DE19856604A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer EmulsionInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer feinteiligen Emulsion vorgeschlagen, bei dem eine Rohemulsion unter Druckanwendung durch eine Öffnung (5) gepreßt wird. Dabei wird die Rohemulsion an einem sich wenigstens teilweise in die Öffnung (5) hinein erstreckenden, in Durchströmungsrichtung der Öffnung (5) verstellbar angeordneten Zerteilelement (9) vorbei geleitet. Das Verfahren ermöglicht eine einfache Regulierung von Volumenstrom und/oder Homogenisierdruck. Weiterhin wird der Einsatz eines Nadelventils zur Herstellung einer feinteiligen Emulsion vorgeschlagen. Schließlich wird eine Vorrichtung zur Herstellung einer feinteiligen Emulsion angegeben, welche einen Vorraum (1) sowie einen mit diesem durch eine kreisförmige Öffnung (5) verbundenen Entspannungsraum (2) enthält. Im Vorraum (1) oder im Entspannungsraum (2) ist ein als eine konische Spitze ausgebildetes Zerteilelement (9) verstellbar angeordnet, welches sich wenigstens teilweise in die Öffnung (5) hinein erstreckt. Hierbei ist das Verhältnis der größten Abmessung (d¶E¶) des Vorraumes (1) quer zur Strömungsrichtung zum Durchmesser (d¶B¶) der Öffnung (5) größer als 10.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer
feinteiligen Emulsion, insbesondere einer Emulsion, die aus einer wäßrigen Phase
und einer in Wasser unlöslichen organischen Phase besteht.
Unter eine Emulsion versteht man ein heterogenes Gemisch aus wenigstens zwei
ineinander unlöslichen Flüssigkeiten, bei dem eine Flüssigkeit - die sogenannte
disperse Phase - in Form von mehr oder weniger kleinen Tröpfchen in einer
anderen Flüssigkeit - der sogenannten kontinuierlichen Phase - verteilt ist. Ein
Beispiel ist eine Öl-in-Wasser-Emulsion, bei der eine organische Ölphase in einer
kontinuierlichen wäßrigen Phase in Form von Öltröpfchen verteilt ist. Bei
gegebener Zusammensetzung einer Emulsion bestimmt in erster Linie die
Verteilung der Tropfengrößen solche Eigenschaften der Emulsion wie die
Konsistenz, das Fließverhalten, die Lagerstabilität oder die Farbe. Hierbei ist es
meist vorteilhaft, wenn ein möglichst kleiner mittlerer Tropfendurchmesser
vorliegt. Ziel des Emulgierens ist es daher meist, möglichst kleine Tropfen zu
erzielen.
Zum Herstellen von Emulsionen ist eine Vielzahl verschiedener
Emulgierverfahren und -vorrichtungen bekannt. Die wichtigsten kontinuierlich
betriebenen Emulgiervorrichtungen sind Rotor-Stator-Systeme, zum Beispiel
sogenannte Kolloidmühlen, sowie Hochdruckhomogenisatoren. Feinteilige
Emulsionen mit einem mittleren Tropfendurchmesser von weniger als 1 µm
können üblicherweise nicht mit Rotor-Stator-Systemen hergestellt werden. Statt
dessen werden zu diesem Zweck meist Hochdruckhomogenisatoren verwendet.
Hochdruckhomogenisatoren bestehen im wesentlichen aus einer Pumpe und einer
Homogenisierdüse. Mit der Pumpe wird eine Rohemulsion, wie sie mittels eines
Rotor-Stator-Systemes hergestellt werden kann, auf den Homogenisierdruck
verdichtet. Typische Werte für den Homogenisierdruck liegen zwischen 10 und
1000 bar. Die unter Druck stehende Rohemulsion wird anschließend in einer
Homogenisierdüse entspannt. Die Homogenisierdüse ist der für die erreichbare
Tropfengröße entscheidende Teil eines Hochdruckhomogenisators. Mit üblichen
Homogenisierdüsen werden sehr hohe Drücke, meist größer als 200 bar, benötigt,
um feinteilige Emulsionen mit einem mittleren Tropfendurchmesser im Bereich
von etwa 1 µm oder darunter herzustellen. Ein solcher Druck kann meist nur mit
aufwendigen und teuren Hochdruckkolbenpumpen mit hoher Antriebsleistung
erreicht werden.
In EP-B-0 101 007 ist ein Verfahren beschrieben, mit dem eine feinteilige
Emulsion bereits bei Drücken unterhalb 100 bar hergestellt werden kann. Hierbei
wird eine Rohemulsion durch eine Öffnung mit 0,5 bis 0,8 mm Durchmesser und
einem Längen-zu-Durchmesser-Verhältnis von 1,5 bis 2 gepumpt, wobei die
fertige Emulsion den Bereich der Öffnung als ungerichteter Strahl verläßt. Der
genannte Bereich für das Längen-zu-Durchmesser-Verhältnis wird dabei als
wesentlich für ein gutes Zerkleinerungsergebnis angegeben.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß bei einem gegebenen
Öffnungsdurchmesser der Homogenisierdruck nur über den Volumenstrom
variiert werden kann. Soll der Homogenisierdruck bei konstantem Volumenstrom
verändert werden, so kann dies nur durch die Verwendung einer Düse mit einem
anderen Öffnungsdurchmesser erreicht werden. Als weiterer Nachteil erweist es
sich, daß eventuell in der Emulsion vorhandene Feststoffpartikel oder
geringfügige Verunreinigungen zum Verstopfen der Düse führen können.
Eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren
anzugeben, bei dem der Homogenisierdruck auf einfache Weise verändert werden
kann und bei dem feinteilige Emulsionen mit hoher Zuverlässigkeit hergestellt
werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer leinteiligen
Emulsion, bei dem eine Rohemulsion unter Druckanwendung durch eine Öffnung
gepreßt wird. Erfindungsgemäß wird die Rohemulsion an einem sich wenigstens
teilweise in die Öffnung hinein erstreckenden, in Durchströmungsrichtung der
Öffnung verstellbaren Zerteilelement vorbei geleitet.
Das Zerteilelement kann auf beliebige Weise strömungstechnisch vor oder hinter
der Öffnung verstellbar angebracht sein. Durch eine Verstellung des
Zerteilelements in Strömungsrichtung der Öffnung kann auf einfache Weise der
effektiv der Rohemulsion zur Verfügung stehende Querschnitt der Öffnung
verändert werden. Bei konstantem Volumenstrom bewirkt eine Verkleinerung
dieses Querschnitts ein Ansteigen des Homogenisierdrucks. Unter einem sich
wenigstens teilweise in die Öffnung hinein erstreckenden Zerteilelement ist also
ein geeignet geformtes Bauteil zu verstehen, welches so angeordnet ist, daß es den
effektiv der Rohemulsion zum Durchströmen der Öffnung zur Verfügung
stehenden Querschnitt begrenzt. Im Falle einer Verstopfung der Öffnung kann
diese durch eine Bewegung des Zerteilelements in die Öffnung hinein und/oder
aus ihr heraus leicht wieder beseitigt werden.
Eine besonders einfache Bauweise und hohe Funktionssicherheit ergibt sich, wenn
die Öffnung einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und das Zerteilelement als
eine konische Spitze ausgebildet ist. In diesem Falle kann die Öffnung
beispielsweise auf einfache Weise als eine Bohrung in einer einen Vorraum und
einen Entspannungsraum trennenden Wand ausgeführt sein. Als Zerteilelement
kann eine konisch auslaufende Nadel verwendet werden, welche in die Bohrung
hineinragt.
Bevorzugt wird die Voremulsion aus einem Vorraum durch die Öffnung gepreßt,
wobei das Verhältnis zwischen der größten Abmessung des Vorraumes quer zur
Strömungsrichtung und dem Durchmesser der Öffnung größer als 10 ist.
Hierdurch kann eine besonders effiziente Zerkleinerung der dispersen Phase
erreicht werden. Unter einem Vorraum ist dabei ein beliebig begrenzter Raum zu
verstehen, der geeignet ist, die Rohemulsion aufzunehmen.
Für eine effiziente Zerkleinerung erweist es sich ferner als vorteilhaft, wenn das
Verhältnis der Länge der Öffnung zum Durchmesser der Öffnung möglichst klein
ist. Besonders gute Zerkleinerungsergebnisse werden erzielt, wenn das Verhältnis
der Länge der Öffnung zum Durchmesser der Öffnung kleiner als 1,0,
insbesondere kleiner als 0,6 ist.
Der Homogenisierdruck, d. h. der Druckverlust, den die Emulsion beim
Durchgang durch die Öffnung erfährt, beträgt bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren vorzugsweise 10 bis 1000 bar, besonders bevorzugt 20 bis 200 bar.
Eine weitere, besonders einfache Lösung der obengenannten Aufgabe wird
dadurch erreicht, daß eine Rohemulsion unter Druckanwendung durch ein
Nadelventil gepreßt wird.
Nadelventile finden normalerweise Verwendung als Dosierventile zur
Regulierung des Durchflusses von Gasen oder Flüssigkeiten. Ein Nadelventil
enthält im wesentlichen einen weitgehend beliebig geformten Vorraum sowie
einen mit diesen durch eine kreisförmige Öffnung verbundenen, ebenfalls beliebig
geformten Entspannungsraum. In diesem ist eine konische Spitze verstellbar
angeordnet, welche sich wenigstens teilweise in die Öffnung hinein erstreckt.
Durch die Gegenwart der Spitze wird der effektiv zum Durchfluß zur Verfügung
stehende Querschnitt der Öffnung begrenzt. Durch eine axiale Verstellung der
Spitze kann dadurch bei gegebener Druckdifferenz zwischen Vor- und
Entspannungsraum der Volumenstrom eingestellt werden.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß solche Ventile auch mit sehr gutem
Erfolg zur Herstellung feinteiliger Emulsionen verwendet werden können. Hierzu
wird eine Rohemulsion in dem Vorraum bereitgestellt und mittels geeigneter
Pumpen auf einen Überdruck gegenüber dem Entspannungsraum gebracht. Unter
der Einwirkung des Druckes wird die Rohemulsion durch die Öffnung des
Nadelventils in den Entspannungsraum gepreßt wobei eine Zerkleinerung der
Tropfen der dispergierten Phase der Rohemulsion eintritt. Auch eine umgekehrte
Betriebsweise, bei der die Rohemulsion in den als Entspannungsraum
bezeichneten Raum eingebracht und aus diesem in den als Vorraum bezeichneten
Raum gepreßt wird, führt zu guten Erfolgen.
Bei der Verwendung handelsüblicher Nadelventile werden jedoch noch keine
optimalen Zerkleinerungsergebnisse erreicht. Eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der
feinteilige Emulsionen mit geringer mittlerer Tropfengröße bei geringem
Druckaufwand und mit hoher Zuverlässigkeit hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Herstellung einer feinteili
gen Emulsion, die einen Vorraum sowie einen mit diesem durch eine kreisförmige
Öffnung verbundenen Entspannungsraum aufweist. Erfindungsgemäß ist in dem
Entspannungsraum oder dem Vorraum ein als eine konische Spitze ausgebildetes
Zerteilelement verstellbar angeordnet, welches sich wenigstens teilweise in die
Öffnung hinein erstreckt, wobei das Verhältnis der größten Abmessung der
Druckkammer quer zur Strömungsrichtung zum Durchmesser der Öffnung größer
als 10 ist.
Bevorzugt ist dabei das Zerteilelement in dem Entspannungsraum, d. h. in
Strömungsrichtung hinter der Öffnung, angebracht. Durch die erfindungsgemäße
Wahl der Abmessung des Vorraumes quer zur Strömungsrichtung im Verhältnis
zum Durchmesser der Öffnung wird eine starke Beschleunigung der
durchströmenden Rohemulsion unmittelbar vor der Öffnung erreicht, was zu einer
wirksamen Zerkleinerung führt.
Besonders gute Zerkleinerungsergebnisse werden insbesondere mit einer
Vorrichtung erreicht, bei der das Verhältnis der Länge der Öffnung zum
Durchmesser der Öffnung kleiner als 1,0, insbesondere kleiner als 0,6 ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der beigefügten
Zeichnung erläutert. Es zeigt die
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Längsschnitt.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Vorraum 1 und einem
Entspannungsraum 2. Durch eine Öffnung 3 kann eine Rohemulsion in den
Vorraum 1 eingebracht werden. Der Vorraum 1 weist einen kreisförmigen
Querschnitt mit dem Durchmesser dE auf. Zwischen dem Vorraum und dem
Entspannungsraum befindet sich eine Blende 4, die mit einer zentralen Öffnung 5
versehen ist. An ihrer engsten Stelle hat die Öffnung einen Durchmesser dB.
Durch die Öffnung 5 kann die Emulsion in den Entspannungsraum 2 gelangen.
Der Entspannungsraum 2 ist nach oben durch eine Abdeckung 6 begrenzt. Die
Abdeckung 6 weist eine Bohrung mit einem Innengewinde 11 auf, in welches ein
Halter 7 eingeschraubt ist, in welchem wiederum eine Nadel 8 befestigt ist. Der
Halter 7 ist so weit in die Abdeckung 6 eingeschraubt, daß die konische Spitze 9
der Nadel 8 teilweise in die Öffnung 5 der Blende 4 hineinragt. Hierbei ist die
genaue Position der Spitze 9 durch Ein- und Ausschrauben des Halters 7
verstellbar.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird eine mittels bekannter Verfahren herge
stellte Rohemulsion durch den Einlaß 3 unter einem Druck von vorteilhaft 10 bis
1000 bar, besonders vorteilhaft 20 bis 200 bar in den Vorraum 1 gepumpt. Auf
grund des Überdrucks gegenüber dem Entspannungsraum 2 wird die Rohemul
sion durch die Öffnung 5 der Blende 4 gepreßt, wobei eine Zerkleinerung der
Tropfen der dispergierten Phase stattfindet. Hierbei bestimmt bei gegebenem
Überdruck im Vorraum 1 die Stellung der Nadel 8, also die Position der Spitze 9
in der Öffnung 5, den Volumenstrom durch die Öffnung 3. Beim Eintritt der
Emulsion in den Entspannungsraum 2 wird die Emulsion entspannt, das heißt auf
den dort herrschenden Druck gebracht, der typischerweise nur wenig über
Normaldruck, also im Bereich von 1 bis 2 bar liegt. Die Druckdifferenz zwischen
dem Vorraum 1 und dem Entspannungsraum 2 entspricht dem Homogenisier
druck. Durch den Auslaß 10 verläßt die fertige Emulsion schließlich die Vorrich
tung.
Die in der Figur gezeigte Vorrichtung entspricht in ihrem prinzipiellen Aufbau
einem Nadelventil. Die Verstellung der Nadel 8 kann dabei über ein nicht
dargestelltes Handrad erfolgen, welches mit der im Gewinde 11 geführten
Halterung 7 der Nadel verbunden ist. Für feinste Dosieraufgaben sind auch
Ausführungen mit einem Mikrometerkopf anstelle des Handrades möglich.
Neben einem guten Zerkleinerungsergebnis ergeben sich durch den Einsatz einer
solchen Vorrichtung mindestens zwei Vorteile: Einerseits kann durch Verstellung
der Nadel 8 der Volumenstrom der Emulsion bei gegebenem Homogenisierdruck
auf einfache Weise eingestellt werden, und andererseits können eventuelle
Verstopfungen der Öffnung 5 durch Ein- und Ausdrehen der Nadel 8 in die bzw.
aus der Öffnung 5 auf einfache Weise beseitigt werden.
Eine weitere deutliche Verbesserung der Zerkleinerungswirkung erhält man durch
die geeignete Wahl des Durchmessers dE des Vorraumes 1, des Durchmessers dB
der Öffnung 5 und der Länge lB der Öffnung 5. In der in der Figur gezeigten
Vorrichtung werden die Tropfen der dispergierten Flüssigkeit überwiegend
aufgrund von Kräften in einer laminaren Dehnströmung zerkleinert (M. Stang:
Zerkleinern und Stabilisieren von Tropfen beim mechanischen Emulgieren.
Fortschr.-Ber. VDI Reihe 3 Nr. 527, Düsseldorf: VDI-Verlag 1998). Der Begriff
"laminare Dehnströmung" bedeutet, daß die Strömung vor der Öffnung 5 stark
beschleunigt wird. In dieser Strömung werden die Tropfen zu einem langen Faden
deformiert, der leicht in kleine Tropfen zerfällt. Zusätzlich zur laminaren
Dehnströmung können auch Kräfte in turbulenter Strömung und Kavitation
zerkleinerungswirksam sein. Damit die Strömung auf die engste Stelle der
Öffnung 5 hin ausreichend stark beschleunigt wird, sollte für den Durchmesser dE
gelten: dE < 10 dB. Bei einem zu kleinen Verhältnis dE/dB wird die Strömung nur
wenig beschleunigt. Die Tropfen der Rohemulsion werden nicht so weit
deformiert, daß sie auch zerkleinert werden. Sehr gute Ergebnisse wurden z. B. für
eine Öl-in-Wasser-Emulsion bei Einsatz einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit den
Maßen dE = 30 mm und dB = 0,5 mm erzielt.
Des weiteren zeigt sich, daß der Druckverlust im Bereich unmittelbar vor dem
engsten Querschnitt der Öffnung 5 maßgeblich für die Zerkleinerung ist, während
der Druckverlust hinter der Stelle des engsten Querschnitts nicht entscheidend zur
Tropfenzerkleinerung beiträgt. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, die Länge der
Öffnung 5 möglichst kurz zu wählen. Wünschenswert ist ein Verhältnis lB/dB von
weniger als 1,0, besonders vorteilhaft von weniger als 0,6.
Bei handelsüblichen Nadelventilen wird in der Regel eine Durchströmung des
Ventils in der in Fig. 1 angedeuteten Richtung, d. h., auf die Nadelspitze zu,
empfohlen. Bei der Herstellung einer feinteiligen Emulsion werden jedoch gute
Ergebnisse auch dann erzielt, wenn das Ventil bzw. die in der Figur dargestellte
Vorrichtung in umgekehrter Richtung durchströmt wird. Der Raum 2 übernimmt
dann die Funktion des Vorraumes, während der Raum 1 als Entspannungsraum
dient.
Bei einem Nadelventil sind die Öffnung 5 und die Spitze 9 in der Regel
rotationssymmetrisch ausgeführt. Obwohl eine solche Ausführung Vorteile mit sich
bringt, z. B. eine einfache Fertigung, sind auch andere Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich. Ein erhöhter Volumendurchsatz kann
zum Beispiel dadurch erreicht werden, daß die Öffnung 5 in einer Richtung
ausgedehnt ist, insbesondere einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Das
Zerteilelement ist dann ebenfalls in diese Richtung ausgedehnt und beispielsweise
in Form einer Klinge, ähnlich einer Rasierklinge, ausgebildet. Auch mit einer
solchen Anordnung kann auf einfache Weise durch Verstellung des
Zerteilelementes eine Regulierung des Volumenstroms bei gegebener
Druckdifferenz erreicht werden und die Öffnung auf einfache Weise von
Verunreinigungen befreit werden.
Die beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen eignen sich für die Herstellung
feinteiliger Emulsionen aus den verschiedensten Zusammensetzungen. Beispiele
sind pharmazeutische oder kosmetische Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emul
sionen wie Salben, Cremes oder Sonnenschutzmilch.
Ein weiteres bevorzugtes Einsatzgebiet ist die Herstellung von Emulsionen von
wasserunlöslichen Monomeren wie Styrol in Wasser zum Zwecke der
Emulsionspolymerisation. Besondere Vorteile ergeben sich auch beim Einsatz der
erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen zum Zwecke der Mini-Emul
sionspolymerisation. Bei dieser findet die Polymerisation nur innerhalb der
Tropfen der dispergierten Phase statt. Durch die Tropfengröße der Emulsion wird
dabei die Größe des resultierenden Polymeres gezielt eingestellt.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen und Verfahren eignen sich auch zum
Zerkleinern von hochviskosen dispersen Phasen, zum Beispiel von Silikonölen bei
der Herstellung von Hydrophobierungsmitteln. Ein weiteres Anwendungsgebiet
ist das Emulgieren einer Schmelze. Hierbei wird ein aufgeschmolzener Feststoff
in einer wäßrigen Phase zerkleinert.
Zu 700 ml Wasser, welches mit Polyethylenglykol (Molekulargewicht 20 000) zu
einer Viskosität von 60 mPa.s angedickt wurde, wurden 300 ml des Mineralöls
Nuto 460 (Deutsche Esso AG, Karlsruhe) sowie 7 g Laurylethylenoxid-10 als
Emulgator zugegeben und in einem Rührbehälter zu einer Rohemulsion
verarbeitet. Die Rohemulsion wurde in den Vorraum 1 einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach Fig. 1 eingebracht und durch die Öffnung 5 gepreßt. Die
Vorrichtung wies die Abmessungen dE = 30 mm, dB = 0,5 mm sowie lB = 1 mm
auf. Bei Homogenisierdrücken von 20 bis 200 bar betrug der Volumenstrom
zwischen 20 l/h bis ca. 100 l/h. Bei einem Homogenisierdruck von 20 bar betrug
der mittlere Tropfendurchmesser der dispersen Phase in der fertigen Emulsion
weniger als 2 µm, bei 50 bar weniger als 1 µm.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer feinteiligen Emulsion, bei dem eine Rohemul
sion unter Druckanwendung durch eine Öffnung (5) gepreßt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohemulsion an einem sich wenigstens teilweise in
die Öffnung (5) hinein erstreckenden, in Durchströmungsrichtung der Öffnung
(5) verstellbar angeordneten Zerteilelement (9) vorbei geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (5)
einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und daß das Zerteilelement (9) als
eine konische Spitze ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohemulsion aus einem Vorraum (1) durch die Öffnung (5) gepreßt wird,
wobei das Verhältnis der größten Abmessung (dE) des Vorraumes (1) quer zur
Strömungsrichtung zum Durchmesser (dB) der Öffnung (5) größer als 10 ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhält
nis der Länge (lB) der Öffnung (5) zum Durchmesser (dB) der Öffnung (5)
kleiner als 1,0 ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Homogenisierdruck zwischen 10 und 1000 bar beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung einer feinteiligen Emulsion, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rohemulsion unter Druckanwendung durch ein
Nadelventil gepreßt wird.
7. Vorrichtung zur Herstellung einer feinteiligen Emulsion, enthaltend einen
Vorraum (1) sowie einen mit diesem durch eine kreisförmige Öffnung (5)
verbundenen Entspannungsraum (2), dadurch gekennzeichnet, daß im
Vorraum (1) oder im Entspannungsraum (2) ein als eine konische Spitze
ausgebildetes Zerteilelement (9) verstellbar angeordnet ist, welches sich we
nigstens teilweise in die Öffnung (5) hinein erstreckt, wobei das Verhältnis der
größten Abmessung (dE) des Vorraumes (1) quer zur Strömungsrichtung zum
Durchmesser (dB) der Öffnung (5) größer als 10 ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Länge (lB) der Öffnung (5) zum Durchmesser (dB) der Öffnung (5) kleiner
als 1,0 ist.
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---|---|---|---|
DE19856604A DE19856604A1 (de) | 1998-12-08 | 1998-12-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion |
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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