DE19825834C1 - Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung - Google Patents
Selbstnachstellende LängenausgleichsvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung für Seilzüge zur Betätigung von Kraftfahrzeugteilen, insbesondere für Verriegelungsklinken von Fahrzeugsitzen, mit einem federbelasteten Spannelement. Das federbelastete Spannelement wird durch einen längsverschieblich und schwenkbar auf einem Träger geführten Schwenkhebel gebildet, der zwei Endbereiche aufweist, die von dem Seilzug umschlungen sind. Ein Endbereich liegt unter Einsatz einer Spannfeder an einem Anschlag an, von dem er bei Zugbelastung des Seilzugs unter Überwindung der Kraft der Spannfeder abhebbar und zur Anlage an einen Gegenanschlag verschwenkbar ist. Anschlag und Gegenanschlag weisen parallel zueinander verlaufende, sich über den Längsverschiebeweg erstreckende Anlageflächen auf. Zwischen den beiden umschlungenen Endbereichen des Schwenkhebels ist ein ortsfest auf dem Träger angeordneter Umschlingungsbereich vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine selbstnachstellende Längenaus
gleichsvorrichtung.
Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtungen sind in
unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. So gibt es fe
derbelastete Spannrollen, die ein Zugseil gespannt halten.
Mit derartigen Spannrollen ist jedoch weder ein Ausgleich
unterschiedlicher Seillängen infolge von Fertigungstoleran
zen noch eine bleibende Seillängung auszugleichen, die sich
im Laufe der Gebrauchsdauer einstellt. Dies ist insbesonde
re problematisch bei Zugseilen für die Betätigung von Ver
riegelungsklinken an Kraftfahrzeugsitzen. Da solche Verrie
gelungsklinken üblicherweise an zwei unterschiedlichen Sei
ten der klappbaren Rückenlehne vorgesehen sind, müssen sie
sehr genau eingestellt und synchronisiert werden. Dies ist
zeitaufwendig. Außerdem haben durchaus mögliche unter
schiedliche Längenänderungen der Zugseile, die zu den un
terschiedlichen Verriegelungsklinken führen, die nachteili
ge Folge, daß nach einer entsprechenden Gebrauchsdauer
nicht mehr beide Verriegelungshebel gleichzeitig die Ver
riegelungsbolzen an den Sitzteilen freigeben. Außerdem wird
durch die Längenänderungen des Zugseils die Ausgangspositi
on des Betätigungshebels verändert mit der Folge, daß im
Extremfall der verbleibende Stellweg am Betätigungselement
zum Lösen der Verriegelungsklinke nicht mehr ausreicht.
Es ist auch bereits eine Längenausgleichsvorrichtung be
kannt (US 4,448,090), welche benachbarte Enden eines Zug
elements, beispielsweise Zugdrahts oder Zugseils verbindet.
Das eine Ende ist mit einem stiftförmigen und in Achsrich
tung über eine Druckfeder vorgespannten Endelement verbun
den, das andere Ende ist mit einem Jochstück verbunden, an
dem eine von einer Feder vorgespannte Klemmschwinge
schwenkbar gelagert ist. Die Klemmschwinge wird unter Fe
derkraft mit ihrer Klemmfläche an den Außenumfang des
stiftförmigen Endelements anliegend gehalten. Ein wesentli
cher Nachteil dieser bekannten Längenausgleichsvorrichtung
besteht darin, daß sie nicht für durchgehende, sondern nur
für aufgetrennte Seilzüge verwendbar ist.
Es ist ferner eine Einstellvorrichtung bekannt (US
3,365,978), bei der zwei Bereiche eines schwenkbaren
Spannelements von einem durchgehenden Seilzug teilweise um
schlungen sind. Diese Einstellvorrichtung dient weder als
Längenausgleichsvorrichtung für Seilzüge, noch ist sie
selbstnachstellend. Vielmehr dient das verschwenkbare
Spannelement zur Erzeugung einer Vorwählposition eines zu
bedienenden Werkzeugs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstnach
stellende Längenausgleichsvorrichtung für einen ununterbro
chenen Seilzug zur Betätigung von Kraftfahrzeugteilen und
insbesondere für Verriegelungsklinken von Kraftfahrzeugsit
zen zu schaffen, mit der die Ausgangsposition des Betäti
gungselements konstant gehalten wird, wobei die Längenaus
gleichsvorrichtung einfach und preisgünstig aufgebaut sein
soll.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Die Erfindung löst das geschilderte Problem dadurch, daß
ein Seilspannmechanismus in Reihe in den Seilzug eingebaut
wird. Der Seilspannmechanismus ist so ausgebildet, daß er
Seillängungen ohne Verlagerungen des Seilverlaufs ausglei
chen kann.
Die erfindungsgemäße Längenausgleichsvorrichtung stellt si
cher, daß die wirksame Seillänge stets gleichgehalten wird.
Es verlagert sich also auch bei gebrauchsbedingter Seillän
gung der Betätigungshebel für die Entriegelung nicht. Auch
fertigungsbedingte Toleranzen der Seilzuglängen werden aus
geglichen, so daß aufwendige Justierarbeiten entfallen.
Die Längenausgleichsvorrichtung ist so aufgebaut, daß bei
jeder Seilzugbetätigung vor dem Übertragen von Zugkräften
zunächst ein Leerweg zurückgelegt wird, der durch die Ver
lagerung des Schwenkhebels vom Anschlag an den Gegenan
schlag erzeugt wird, dieser Leerweg bleibt jedoch in jedem
Zustand des Seilzugs gleich. Es ergeben sich demzufolge
stets gleiche Verstellvorgänge.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen beschrieben.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschreiben. Es
zeigen:
Fig. 1 - die Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes mit
der Seilführung für die Betätigung der Verrie
gelungsklinke, mit der die Rückenlehne am
Sitzteil verriegelt wird, mit Darstellung des
Einbauorts der Längenausgleichsvorrichtung,
Fig. 2 - eine Ansicht auf die Längenausgleichsvorrich
tung bei nicht gespanntem Zugseil,
Fig. 3 - eine Ansicht analog Fig. 2 bei gespanntem
Zugseil,
Fig. 4 - eine Ansicht der Längenausgleichsvorrichtung
in Richtung des Pfeils IV gemäß Fig. 2.
An der Rückenlehne 1 eines Fahrzeugsitzes führt ein Seilzug
2 von einem Betätigungshebel 4 zu einer nicht dargestellten
Verriegelungsklinke. Der Betätigungshebel 4 ist um eine
lehnenfeste Achse 4a schwenkbar. Der Seilzug 2 wird durch
einen Umlenkbolzen 5 und eine Umlenkrolle 6 geführt. Zwi
schen Betätigungshebel 4 und der Verriegelungsklinke ist
eine Längenausgleichsvorrichtung 3 in den Seilzug 2 einge
setzt.
Die in Fig. 2 im einzelnen dargestellte Längenausgleichs
vorrichtung 3 weist einen Träger 8 mit einer Längsnut 8c
auf, in der ein Schwenkhebel 7 mit seinem Endbereich 7a
längsverschieblich geführt ist. Der Endbereich 7a ist als
Bolzen ausgebildet, der von dem Seilzug 2 umschlungen wird.
Der gegenüberliegende Endbereich 7b des Schwenkhebels 7
wird ebenfalls von dem Seilzug 2 umschlungen. Der Endbe
reich 7b weist eine seitlich angeordnete Rastfläche 7c auf,
die von einem verzahnten Bereich gebildet wird. An dem Trä
ger 8 ist parallel zur Längsnut 8c ein Gegenanschlag 8b
vorgesehen, der eine verzahnte Rastfläche aufweist. Auf den
Schwenkhebel 7 wirkt eine Zugfeder 9, die mit ihrer Federö
se 9a an dem Träger 8 befestigt ist. An dem Träger 8 sind
außerdem zwei Umlenkstellen 10, 11 für den Seilzug 2 derart
vorgesehen, daß sich den die Endbereiche 7a, 7b des Schwenk
hebels 7 umschlingenden Buchten des Seilzugs 2 zwei Buchten
gegenüberliegen. In Fig. 2 ist außerdem ein Anschlag 12a
für den Endbereich 7b des Schwenkhebels 7 angedeutet, der
im ausgeführten Beispiel im hier nicht dargestellten Deckel
12 des Trägers 8 angeordnet ist. Der Anschlag 12a erstreckt
sich parallel zur Rastfläche 8b.
Der vom Betätigungshebel 4 kommende Seilzug 2 umschlingt
den Endbereich 7b des Schwenkhebels 7, erstreckt sich dann
zur Umlenkstelle 10 und wird zum zweiten Endbereich 7a des
Schwenkhebels 7 zurückgeführt, den er ebenfalls umschlingt.
Von hier führt der Seilzug 2 um den trägerfesten Umlenkbe
reich 11 aus der Längenausgleichsvorrichtung 3 heraus zum
Kraftfahrzeugteil. Der Ein- und Austritt des Seilzugs 2 auf
gegenüberliegenden Seiten des Trägers 8 bewirkt, daß der
Träger 8 nicht am Fahrzeugsitz befestigt werden muß, son
dern durch den Seilzug 2 selbst gehalten wird.
Die Längenausgleichsvorrichtung 3 ist in Fig. 2 in einem
Zustand dargestellt, bei dem der Betätigungshebel 4 sich in
seiner Ausgangslage befindet. Durch die Spannfeder 9 ist
das Zugseil gespannt, so daß weder der Betätigungshebel 4
noch die sonstigen mit dem Seilzug 2 verbundenen Elemente
klappern können. Durch das Umschlingen der beiden längsver
schieblichen Endbereiche 7a und 7b kann der Seilzug 2 auch
bei erheblichen Längenunterschieden gespannt werden.
Wird der Betätigungshebel 4 in der in Fig. 1 dargestellten
Pfeilrichtung 20 verschwenkt, so ergibt sich der in Fig. 3
dargestellte Zustand der Längenausgleichsvorrichtung 3.
Durch einen anfänglichen, kurzen und unveränderlichen Leer
hub des Betätigungshebels 4 schwenkt der Schwenkhebel 7 von
dem Anschlag 12a zur Rastfläche 8b. Dadurch wird eine Ver
schiebung des Schwenkhebels 7 verhindert, so daß die weite
re Betätigung des Betätigungshebels 4 zu einem Frei
schwenken der nicht dargestellten Verriegelungsklinke
führt. Die Seillängung wird durch die im Laufe der Be
triebsdauer wandernde Ausgangslage des Schwenkhebels 7 aus
geglichen.
Aus Fig. 4 ist erkennbar, daß der Träger 8 als Gehäuse
ausgebildet ist, das von dem Deckel 12 geschlossen wird.
Der Anschlag 12a befindet sich im Deckel 12, während der
Gegenanschlag 8b im Träger 8 angeordnet ist. Die Umlenk
stellen 10, 11 werden durch Wellen gebildet, die zwischen
Träger 8 und Deckel 12 drehbar gelagert sind. Zur Verbesse
rung der Führung des Schwenkhebels 7 ist im Deckel 12 eine
Längsnut 12b vorgesehen, die der Längsnut 8c des Trägers 8
entspricht und dieser gegenüberliegt. Das kompakte und
leichte Gehäuse kann einfach und ohne besondere Befestigung
in den Rückenlehnen 1 von Fahrzeugsitzen untergebracht wer
den.
Claims (6)
1. Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung (3) für
Seilzüge (2) zur Betätigung von Kraftfahrzeugteilen,
insbesondere für Verriegelungsklinken von Fahrzeugsit
zen, mit einem federbelasteten Spannelement, welches
ein längsverschieblich und schwenkbar auf einem Träger
geführter Schwenkhebel (7) ist, der zwei Endbereiche
(7a, 7b) aufweist, die von dem Seilzug (2) umschlungen
sind, wobei ein Endbereich (7b) unter Einsatz einer
Spannfeder (9) an einem Anschlag (12a) anliegt, von dem
er bei Zugbelastung des Seilzugs (2) unter Überwindung
der Kraft der Spannfeder (9) abhebbar und zur Anlage an
einen Gegenanschlag (8b) verschwenkbar ist, wobei An
schlag (12a) und Gegenanschlag (8b) parallel zueinander
verlaufende, sich über den Längsverschiebeweg erstrec
kende Anlageflächen aufweisen und zwischen den beiden
umschlungenen Endbereichen (7a, 7b) des Schwenkhebels
(7) ein ortsfest auf dem Träger (8) angeordneter Um
schlingungsbereich vorgesehen ist.
2. Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlagefläche des Gegenanschlags (8b) eine nicht
glatte Rastfläche ist und der damit zusammenwirkende Be
reich des einen Endbereichs (7b) des Schwenkhebels (7)
eine ebenfalls nicht glatte Rastfläche (7c) aufweist.
3. Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung nach An
spruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusammenwirkenden Rastflächen Verzahnungen auf
weisen.
4. Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung nach ei
nem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (8) ein Gehäuse ist.
5. Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung nach ei
nem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der nicht mit dem Anschlag (12a) und Gegenanschlag
(8b) zusammenwirkende Endbereich (7a) des Schwenkhebels
(7) in einer Längsnut (8c) des Trägers (8) längsver
schieblich geführt ist, die parallel zu den Anlageflä
chen von Anschlag (12a) und Gegenanschlag (8b) verläuft.
6. Selbstnachstellende Längenausgleichsvorrichtung nach ei
nem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der nicht mit dem Anschlag (12a) und Gegenanschlag
(8b) zusammenwirkende Endbereich (7a) des Schwenkhebels
(7) von einem Seilzugbereich umschlungen ist, der über
zwei seitlich auf dem Träger (8) angeordnete, ortfeste
Umlenkstellen (10, 11) in die gleiche Richtung umgelenkt
wird.
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