DE19827880C1 - Schaltungsanordnung für ein Brennstoffzellenverbundsystem und Verfahren zum Betreiben einer solchen Schaltungsanordnung - Google Patents
Schaltungsanordnung für ein Brennstoffzellenverbundsystem und Verfahren zum Betreiben einer solchen SchaltungsanordnungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für ein Brennstoffzellenverbundsystem, das aus mehreren einzelnen in Reihe geschalteten einzelnen Brennstoffzellen besteht, wobei eine Spannungsübertragung der einzelnen Brennstoffzellen erfolgt, wobei Bauelemente vorhanden sind, mittels denen die einzelnen Brennstoffzellen im Sinne einer niederohmigen Parallelschaltung überbrückbar sind. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Schaltungsanordnung, wobei die Brennstoffzellen überbrückt werden, wenn deren Spannung betragsmäßig unter einen bestimmten Schwellwert fällt oder wenn deren Spannung gegenüber dem Normalbetrieb das Vorzeichen geändert hat oder aber, wobei die Bauelemente steuerbare Schalter sind, die angesteuert werden, wenn eine Entladung des Brennstoffzellenverbundsystems erfolgen soll.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 sowie Verfahren zum Betreiben einer Schaltungsanordnung nach den
Oberbegriffen der Patentansprüche 14 und 15.
Bei H2/O2-Brennstoffzellenverbundsystemen können Betriebszustände eintreten, bei denen
einzelne Zellen ihre Polarität vertauschen. Der Betrag der Zellenspannung liegt in diesem Fall
bei etwa 0,5 V. In diesem Betriebszustand wirkt die Zelle als Verbraucher und erwärmt sich
dabei unzulässig hoch oder wird sogar zerstört. Beispielsweise kann in einem mobilen
Energieerzeugungssystem mittels eines Brennstoffzellenverbundsystems elektrische Energie
erzeugt werden, die wiederum zum Antrieb elektrischer Maschinen benutzt werden kann.
Das Brennstoffzellenverbundsystem besteht aus mehreren einzelnen Brennstoffzellen, die in
Reihe geschaltet sind. Jede dieser einzelnen Brennstoffzellen liefert den Nennstrom IN des
Brennstoffzellenverbundsystems, die Summe der Spannungen der einzelnen Brennstoffzellen
ergibt die Nennspannung UN des Brennstoffzellenverbundsystems. Die elektrische
Energieerzeugung findet also in den einzelnen Brennstoffzellen durch eine elektrochemische
Reaktion von z. B. Wasserstoff, wasserstoffhaltigem Gas, Methanol oder ähnlichem statt.
Beim Betrieb kann es innerhalb einzelner Brennstoffzellen zum Ausfall der Wasserstoff bzw.
Sauerstoffversorgung kommen. Hierdurch verschieben sich je nach fehlendem Stoff die
Spannungspotentiale der Anode oder der Kathode und die Spannung dieser einzelnen
Brennstoffzelle driftet vom positiven in den negativen Bereich. Das bedeutet, daß sich diese
Brennstoffzelle verpolt. Indem diese verpolte Brennstoffzelle mit den übrigen unverpolten
Brennstoffzellen in Reihe geschaltet ist, wird der von den unverpolten Brennstoffzellen
erzeugte Laststrom in die verpolte Brennstoffzelle eingeprägt. Die verpolte Brennstoffzelle
wird dadurch zum Verbraucher und erwärmt sich aufgrund der in ihr abfallenden
Verlustleistung. Dadurch kann die verpolte Brennstoffzelle zerstört werden. Je nach
Wärmeentwicklung kann unter Umständen auch das gesamte Brennstoffzellenverbundsystem
zerstört werden.
Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, die Spannungen der einzelnen Brennstoffzellen zu
erfassen. Wenn bezüglich einzelner Brennstoffzellen erkannt wird, daß die Spannung zu stark
abfällt oder sich bereits umpolt, wird die Zufuhr von Gas zu dem gesamten
Brennstoffzellenverbundsystem unterbunden, um eine Zerstörung des
Brennstoffzellenverbundsystems zu vermeiden.
Aus der DE 43 38 178 A1 ist beispielsweise eine Anordnung zur Überwachung des Zustandes
von Brennstoffzellen-Modulen bekannt, bei der die Brennstoffzellen in wenigstens zwei
parallel geschalteten Reihen mit jeweils gleicher Anzahl in den Reihen hintereinander
geschaltet sind. Die Reihen sind in Zweige einer Brückenschaltung aufgeteilt und mit einer
Auswerteanordnung verbunden, die die zwischen den beiden Zweigen abgegriffene Spannung
oder den Strom auswertet und bei Abweichung über zulässige Grenzen hinaus eine
Fehlermeldung erzeugt und/oder die Brennstoffzellen-Batterie abschaltet.
Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bedarfsgerechte Maßnahmen
vorzuschlagen, um im Fehlerfall einzelner Brennstoffzellen eine Zerstörung oder
Beschädigung des Brennstoffzellenverbundsystems oder einzelner Zellen zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach Anspruch 1 gelöst, wonach Bauelemente
vorhanden sind, mittels denen die einzelnen Brennstoffzellen im Sinne einer niederohmigen
Parallelschaltung überbrückbar sind.
Indem also einzelne defekte Brennstoffzellen überbrückbar sind, kann das
Brennstoffzellenverbundsystem in Betrieb bleiben, indem die elektrische Energie von den
verbleibenden Brennstoffzellen geliefert wird.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 sind die Bauelemente
Dioden.
Dadurch kann eine selbsttätige Regelung erfolgen, indem die Dioden so ausgewählt werden,
daß die Flußspannung der Dioden einen Wert hat, bei dem die einzelne Brennstoffzelle wegen
einer Verpolung sinnvollerweise überbrückt werden sollte. Im Normalbetrieb der einzelnen
Brennstoffzellen sind die Dioden in Sperrichtung geschaltet.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 3 sind die Bauelemente
steuerbare Schalter.
Durch die Verwendung steuerbarer Schalter läßt sich die Überbrückung der einzelnen
Brennstoffzellen flexibler vornehmen. Beispielsweise können diese steuerbaren Schalter
bereits angesteuert werden, wenn sich die Spannung der einzelnen Brennstoffzellen noch nicht
umgepolt hat sondern unter einen bestimmten Schwellwert gesunken ist, der beispielsweise
bei 0,5 V liegen kann.
Weiterhin ist es bei Verwendung steuerbarer Schalter möglich, bei Wartungsarbeiten durch
eine Ansteuerung der steuerbaren Schalter eine Entladung des
Brennstoffzellenverbundsystems zu bewirken, so daß eine Gefährdung von Personen bei den
durchzuführenden Wartungsarbeiten vermieden werden kann.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 4 sind die steuerbaren
Schalter MOS-Feldeffekttransistoren.
Dadurch kann die Ansteuerung weitestgehend frei von Verlustleistungen auch bei
vergleichsweise großen geschalteten Leistungen erfolgen.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 5 sind die Bauelemente außen
am Brennstoffzellenverbundsystem angebracht.
Vorteilhaft ist es, wenn die Kontaktierung der Bauelemente eine große Fläche aufweist, um
die Stromdichte und damit die lokale Wärmeentwicklung zu minimieren. Weiterhin ist es
vorteilhaft, wenn die Wärme einfach abgeführt werden kann.
Anspruch 5 beschreibt eine Schaltungsanordnung, die insbesondere der Anforderung an die
Wärmeabfuhr vorteilhaft gerecht wird. Die Kontaktierung der Bauelemente kann zwischen
den Graphitplatten erfolgen.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 6 sind die Bauelemente in das
Brennstoffzellenverbundsystem integriert.
Dadurch vereinfacht sich der Herstellungsprozeß, weil die Bauelemente nicht als separate
Bauteile vorhanden sein müssen. Weiterhin ist es dabei möglich, durch eine entsprechend
geeignete Dimensionierung der Bauteile die Stromdichte zu begrenzen.
In vorteilhafter Ausgestaltung sind die Bauelemente gemäß der Schaltungsanordnung nach
Anspruch 7 in den Rand des Brennstoffzellenverbundsystems integriert.
Dadurch wird vorteilhaft die Kontaktierung der Bauelemente vereinfacht, weil diese die
Graphitplatten direkt berühren. Indem die Bauelemente in den Rand eingebracht sind, ist
weiterhin eine gute Wärmeabfuhr gewährleistet.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 8 sind die Bauelemente über
die Querschnittsfläche des Brennstoffzellenverbundsystems verteilt in das
Brennstoffzellenverbundsystem integriert.
Dadurch bilden die Bauelemente keine zusätzlichen Bauteile mehr, so daß der
Produktionsablauf vereinfacht wird.
Bei der Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 9 ist ein Kühlsystem in das
Brennstoffzellenverbundsystem integriert.
Dadurch wird vorteilhaft die Verlustwärme abgeführt, die in den Bauelementen entsteht und
die nicht unmittelbar an die Umgebung abgegeben werden kann.
Bei der Ausgestaltung einer Schaltungsanordnung nach Anspruch 10 erfolgt eine Ansteuerung
des steuerbaren Schalters über den Ausgang eines Verstärkers bzw. Komparators, dessen
Ausgang an den Steueranschluß des steuerbaren Schalters angeschlossen ist, dessen Eingang
mit den Anschlüssen der einzelnen Brennstoffzelle verbunden ist, wobei die
Energieversorgung des Verstärkers bzw. Komparators erfolgt, indem der Verstärker bzw.
Komparator über Stromquellen bzw. Stromsenken an die Anschlußklemmen einer
Batterieanordnung angeschlossen ist, wobei den Anschlüssen zur Energieversorgung
weiterhin ein Potentialverschiebeelement parallelgeschaltet ist, wobei diesem
Potentialverschiebeelement ein Spannungsteilungselement parallelgeschaltet ist, dessen
Abgriff mit dem anderen Anschluß der einzelnen Brennstoffzelle verbunden ist.
Das Potentialverschiebeelement kann beispielsweise eine Zenerdiode sein. Das
Spannungsteilungselement kann ein Potentiometer oder eine unterteilte Zenerdiode sein.
Dadurch wird es vorteilhaft möglich, durch eine interne Bezugsspannung des Verstärkers
bzw. Komparators die Leistungsversorgung aus einer Batterieanordnung - beispielsweise auch
aus dem Brennstoffzellenverbundsystem selbst - vorzunehmen. Durch diese
Schaltungsanordnung werden die Probleme vermieden, die durch eine Potentialverschiebung
abhängig davon auftreten, welche der einzelnen Brennstoffzellen untersucht werden soll.
Weiterhin nehmen die Stromquellen eventuelle Betriebsspannungsschwankungen der
Batterieanordnung auf.
Der steuerbare Schalter kann als MOS-Anreicherungs- oder Verarmungstransistor vom n-
oder p-Kanal-Typ ausgebildet sein oder auch als Darlington-Bipolartransistor vom npn- oder
pnp-Typ. Durch die Wahl des entsprechenden steuerbaren Schalters wird der Verstärker bzw.
Komparator (invertierend/nicht invertierend) sowie die zweckmäßige Zuordnung des
Betriebsspannungsbezugspunktes bestimmt.
Bei der Schaltungsanordnung nach Anspruch 11 ist insbesondere bei den Brennstoffzellen, die
am Rand des Brennstoffzellensystems angeordnet sind, zwischen den einen Anschluß der
einzelnen Brennstoffzelle und den Eingang des Verstärkers bzw. Komparators sowie
zwischen den Abgriff des Spannungsteilungselementes und den anderen Anschluß der
einzelnen Brennstoffzelle jeweils eine Potentialverschiebeschaltung angeordnet.
Dadurch kann vorteilhaft ein hinreichendes Spannungsniveau auch zur Überwachung der am
Rand des Brennstoffzellensystems befindlichen einzelnen Brennstoffzellen erreicht werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Schaltungsanordnung ist in Anspruch 12
beschrieben, nach dem zwischen den Ausgang des Komparators bzw. Verstärkers und den
Steueranschluß des steuerbaren Schalters eine Potentialverschiebeschaltung eingebracht ist.
Weiterhin erweist es sich gemäß Anspruch 13 als vorteilhaft, die Schaltungsanordnung so
auszubilden, daß die Spannungen der einzelnen Brennstoffzellen mittels eines Verstärkers
bzw. Komparators bewertet werden, dessen Ausgang mit wenigstens einem Optokoppler
verbunden ist, wobei die Steuerung des steuerbaren Bauelementes über den Optokoppler
erfolgt.
Insbesondere bei der Überwachung von einzelnen Brennstoffzellen, die am Rand des
Brennstoffzellenverbundsystems angeordnet sind, kann durch die Ausgestaltungen der
Schaltungsanordnung nach Anspruch 12 oder 13 eine hinreichende Spannung zur
Ansteuerung des steuerbaren Bauelementes erreicht werden.
Vorteilhaft kann die Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 14 als integrierte Schaltung
ausgebildet sein.
Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 15 werden
die Brennstoffzellen überbrückt, wenn deren Spannung betragsmäßig unter einen bestimmten
Schwellwert fällt oder wenn deren Spannung gegenüber dem Normalbetrieb das Vorzeichen
geändert hat.
Dies kann durch eine geeignete Einstellung bzw. Dimensionierung der Schaltungsanordnung
erfolgen.
Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 16 werden
die steuerbaren Schalter angesteuert, wenn eine Entladung des
Brennstoffzellenverbundsystems erfolgen soll.
Dadurch kann die Sicherheit von Personen beispielsweise bei Wartungsarbeiten an dem
Brennstoffzellenverbundsystem gewährleistet werden, wenn das
Brennstoffzellenverbundsystem vor der Durchführung der Wartungsarbeiten entladen wird.
Realisierungsmöglichkeiten von Potentialverschiebeelementen und Stromquellen bzw.
Stromsenken sind in der Anmeldung derselben Anmelderin mit der internen Nummer 27908/4
beschrieben, die denselben Anmeldetag hat und auf deren Offenbarung zur Vermeidung von
Wiederholungen ausdrücklich Bezug genommen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung näher dargestellt. Es zeigt dabei
im einzelnen:
Fig. 1: ein Brennstoffzellenverbundsystem bestehend aus mehreren einzelnen
Brennstoffzellen,
Fig. 2: ein Brennstoffzellenverbundsystem bestehend aus mehreren Brennstoffzellen,
von denen eine einen Defekt aufweist,
Fig. 3: eine Schaltungsanordnung, bei der jeder einzelnen Brennstoffzelle ein Element
parallel geschaltet ist, mit dem die jeweilige Brennstoffzelle niederohmig
überbrückbar ist,
Fig. 4 und 5: Ausführungsmöglichkeiten der Bauelemente,
Fig. 6 bis 10: Anbringungsmöglichkeiten der Bauelemente am
Brennstoffzellenverbundsystem,
Fig. 11: ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung,
Fig. 12-14: Signalverläufe der Schaltungsanordnung nach Fig. 11,
Fig. 15: ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schaltungsanordnung,
Fig. 16: ein Detail der Schaltungsanordnung,
Fig. 17: ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schaltungsanordnung,
Fig. 18-20: Details der Schaltungsanordnung nach Fig. 17.
Fig. 1 zeigt die Darstellung eines Brennstoffzellenverbundsystems 1, das aus mehreren
einzelnen Brennstoffzellen besteht, die mit den Ziffern 2 bis 7 numeriert sind. Jede der
einzelnen Brennstoffzellen 2, 3, 4, 5, 6 und 7 liefert den Nennstrom IN des
Brennstoffzellenverbundsystems 1. Wegen der Reihenschaltung der einzelnen
Brennstoffzellen 2 bis 7 ergibt die Summe der Zellenspannungen der einzelnen
Brennstoffzellen 2 bis 7 die Nennspannung UN des Brennstoffzellenverbundsystems. Die
elektrische Energieerzeugung findet in den einzelnen Brennstoffzellen 2, 3, 4, 5, 6 und 7
durch eine elektrochemische Reaktion von z. B. Wasserstoff, wasserstoffhaltigem Gas,
Methanol etc. statt.
Fig. 2 zeigt wiederum ein Brennstoffzellenverbundsystem 1, bei dem allerdings eine
Brennstoffzelle 3 defekt ist. Beim Betrieb des Brennstoffzellenverbundsystems 1 kann es in
manchen Fällen innerhalb einzelner Zellen 2, 3, 4, 5, 6, 7 zum Ausfall der Wasserstoff bzw.
Luftversorgung kommen. Hierdurch verschieben sich je nach fehlendem Stoff die
Spannungspotentiale der Anode oder der Kathode. Die Spannung dieser einzelnen
Brennstoffzelle 3 driftet vom positiven in den negativen Bereich. Die einzelne Brennstoffzelle
3 verpolt sich. Durch die Reihenschaltung dieser nun verpolten einzelnen Brennstoffzelle 3
mit den übrigen unverpolten einzelnen Brennstoffzellen 2, 4, 5, 6, 7 wird der von diesen
erzeugte Laststrom in die verpolte Brennstoffzelle 3 eingeprägt. Die verpolte Brennstoffzelle
3 wird dadurch zum Verbraucher und erwärmt sich aufgrund der in ihr abfallenden
Verlustleistung. Dies führt zur Zerstörung der verpolten Brennstoffzelle 3 und kann je nach
Wärmeentwicklung auch das gesamte Brennstoffzellenverbundsystem 1 zerstören.
Um dies zu vermeiden, ist gemäß Fig. 3 vorgesehen, daß die einzelnen Brennstoffzellen 2, 3,
4, 5, 6, 7 mittels jeweils eines Bauelementes 8 im Sinne einer niederohmigen
Parallelschaltung überbrückbar sind. Wenn in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die defekte
Brennstoffzelle 3 durch das dieser Brennstoffzelle 3 zugeordnete Bauelement 8 überbrückt
wird, fällt in der verpolten Brennstoffzelle 3 keine Verlustleistung mehr ab.
Entsprechend der Darstellung der Fig. 4 können diese Bauelemente 8 antiparallel zur
Laststromrichtung parallel zu den einzelnen Brennstoffzellen 2, 3, 4, 5, 6, 7 geschaltete
Dioden 9 sein. Diese Dioden 9 werden jeweils dann leitend, wenn sich die Spannung der
zugehörigen einzelnen Brennstoffzelle 2, 3, 4, 5, 6, 7 umgepolt hat. Diese
Schaltungsanordnung ist selbststeuernd. Das heißt, die Diode übernimmt gemäß ihrer
Kennlinie den Laststrom in Abhängigkeit von der Zellenspannung. Für Spannungen über der
Diodenschwellspannung kann die Diode als durchgeschaltet betrachtet werden. Durch die
Wahl einer geeigneten Diode kann die Flußspannung zwischen 0,2 V für Schottky-Dioden
und 0,7 V für Silizium-Dioden liegen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 5, wonach zu jeder einzelnen Brennstoffzelle 2,
3, 4, 5, 6, 7 MOS-FETs 10 parallel geschaltet, deren Drain-Source Strecken den Laststrom
übernehmen, falls die Ansteuerelektronik 11 eine zu geringe oder negative Spannung einer
einzelnen Brennstoffzelle 2, 3, 4, 5, 6, 7 erfaßt. In Fig. 5 sind die Signalpegel zu sehen, die
von der Ansteuerelektronik 11 an die Gates der einzelnen MOS-FETs 10 ausgegeben werden.
Das Gate des MOS-FET's 10, der der defekten Brennstoffzelle 3 zugeordnet ist, wird bei dem
im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 verwendeten Transistortyp mit dem Pegel HIGH
beaufschlagt, so daß der Laststrom von der Drain-Source Strecke dieses MOS-FET's 10
übernommen wird. Die Gates der anderen MOS-FET's 10, die den Brennstoffzellen 2, 4, 5, 6,
7 zugeordnet sind, werden bei dem im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 verwendeten
Transistortyp mit dem Pegel LOW beaufschlagt, so daß diese MOS-FET's sperren.
Mit der Schaltungsanordnung nach Fig. 5 wird ebenso eine definierte, sichere und
zerstörungsfreie Entladung der einzelnen Brennstoffzellen 2, 3, 4, 5, 6, 7 ermöglicht.
Hierdurch kann bei abgeschaltetem Brennstoffzellenverbundsystem 1 die Gesamtspannung
des Brennstoffzellenverbundsystems 1 so niedrig gehalten werden, daß beispielsweise bei der
Durchführung von Wartungsarbeiten keine Personen gefährdet werden.
Es kann also eine Schutzeinrichtung mit einem steuerbaren Leistungselement als Nebenweg
parallel zur einzelnen Brennstoffzelle realisiert werden. Dieses steuerbare Leistungselement
wird von einer Steuereinrichtung beeinflußt, die wiederum bestimmte Einschaltbedingungen
hat. Neben der gerade beschriebenen Schutzfunktion kann eine weitere Einschaltbedingung
aus einem Spannungssignal der einzelnen Brennstoffzelle abgeleitet werden. Diese Spannung
der einzelnen Brennstoffzelle liegt bei etwa 1 V im Normalbetrieb der Zelle mit einem
stetigen Wechsel auf einen negativen Wert in der Größenordnung von -0,5 V bei Verpolung
der einzelnen Brennstoffzelle.
Die Bauelemente sollen entweder außen am Brennstoffzellenverbundsystem angebracht oder
in das Brennstoffzellenverbundsystem integriert werden. Dazu ist es notwendig, gegenüber
den bisher bekannten Brennstoffzellenverbundsystemen konstruktive Änderungen an den
Graphitplatten vorzunehmen. Für die Integration der Bauelemente in das
Brennstoffzellenverbundsystem müssen entsprechende Öffnungen vorgesehen werden, deren
Positionen so gewählt werden müssen, daß einerseits eine gleichmäßige Verteilung der
Stromdichte über die Zellenfläche als auch eine entsprechende Abführung der entstehenden
Verlustleistungswärme gewährleistet ist.
Die Fig. 6 und 7 zeigen mögliche Lösungen für die Integration der Bauelemente in das
Brennstoffzellenverbundsystem. Fig. 6 zeigt ein Brennstoffzellenverbundsystem 1 in
Seitenansicht, wobei die Graphitplatten 12 seitlich so vergrößert sind, daß genügend Platz für
die Bauelemente 8 vorhanden ist. Der gesamte Laststrom kann ohne Leistungseinbuße durch
den zusätzlichen Querschnitt fließen. Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch das
Brennstoffzellenverbundsystem entsprechend der Darstellung der Fig. 6. Es ist die
sogenannte MEA - Membrane Electrode Assembly bestehend aus Anode, Kathode und
dazwischenliegender Membran - zu sehen, die in der Darstellung der Fig. 6 mit der
Bezugsziffer 13 versehen ist, an derem äußeren Rand die Bauelemente 8 angeordnet sind.
Dadurch ist sichergestellt, daß die Verlustwärme an die Umgebung abgeführt werden kann. Es
zeigt sich bei der Ausgestaltung entsprechend den Fig. 6 und 7, daß eine einfache
Kontaktierung der Bauelemente 8 mit den Graphitplatten 12 möglich wird, weil diese
unmittelbar aufeinander liegen.
Eine weitere Möglichkeit der Anbringung der Bauelemente 8 zeigt Fig. 8. Hier sind die
Bauelemente 8 außen an dem Brennstoffzellenverbundsystem 1 angeordnet. Die elektrischen
Anschlüsse der Bauelemente 8 werden hier zwischen die Graphitplatten 12 eingefügt.
Eine weitere Möglichkeit zeigt Fig. 9, bei der die Bauelemente 8 gegenüber der Anordnung
nach den Fig. 6 und 7 nach innen versetzt sind. Es hat sich insbesondere bei dieser
Ausgestaltung als vorteilhaft erwiesen, zusätzliche
Kühlkanäle 14 vorzusehen, um eine verbesserte
Wärmeabfuhr zu erreichen.
Fig. 10 zeigt eine weitere Möglichkeit der Integration der Bauelemente 8 in das
Brennstoffzellenverbundsystem 1. Hierbei ist die MEA 13 so aufgebaut, daß sie zusammen
mit den Bauelementen 8 eine Einheit bildet. Hierbei zeigen sich nicht nur die Vorteile bei der
elektrischen Kontaktierung wie diese auch bereits mit den Anordnungen nach den Fig. 6, 7
und 9 erreicht wurde. Zusätzlich läßt sich bei der Ausgestaltung nach Fig. 10 noch der
Produktionsablauf vereinfachen, weil die Bauelemente 8 nicht mehr als separate Bauteile
ausgebildet werden müssen.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß für die Schutzschaltungsanordnung jeder einzelnen
Brennstoffzelle ein eigenes Bezugspotential zu wählen ist, was z. B. eine jeweils getrennte
Stromversorgung der Steuereinheit bedingt. Es ist aber andererseits sinnvoll, die
Stromversorgung aller Steuereinheiten der Brennstoffzelle selbst zu entnehmen, wobei
mögliche Betriebsspannungsschwankungen ausgeglichen werden sollen.
Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, daß die Spannung der einzelnen
Brennstoffzellen einem Verstärker bzw. Komparator zugeführt wird, der einen steuerbaren
Schalter steuert. Anstelle eines steuerbaren Schalters können auch mehrere parallel liegende
steuerbare Schalter gesteuert werden. Dadurch verringert sich nochmals der ohmsche
Widerstand.
Eine spezielle Schaltungsauslegung sichert, daß der Einschaltzeitpunkt des steuerbaren
Schalters innerhalb des Spannungsbereiches der Spannung der einzelnen Brennstoffzelle
beliebig einstellbar ist.
Die Veränderung des Einschaltzeitpunktes wird durch eine zusätzliche (veränderbare)
Hilfsspannung in Reihe zum Meßsignal der einzelnen Brennstoffzelle erreicht. Die
Hilfsspannung ergibt sich durch Aufspaltung des virtuellen Massepunktes der
Verstärker/Komparator-Schaltung und des Massepunktes der Spannungsversorgung des
Verstärkers. Die Verstärkerbetriebsspannung wird als Spannung über zwei Zener-Diode (mit
parallelliegendem Potentiometer) gewonnen, die über Stromquellen/Stromsenken an die
Außenanschlüsse des Brennstoffzellenverbundsystems bzw. einer Hilfsbatterie angeschlossen
sind. Die Stromquellen nehmen die restlichen Spannungsabfälle und so auch
Betriebsspannungsschwankungen auf.
Fig. 11 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer derartigen Schaltungsanordnung. Der
Verstärker/Komparator V wird durch die beiden Stromquellen IQ1, IQ2 (gleiche
Größenordnung) potentialmäßig schwebend gespeist und seine Versorgungsspannung durch
ein Potentialverschiebeelement Sc (beispielsweise zwei Zenerdioden), das eine Stabilisierung
der Spannung bewirkt, auf UZ = 2UB eingestellt. Der Abgriff P stellt das Bezugspotential ϕ0
der Schaltung dar. Dieser Abgriff P ist gleichzeitig mit einem der beiden Pole der zu
schützenden einzelnen Brennstoffzelle verbunden. Dieser einzelnen Brennstoffzelle parallel
liegt das Leistungsschutzelement T, zweckmäßig ein Feldeffekt- oder Darlington-
Bipolartransistor.
Der Verstärker hat die virtuelle Masse M auf genau der halben Betriebsspannung. Zwischen
Potentiometerabgriff P und virtueller Masse M entsteht die Hilfsspannung (U2 = k'2UB):
UH = UB - U2, ⇒ -UB ⇐ UH ⇐ UB,
so daß M das Potential ϕc = ϕ0 - UH besitzt.
Der Verstärker/Komparator V (mit der Eingangsspannung Ue) ist eingangsseitig an die
einzelne Brennstoffzelle (Anschluß B') geschaltet und es gilt:
Ue = ϕa - ϕc = ϕa - ϕ0 + UH = UQ + UH.
UQ ist die Zellenspannung der Batterie im Umkehrzustand <0. Hat der
Verstärker/Komparator die Übertragungscharakteristik Ua = kUe für die Ausgangsspannung
Ua (k < 0: nichtinvertierend; k < 0: invertierend; entsprechend den Darstellung in den Fig. 12
und 13), so beträgt das Ausgangspotential:
ϕd = Ua + ϕc = kUe + ϕ0 - UH.
Im Komparator- bzw. Sättigungsbetrieb erreicht kUe maximal die Werte +UB bzw. -UB.
Damit steht als Steuersignal für den Leistungsschalter die Spannung
ϕd - ϕ0 = UGS = +UB (bzw. -UB) - UH
zur Verfügung, die je nach Auslegung maximal zwischen -2UB ⇐ UGS ⇐ 2UB liegen kann.
Da die Komparatorschaltung (bzw. Verstärkeranordnung) bei Ue = 0 (das heißt bei ϕ0 - ϕa =
UH) umschaltet und (ϕa - ϕ0) durch den jeweiligen Zustand der einzelnen Brennstoffzellen
gegeben ist (dabei bedeutet: (ϕa - ϕ0) < 0: Normalbetrieb; (ϕa - ϕ0) < 0: Umkehrbetrieb,
Gefährdung der Zelle), kann der Umschaltpunkt durch die Wahl von UH = UB - U2 (größer,
gleich oder kleiner als 0) und somit durch das Spannungsteilungselement (Potentiometer RP)
beliebig eingestellt werden.
Als steuerbarer Schalter T kann zweckmäßigerweise ein MOS-Leistungs-FET verwendet
werden, der der einzelnen Brennstoffzelle mit seiner Source-Drain-Strecke so
parallelgeschaltet wird, daß es bei Sperrung der Zelle im Widerstands- bzw. Sättigungsbetrieb
arbeitet (Zellensperrschaltung). Grundsätzlich ist auch ein entsprechender Betrieb an der
flußgepolten Einzelzelle möglich, doch sollte die Zellensperrschaltung vorgezogen werden.
Ohne Anliegen des Steuersignales UGS (genau genommen also für UGS < UTH, UTH
Schwellspannung des n-Kanal-Anreicherungstransistors) wird der n-Kanal Transistor nach
Fig. 12:
- - ausgeschaltet beim Anreicherungs-FET und
- - eingeschaltet beim Verarmungs-FET.
Sinngemäß kann die Schutzschaltung gemäß Fig. 13 auch für einen Komplementär-
Leistungsschalter ausgelegt werden.
Im ausgeschalteten Zustand fließt durch die Source-Drain-Strecke des Feldeffekttransistors
gemäß Fig. 11 nur ein vernachlässigbarer Reststrom, was sich aus der Darstellung in Fig.
14 ergibt. Im eingeschalteten Zustand beträgt der Widerstand (im Betriebsmodus
Widerstandsbereich) etwa:
R = k/(UGS - UTH)
Dabei liegt die Spannung UDS unter der Sättigungsspannung UDSP, die bei
Leistungstransistoren etwa zwischen 0,1 und 2 V liegt. Es gibt keine Schwellspannung UF in
der ID - UDS- Kennlinie, wie dies etwa bei einer Halbleiterdiode der Fall ist, bei der die
Schwellspannung UF etwa 0,7 V beträgt. Durch die Steuerspannung UGS läßt sich der
Einschaltwiderstand R stufenlos zwischen ∞ (Transistor ausgeschaltet) und einem
Minimalwert (transistorgegeben) steuern.
Der einstellbare Widerstand R richtet sich nach dem erforderlichen Maximalstrom durch die
Zelle im Sperrzustand, er kann gegebenenfalls durch die Parallelschaltung mehrerer
Transistoren verkleinert werden und wird vom benutzten Transistortyp bestimmt.
Soll beispielsweise als steuerbarer Schalter ein n-Kanal-Anreicherungstransistor dienen, der
bei Spannungsumkehr der Einzelzelle umschaltet (also für die Bedingung ϕa < ϕ0), so muß
wegen UGS < 0 das Gatepotential ϕd gegenüber ϕ0 ansteigen, um den Transistor einzuschalten.
Da in diesem Fall das Ausgangspotential den Wert ϕd = UB - UH + ϕ0 (bei
nichtinvertierendem Verstärker/Komparator) hat, wird der Transistor eingeschaltet. An einem
Umkehrkomparator würde hingegen ϕd = -UB - UH + ϕ0 auftreten und der Transistor wird
ausgeschaltet.
Genaugenommen lautet die Einschaltbedingung durch die Transistorschwellspannung UTH
(<0, n-Kanal-Anreicherungstransistor) UGS - UTH < 0, d. h. UGS < UTH. Umgekehrt würde
ein Verarmungs-n-Kanal-Transistor im ersten Fall ausgeschaltet, im zweiten eingeschaltet.
Ohne Einschränkung der Allgemeinheit kann als Bezugspotential ϕ0 auch der Minuspol B'
der einzelnen Brennstoffzelle gewählt werden. Dann sind die Steuerbedingungen des
steuerbaren Schalters entsprechend zu modifizieren.
Bei Verwendung eines Feldeffekttransistors sollte der Bulkanschluß so (negativ) vorgespannt
werden, daß die Substratdiode sowohl im Vorwärts- wie auch im Rückwärtsbetrieb des
Transistors gesperrt bleibt.
Ist kein Bulkanschluß vorhanden, so müssen Drain und Spurce vertauscht werden, also genau
umgekehrt zu der in Fig. 11 gezeigten Schaltungsanordnung. Dadurch befindet sich die
Substratdiode im nicht-verpolten Feld (Normalzustand) im gesperrten Zustand.
Als steuerbarer Schalter kann auch ein Darlington-Bipolartransistor dienen. Dabei sind für
einen npn-Transistor die Anschlußpunkte B' = Kollektor, A' = Emitter zu wählen und die
Steuerspannung UBE hat sinngemäß das gleiche Vorzeichen wie UGS.
Der Darlingtontransistor bietet gegenüber dem gewöhnlichen Bipolarleistungstransistor den
großen Vorteil des deutlich geringeren Steuerstromes (im mA-Bereich). Wegen des großen
erforderlichen Ausgangsstromes im Bereich zwischen 50A und 100A wären sonst
Steuerströme im A-Bereich erforderlich, die die Schutzschaltung nicht aufbringen kann.
Für die Stromquellen/Stromsenken IQ1, IQ2 gibt es verschiedene Realisierungen, auf die hier
nicht weiter eingegangen wird. Als Potentialverschiebeelemente können beispielsweise eine
oder mehrere reihengeschaltete Zenerdioden verwendet werden.
Weiterhin muß dafür gesorgt werden, daß über den Stromquellen ein ausreichender
Spannungsabfall auftritt. Das kann insbesondere bei der Verarbeitung von Signalen der
Randzellen des Brennstoffzellenverbundsystems problematisch sein. Während die
Stromversorgung des Verstärkers/Komparators über Stromquellen aus dem
Brennstoffzellenverbundsystem stets möglich ist, wenn die zu schützende einzelne
Brennstoffzelle im mittleren Teil des Brennstoffzellenverbundsystems liegt, können bei einer
einzelnen Brennstoffzelle, die sich im Randbereich des Brennstoffzellenverbundsystems
befindet, Probleme auftreten. Es kann dann passieren, daß für eine der beiden Stromquellen
kein hinreichender Spannungsabfall mehr zur Verfügung steht.
Bei Verwendung einer Schaltung nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 15 ergeben sich
folgende Steuerungsbedingungen. Das Potential ϕa des Batteriepols B', der das Meßsignal
liefert, wird mit einer Potentialverschiebeschaltung (UV1, IQ3) um die Spannung UV1 auf
ϕa' = ϕa - UV1
verschoben. Dasselbe gilt für den Ausgangsmassepunkt P, dessen Potential mit der
Potentialverschiebeschaltung UV2, IQ4 zwischen den Punkten A, B des
Brennstoffzellenverbundsystems auf
ϕ0' = ϕ0 - UV2
verschoben wird.
Dann hat die virtuelle Masse M das Potential ϕc' = ϕ0' - UH, wobei gilt UH = UB - U2. Am
Verstärkereingang liegt das Steuersignal
Ue = ϕa' - ϕc' = ϕa - UV1 - ϕ0 + UV2 + UH = ϕa - ϕ0 + UH, mit UV1= UV2.
Die Hilfsspannung kann jetzt zusätzlich noch durch UV1oder UV2 modifiziert werden. Das
Ausgangspotential beträgt:
ϕd' = Ua + ϕc' = kUe + ϕc' ⇒ +UB + ϕc' bzw. -UB + ϕc'.
Die Steuerspannung des steuerbaren Schalters T (n-Kanal-Anreicherungs-FET) beträgt:
UGS = ϕd' - ϕ0 = Ua + ϕc' - ϕ0= +UB (bzw. -UB) + Ua - UV2 - UH.
Für die Einschaltspannung ist wieder die Spannung UGS - UTH maßgebend. Die
Verschiebespannung UV sollte in der Größenordnung der Versorgungsspannung UB liegen.
Die Schaltung nach Fig. 15 kann ausgelegt werden für steuerbare Schalter wie
beispielsweise n-/oder p-Kanal Verarmungs-/Anreichierungs-MOSFET, npn-
Darlingtontransistor, die dazu komplementären Transistortypen, für die am unteren Ende (bei
B-) liegenden letzten einzelnen Brennstoffzellen oder auch für die Wahl von B' statt A' als
gemeinsames Bezugspotential ϕ0.
Eine weitere Ausgestaltung des Ausgangskreises ergibt sich gemäß Fig. 16, wonach der
Verstärkerausgang auf eine Spannungsrückverschiebeschaltung bestehend aus den beiden
Stromquellen IQ5, IQ6 und dem Verschiebeelement UV3 arbeitet, wobei die beiden
Stromquellen IQ5 und IQ6 möglichst gleich sind. Die Steuerspannung beträgt:
UGS = ϕa - ϕ0 = ϕd' + UV3 - ϕ0 = +UB (bzw. -UB) + UV3 - UV2 - UH
mit dem Sonderfall UV3 = UV2.
Die Stromquelle IQ5 sollte dabei eine möglichst geringe Kompliance-Spannung haben (unter
der Schwellspannung von T), was z. B. mit einem Verarmungs-Feldeffekttransistor
hinreichend gut realisierbar ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Schaltungsanordnung ergibt sich gemäß Fig. 17, wonach
vom Ausgang des Verstärkers ein oder mehrere reihengeschaltete Optokoppler angeschaltet
werden, deren Ausgangsleerlaufspannungen reihengeschaltet sind, entsprechend den
Darstellungen in den Fig. 18 bis 20. Die Zahl der Optokoppler wird durch die
erforderliche Einschaltspannung des steuerbaren Schalters T bestimmt. Die
Ausgangsleerlaufspannug eines Kopplers liegt bei etwa 1 V.
Der Optokoppler kann zwischen Verstärkerausgang und virtuellem Massepunkt M bzw. Punkt
P geschaltet werden, ebenso ist bei positiver Verstärkerausgangsspannung UA die Flußpolung
des Optokopplers möglich. Ebenso ist eine Sperrpolung möglich.
Die Ausgangsschaltung mit Optokopplern nach Fig. 17 kann auch auf andere
Ausführungsbeispiele von Schaltungsanordnungen angewendet werden (Fig. 11 und 15).
Dabei kann auf eine Spannungsrückverschiebeschaltung UV3, UQ5, UQ6 verzichtet werden.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 17 eignet sich wegen des größeren Ausgangsstromes des
Optokopplers (einige mA) besonders für Darlington-Leistungsschalter.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 17 ist auch für die steuerbaren Schalter und übrigen
Einsatzbedingungen verwendbar, die im Zusammenhang mit den Fig. 11 und 15 erläutert
wurden.
Claims (14)
1. Schaltungsanordnung für ein Brennstoffzellenverbundsystem, das aus in Reihe
geschalteten einzelnen Brennstoffzellen besteht, die einer Spannungsüberwachung
unterliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß außen am Brennstoffzellenverbundsystem (1) angebrachte
oder in dieses integrierte Bauelemente (8, 9, 10, T) vorhanden sind, die in der Lage sind,
die einzelnen Brennstoffzellen (2, 3, 4, 5, 6, 7) im Sinne einer niederohmigen
Parallelschaltung zu überbrücken.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (8) Dioden (9) sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (8) steuerbare Schalter (10, T) sind.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren Schalter (10, T) MOS-Feldeffekttransistoren
sind.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (8, 9, 10, T) in den Rand des
Brennstoffzellenverbundsystems (1) integriert sind.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (8, 9, 10, T) über die Querschnittsfläche
des Brennstoffzellenverbundsystems (1) verteilt in das Brennstoffzellenverbundsystem (1)
integriert sind.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Kühlsystem (14) in das Brennstoffzellenverbundsystem
(1) integriert ist.
8. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Ansteuerung des steuerbare Schalters (T) über
den Ausgang eines Verstärkers oder Komparators (V) erfolgt, dessen Ausgang an den
Steueranschluß (G) des steuerbaren Schalters (T) angeschlossen ist, dessen Eingang mit
dem einen Anschluß (B') der einzelnen Brennstoffzelle verbunden ist, wobei die
Energieversorgung des Verstärkers bzw. Komparators (V) erfolgt, indem der Verstärker oder
Komparator (V) über Stromquellen oder Stromsenken (IQ1, IQ2) an die
Anschlußklemmen einer Batterieanordnung angeschlossen ist, wobei den Anschlüssen zur
Energieversorgung weiterhin eine Potentialverschiebeelement parallelgeschaltet ist, wobei
diesem Potentialverschiebeelement ein Spannungsteilungselement (RP) parallelgeschaltet
ist, dessen Abgriff mit dem anderen Anschluß (A') der einzelnen Brennstoffzelle
verbunden ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei den Brennstoffzellen, die am Rand des
Brennstoffzellenverbundsystems (1) angeordnet sind zwischen den einen Anschluß (B')
der einzelnen Brennstoffzelle und den Eingang des Verstärkers oder Komparators (V)
sowie zwischen den Abgriff des Spannungsteilungselementes (RP) und den anderen
Anschluß (A') der einzelnen Brennstoffzelle jeweils eine Potentialverschiebeschaltung
(UV1, UV2) geordnet ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Ausgang des Komparators oder Verstärkers
(V) und den Steueranschluß (T) des steuerbaren Schalters eine
Potentialverschiebeschaltung (UV3) eingebracht ist.
11. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungen der einzelnen Brennstoffzellen mittels eines
Verstärkers oder Komparators (V) bewertet werden, dessen Ausgang mit wenigstens
einem Optokoppler verbunden ist, wobei die Steuerung des steuerbaren Bauelementes (T)
über den Optokoppler erfolgt.
12. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung durch eine oder mehrere integrierte
Schaltungen gebildet wird.
13. Verfahren zum Betreiben einer Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffzellen (2, 3, 4, 5, 6, 7) überbrückt werden,
wenn deren Spannung betragsmäßig unter einen bestimmten Schwellwert fällt oder wenn
deren Spannung gegenüber dem Normalbetrieb das Vorzeichen geändert hat.
14. Verfahren zum Betreiben einer Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren Schalter (10, T) angesteuert werden, wenn
eine Entladung des Brennstoffzellenverbundsystems (1) erfolgen soll.
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