an Wiegewerten (15 Meßwertdaten)
gespeichert, welche nun ausgelesen werden können.
Es ist vorteilhaft, wenn der Mikroprozessor beim Einlesen der Meßwerte
bereits eine Sortierung vornimmt, weil dann eine anschließende
Rechenzeit T2 verkürzt wird.
In der Fig. 4 wird ein Zeitdiagramm über das Einschwingen der Waage
dargestellt. Die schwarz ausgezogene Meßkurve MK ergibt sich, wenn ein
Poststück länger auf dem Wiegeteller verharrt. Eine tatsächlich gemes
sene Meßkurve kann erheblich verformt (gepunktet gezeichnet) und von
der Idealform abweichend ausgebildet sein. Beim dynamischen Wiegen
wird das Poststück den Wiegeteller schon früher verlassen, so daß sich
im Idealfall die dynamische Meßkurve DMK (gestrichelt dargestellt) ergibt.
Die Wiegegenauigkeit ist erfahrungsgemäß vom Schwingungsverhalten
der Waage abhängig, wobei die Vorlast, das Massenträgheitsmoment,
die Steifigkeit und Dämpfung den größten Einfluß ausüben. Die Meß
werte, welche im Meßzeitbereich T1 zum Mikroprozessor 21 gelangen,
schwanken um den Gewichtswert GW und werden deshalb nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren weiter verarbeitet. So dürfen einzelne
Stöße, welche sich als Störspitze SP auf der Meßkurve MK bzw. DMK
bemerkbar machen, das Meßergebnis nicht verfälschen. Aus der Meß
kurve MK bzw. DMK wird daher möglichst schnell der Gewichtswert GW
ermittelt. Es sollte frühzeitig erkannt werden, ob sich aufgrund der Störun
gen ein Weiterwiegen noch lohnt. Im dargestellten Beispiel liegt das erste
Überschwingen der Meßkurve MK oberhalb des zweiten Abschaltkriteri
ums A2 für mittlere Gewichte. Die Meßkurve wird mittels zweier Fenster
(Zeit- und Gewichtsfenster) ausgewertet. Das erste Überschwingen Ü der
Meßkurve MK oberhalb des zweiten Abschaltkriteriums A2 für mittlere
Gewichte wird als Fehler gewertet, wenn es innerhalb der beiden Fenster
vorkommt. Die Fenster werden in einen Bereich der Meßkurve MK bzw.
DMK gelegt, in welchen das erste Überschwingen bereits abklingt.
Eine weitere Bedingung ist, daß die Kette der Meßwerte M1, . . ., Mn
während des kontinuierlichen Transportes im Gewichtsfenster A2 liegt.
Für mittlere Gewichte (ca. 500 g) wird ein Gewichtsfenster A2 festgelegt.
Bereits die ersten Meßwerte der Meßkurve DMK liegen im Meßzeitbereich
T1 und im Gewichtsbereich des zweiten Abschaltkriteriums A2 und
ergeben somit gültige Meßwerte. Der Mikroprozessor 21 hat nun in einem
weiterem Speicherbereich B2 des nichtflüchtigen Speichers 23 die nach
der Größe sortierte Kette an Meßwerten gespeichert. Dem Meßzeit
bereich T1 schließt sich ein zweiter Rechenzeitbereich T2 an, in welchem
eine Auswertung der Messungen erfolgt.
Die in der Fig. 5 gezeigte Darstellung von sortierten Gewichtswerten
dient der Verdeutlichung des weiteren Ablaufes. Der erste sortierte
Gewichtswert ist der größte. Er ist nicht zwangsläufig der erste im
Zeitintervall T1 gemessene Meßwert, sondern kann beispielsweise auch
durch eine Störspitze verursacht sein. Die Sortierung erfolgt nach der
Größe, so daß der letzte sortierte Gewichtswert der kleinste ist. Bei 14
sortierten Gewichtswerten ergibt dann der siebente den Meßwert in
grober Näherung. Die gezeichnete Gerade idealisiert den tatsächlichen
Verlauf der Abstufung. Die Verringerung der Größe der Gewichtswerte ist
natürlich in Wirklichkeit nichtlinear, somit ist der siebente der sortierten
Gewichtswerte noch nicht mit dem Meßwert gleichzusetzen.
Die Fig. 6 zeigt das Flußdiagramm für die Steuerung der Waage. Der
Mikroprozessor kann mittels des Sensors S1 am Briefeinlauf die Brief
vorderkante feststellen und startet die Gewichtsbestimmung (im Schritt
100). Ständig werden Wiegemeßwerte von der Wiegezelle 7 geliefert. Der
Mikroprozessor hat mittels des Sensors S1 am Briefeinlauf die Brief
hinterkante erkannt (im Schritt 101) und startet das Unterprogramm Sor
tieren (im Schritt 102), was anhand der Fig. 7 noch näher erläutert wird.
Nach einem Zeitablauf erkennt der Mikroprozessor mittels des Sensors
S2 am Briefauslauf 32 die Briefvorderkante (im Schritt 103). Der für eine
Erfassung der (durch den Parameter P3) vorbestimmte Anzahl an letzten
Meßwerten verstrichene Zeitbereich wird als Meßzeitbereich T1 bezeich
net. Der Mikroprozessor bildet nun einen Entscheidungsparameter E im
Schritt 104 als Differenzwert zwischen dem sortierten größten und
kleinsten Wert und startet die Abfrage nach mindestens einer Überlast im
Schritt 105. Der Meßwert M7 wird mit dem höchsten Überlastgrenzwert
G3 verglichen. Ein gegebenenfalls vorliegender Überlastfehler wird (im
Schritt 111) weiter ausgewertet und die Waage gestoppt. Liegt keine
Überlast vor, dann wird in einem weiterem Abfrageschritt 106 festgestellt,
ob der Wert gültig oder ungültig ist. Dazu wird ein Unterprogramm aufge
rufen, das anhand der Fig. 8 näher erläutert wird. Der Differenzwert E
aus dem ersten M1 und vierzehnten sortierten Meßwert M14 soll
innerhalb des Gewichtsbereichs eines der Abschaltkriterien A1, A2 oder
A3 liegen. Er liegt beispielsweise innerhalb des vom zweiten Abschalt
kriteriums A2 definierten Bereiches und ergibt somit gültige Meßwerte. Da
keines der Abschaltkriterien erfüllt ist kann nun zur Bestimmung des
Wiegewertes auf den Schritt 107 verzweigt werden, in welchen ein
Unterprogramm aufgerufen wird, welches anschließend anhand der Fig.
10 noch näher erläutert wird. Anderenfalls, bei ungültigen Meßwerten,
wird auf den Schritt 108 verzweigt, wo die Motorsteuerung umgeschaltet
wird, um den Rücktransport des Poststückes in die Wiegeposition und um
ein Nachwiegen zu veranlassen. Die Drehzahl n wird vom Encoder 50
festgestellt und kann zur Drehzahlsteuerung verwendet werden. Vom
Schritt 108 wird dann auf den Schritt 102 zum Sortieren zurückverzweigt.
Wenn die Waage nicht (beispielsweise manuell) gestoppt wird, was im
Schritt 109 abgefragt wird, dann wird vom Schritt 109 auf den Schritt 101
zurückverzweigt. Bei einem festgestellten Stopp-Befehl wird das Ende
des Betreibens der Waage erreicht (Schritt 110). Bei erfolgreicher Ge
wichtsbestimmung im Schritt 107 erfolgt in einem Subschritt die Übergabe
(Schritt 107-5) des Wiegeergebnisses an die Frankiermaschine.
Die Fig. 7 zeigt den Teilablaufplan Sortieren. In einem ersten Subschritt
102-1 wird der Eingang von Wiegewerten erwartet. Die eingegangenen
Wiegewerte durchlaufen nacheinander die Abfrageschritte 102-2, 102-3,
102-4, . . ., 102-15, wobei diese in jedem Abfrageschritt mit je einem der
vorhergehenden Meßwerte M1_alt, M2_alt, . . .,M14_alt verglichen werden.
Ist der neue Meßwert größer als der vorhergehende, wird vom jeweiligen
Abfrageschritt auf einen Schritt 102 zum Speichern der sortierten Meß
werte im Schieberegister verzweigt. Der Mikroprozessor stellt mittels des
Abfrageschrittes 103 anhand eines Signals vom Sensor 2 fest, ob das
Sortieren weitergeführt werden muß oder beendet werden kann. Wenn
die Briefvorderkante am Auslauf vom Sensor S2 detektiert wird oder der
Rücktransport von der Steuerung veranlaßt wird, dann wird zum Sortieren
auf den Subschritt 102-1 zurückverzweigt. Anderenfalls wird zum näch
sten Schritt 104 verzweigt, mit welchem die Auswertung der Meßwerte
beginnt. Dem Schieberegister werden im Schritt 104 der in der Größe
nach erste M1 und letzte (vierzehnte) Meßwert M14 entnommen und eine
Differenz E gebildet, indem beide voneinander subtrahiert werden. Die
Differenz E wird zwischengespeichert und steht im Rechenzeitintervall T2
für die Auswertung der Meßwerte zur Verfügung.
Die Fig. 8 zeigt den Teilablaufplan Überlast und Abschaltkriterium. In
den Abfrageschritten 105-1, 105-2, 105-3 wird der siebente Meßwert mit
je einem Grenzwert G3, G1 und G2 verglichen. Auf diese Weise kann die
Gewichtsklasse bestimmt werden, welcher die Meßwerte zuordenbar sind.
Ist der siebente Meßwert M7 größer als der dritte Grenzwert G3, dann
wird eine Überlast festgestellt und es wird der Punkt 8 erreicht. Anderen
falls ist M7 < G3 und nun wird geprüft, ob der siebente Meßwert größer
als der erste Grenzwert G1 ist. Ist dies der Fall, d. h. G1 < M7 < G3 liegt
vor, dann wird geprüft, ob der siebente Meßwert größer als der zweite
Grenzwert G2 ist. Ist dies der Fall, d. h. G1 < G2 < M7 < G3 liegt vor, dann
wird auf den Abfrageschritt 106-3 verzweigt. Gemäß Abfrageschritt 106-3
darf E nicht größer als das dritte Abfragekriterium A3 sein, wenn die
erfaßten Meßwerte gültig sein sollen. Anderenfalls wird vom Abfrage
schritt 105-2 bzw. 105-3 auf den Abfrageschritt 106-1 bzw. 106-2 ver
zweigt. In den Abfrageschritten 106-1, 106-2, 106-3 wird die Differenz E
mit einem Wert A1, A2 und A3 als Abschaltkriterium verglichen. Wenn die
Differenz E größer als das Abschaltkriterium A1, A2 oder A3 ist, dann sind
die Meßwerte ungültig (Punkt 3). Die Meßwerte sind gültig (Punkt 4),
wenn die Differenz E innerhalb des Abschaltkriteriums A1, A2 oder A3
liegt. Die Begriffe "Grenzwerte" und "Abschaltkriterien" erläutert Fig. 9.
Die Fig. 9 zeigt ein Zeitdiagramm über das Einschwingen der Waage bei
drei verschiedenen Poststückgewichten. Bei einem hohen Grenzwert G3
eines Poststückgewichtes G für eine obere Gewichtsklasse verläuft das
Einschwingen der Waage in der Regel in einem Bereich A3, welcher als
Abschaltkriterium dient. Für Poststückgewichte einer mittleren Gewichts
klasse bis zu einem Grenzwert G2 gilt ein anderer Bereich A2 als
Abschaltkriterium. Für Poststückgewichte einer kleinsten Gewichtsklasse
bis zu einem Grenzwert G1 gilt ein weiterer Bereich A1 als Abschalt
kriterium.
In der Fig. 10 ist der Teilablaufplan Wiegewertbestimmung dargestellt.
Im ersten Schritt 107-1 werden der zwischengespeicherte Differenzwert E
und ein Parameter P2 aufgerufen und miteinander multipliziert. Der Para
meter P2 kann auch auf einen negativen Wert eingestellt werden. Das
Produkt aus P2 und E ergibt einen Offsetwert, welcher u. a. benötigt wird,
um einen Offset der Wiegezelle auszugleichen:
OFFSET = E.P2 (1)
Im zweiten Schritt 107-2 werden die zwischengespeicherten Meßwerte M1
bis Mx addiert, wobei x durch den Parameter P1 definiert wird und
beispielsweise den Wert 14 beträgt. Bei vorzugsweise 14 Meßwerten gilt:
Somit kann aus der Summe aller Werte nach einer Offsetkorrektur mittels
der Division durch die Anzahl der Werte (Parameter P1) ein Wiegewert
W1 gebildet werden, der dem Mittelwert der Meßwerte annähernd ent
spricht. Die Offsetkorrektur kann um einen Faktor N (1 bis 5) verstärkt
werden, wenn dieses die ermittelte Gewichtsklasse erfordert. Somit ergibt
sich nun für den Wiegewert W1:
Um als Ergebnis den bestimmten Gewichtswert W zu erhalten, welches
zur stromabwärts angeordneten Frankiermaschine übermittelt wird, wird
am Ende des Rechenzeitbereichs T2 wird der Wiegewert W1 noch mit
einem Wertekorrekturfaktor P3 multipliziert:
W = P3.W1 (4)
Die Steuerung der dynamische Waage nimmt, in Abhängigkeit von der
Auswertung der Gewichtsmessung im ersten Betriebsmodus eine Um
schaltung in einen weiteren Betriebsmodus vor, der den Transport des
Poststückes zur weiteren Verarbeitungsstation stromabwärts veranlaßt,
wenn eine entsprechende Voreinstellung der Steuerung der dynamische
Waage es erlaubt, daß bei einer ungenauen Messung, ein korrigierter
Gewichtswert anstelle des der tätsächlichen Gewichtswertes gesetzt wird,
wobei innerhalb einer Bandbreite der korrigierte vom tätsächlichen
Gewichtswert abweichen kann. Dies geschieht in den Schritten:
- 1. Sortieren der Meßwerte ihrer Größe nach im Meßzeitintervall T1,
- 2. Feststellung im Rechenzeitintervall T2, daß ein aus den sortierten Meßwerten mittig liegender Meßwert in gewissen Grenzen G1, G2, G3 liegt,
- 3. Bildung einer Differenz E von sortierten Meßwerten, wobei letztere gültig sind, wenn die Differenz E die Bandbreite der Abschaltkriterien A1, A2, A3 nicht überschreitet,
- 4. Weiterverarbeitung der gültigen Meßwerte oder automatische Umschaltung in den halbdynamischen Betrieb der Waage, und
- 5. Ausgabe eines korrigierten Gewichtswertes W.
Beim Weiterverarbeiten der Meßwerte erfolgt deren Korrektur anhand
bestimmter Parameter P2, P3. Mit der Frankiermaschine erfolgt dann ein
Drucken eines Portos, das dem korrigierten Gewichtswert entspricht, der
um einen Betrag oder Faktor P2, P3 höher als der ermittelte, wahrschein
lich ungenaue Wert liegt. Das hat nur Auswirkungen, wenn der
tatsächliche Gewichtswert in der Nähe von Portogrenzen liegt - dann
würde das Poststück überfrankiert werden - oder wenn der als
wahrscheinlich ungenau detektierte Wert grob falsch ist. In letzterem Fall
kann eine Nachmessung veranlaßt werden, sofern kein plausibler Wert
festgestellt werden kann.
Anstelle des Mikroprozessors können auch Mikrocontroller oder
anwenderspezifische Schaltkreise (ASIC's) eingesetzt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsform beschränkt,
da offensichtlich weitere andere Ausführungen der Erfindung entwickelt
bzw. eingesetzt werden können, die vom gleichen Grundgedanken der
Erfindung ausgehend, die von den anliegenden Ansprüchen umfaßt
werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Bestimmen eines Gewichtes mit einer dynamischen
Waage, mit einem Steuern der Transporteinrichtung, mit einem Liefern
von Wiegewerten und eine Auswertung der von einer Wiegezelle
übermittelten Meßwerte in einer Steuereinheit der Waage, gekenn
zeichnet durch die Schritte:
- - Sortieren der Meßwerte ihrer Größe nach im Meßzeitintervall (T1),
- - Feststellung im Rechenzeitintervall (T2), daß ein aus den sortierten Meßwerten mittig liegender Meßwert in gewissen Grenzen (G1, G2, G3) liegt,
- - Bildung einer Differenz (E) von sortierten Meßwerten, wobei letztere gültig sind, wenn die Differenz (E) die Bandbreite der Abschaltkriterien (A1, A2, A3) nicht überschreitet,
- - Weiterverarbeitung der gültigen Meßwerte oder automatische Umschaltung in den halbdynamischen Betrieb der Waage und
- - Ausgabe eines korrigierten Gewichtswertes W.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Abgabe von Meßwerten von der Wiegezelle (7) ständig und deren
Speicherung in einem Speicherbereich eines Speichers unter Steuerung
eines Mikroprozessors im Meßzeitintervall (T1) erfolgt und daß der
Differenzwert (E) gebildet wird, indem dem Speicherbereich des
Speichers der in der Größe nach erste (M1) und letzte Meßwert (M14)
entnommen und dann beide voneinander subtrahiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittig liegende Meßwert zur Überprüfung auf Vorliegen einer
Überlast aus dem Speicher ausgelesen wird und dann in den
Abfrageschritten (105-1, 105-2, 105-3) mit je einem Grenzwert (G3, G1
und G2) für bestimmte Gewichtsklassen verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz (E) im Rechenzeitintervall (T2) zwischengespeichert
wird und für die Überprüfung auf Meßfehler herangezogen wird, die
anhand von Abschaltkriterien (A1, A2, A3) erfolgt, wobei für gültige Meß
werte die Differenz (E) nicht größer als das dritte Abfragekriterium (A3)
ist, daß die Steuereinheit der dynamischen Waage, in Abhängigkeit von
der Auswertung der Gewichtsmessung für gültige Meßwerte den
Transport des Poststückes zur Frankiermaschine stromabwärts erlaubt
oder eine Umschaltung zum Nachwiegen vornimmt, wenn die Differenz
(E) die Bandbreite der Abschaltkriterien (A1, A2, A3) überschreitet.
5. Verfahren, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Überlast festgestellt wird, wenn der mittlere Meßwert (M7)
größer als der dritte Grenzwert (G3) einer oberen Gewichtsklasse ist.
6. Verfahren, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz (E) in Abfrageschritten (106-1, 106-2, 106-3) mit einem
Wert (A1, A2 und A3) als Abschaltkriterium verglichen wird, wobei wenn
die Differenz (E) größer als das jeweilige Abschaltkriterium (A1, A2 oder
A3) ist, die Meßwerte ungültig sind und wobei die Meßwerte gültig sind,
wenn die Differenz (E) innerhalb der Bandbreite des jeweiligen
Abschaltkriteriums (A1, A2 oder A3) liegt.
7. Verfahren, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die sortierten Meßwerte in einem Speicher gespeichert werden,
wobei ein erster Parameter (P1) die Stellenanzahl an Speicherzellen im
Speicher für die Meßwerte vorgibt, daß nach Prüfung der Gültigkeit der
Messung eine Korrektur des Wiegewertes mit einem Offsetwert und
einem Wertekorrekturfaktor durchgeführt wird, wobei die Korrektur der
Werte anhand eines Offsetwertes, der sich als Produkt des Wertes der
Differenz (E) mit dem Parameters (P2) für den Offsetfaktor der von der
Wiegezelle gelieferten Meßwerte ergibt, und anhand eines dritten
Parameters (P3) erfolgt, der als Wertekorrekturfaktor mit einem
Wiegewert (W1) multipliziert wird, wobei der Wiegewert (W1) aus der
Summe aller Meßwerte nach Subtraktion mit dem Offsetwert und nach
Division durch den ersten Parameter (P1) gebildet wird.
8. Anordnung zum Bestimmen eines Gewichtes mit einer dynamischen
Waage, mit einer Transporteinrichtung, einem Wiegeteller, einer
Wiegezelle, Sensoren, Schnittstellen sowie mit einer elektronischen
Steuereinheit, welche neben einer Steuerung der Transporteinrichtung
eine Auswertung der von der Wiegezelle übermittelten Meßwerte
Korrektur des Wertes anhand bestimmter Parameter erlaubt und die
Ausgabe eines korrigierten Gewichtswertes über eine Schnittstelle an
eine Frankiermaschine durchführt, gekennzeichnet dadurch,
daß Wiegezelle (7) und Steuereinheit (20) verbunden sind, wobei ständig
eine Abgabe von Meßwerten von der Wiegezelle (7) und deren
Speicherung in einem Speicherbereich eines Speichers der Steuereinheit
erfolgt, daß die Steuereinheit (20) einen mit einem Mikroprozessor (21)
verbundenen nichtflüchtigen Speicher (23) zur Speicherung einer Anzahl
an Parameter für den Betrieb der Waage, einen Programmspeicher (22)
und einen Arbeitsspeicher einschließt, wobei ein erster Parameter (P1)
die Stellenanzahl an Speicherzellen in letzterem Speicher bestimmt,
daß der Mikroprozessor programmiert ist,
- - beim Eingang der Meßwerte eine Sortierung nach ihrer Größe vorzunehmen und in die entsprechend dafür vorgesehenen Speicherzellen einspeichert bis ein Meßzeitintervall (T1) endet,
- - zur Auswertung von den der Größe nach sortierten Meßwerten in einem Rechenzeitintervall (T2) zunächst einen mittig liegenden Meßwert (M7) auszuwählen und mit den Grenzwerten für einzelne Meßbereiche zu vergleichen,
- - bei Überschreitung des größten Grenzwertes (G3) einen Überlast fehler zu signalisieren,
- - bei Unterschreitung der Grenzwerte (G1, G2, G3) Gültigkeit der Messung daran zu prüfen, ob der Differenzwert (E) des kleinsten von dem größten Meßwert in einem vorbestimmten Bereich liegt, dessen Bandbreite der Schwingung des mit einem bestimmten Gewicht belasteten Wiegetellers (6) entspricht, wobei die Messung ungültig ist, wenn der Differenzwert größer als die Bandbreite ist,
- - einen Wiegewert (W1) zu bilden, wobei nach der Prüfung der Gültigkeit der Messung eine Korrektur des Wiegewertes mit einem Offsetwert gemäß Parameter (P2) erfolgt, und wobei der Wiegewert (W1) aus der Summe aller Meßwerte nach Subtraktion mit dem Offsetwert und nach Division durch den ersten Parameter (P1) gebildet wird, sowie
- - mit einem Wertekorrekturfaktor eine Korrektur des Wiegewertes (W1) Parameter (P3) vor einer Übergabe des korrigierten Wiegewertes (W) an die Frankiermaschine durchzuführen.
9. Anordnung, nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Speicherzellen des vorgenannten Speicherbereiches als
Schieberegister für den Mikroprozessor (21) verschaltet sind, daß der
Mikroprozessor (21) programmiert ist, beim Eingang der Meßwerte eine
Sortierung nach ihrer Größe vorzunehmen und in die entsprechend dafür
vorgesehenen Stellen des vorgenannten Schieberegisters einzu
speichern, daß ein Meßzeitintervall endet, wenn eine Briefvorderkante
von einem Sensor (S2) am Briefauslauf erkannt wird, daß in den
Speicherbereichen des nichtflüchtigen Speichers (23) Anfangswerte und
Parameter (P1, P2, P3, G1, G2, G3, A1, A2, A3, N) für die Auswertung der
Meßwerte gespeichert sind.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß bei einer ungenauen Messung, ein plausibler Gewichtswert
anstelle des tätsächlichen Gewichtswertes gesetzt wird, wobei der
plausible Gewichtswert höher als der tatsächliche Gewichtswert ist.
11. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Wiegeteller (6) nahe seines Schwerpunktes mit der
Wiegezelle (7) mechanisch gekoppelt ist, daß die mit der Steuerung (20)
der Waage verbundenen zwei Sensoren (S1 und S2) stromauf/abwärts
des Wiegetellers (6) angeordnet sind, daß Encoder (50) mit der
Steuerung (20) verbunden ist, welcher an einen Motor (49) mechanisch
gekoppelt ist, wobei der Motor (49) von der Steuerung (20) mit einer
Betriebsspannung versorgt wird und über eine Antriebsrolle (485) einen
Transportriemen (41) antreibt, welcher sich im Bereich des Wiegetellers
(6) auf einer Stützplatte (46) abstützt.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung (4) mit einem umschaltbaren Antrieb (49,
44, 485) und die Steuerung (20) einen Treiber (26) umfaßt, der zwischen
Antrieb und der Steuerung (20) geschaltet ist.
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