DE19819087A1 - Spritzgießeinrichtung - Google Patents
SpritzgießeinrichtungInfo
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Abstract
Eine Spritzgießeinrichtung, umfassend einen in einem Maschinengestell (1) verschiebbaren Extruder (10) mit einem durch einen Förderzylinder (9) und einen ersten Kolben (6) zu einer Austrittsöffnung (12) geführten Austrittskanal (11), der durch beiderseits des Förderzylinders (9) angeordnete Sperrventile (13, 14) nur in Richtung seiner Austrittsöffnung (12) durchströmbar ist, wobei ein erstes Antriebsmittel (3) für eine Relativverschiebung des Kolbens (6) in dem Förderzylinder (9) vorgesehen ist. Der erste Kolben (6) ist zwischen dem Extruder (10) und dem Förderzylinder (9) angeordnet und durch das erste Antriebsmittel (3) ist eine gemeinsame Verschiebung des Extruders (10) und des ersten Kolbens (6) bewirkbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Spritzgießeinrichtung, umfassend einen in einem
Maschinengestell verschiebbaren Extruder mit einem durch einen Förderzylinder
und einen ersten Kolben zu einer Austrittsöffnung geführten Austrittskanal, der
durch beiderseits des Förderzylinders angeordnete Sperrventile nur in Richtung
seiner Austrittsöffnung durchströmbar ist, wobei ein erstes Antriebsmittel für
eine Relativverschiebung des Kolbens in dem Förderzylinder vorgesehen ist.
Eine solche Spritzgießeinrichtung ist aus der DE-PS 42 36 753 bekannt. Sie ist
wenig robust und die Dosiergenauigkeit ist wenig befriedigend, was es
insbesondere erschwert, kleine Teile hoher Qualität, insbesondere hoher
Maßhaltigkeit und Festigkeit zu erzeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Spritzgießeinrichtung
derart weiterzuentwickeln, daß sich eine verbesserte Robustheit und eine höhere
Dosiergenauigkeit beim Spritzgießen von Formteilen beliebiger Volumina ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Spritzgießeinrichtung der
eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1
gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Bei der erfindungsgemäßen Spritzgießeinrichtung ist es vorgesehen, daß der
erste Kolben zwischen dem Extruder und dem Förderzylinder angeordnet ist und
daß durch das erste Antriebsmittel eine gemeinsame Verschiebung des
Extruders und des ersten Kolbens bewirkbar ist. Der Kolben kann hierdurch
einen sehr geringen Durchmesser haben, was es erleichtert, das jeweils
ausgestoßene Fördervolumen auf präzise Werte einzustellen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der erste Kolben
und der Extruder zu einer in sich geschlossenen Baugruppe vereint sind. Die
Störanfälligkeit wird dadurch deutlich reduziert.
Das der Austrittsöffnung benachbarte Sperrventil verhindert, daß verflüssigter
Kunststoff in unkontrollierter Weise aus der Austrittsöffnung austritt und vor
dem eigentlichen Beginn des Einspritzvorgangs in das Spritzwerkzeug gelangt
oder die Umgebung verschmutzt. Das von der Austrittsöffnung abgewandte
Sperrventil verhindert, daß während des eigentlichen Einspritzvorganges, der nur
durch eine Relativverschiebung des ersten Kolbens in bezug auf den
Förderzylinders bewirkt wird, aus dem Förderzylinder verdrängter Kunststoff
zurück in den Extruder gelangt und für den eigentlichen Einspritzvorgang nicht
verfügbar ist. Darüber hinaus können die Einspritzdrücke nahezu beliebig hoch
gesteigert werden, ohne daß zu befürchten ist, daß Kunststoffbestandteile in
unkontrollierter Weise ausweichen und zurückfließen. Der Einspritzprozess läßt
sich dadurch zeitlich verkürzen, was die Erzielung einer vollständigen
Werkzeugfüllung begünstigt sowie homogene Werkstückeigenschaften in allen
Teilbereichen und eine große Werkstückfestigkeit.
Der erste Kolben kann zugleich das Schließglied des zwischen dem
Förderzylinder und dem Extruder angeordneten Sperrventils bilden, wobei das
Sperrventil durch eine Relativverschiebung des ersten Kolbens in Richtung des
Extruders in Schließstellung bringbar ist. Der erste Kolben ist zu diesem Zweck
an dem dem Extruder zugewandten Ende mit einer kegeligen Spitze versehen,
die mit einem entsprechend geformten Hohlkegel des Extruders in Eingriff
bringbar ist, wobei der Austrittskanal, der den ersten Kolben und die
Extrudermündung im übrigen konzentrisch durchdringt, im Bereich der Spitze
des Kolbens seitlich verzweigt oder abgewinkelt ist und außerhalb der Achse in
der Kegelfläche zumindest eine Mündung aufweist. Diese wird bei einer
Berührung des Hohlkegels verschlossen. Eine entsprechende Verschiebung des
ersten Kolbens kann durch einen Druckanstieg in dem Förderzylinder bewirkt
sein, der sich z. B. bei einer Betätigung des ersten Antriebsmittels automatisch
ergibt. Ist das erste Antriebsmittel hingegen nicht betätigt, dann bewirkt der
Förderdruck des Extruders einen vergleichsweise höheren Druck an dem dem
Extruder zugewandten Ende des ersten Kolbens, mit der Folge, daß sich dieser
in Richtung des Förderzylinders verschiebt und die Mündung des Einlaßkanals
des ersten Kolbens freigibt. Die in dem Extruder erschmolzene Masse kann den
ersten Kolben dadurch passieren und in den Förderzylinder gelangen bis dieser
hinreichend gefüllt ist.
Als vorteilhaft hat es sich bewährt, wenn das zwischen dem Förderzylinder und
der Austrittsöffnung angeordnete, zweite Sperrventil einen zweiten Kolben als
Schließglied aufweist und wenn das zweite Sperrventil durch eine
Relativverschiebung des zweiten Kolbens in Richtung der Austrittsöffnung in
Schließstellung bringbar ist. Der zweite Kolben kann dem ersten Kolben
entsprechend gestaltet sein, wobei es sich als vorteilhaft bewährt hat, wenn
zusätzlich eine Druckfeder vorgesehen ist, durch die er sich im unbetätigten
Zustand stets in Schließstellung befindet. Die Druckfeder kann durch eine
Schraubenfeder gebildet sein, die den zweiten Kolben umschließt und am
rückwärtigen Ende auf dem Maschinenteil abgestützt ist, welches den
Förderzylinder und den zweiten Kolben enthält.
Um die Ventilwirkung zu ermöglichen, kann das der Austrittsöffnung
zugewandte Ende des zweiten Kolbens mit einer Kegelspitze versehen sein, die
mit einer hohlkegeligen Gegenfläche in Eingriff bringbar ist, wobei zumindest
eine Mündung des den zweiten Kolben im übrigen koaxial durchdringenden
Austrittskanals vorgesehen ist, die außerhalb der Achse im Bereich der
Kegelfläche vorgesehen ist. Bei einer Relativverschiebung des zweiten Kolbens
in Richtung der Austrittsöffnung gelangt die Mündung mit der Hohlkegelfläche in
Eingriff und wird dadurch verschlossen. Eine entsprechende Verschiebung des
zweiten Kolbens kann auch durch eine Anschlagberührung durch den ersten
Kolben bewirkt sein. Ergibt sich demgegenüber bei einer Betätigung des ersten
Antriebsmittels ein Druckanstieg im Förderzylinder, dann überträgt sich der
Druckanstieg durch den zentralen Förderkanal auf das vordere Ende des zweite
Kolbens mit der Folge, daß sich dort ein Druckanstieg ergibt, durch den der
zweite Kolben in Richtung des Förderzylinders verschoben und der
Austrittskanal in Richtung der Austrittsöffnung freigegeben wird.
Der erste und der zweite Kolben sollten zweckmäßig einen mit dem
Förderzylinder übereinstimmenden Durchmesser haben. Dabei läßt sich eine
völlige Entleerung des Förderzylinders bei einem jeden Arbeitshub erreichen,
wenn der erste und der zweite Kolben einander zugewandte Stirnflächen haben,
die durch eine Betätigung des ersten Antriebsmittels miteinander in Eingriff
bringbar sind. Außerdem bewirkt eine solche Ausbildung, daß beide Sperrventile
bei einer Betätigung des ersten Antriebsmittels an einer präzise
vorherbestimmbaren Stelle in Schließstellung gelangen, was eine Unterbrechung
des Einspritzvorgangs bewirkt. Zumindest aber sollte zur Erreichung diesen
Zwecks der zweite Kolben durch die von der Austrittsöffnung abgewandte
Begrenzungswand des Förderzylinders in Richtung der Austrittsöffnung
verschiebbar sein. Das "first-in/first-out" Prinzip läßt sich hierdurch optimal
verwirklichen, was von großer Bedeutung ist in Bezug auf die Verarbeitung
empfindlicher Werkstoffe mit einer Neigung zu thermischer Zersetzung oder
Schädigung. Um völlig zu verhindern, daß Restmengen des zu fördernden
polymeren Werkstoffs nach der Beendigung eines Einspritzvorgangs in dem
Förderzylinder zurückbleiben sollten die miteinander in Eingriff bringbaren
Stirnflächen der Kolben und gegebenenfalls des Arbeitsraums einander
entsprechend ausgebildet und bündig aneinander anlegbar sein.
Die Spritzgießeinrichtung läßt sich besonders einfach herstellen und betreiben,
wenn das erste Antriebsmittel durch zumindest eine Kolben-/Zylindereinheit
gebildet ist, beispielsweise eine flüssigkeitsbeaufschlagte Kolben-/Zy
lindereinheit. Diese sollte zweckmäßig einen einstellbaren Rückhub haben,
um das in einem Einspritzvorgang verarbeitete Fördervolumen des polymeren
Werkstoffes auf einen bestimmten Wert begrenzen zu können.
Als vorteilhaft hat es sich bewährt, wenn der Rückhub durch Verdrehen einer
Stellschraube stufenlos verstellbar ist, die mit einer Anschlagfläche in Eingriff
bringbar ist. Die Stellschraube kann dabei auf einen Gewindeflansch
aufgeschraubt sein, der einen Bestandteil des Extruders bildet. Das
Außengewinde des Gewindeflanschs ist zweckmäßigerweise als Feingewinde
ausgebildet. Es kann eine Steigung von beispielsweise 1 mm bei einem Nenn
durchmesser von zumindest 100 mm haben. Neben einer guten Tragfähigkeit
wird hierdurch der Vorteil erreicht, daß sich die Grundstellung des
Förderzylinders durch eine Relativverdrehung der Stellmutter um beispielsweise
wenige Grad im Bereich von 1/1000 Millimeter korrigieren läßt. Das bei jedem
Einspritzvorgang aus der Einspritzöffnung austretende Kunststoffvolumen ist
dementsprechend feinfühlig justierbar. Im Bezug auf die Herstellung von
Kleinteilen, die ein Gewicht von wenigen Gramm haben, ist dieser Vorteil häufig
von entscheidender Bedeutung für deren Qualität. Auch die Verarbeitung von
thermoplastisch verarbeitbaren Elastomeren (TPE) ist problemlos möglich sowie
das Einspritzen eines ersten polymeren Werkstoffs an ein Insert aus einem
zweiten polymeren Werkstoff oder aus Metall.
Die Spritzgießeinrichtung zeichnet sich durch eine besonders große Robustheit
aus, wenn der Gewindeflansch von einer Brücke durch- oder umgriffen ist, die
den Extruder und den Förderzylinder starr verbindet. Relativbewegungen sind
hierdurch ausgeschlossen, was die Dosiergenauigkeit verbessert und den
Verschleiß reduziert und eine langen Gebrauchsdauer ermöglicht.
Der Förderzylinder und der darin eingepaßte, erste Kolben haben einen
Querschnitt, der um ein vielfaches größer ist als derjenige des Austrittskanals.
Das Verhältnis aus beiden Querschnitten beträgt mindestens 20, vorteilhaft
mindestens 50. Hierdurch werden besonders große Strömungsgeschwindig
keiten in dem Austrittskanal erzielt, was eine Entmischung des Werkstoffes
verhindert, einen unerwünschten Temperaturabfall des Werkstoffes beim
Durchtreten durch den Austrittskanal sowie thermische Schädigungen des
Werkstoffs durch zu lange Verweilzeiten in diesem. Auch Anbackungen können
so gut wie nicht entstehen.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn der Austrittskanal in möglichst
großem, radialen Abstand von den dynamisch belasteten Dichtflächen in den
Förderzylinder einmündet. Auch bei der Verarbeitung von Kunststoffen, die
einen Gehalt an abrasiv wirkenden Füllstoffen enthalten, beispielsweise an
Glasfasern, wird hierdurch der Verschleiß auf das absolut unvermeidbare
Minimum reduziert. Zweckmäßigerweise mündet der Austrittskanal beiderseits
koaxial in den Förderzylinder.
Durch die starre Verbindung des Extruders mit dem Teile welches den
Förderzylinder umschließt, läßt sich eine besonders enge Zuordnung des
Extruders zu dem Förderzylinder erreichen, was die Länge des Austrittskanals
auf das absolut unerläßliche Maß vermindert und weiter dazu beiträgt,
thermische Schädigungen des zu verarbeitenden, polymeren Werkstoffes
während des Verarbeitungsprozesses zu vermeiden. Des weiteren kann eine
Verkleinerung der bewegten Massen resultieren. Für die Vermeidung von
Schwingungen bei schnellen Einspritzprozessen ist das von großem Vorteil.
Mit dem Maschinengestell, welches den Extruder aufnimmt, kann ein durch ein
zweites Antriebsmittel relativ verschiebbarer Werkzeugträger verbunden sein,
beispielsweise in Fällen, in denen einer einzigen Spritzgießeinrichtung eine
Vielzahl von Formwerkzeugen zugeordnet ist, die aufeinanderfolgend mit der
Einspritzöffnung in Eingriff gelangen. Während des Werkzeugwechsels befindet
sich bei solchen Spritzgießeinrichtungen die Austrittsöffnung stets in einer
zurückgezogenen Position. Sie wird aus dieser Lage mittels des zweiten
Antriebsmittels erst dann nach vorn geschoben und mit der Einfüllöffnung des
Formwerkzeuges in Eingriff gebracht, wenn sich das Formwerkzeug in der
richtigen Position befindet. Im Anschluß daran kann der Einspritzvorgang durch
eine Relativverschiebung des Förderzylinders auf dem Kolben bewirkt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung weiter verdeutlicht. Darin
ist eine beispielhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Spritzgießeinrichtung
schematisiert und in teilweise längsgeschnittener Darstellung wiedergegeben.
Diese umfaßt einen in einem Maschinengestell 1 verschiebbaren Extruder 10 mit
einem durch einen Förderzylinder 9 und einen ersten Kolben 6 zu einer
Austrittsöffnung 12 geführten Austrittskanal 11, der durch beiderseits des
Förderzylinders 9 angeordnete Sperrventile 13, 14 nur in Richtung seiner
Austrittsöffnung 12 durchströmbar ist, wobei ein erstes Antriebsmittel 3 für eine
Relativverschiebung des Kolbens 6 in dem Förderzylinder 9 vorgesehen ist. Der
erste Kolben 6 ist zwischen dem Extruder 10 und dem Förderzylinder 9
angeordnet. Durch das erste Antriebsmittel 3 ist eine gemeinsame Verschiebung
des Extruders 10 und des ersten Kolbens 6 relativ zu dem Förderzylinder 9
bewirkbar. Der Extruder 10 und der erste Kolben 6 sind zu diesem Zweck zu
einer Baugruppe vereint. Der erste Kolben bildet zugleich das Schließglied des
ersten Sperrventils 13. Er ist dementsprechend in der Mündung des Extruders
10 auf einer begrenzten Wegstrecke verschiebbar und in Richtung des Extruders
durch eine Kegelfläche begrenzt, in der die beiden Mündungen des den ersten
Kolben im übrigen koaxial durchdringenden Austrittskanals 11 vorgesehen sind.
Die Kegelfläche ist bei einer Verschiebung des ersten Kolbens mit einer
entsprechend ausgebildeten Hohlkegelfläche des Extruders 10 in Eingriff
bringbar, wodurch die Mündungen und damit der der Austrittskanal versperrt
werden. Der erste Kolben 6 und der Förderzylinder 9 haben einen
übereinstimmenden Durchmesser. Er kann bedarfsweise auch einen kleineren
Durchmesser haben als der Förderzylinder 9.
Zwischen dem Förderzylinder 9 und der Austrittsöffnung 12 ist ein zweites
Sperrventil 14 angeordnet, dessen Schließglied bei einer, bezogen auf den
ersten Kolben 6 entgegengesetzten Relativverschiebung in seine Schließstellung
gelangt, d. h. bei einer Relativverschiebung des zweiten Kolbens 7 in Richtung
der Austrittsöffnung 12. Der zweite Kolben 7 ist im übrigen analog zu dem
ersten Kolben 6 gestaltet und von einem konzentrischen Austrittskanal
durchdrungen, der sich im Bereich des der Austrittsöffnung 12 zugewandten
Endes seitlich verzweigt und zwei Mündungen in der dortigen Kegelfläche
aufweist. Diese ist bei einer Relativverschiebung des zweiten Kolbens in
Richtung der Austrittsöffnung 12 dichtend an eine hohlkegelige Fläche des den
Förderzylinder enthaltenden Maschinenteils 18 anlegbar. Auch der zweite
Kolben hat einen dem Förderzylinder entsprechenden Durchmesser. Er ist
zusätzlich auf einer Druckfeder 8 abgestützt, wodurch sich das zweite
Sperrventil im Ruhezustand stets in seiner Schließstellung befindet. Der erste
und der zweite Kolben sind an den einander zugewandten Enden durch sich
quer zur Bewegungsrichtung erstreckende Kreisringflächen begrenzt, die durch
eine Betätigung des ersten Antriebsmittels miteinander in Eingriff bringbar sind.
Die beiden Sperrventile 13, 14 gelangen in einem solchen Fall in ihre
Schließstellung, was das Ende eines Einspritzvorgangs sehr präzise festlegt.
Das erste Antriebsmittel 3 ist durch zwei flüssigkeitsbeaufschlagbare Kolben-/Zy
lindereinheiten gebildet, die zwischen einem Gewindeflansch des Extruders
10 und einem Stützelement angeordnet sind, das mittels eines zweiten
Antriebsmittels 2 in dem Maschinengestell 1 verschiebbar gelagert ist. Hierdurch
ist die Austrittsöffnung 12 vor dem eigentlichen Einspritzvorgang mit einer
Einspritzöffnung eines nicht gezeigten Werkzeugs in Eingriff bringbar. Der
Einspritzvorgang an sich und die Annäherung der Einspritzöffnung 12 an das
Werkzeug sind jedoch zwei unabhängige Bewegungsvorgänge, weshalb es nur
als Beispiel zu verstehen ist, wenn bei der gezeigten Ausführung der Extruder
10 und das Stützelement parallel zu einander verschiebbar sind. Das zweite
Antriebsmittel 2 ist durch ebenfalls durch zwei flüssigkeitsbeaufschlagbare
Kolben-/Zylindereinheiten gebildet. Diese sind zwischen dem Maschinengestell 1
und dem Stützelement wirksam.
Die Kolben-/Zylindereinheit hat bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen
einstellbaren Rückhub. Dazu ist auf das Außengewinde des Gewindeflanschs
eine Stellmutter 5 aufgeschraubt, die mit dem Extruder 10 verschiebbar ist und
bei einer Rückwärtsbewegung mit der Stirnfläche des Stützelements in Eingriff
gelangt. Die Stellmutter 5 und der Gewindeflansch sind mit einem Feingewinde
versehen. Rückwärtsgerichtete Bewegungen des Extruders lassen sich dadurch
feinfühlig auf einen bestimmten Weg begrenzen und damit zugleich das jeweils
in dem Förderzylinder 9 aufgenommene Einspritzvolumen sehr präzise auf einen
ganz bestimmten Wert.
Der Gewindeflansch ist von einer Brücke 4 durchgriffen, die den Extruder 10
und den den Förderzylinder 9 enthaltenden Maschinenteil 18 robust und starr
miteinander verbindet und im Bereich des Gewindeflansches durch zwei
einander gegenüber liegende Säulen gebildet ist. Die Säulen sind in
Säulenführungen des Gewindeflansches ohne nennenswertes Spiel verschiebbar
gelagert. Für einen schnellen Werkzeugwechsel ist das ebenso von Vorteil wie
die, bezogen auf die Achse des Austrittskanals, weitgehend symmetrische
Ausbildung aller beweglichen Teile.
Zur Funktion ist folgendes auszuführen: Zwischen dem Förderzylinder 9 und
dem Extruder 10 ist eine Sperrventil 13 vorgesehen, die nach Art eines
Rückschlagventils funktioniert. Das enthaltene Schließglied ist in einer Stellung
gezeigt, in der es sich in einer Anschlagberührung mit einer hohlkegeligen
Dichtfläche des Extruders 10 befindet. Es gelangt in diese Position in dem
Moment, in dem ein Druckanstieg in den Förderzylinder 9 resultiert. Das ist der
Fall, wenn die hydraulische, erste Antriebsmittel 3 druckbeaufschlagt wird,
durch die das den Förderzylinder 9 enthaltende Maschinenteil 18 auf dem
Stützelement abgestützt ist. Hierbei können enorm große Kräfte eingeleitet
werden, um einen schnellen Einspritzvorgang zu erzielen. Eine entsprechend
große Kraftbeaufschlagung hat einen spontanen Druckanstieg in dem
Förderzylinder 9 zur Folge, was eine nahezu schlagartige Relativverlagerung des
ersten Kolbens 6 des Sperrventils 13 nach rechts bewirkt sowie eine metallische
Abdichtung des Austrittskanals 11. Der in dem Förderzylinder 9 enthaltene,
verflüssigte, polymere Werkstoff wird hierdurch selbst dann daran gehindert,
den Austrittskanal 11 nach rechts in Richtung des Extruders 10 zu passieren,
wenn Glasfasern oder ähnliche Füllstoffe enthalten sind. Die Druckwelle wird als
unmittelbare Folge in Richtung des zweiten Kolbens 7 abgelenkt und überträgt
sich durch den ihn durchdringenden Austrittskanal 11 auf sein vorderes Ende,
wo sie in seitlicher Richtung austritt und in den Druckraum 19 gelangt. Der
zweite Kolben begrenzt den Druckraum 18 mit einer Stirnfläche, die größer ist
als die Querschnittsfläche seines dem Förderzylinder 9 zugewandten Endes. Bei
hinreichend großem Ansteigen des Druckes in dem Druckraum 19 und dem
Förderzylinder 9 resultiert als Folge eine Relativverschiebung des zweiten
Kolbens 7 in Richtung des Förderzylinders 9 unter Zusammenpressung der
Druckfeder 8, durch die der zweite Kolben 7 des zweiten Sperrventils 14 auf
dem Maschinenteil 18 abgestützt ist. Dadurch wird ein Durchlaß zur
Austrittsöffnung 12 freigegeben. Normalerweise werden so hohe Drücke
angewendet, daß diese Bewegung und der Beginn des Einspritzprozesses
nahezu schlagartig auftreten und sehr genau festlegbar sind.
Der Vorgang wird fortgesetzt, bis der zweite Kolben 7 durch den ersten Kolben
6 verschoben wird mit der Folge, daß das zweite Sperrventil 14 erneut in
Schließstellung gelangt. Da der erste und der zweite Kolben dabei einander mit
den den den Förderzylinder begrenzenden Stirnflächen anliegend berühren, wird
der Förderzylinder 9 vollständig entleert. Der Schließvorgang des zweiten
Sperrventils 14 wird durch die Druckfeder 8 unterstützt und durch die
Druckfeder 8 das zweite Sperrventil bis zum nächsten Einspritzvorgang in
Schließstellung gehalten. Der Förderzylinder 9 kann folglich im Anschluß daran
vollständig mit neuem, polymerem Werkstoff gefüllt werden bis zur Einleitung
eines neuen Einspritzzyklus.
Im allgemeinen wird der Einspritzvorgang nur ausgelöst, wenn sich die Austritts
öffnung 12 bereits im Eingriff mit einer nicht gezeigten Eintrittsöffnung eines
Formwerkzeuges befindet. Um eine hinreichenden Zeitspanne für die Abkühlung
der Werkstücke bei guter Werkzeugnutzung zur Verfügung zu haben gelangen
insbesondere in bezug auf die Herstellung von Kleinteilen üblicherweise Wech
selwerkzeuge zur Anwendung, die aufeinanderfolgend in eine Füllposition über
führt, jeweils mit flüssigem, polymerem Werkstoff gefüllt und anschließend in
eine Abkühlzone überführt werden, in der auch die Entnahme bzw. das Auswer
fen der Werkstücke erfolgt. In Bezug auf die Erzeugung hochwertiger Werk
stücke von homogener Zusammensetzung ist es von Vorteil, wenn der
Füllvorgang so schnell wie möglich erfolgt. Der diesbezüglichen Zielsetzung
kommt die vorliegende Erfindung entgegen insofern, als der Einspritzvorgang
durch Betätigung des ersten Antriebsmittels 3 äußerst schnell erfolgen kann und
unter Umständen in so kurzer Zeit, daß eine Stillsetzung des Extruders 10, wie
vorstehend dargelegt, nicht erforderlich ist. Dieser kann vielmehr unter
normalen Umständen seine Arbeit kontinuierlich fortsetzen und unverzüglich
fortfahren, den Förderzylinder 9 unter Relativverlagerung der beiden Kolben 6, 7
der Sperrventile 13, 14 aufs Neue zu füllen. Während dieser Zeitspanne wird das
nächste Werkzeug in seine Füllposition überführt und Austrittsöffnung 12 durch
Betätigung des zweiten Antriebsmittels 2 damit in Eingriff gebracht. Nach
Erreichen eines hinreichenden Füllungsgrades des Förderzylinders 9, die erreicht
ist, wenn die Stellschraube (5) mit der Stirnfläche des Stützelementes in Eingriff
gelangt, kann der nächste Spritzvorgang durchgeführt werden und der
Arbeitszyklus aufs Neue beginnen. In das Stützelement kann zu diesem Zweck
ein Sensor eingebaut sein, der ein Signal zur Einleitung des Einspritzvorgangs
erzeugt. Wesentlich ist hierbei, daß sich das jeweils geförderte Einspritzvolumen
durch eine Verdrehung der Stellschraube 5 feinfühlig verändern läßt.
Die Dosiergenauigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist äußerst hoch und
nicht von eventuellem Verschleiß der Extruderschnecke abhängig. Selbst Klein
teile eines Volumens von weniger als einem cm2 lassen sich dadurch problemlos
aus schwierig Verarbeitern Werkstoffen erzeugen, beispielsweise aus glasfaser
gefüllten Kunststoffen oder blockpolymeren Werkstoffen wie z. B. TPE.
Claims (12)
1. Spritzgießeinrichtung, umfassend einen in einem Maschinengestell (1)
verschiebbaren Extruder (10) mit einem durch einen Förderzylinder (9) und
einen ersten Kolben (6) zu einer Austrittsöffnung (12) geführten
Austrittskanal (11), der durch beiderseits des Förderzylinders (9)
angeordnete Sperrventile (13, 14) nur in Richtung seiner Austrittsöffnung
(12) durchströmbar ist, wobei ein erstes Antriebsmittel (3) für eine
Relativverschiebung des Kolbens (6) in dem Förderzylinder (9) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kolben (6) zwischen dem
Extruder (10) und dem Förderzylinder (9) angeordnet ist und daß durch das
erste Antriebsmittel (3) eine gemeinsame Verschiebung des Extruders (10)
und des ersten Kolbens (6) bewirkbar ist.
2. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Kolben (6) und der Extruder (10) zu einer Baugruppe vereint sind.
3. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Kolben (6) zugleich das Schließglied des zwischen dem
Förderzylinder (9) und dem Extruder (10) angeordneten Sperrventils (13)
bildet und daß das Sperrventil (13) durch eine Relativverschiebung des
ersten Kolbens (6) in Richtung des Extruders (10) in Schließstellung
bringbar ist.
4. Spritzgießeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das zwischen dem Förderzylinder (9) und der
Austrittsöffnung (12) angeordnete, zweite Sperrventil (14) einen zweiten
Kolben (7) als Schließglied aufweist und daß das zweite Sperrventil (14)
durch eine Relativverschiebung des zweiten Kolbens (7) in Richtung der
Austrittsöffnung (12) in Schließstellung bringbar ist.
5. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Kolben (7) dem ersten Kolben (6) entsprechend von einem
konzentrischen Austrittskanal (11) durchdrungen ist.
6. Spritzgießeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Kolben (6, 7) einen mit dem
Förderzylinder (9) übereinstimmenden Durchmesser haben.
7. Spritzgießeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Kolben (6, 7) einander
zugewandte Stirnflächen haben, die durch eine Betätigung des ersten
Antriebsmittels miteinander in Eingriff bringbar sind.
8. Spritzgießeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Antriebsmittel (3) durch zumindest eine
Kolben-/Zylindereinheiten gebildet sind.
9. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolben-/Zylindereinheit einen einstellbaren Rückhub hat.
10. Spritzgießeinrichtung Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rückhub durch Verdrehen einer Stellschraube (5) verstellbar ist, die mit
einer Anschlagfläche in Eingriff bringbar ist.
11. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellschraube (5) auf einen Gewindeflansch (16) aufgeschraubt ist, der
einen Bestandteil des Extruders (10) bildet.
12. Spritzgießeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gewindeflansch von einer Brücke (4) durch- oder umgriffen ist, die den
Extruder (10) und den Förderzylinder (9) verbindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998119087 DE19819087A1 (de) | 1998-04-29 | 1998-04-29 | Spritzgießeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998119087 DE19819087A1 (de) | 1998-04-29 | 1998-04-29 | Spritzgießeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19819087A1 true DE19819087A1 (de) | 1999-11-11 |
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DE1998119087 Withdrawn DE19819087A1 (de) | 1998-04-29 | 1998-04-29 | Spritzgießeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19819087A1 (de) |
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