DE19854084C2 - Verfahren zur Fertigung einer Achsstrebe aus Faserverbundkunststoff, insbesondere für Nutzkraftwagen - Google Patents
Verfahren zur Fertigung einer Achsstrebe aus Faserverbundkunststoff, insbesondere für NutzkraftwagenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fertigung einer Achsstrebe aus
Faserverbundkunststoff, insbesondere für Nutzkraftwagen, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der JP-A-63-287613 ist ein gattungsgemäßes Verfahren
bekannt. Dabei werden ein im
wesentlichen Druckkräfte aufnehmender Profilkörper in Form eines Kastenholmes
mit viereckigem Querschnitt und zwei Standardgelenkaufnahmen hergestellt und
miteinander verklebt, so daß an beiden Enden des Kastenholmes jeweils eine
Standardgelenkaufnahme angeordnet ist. Anschließend wird der aus Kastenholm
und zwei Standardgelenkaufnahmen hergestellte Verbund in Erstreckungsrichtung
des Kastenholmes senkrecht zu den Lagerachsen der Standardgelenkaufnahmen
mit einem ein im wesentlichen Zugkräfte aufnehmendes Gehäuseelement
bildenden Kunststoffband umwickelt und dabei mit dem Kastenholm verklebt.
Durch diese Ausgestaltung soll die Achsstrebe bei gleichzeitiger Steigerung der
Widerstandsfähigkeit einfacher zu fertigen sein.
Entsprechende Achsstreben sind auch aus der JP-A-3-56728 und der
GB-A-2 088 793 bekannt.
Achsstreben, insbesondere für Nutzkraftwagen, müssen höchsten statischen und
dynamischen Beanspruchungen insbesondere hinsichtlich Zug- und
Druckspannungen gewachsen und darüber hinaus verschleißarm sein. Bei der aus
der JP-A-63-287613 bekannten Achsstrebe aus Faserverbundkunststoff werden
die im Belastungszustand auftretenden statischen und dynamischen
Fahrwerkskräfte, im wesentlichen Zug- und Druckkräfte, aufgrund des mit dem
Profilkörper lediglich verklebten Gehäuseelements nur unzureichend übertragen
aufgrund der praktisch voneinander getrennten Bauteilkomponenten, dem
Gehäuseelement und dem Profitkörper. Zwischen dem im wesentlichen Zugkräfte
aufnehmenden Gehäuseelement und dem im wesentlichen Druckkräfte
aufnehmenden Profilkörper sowie den beiden Lagerendelementen kann durch
Dehnung des Gehäuseelementes bzw. durch Stauchung des Profilkörpers eine
Ablösung auftreten und ein Spalt entstehen, die, insbesondere bei längeren
Einsatzzeiten, einen erhöhten Verschleiß bewirken. Darüber hinaus ist die
Fertigung der Achsstrebe produktionstechnisch ungünstig, da zunächst ein
Profilkörper und zwei Lagerendelemente hergestellt und miteinander verklebt
werden und anschließend der so hergestellte Verbund durch Umwickeln und
teilweisem Verkleben mit einem Kunststoffband mit einem Gehäuseelement
versehen wird. Gleiches gilt für die aus der JP-A-3-56728 und der GB-A-2 088 793
bekannten Achsstreben.
Der Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes der Technik die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Fertigung einer Achsstrebe der eingangs genannten
Art unter Meidung der beschriebenen Nachteile derart zu verbessern, daß diese
sowohl statisch als auch dynamisch hochbelastbar sowie äußerst verschleißarm ist
und darüber hinaus kostengünstig, insbesondere ohne mehrfache oder zusätzliche
Arbeitsgänge und Arbeitsaufwand, fertigbar ist.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
genannten Merkmale gelöst.
Durch die statische Zugvorspannung in dem als Zugkörper dienenden
Gehäuseelement und die statische Druckvorspannung in dem als Druckkörper
dienenden Profilkörper wird bei Belastung der Achsstrebe verhindert, daß
zwischen Zug- bzw. Druckkörper und den Lagerendelementen durch Dehnung des
Zugkörpers bzw. Stauchung des Druckkörpers eine Ablösung erfolgt und Spalte
entstehen, die bei längerer Einsatzzeit einen Ausfall der Achsstrebe durch
Verschleiß bewirken würden. Die Ausgestaltung des Gehäuseelementes, des
Profilkörpers und der Lagerendelemente ermöglicht darüber hinaus eine
kostengünstige Fertigung der Achsstrebe, insbesondere da die Verspannung der
einzelnen Elemente während der Montage ohne zusätzliche Arbeitsgänge oder
Arbeitsaufwand erfolgen kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung setzen sich die
Lagerendelemente aus vorzugsweise im wesentlichen zylindrischen Hülsen- und
Buchsenelementen zusammen. Die Hülsenelemente weisen gemäß einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wenigstens einen Schlitz auf oder sind
vorzugsweise zweiteilig ausgebildet. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung nehmen die Buchsenelemente vormontierte Gummilager auf.
Vorzugsweise ist das Gummilager in dem Buchsenelement integriert. Hierzu wird
vorzugsweise der auf den Flanschzapfen anvulkanisierte Gummikörper durch
einen Verschlußring in der Innenbohrung des Buchsenelements unter Druck-
Vorspannung gehalten, wobei ein Ring durch Umbördeln des Endes des
Buchsenelements fixiert wird, wobei gleichzeitig ein konischer Endabschnitt des
Buchsenelements entsteht. Ferner weisen die Hülsenelemente in einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung an ihren dem Profilkörper zugewandten
Außenflächen dem Profilkörper angepaßte Aussparungen auf, durch die eine
präzise Positionierung der Hülsenelemente gegeben ist. Bei einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Endabschnitte der
Buchsenelemente konisch ausgebildet. Durch Einsetzen der Buchsenelemente in
die Hülsenelemente wird so ohne daß weitere zusätzliche Arbeitsgänge oder
Arbeitsaufwand erforderlich wäre, die Verspannung des Profilkörpers mit dem
Gehäuseelement bereitgestellt. Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung weisen die Hülsen- und Buchsenelemente an einem
ihrer Enden jeweils einen eine Auflagefläche bildenden umlaufenden Kragen auf.
Bei der Montage der Hülsen und Buchsenelemente werden durch die sich
gegenüberstehenden Kragen das Gehäuseelement und der Profilkörper beidseitig
eingefaßt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Profilkörper ein in Profilerstreckungsrichtung langfaserverstärktes Kunststoffprofil,
welches vorzugsweise im Pultrusionsverfahren hergestellt ist. In einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Profilkörper an beiden Enden
im wesentlichen halbkreisförmige Ausnehmungen für die Lagerendelemente auf.
Über diese Ausnehmungen werden die über die Lagerendelemente eingeleiteten
Druckbelastungen der Achsstrebe aufgenommen. Vorteilhafterweise ist der
Profilkörper im Querschnitt I-förmig ausgebildet.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das
Gehäuseelement im wesentlichen halbkreisförmig abgerundete Schmalseiten für
die Lagerendelemente auf. Vorteilhafterweise ist das Gehäuseelement aus einem
endlosfaserverstärkten Kunststoffband gefertigt. Das Gehäuseelement ist
vorzugsweise durch Abtrennen eines Segments von einem sich in
Gelenkachsrichtung erstreckenden Profil hergestellt, welches im
Faserwickelverfahren gefertigt wird.
In der nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen ist eine
bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Achsstrebe schematisch
dargestellt. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematisch perspektivische Explosionsansicht einer
erfindungsgemäßen Achsstrebe und
Fig. 2 eine montierte Achsstrebe gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt in einer schematisch perspektivischen Explosionsansicht eine
Achsstrebe 1 bestehend aus einem im wesentlichen Zugkräfte aufnehmenden
Gehäuseelement 2, einem im wesentlichen Druckkräfte aufnehmenden
Profilkörper 3 und zwei sich jeweils aus einem Hülsenelement 5, einem
Gummilager 6 mit metallischem Verschlußring 7 und einem Buchsenelement 8
zusammensetzenden Lagerendelementen 4.
Der Profilkörper 3, vorzugsweise im Protrusionsverfahren hergestellt, ist ein in
Profilerstreckungsrichtung langfaserverstärktes Kunststoffprofil, welches im
Querschnitt I-förmig ausgebildet ist und an beiden Enden im wesentlichen
halbkreisförmige Ausnehmungen 9 für die Lagerendelemente 4 aufweist. Das
Gehäuseelement kann durch Abtrennen eines Segmentes von einem Profil
hergestellt werden, welches sich In Gelenkachsrichtung erstreckt und vorzugsweise
im Faserwickelverfahren gefertigt wurde.
Das Gehäuseelement 2 ist aus einem endlosfaserverstärktem Kunststoffband
gefertigt und weist im wesentlichen halbkreisförmig abgerundete Schmalseiten 10
für die Lagerendelemente 4 auf.
Die im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Hülsenelemente 5 sind, wie anhand
der in Fig. 1 mit 11 bezeichneten Schlitze zu erkennen, zweiteilig ausgebildet und
weisen an einem ihrer Enden einen eine Auflagefläche bildenden umlaufenden
Kragen 12 auf. Desweiteren sind die Hülsenelemente 5 an ihren dem Profilkörper 3
zugeordneten Außenflächen mit dem Profilkörper 3 angepaßten Aussparungen 13
versehen, die einen optimalen Sitz der Hülsenelemente 5 zwischen den
Ausnehmungen 9 des Profilkörpers 3 und den im wesentlichen halbkreisförmig
abgerundeten Schmalseiten 10 des Gehäuseelementes 2 bereitstellen, so daß die
Lagerendelemente 4 spaltfrei aufgenommen werden können. Die
Buchsenelemente 8 weisen ebenfalls an einem ihrer Enden einen eine
Auflagefläche bildenden umlaufenden Kragen 14 auf und sind an dem dem Kragen
abgewandten Endbereich konisch ausgebildet. In dem Buchsenelement 8 ist das
Gummilager 6 integriert, indem der auf dem Flanschzapfen 15 aufvulkanisierte
Gummikörper 16 durch einen Verschlußring 7 in der Innenbohrung des
Buchsenelements 8 unter Druck-Vorspannung gehalten wird, wobei der
Verschlußring 7 durch Umbördeln des Endes des Buchsenelementes 8 fixiert wird.
Dabei wird gleichzeitig ein konischer Endabschnitt gebildet.
Zur Fertigung der Achsstrebe 1 gemäß Fig. 2 wird der vorgefertigte Profilkörper 3 in
das ebenfalls vorgefertigte Gehäuseelement 2 eingesetzt. Anschließend werden
das Gehäuseelement 2 und der Profilkörper 3 durch Einsetzen der
Lagerendelemente 4 miteinander verspannt, so daß das Gehäuseelement 2 unter
statischer Zugvorspannung und der Profilkörper 3 unter statischer
Druckvorspannung steht. Beim Einsetzen der Lagerendelemente durch die im
wesentlichen durch Klemmspannung zusammensetzbaren Hülsen- und
Buchsenelemente 5 und 8 werden das Gehäuseelement 2 und der Profilkörper 3
miteinander verspannt und verbunden. Der dazu notwendige Verspannweg wird
dadurch erzeugt, daß die bereits vormontierten, ein Gummilager 6 aufnehmenden,
bereichsweise konischen Buchsenelemente 8 in die Hülsenelemente 5 eingepreßt
werden. Dabei werden das Gehäuseelement 2 und der Profilkörper 3 auf der einen
Seite von dem Kragen 12 der Hülsenelemente 5 und auf der anderen Seite von
den Kragen 14 der Buchsenelemente 8 eingefaßt, wie anhand der Fig. 2 zu
erkennen.
Claims (18)
1. Verfahren zur Fertigung einer Achsstrebe aus Faserverbundkunststoff,
insbesondere für Nutzkraftwagen, bestehend aus einem Druckkräfte
aufnehmenden Profilkörper (3), zwei Lagerendelementen (4) sowie einem
Zugkräfte aufnehmenden, in Profilerstreckungsrichtung senkrecht zu den
Lagerachsen die Lagerendelemente umschließenden Gehäuseelement (2),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilkörper (3) in das Gehäuseelement (2) eingelegt wird und das
Gehäuseelement (2) und der Profilkörper (3) durch Einsetzen der
Lagerendelemente (4) miteinander verspannt werden, so daß das
Gehäuseelement (2) unter statischer Zugvorspannung und der Profilkörper
(3) unter statischer Druckvorspannung steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerendelemente (4) sich aus vorzugsweise im wesentlichen zylindrischen
Hülsenelementen (5) und Buchsenelementen (8) zusammensetzen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verspannung
durch Einpressen der Buchsenelemente (8) in die Hülsenelemente (5) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülsenelemente (5) wenigstens einen Schlitz (11) aufweisen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülsenelemente (5) zweiteilig ausgebildet sind.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülsenelemente (5) an einem ihrer Enden einen
eine Auflagefläche bildenden umlaufenden Kragen (12) aufweisen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülsenelemente (5) an ihrer dem Profilkörper (3)
zugewandten Außenfläche eine dem Profilkörper (3) angepaßte Aussparung
(13) aufweisen.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchsenelemente (8) an zumindest einem Ende
einen konischen Abschnitt aufweisen.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchsenelemente (8) an einem ihrer Enden einen
eine Auflagefläche bildenden umlaufenden Kragen (14) aufweisen.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchsenelemente (8) vormontierte Gummilager (6)
aufnehmen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummilager
(6) unter Verwendung eines Verschlußringes (7) in den Buchsenelementen
(8) vormontiert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gummilager (6) in dem Buchsenelement (8) integriert ist, wobei ein
auf einen Flanschzapfen (15) anvulkanisierter Gummikörper (16) durch einen
Verschlußring (7) in der Innenbohrung des Buchsenelements (8) unter
Druckvorspannung gehalten ist, wobei der Verschlußring (7) durch
Umbördeln des Endes des Buchsenelements (8) fixiert ist, wodurch ein
konischer Endabschnitt gebildet ist.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Profilkörper (3) ein vorzugsweise in
Profilerstreckungsrichtung langfaserverstärktes Kunststoffprofil ist.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Profilkörper (3) an beiden Enden im wesentlichen
halbkreisförmige Ausnehmungen (9) für die Lagerendelemente (4) aufweist.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Profilkörper (3) im Querschnitt I-förmig ausgebildet
ist.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuseelement (2) im wesentlichen
halbkreisförmig abgerundete Schmalseiten (10) für die Lagerendelemente (4)
aufweist.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuseelement (2) ein vorzugsweise in
Profillängsrichtung endlosfaserverstärktes Kunststoffband ist.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuseelement (2) ein von einem sich in
Gelenkachsrichtung erstreckenden und im Faserwickelverfahren gefertigten
Profil abgetrenntes Segment ist.
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DE1998154084 DE19854084C2 (de) | 1998-11-24 | 1998-11-24 | Verfahren zur Fertigung einer Achsstrebe aus Faserverbundkunststoff, insbesondere für Nutzkraftwagen |
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