Die Erfindung bezieht sich auf ein Widerlager für eine Bowdenzughülle nach Patent
anspruch 1.
Es ist eine Vielzahl von Anwendungsfällen bekannt, ein bewegliches Teil von einer
entfernt angeordneten Betätigungsvorrichtung mit Hilfe eines sogenannten Bowden
zugs zu betätigen. Zum Beispiel werden Bowdenzüge zur Kraftübertragung der Betä
tigung von Komponenten und Aggregaten in Automobilen oder Motorrädern einge
setzt. Bowdenzüge bestehen bekanntlich aus einem flexiblen, jedoch relativ festem
Draht, der von einer Hülle umgeben ist. Zur Betätigung eines beweglichen Bauteils
mit Hilfe des Bowdenzugs ist erforderlich, die Umhüllung ortsfest anzubringen.
Aus Patent Abstracts of Japan. M-1529, 1993, Vol. 17, No. 686. JP 5-231 415 A ist
bekannt geworden, die Hülle eines Bowdenzugs durch eine U-förmige Klammer
festzulegen, die innen eine gezahnte Aufrauhung aufweist, die mit der Aufrauhung
der Bowdenzughülle zusammenwirkt. Die Klammer wird in einer hinterschnittenen
Öffnung eines Befestigungsteils festgelegt.
Aus DE 34 41 716 ist bekannt geworden, die Bowdenzughülle in ein kanalartiges
Haltebauteil einzulegen, wobei ein ringförmiger Bund der Hülle in einer entspre
chenden Ausnehmung aufgenommen ist. Eine Federzunge legt sich gegen das freie
Ende der Bowdenzughülle.
Aus EP 0 810 379 A2 ist bekannt geworden, den Draht eines Bowdenzugs an einem
Schieber festzulegen, der seinerseits auf gegenüberliegenden Seiten eine Zahnung
aufweist, die mit einer Zahnung eines Fixierelements zusammenwirkt, das in ein
Gehäuse einsteckbar ist, in das auch der Schieber einführbar ist. Mit Hilfe dieser
Konstruktion läßt sich der Schieber in seiner Lage veränderlich festlegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Widerlager für eine Bowdenzughülle
zu schaffen, das einfach aufgebaut ist und eine Verstellmöglichkeit zur Beseitigung
von Lose oder Spiel einschließt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Widerlager ist ein stationäres oder stationär anbringbares
plattenförmiges Bauteil vorgesehen, das beispielsweise an geeigneter Stelle nahe dem
zu betätigenden Bauteil angeordnet ist. Es weist eine längliche Öffnung auf mit ge
genüberliegenden verzahnten Wandabschnitten. In die Öffnung kann ein Klemmele
ment eingesetzt werden, das einen annähernd U-förmigen Abschnitt aufweist und da
durch zwischen den Schenkeln einen Aufnahmeschlitz bildet zur Aufnahme einer
Bowdenzughülle. Das Klemmelement ist aus elastisch verformbarem Kunststoff ge
formt, damit auf diese Weise eine Klemmwirkung auf die Bowdenzughülle ausgeübt
werden kann. Der U-förmige Abschnitt weist außerdem auf gegenüberliegenden Sei
ten im Bereich der Schenkel oder im Bereich des Steges gezahnte Abschnitte auf, die
in die Öffnung des stationären Bauteils eingeführt werden, wobei die gezahnten
Abschnitte mit der Zahnung in der Öffnung des stationären Bauteils zusammenwirken
derart, daß eine Verschiebung des Klemmelements in Richtung der Erstreckung der
Öffnung des stationären Bauteils verhindert wird. Die Zahnung ermöglicht jedoch,
daß das Klemmelement in verschiedenen Positionen in die Öffnung eingeführt werden
kann, um es der jeweiligen Länge der Bowdenzughülle bzw. dem Abstand zum betäti
genden Teil anzupassen.
Bei der Montage wird die Bowdenzughülle in den Aufnahmeschlitz des
Klemmelementes eingeführt, wonach dann das Klemmelement in der beschriebenen
Weise in die Öffnung im Haltebauteil eingesetzt wird. Der U-förmige Abschnitt kann
so beschaffen sein, daß nach dem Einsetzen des U-förmigen Abschnitts die Schenkel
bei einem Auseinanderbewegen einen relativ großen Widerstand überwinden müssen.
Dadurch ist die Hülle relativ sicher zwischen den Schenkeln eingeklemmt und gelangt
im Betrieb nicht aus dem Klemmelement. Die beschriebene Wirkung kann z. B.
dadurch erreicht werden, daß äußere Schultern an den Schenkeln gegen die
zugeordnete Fläche des Haltebauteils beidseitig der Öffnung zur Anlage gelangen, so
daß die Schenkel nur außerhalb des Anlagebereichs verbogen werden können, wenn
eine Auszugkraft auf die Bowdenzughülle ausgeübt wird. Werden die Schenkel
jedoch in diesem Bereich relativ starr geformt, ist auf diese Weise eine sichere
Aufnahme der Bowdenzughülle im Klemmelement gewährleistet.
Gleichwohl kann durch die beschriebene Ausbildung des Klemmelements die Mög
lichkeit bestehen, dieses aus der Öffnung herauszuziehen. Damit ein solcher Fall ver
hindert oder zumindest erschwert wird, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor,
daß sich vom einen Ende des U-förmigen Abschnitts ein Ansatz forterstreckt, der ei
nen Querabschnitt aufweist im Abstand zum U-förmigen Abschnitt, dessen Abmes
sungen größer sind als die Breite der Öffnung, wobei die Öffnung an einem Ende eine
Erweiterung aufweist, durch die der Querabschnitt hindurchführbar ist. Bei der Mon
tage wird der Querabschnitt durch die Erweiterung eingeführt, der mithin das Halte
bauteil hintergreift. Anschließend erfolgt das Einsetzen der Bowdenzughülle in den
Aufnahmeschlitz. Danach wird der U-förmige Abschnitt durch Kippen des Klemm
elements in die Zahnung der Öffnung eingeschoben. Ist eine Längenkorrektur nötig,
braucht der U-förmige Abschnitt lediglich aus der Zahnung wieder herausgezogen
werden, um in einen anderen Zahnbereich wieder eingeschoben zu werden. Während
dieser Manipulation verbleibt das Klemmelement am Haltebauteil. Es ist daher
zweckmäßig, wenn die der Rückseite des Haltebauteils zugekehrte Fläche des Quer
abschnitts annähernd in einer Höhe liegt, die mit der Endfläche der gezahnten Ab
schnitte zusammenfällt.
Das oben erwähnte Kippen des Klemmelements um den Querabschnitt wird dadurch
erleichtert, daß in den an der Rückseite des Haltebauteils angreifenden Bereichen
rampenartige gekrümmte Flächenabschnitte vorgesehen sind, die in Richtung der ge
zahnten Abschnitte sich von diesen forterstrecken.
Eine weitere Sicherung gegen die unerwünschte Entfernung des Klemmbauteils aus
der Öffnung bzw. vom Haltebauteil besteht nach einer Ausgestaltung der Erfindung
darin, daß an dem U-förmigen Abschnitt in Verlängerung eines Schenkels ein Arm
angeformt ist, der im Abstand zum U-förmigen Abschnitt einen Querarm aufweist,
der, in Achsrichtung des U-förmigen Abschnitts gesehen, den Aufnahmeschlitz
kreuzt, vorzugsweise in dessen Eingangsbereich. Wird auf den Bowdenzug eine seitli
che Kraft aufgebracht, welche den Bowdenzug aus dem Aufnahmeschlitz ziehen
könnte, legt sich die Bowdenzughülle gegen den Querarm an. Diese Querkraft ver
sucht, den Arm vom Haltebauteil fort zu schwenken, wodurch jedoch der Querab
schnitt auf der anderen Seite des Haltebauteils gegen dieses zur Anlage kommt. Auf
das Klemmelement wird ein Drehmoment aufgebracht, das den U-förmigen Abschnitt
des Klemmelements in die Öffnung hinein zu bewegen versucht. Dadurch ist eine
wirksame Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Lösen des Klemmelements aus der
Öffnung geschaffen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt perspektivisch ein Widerlager nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt das Klemmelement nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung.
Fig. 3 zeigt die Vorderansicht des Klemmelements nach Fig. 2.
Fig. 4 zeigt die Seitenansicht des Klemmelements nach Fig. 3 in Richtung Pfeil 4.
Fig. 5 zeigt die Seitenansicht des Klemmelements nach Fig. 3 in Richtung Pfeil 5.
Fig. 6 zeigt die Draufsicht auf das Klemmelement nach Fig. 3 in Richtung Pfeil 6.
Fig. 7 zeigt die Drunteransicht des Klemmelements nach Fig. 3 in Richtung Pfeil 7.
Fig. 8 zeigt die Rückansicht des Klemmelements nach Fig. 3.
In Fig. 1 ist eine Platte 10 dargestellt, die ein stationäres Haltebauteil bildet. Die Platte
10 kann beispielsweise in einer Rückenlehne eines Automobilsitzes eingebaut sein,
was hier jedoch im einzelnen nicht dargestellt ist. Auf der Platte 10 sind Anschläge 12
und 14 montiert für ein zu betätigendes, jedoch nicht gezeigtes Bauteil. Die Platte 10
weist eine längliche Öffnung 16 auf, die am unteren Ende eine schlüssellochartige
Erweiterung 18 besitzt. Die längliche Öffnung 16 hat im oberen Bereich an beiden
Längswänden eine Zahnung 20 bzw. 22. In die Öffnung 16 ist ein Klemmelement 24
eingesetzt auf eine noch zu beschreibende Art und Weise. Das Klemmelement weist
einen Aufnahmeschlitz 26 auf, der eine Hülle 28a eines Bowdenzugs klemmend auf
nimmt. Oberhalb des Klemmelements 24 ist das Kabel 30 des Bowdenzugs zu erken
nen mit einem Nippel oder Knebel 32 am Ende. Der Knebel 32 wird in eine zu betäti
gende Vorrichtung eingehängt (nicht gezeigt), die mit Hilfe des Bowdenzugs betätigt
werden soll, beispielsweise in eine Richtung, welche durch das Kabel 30 vorgegeben
ist. Die Anschläge 12, 14 begrenzen dabei die Bewegung des zu betätigenden Bauteils
nach unten. Das Klemmelement 24 ist in den Fig. 2 bis 8 im einzelnen dargestellt.
Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, weist das Klemmelement 24 einen U-förmi
gen Abschnitt 28 auf mit Schenkeln 30, 32, einem Verbindungssteg 34 und dem Auf
nahmeschlitz 26. Der Verbindungssteg 34 weist an gegenüberliegenden Seiten außen
gezahnte Abschnitte 36, 38 auf. Die gezahnten Abschnitte 36, 38 sind so beschaffen,
daß sie in die Zahnungen 20, 22 der Öffnung 16 passen. Nebenbei sei angemerkt, daß
die Zahnung in beiden Fällen sägezahnartig ist, so daß einer Zugbeanspruchung nach
oben (in den Zeichnungen) ein besonders großer Widerstand entgegengesetzt wird.
Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Außenseite der Schenkel 30, 32 ge
stuft. Dadurch bilden sich Schultern 40, 42, die sich gegen die Vorderseite der Halte
platte 10 anlegen. Im Abstand zu den Schultern 40, 42 erstrecken sich die Schenkel
30, 32 weiter seitlich nach außen, um Griffabschnitte 44, 46 zu bilden.
In Verlängerung des Verbindungssteges 34 ist am U-förmigen Abschnitt 28 ein im
Querschnitt annähernd rechteckiger Ansatz 48 geformt, an dessen von dem U-förmi
gen Abschnitt 28 fortweisenden Seite im unteren Bereich ein Querabschnitt 50 ange
formt ist. Der Querabschnitt 50 ist annähernd oval geformt und weist eine Länge auf,
die größer ist als die Breite der Öffnung 16 im Bauteil 10 außerhalb der Erweiterung
18. Er ist ferner so geformt ist, daß er durch die Erweiterung 18 paßt.
Die über den Ansatz 48 seitlich überstehenden Bereiche des Querabschnitts 50 haben
in Richtung Zahnabschnitte 36, 38 eine gekrümmte Fläche 52. Die Krümmung ist der
art, daß die Fläche 52 sich von dem Ansatz 48 forterstreckt.
In Verlängerung des Schenkels 30 des U-förmigen Abschnitts 28 ist ein Arm 54 ange
formt, der sich über den Ansatz 48 hinaus nach unten erstreckt. Am unteren Ende des
Arms 54 ist annähernd in Höhe des Eintrittsbereichs des Aufnahmeschlitzes 26 ein
Querarm 56 an dem Arm 54 angeformt, der annähernd parallel zum Querabschnitt 50
bzw. senkrecht zur Achse des Klemmelements 24 verläuft. Der Querarm 56 weist auf
der dem Ansatz 48 zugekehrten Seite eine bogenförmige Kontur 58 auf.
Bei der Montage wird das Klemmelement zunächst ohne Bowdenzug in die Öffnung
16 eingesetzt, beispielsweise in der Position, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Soll eine
Bowdenzughülle festgelegt werden, wird der U-förmige Abschnitt 28 aus der Zah
nung 20, 22 der Öffnung 16 herausgezogen. Dadurch kippt das Klemmelement 24 um
den Querabschnitt 50 nach vorn, was durch die gekrümmten rampenförmigen Flächen
52 erleichtert wird. Nunmehr kann die Bowdenzughülle in den Aufnahmeschlitz 26
klemmend eingesetzt werden, wobei das Auseinanderbiegen der Schenkel 30, 32
durch Entlastungsschlitze 60, 62 (Fig. 8) im Verbindungsstegbereich 34 erleichtert ist.
Nach dem Einlegen der Bowdenzughülle wird das Klemmelement 24 zurückgekippt,
wobei die Zahnung der Abschnitte 36, 38 in die Zahnung 20, 22 der Öffnung 16 wie
der eingesetzt wird. Der gleiche Vorgang findet statt, um die Position des Endes der
Bowdenzughülle in dem U-förmigen Abschnitt 28 zu korrigieren zwecks Ausgleichs
einer Lose oder eines Spiels. Wird auf die Bowdenzughülle nach der Montage eine
Querkraft aufgebracht, welche versucht, diese aus dem Aufnahmeschlitz 26 herauszu
bewegen, wird auf den Querarm 56 eine Kraft ausgeübt, wodurch das Klemmelement
24 einer Kippkraft unterworfen ist, welche versucht, den U-förmigen Abschnitt 28
weiter in die Öffnung 16 hineinzubewegen, was jedoch durch die Schultern 40, 42
verhindert wird. In jedem Fall führt eine solche Kraft nicht zu einem ungewollten Ent
fernen des Bowdenzugs aus dem Klemmelement 24.