DE19811332A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung eines biometrischen Merkmals - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung eines biometrischen MerkmalsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung eines biometrischen Merkmals. Ein Soll-Wert des biometrischen Merkmals wird vorab in Form eines oder mehrerer Datensätze (refdata bzw. refdata 1 und refdata 2) in einem Datenträger (1) gespeichert. Zur Prüfung des biometrischen Merkmals werden zunächst Meßwerte (sens) ermittelt, die einen Ist-Wert des biometrischen Merkmals repräsentieren, und in einem Endgerät (9) bereitgestellt. Der Datenträger (1) übermittelt wenigstens eine Untermenge von ersten Referenzwerten (refdata 1), die von dem Datensatz bzw. den Datensätzen für den Soll-Wert abhängen, an das Endgerät (9). Das Endgerät (9) verknüpft aus den Meßwerten abgeleitete Daten (verdata) mit der Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata 1) und übermittelt das Ergebnis der Verknüpfung an den Datenträger (1). Der Datenträger (1) prüft das Ergebnis der Verknüpfung und ermittelt daraus, ob das biometrische Merkmal authentisch ist, d. h. ob der Ist-Wert des biometrischen Merkmals im Rahmen einer zulässigen Toleranzgrenze mit dem Soll-Wert übereinstimmt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung eines
biometrischen Merkmals.
Biometrische Merkmale werden unter anderem zur Identifizierung bzw.
Verifizierung von berechtigten Personen im Zusammenhang mit Zugangs- oder
Zugriffskontrollen sowie bei der Durchführung von Finanztransaktio
nen eingesetzt. So kann mit Hilfe biometrischer Merkmale beispielsweise
sichergestellt werden, daß ein Datenträger, wie z. B. eine Chipkarte, die im
Rahmen der oben genannten Kontrollen oder Transaktionen zum Einsatz
kommt, nur von der dazu berechtigten Person benutzt werden kann, d. h.
nur der berechtigten Person wird der Zugang oder Zugriff freigegeben bzw.
nur die berechtigte Person kann die Transaktion durchführen. Hierzu wird
vor der Freigabe der Benutzung des Datenträgers ein biometrisches Merk
mal, wie beispielsweise ein Fingerabdruck, eine Stimmprobe oder die Aus
gestaltung des Augenhintergrundes usw. meßtechnisch erfaßt, und nur im
Falle eines positiven Vergleichs der Meßwerte mit auf dem Datenträger ge
speicherten Referenzwerten wird der Zugang oder Zugriff bzw. die Trans
aktion des Datenträgers freigegeben. Die Benutzung des Datenträgers findet
üblicherweise im Zusammenhang mit einem Endgerät statt, mit dem der
Datenträger kommuniziert. Der Vergleich der meßtechnisch erfaßten bio
metrischen Daten mit gespeicherten Referenzwerten kann prinzipiell sowohl
im Datenträger als auch im Endgerät stattfinden. Da die biometrischen
Meßdaten häufig sehr umfangreich sind, und auch die Auswertung dieser
Daten komplexe Rechenoperationen erfordert, werden hierzu eine hohe Re
chenleistung und viel Speicherplatz benötigt. Diese Anforderungen können
von heute verfügbaren Datenträgern nicht oder nur bedingt erfüllt werden,
so daß die Auswertung der biometrischen Meßdaten in der Regel im End
gerät durchgeführt wird und der Datenträger nur als Speicher für die Refe
renzwerte dient.
Ein derartiges Endgerät ist aus der DE 44 39 593 C2 bekannt. In diesem Do
kument ist eine Vorrichtung zur Zugangs- und Zugriffskontrolle offenbart,
die über ein Mikrophon zur Spracherfassung und eine Leseeinrichtung für
Chipkarten verfügt. Mit Hilfe des Mikrophons wird eine Sprachprobe auf
genommen und in einer Sprachanalyseeinheit auf sprachtypische Parameter
reduziert. Die Sprachparameter werden in einer Auswertungseinheit mit
Referenzwerten verglichen, die auf der Chipkarte gespeichert sind und zum
Zweck des Vergleichs von der Chipkarte an die Einrichtung zur Zugangs
kontrolle übertragen werden. Ein Nachteil dieser bekannten Einrichtung be
steht darin, daß die auf der Chipkarte gespeicherten Referenzwerte nach
außen gegeben werden, und somit die Gefahr bestehen könnte, daß unbe
rechtigte Dritte von diesen Referenzwerten Kenntnis erhalten.
Aus der DE 44 39 593 C2 ist es weiterhin bekannt, daß die Vorrichtung zur
Zugangskontrolle, die aus einer Sprachprobe ermittelten Sprachparameter
an die Chipkarte weitergibt und die Chipkarte die übermittelten Sprachpa
rameter mit gespeicherten Referenzwerten vergleicht. Diese Vorgehensweise
hat zwar den Vorteil, daß die gespeicherten Referenzwerte die Chipkarte
nicht verlassen, und somit auch nicht die Gefahr besteht, daß diese von un
berechtigten Dritten abgehört werden könnten. Da aber nunmehr an Stelle
der Referenzwerte für die Sprachparameter die gemessenen Werte für die
Sprachparameter zwischen der Einrichtung und der Chipkarte übertragen
werden müssen, besteht die Gefahr, daß statt der Referenzwerte die gemes
senen Werte von einem unberechtigten Dritten abgehört werden. Eine
Kenntnisnahme der Meßwerte des berechtigten Benutzers durch einen un
berechtigten Dritten ist aber von ähnlicher Brisanz wie eine Kenntnisnahme
der Referenzwerte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Prüfung eines biometrischen Merkmals anzugeben, die einen mög
lichst hohen Sicherheitsstandard bieten und gleichzeitig mit vertretbarem
Aufwand zu realisieren sind.
Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1 und 13 erfüllt.
Um einen möglichst guten Schutz vor dem Mißbrauch, einer mißbräuchli
chen Anwendung des Datenträgers zu gewährleisten, ist es erforderlich, daß
die Prüfung des biometrischen Merkmals vom Datenträger selbst und nicht
etwa von dem Endgerät vorgenommen wird, mit dem der Datenträger im
Rahmen seiner bestimmungsgemäßen Anwendung kommuniziert. Ein Pro
blem besteht jedoch insofern, als der Sensor oder die Sensoren zur Erfassung
des biometrischen Merkmals in der Regel am Endgerät angebracht ist bzw.
angebracht sind, und daher die Meßwerte vom Endgerät zum Datenträger
übertragen werden müssen. Ein weiteres Problem besteht darin, daß die
Rechen- und Speicherkapazität heute üblicherweise eingesetzter Datenträ
ger, z. B. Chipkarten in der Regel nicht ausreichen, um ausgehend von den
Meßwerten des biometrischen Merkmals einen zuverlässigen Vergleich mit
Referenzwerten in einer akzeptablen Zeit durchzuführen.
Die Erfindung löst diese Probleme dadurch, daß zum einen sämtliche si
cherheitsrelevanten Operationen innerhalb des Datenträgers durchgeführt
werden und rechenintensive Operationen ausgelagert werden, soweit die
Sicherheit dadurch nicht beeinträchtigt wird, und daß zum anderen im
Rahmen dieser Auslagerung vom Datenträger vorgegeben wird, welche Da
ten in welcher Form vom Endgerät an den Datenträger übermittelt werden.
Statt jedes Mal den vollständigen Satz von Meßwerten an den Datenträger
zu senden, führt das Endgerät eine Vorauswertung der Meßwerte durch, in
deren Rahmen auch eine Verknüpfung von aus den Meßwerten erhaltenen
Zwischenergebnissen mit Daten durchgeführt wird, die dem Endgerät von
dem Datenträger übermittelt wurden. Nur das Ergebnis dieser Verknüpfung
wird dann vom Endgerät an den Datenträger übermittelt, der dann anhand
dieser Verknüpfungsergebnisse mit relativ geringem Aufwand feststellen
kann, ob das meßtechnisch erfaßte biometrische Merkmal von einem be
rechtigten Benutzer stammt.
Die Auslagerung von rechenintensiven und nicht sicherheitsrelevanten Ope
rationen vom Datenträger in das Endgerät hat somit den Vorteil, daß der
größte Teil des Rechenaufwands im Endgerät anfällt, das dafür entspre
chend ausgerüstet werden kann, und nur ein Bruchteil vom Datenträger
selbst ausgeführt werden muß, ohne daß es zu einer Verringerung des Si
cherheitsstandards kommt. Weiterhin hat die Verknüpfung der Meßwerte
mit Daten des Datenträgers vor der Übertragung vom Endgerät zum Daten
träger den Vorteil, daß Manipulationsversuche mittels abgehörter Daten
wesentlich erschwert werden. So kann der Datenträger beispielsweise seine
Vorgaben für die Verknüpfung systematisch oder zufällig variieren und da
durch verhindern, daß eine Manipulation durch Wiedereinspielen der ab
gehörten Verknüpfungsergebnisse möglich ist. Insbesondere kann durch den
Datenträger auch eine jeweils variierende Untermenge der vorausgewerteten
Meßwerte ausgewählt werden, so daß ein potentieller Angreifer immer nur
Kenntnis von einem Teil der Meßwerte erlangen könnte, und möglicherwei
se zudem nicht weiß, welcher Teil gerade vom Datenträger ausgewählt wur
de.
Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung wird diese nachfolgend an
hand des biometrischen Merkmals "Fingerabdruck" für ein System, beste
hend aus einer Chipkarte und einem Endgerät, erläutert. Das beschriebene
Ausführungsbeispiel stellt dabei nur eine von vielen Realisierungsmöglich
keiten dar. Die Erfindung kann ebenso für beliebige andere biometrische
Merkmale, wie beispielsweise Sprache, Augenhintergrund usw. eingesetzt
werden. Außerdem können die Details der Realisierung, z. B. welche Charak
teristika des biometrischen Merkmals ausgewählt werden und wie diese
Charakteristika dargestellt und ausgewertet werden, in weiten Grenzen vari
ieren.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein Fingerab
druck meßtechnisch erfaßt, und durch eine geeignete Extraktionsfunktion
werden aus den Meßwerten die Charakteristika des Fingerabdrucks ermit
telt. Die Charakteristika können beispielsweise in Koordinaten und Art der
Minuzien des Fingerabdrucks bestehen. Bei den Minuzien handelt es sich
um charakteristische Punkte oder Formen etc. der Fingerabdrucklinien, wie
beispielsweise Linienverzweigungen oder Linienendpunkte. Die Chipkarte
gibt dem Endgerät z. B. die Koordinaten der aus den Meßwerten ermittelten
Minuzien vor, für die die Minuzienarten ausgewertet werden sollen. Das
Endgerät verknüpft daraufhin die vorgegebenen Koordinaten mit dem aus
den Meßwerten ermittelten Datenmaterial für die Minuzien, ermittelt dar
aus die Art der an den vorgegebenen Koordinaten ermittelten Minuzien und
leitet das Ergebnis an die Chipkarte weiter. Die Chipkarte prüft die übermit
telten Minuziendaten und stellt fest, ob das biometrische Merkmal von ei
nem berechtigten Benutzer stammt. Diese Prüfung kann beispielsweise
durch Vergleich mit vorab auf der Chipkarte gespeicherten Referenzwerten
erfolgen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindungen werden
nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Chipkarte in Aufsicht,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des integrierten Schaltkreises der Chipkarte
aus Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Endgeräts,
Fig. 4 einen stark vergrößerten Ausschnitt aus einem Fingerabdruck,
Fig. 5 einen Datensatz für die Charakteristika eines Fingerabdrucks,
Fig. 6 eine Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfah
rens,
Fig. 7 eine Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter
Zuhilfenahme von Vektoren und Matrizen.
Fig. 1 zeigt eine Chipkarte 1 als ein Beispiel für einen Datenträger in Auf
sicht. Die Chipkarte 1 besteht aus einem Kartenkörper 2 und einem Chip
modul 3, das in einer Aussparung des Kartenkörpers 2 angeordnet ist. Das
Chipmodul 3 besteht aus einem Kontaktfeld 4 und einem integrierten
Schaltkreis 5, der unterhalb des Kontaktfeldes 4 angeordnet ist. Die Abmes
sungen der Chipkarte 1 sind durch die ISO-Norm 7810 festgelegt und die
Funktionsweise des integrierten Schaltkreises 5 ist kompatibel zur ISO-Norm
7816. Die Chipkarte 1 kann beispielsweise als Ausweis für eine Zugangskon
trolle zu einem Gebäude vorgesehen sein oder als eine Berechtigungskarte
für den Zugang zu einem elektrischen Gerät, beispielsweise einem Compu
ter. Weiterhin kann es sich bei der Chipkarte 1 um eine Bankkarte, eine
Kreditkarte, eine Scheckkarte oder ähnliches handeln, mit deren Hilfe Fi
nanztransaktionen durchgeführt werden können.
Neben der in Fig. 1 dargestellten genormten Chipkarte 1 kann die Erfindung
auch in Zusammenhang mit anderen Chipkarten oder beliebigen anderen
Datenträgern eingesetzt werden, die in der Lage sind, Daten zu speichern.
Die Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild des integrierten Schaltkreises 5 der in Fig.
1 dargestellten Chipkarte 1. Bei dem integrierten Schaltkreis 5 handelt es sich
um einen Mikroprozessor, der in der Lage ist, selbständig Berechnungen
durchzuführen. Der integrierte Schaltkreis 5 besteht aus einer Zentraleinheit
6, einem Speicher 7 und einer Ein-/Ausgabeinheit 8. Die Zentraleinheit 6 ist
zum Zwecke des Datenaustausches sowohl mit dem Speicher 7 als auch mit
der Ein-/Ausgabeeinheit 8 verbunden. Die Zentraleinheit 6 steuert die
Funktionsweise des integrierten Schaltkreises 5 und greift dabei in der Regel
auf Befehle zurück, die im Speicher 7 abgelegt sind. Der Speicher 7 kann als
nichtflüchtiger Speicher, in der Regel ROM oder EEPROM oder als flüchtiger
Speicher, RAM ausgeführt sein. In der Regel sind sowohl ein flüchtiger als
auch ein nichtflüchtiger Speicher gleichzeitig vorhanden. Die von der Zen
traleinheit 6 ausgeführten Befehle sind in der Regel im ROM abgelegt, zum
Teil auch im EEPROM. Im EEPROM sind darüber hinaus auch die Refe
renzwerte für die PIN bzw. für das biometrische Merkmal und weitere für
die Anwendung benötigte Daten abgelegt. Der RAM dient als Arbeitsspei
cher, in dem gerade benötigte Daten temporär zwischengespeichert werden.
Der Datenaustausch zwischen dem integrierten Schaltkreis 5 und der Au
ßenwelt erfolgt über die Ein-/Ausgabeeinheit 8, die beispielsweise eine se
rielle Schnittstelle darstellt, und mit dem für die Ein-/Ausgabe von Daten
vorgesehenen Kontakt des Kontaktfeldes 4 elektrisch leitend verbunden ist.
Für das erfindungsgemaße Verfahren ist es nicht zwingend erforderlich, daß
der Datenaustausch zwischen dem integrierten Schaltkreis 5 und der Au
ßenwelt über das Kontaktfeld 4 abgewickelt wird. Statt dessen kann auch
eine kontaktlose Chipkarte zum Einsatz kommen, bei der der Datenaus
tausch nicht über das Kontaktfeld 4 erfolgt, sondern beispielsweise über eine
Antennenspule oder über elektrische Koppelflächen.
Obwohl dies in Fig. 1 nicht explizit dargestellt ist, kann die Chipkarte 1 über
einen Fingerabdrucksensor zur meßtechnischen Erfassung des Fingerab
drucks verfügen. Dieser Sensor wäre dann an einer geeigneten Stelle des
Kartenkörpers 2 angebracht. In der Regel wird der Fingerabdrucksensor je
doch am Endgerät angebracht sein, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, da zur
Integration in Chipkarten 1 geeignete Fingerabdrucksensoren derzeit noch
nicht oder nur sehr bedingt verfügbar sind.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines Endgeräts 9, mit dem die Chipkarte 1 in
Datenaustausch tritt. Das Endgerät 9 weist einen integrierten Schaltkreis 10
sowie einen Fingerabdrucksensor 11, eine Tastatur 12 und eine Anzeige 13
auf. Der Fingerabdrucksensor 11 kann bei der Variante der Erfindung, bei
der die Chipkarte über einen eigenen Fingerabdrucksensor verfügt, entfal
len. Der integrierte Schaltkreis 10 des Endgeräts 9 weist in Analogie zum
integrierten Schaltkreis 5 der Chipkarte 1 eine Zentraleinheit 14 auf, die mit
einem Speicher 15 und einer Ein-/Ausgabeeinheit 16 verbunden ist. Weiter
hin ist die Zentraleinheit 14 auch mit dem Fingerabdrucksensor 11, mit der
Tastatur 12 und der Anzeige 13 verbunden.
Mit Hilfe des Fingerabdrucksensors 11 kann ein Fingerabdruck des Benut
zers meßtechnisch erfaßt werden. Die so ermittelten Daten können dann in
der Zentraleinheit 14 weiterverarbeitet werden und das Ergebnis dieser Ver
arbeitung kann über die Ein-/Ausgabeeinheit 16 an die entsprechende Ein-/Aus
gabeeinheit 8 des integrierten Schaltkreises 5 der Chipkarte 1 übermittelt
werden. Ebenso kann die Zentraleinheit 14 über die beiden Ein-/Ausgabe
einheiten 8 und 16 Daten vom integrierten Schaltkreis 5 der Chipkarte 1
empfangen. Über die Tastatur 12 kann der Benutzer für die jeweilige An
wendung benötigte Daten manuell eingeben. Welche Dateneingabe jeweils
erforderlich ist, kann dabei auf der Anzeige 13 angezeigt werden.
Um eine mißbräuchliche Verwendung der Chipkarte 1 durch einen unbe
rechtigten Dritten zu verhindern, beispielsweise bei Verlust- oder Diebstahl
der Chipkarte 1 ist die Benutzung der Chipkarte 1 nur nach einer zuvor er
folgten positiven Identifizierung bzw. Verifizierung eines biometrischen
Merkmals des Benutzers, im folgenden Beispiel des Fingerabdrucks, mög
lich. Die Identifizierung über ein biometrisches Merkmal ersetzt oder er
gänzt die bei Chipkarten 1 übliche Authentifizierung des Benutzers durch
Eingabe einer geheimen persönlichen Identifikationsnummer (PIN). Ein Re
ferenzwert für diese Identifikationsnummer ist im Speicher 7 des integrier
ten Schaltkreises 5 von außen unzugänglich gespeichert und wird mit der
eingegebenen Identifikationsnummer verglichen. Analog hierzu sind bei der
Erfindung im Speicher 7 des integrierten Schaltkreises 5 Referenzwerte für
das biometrische Merkmal gespeichert, auf die bei einer Prüfung der Meß
werte zurückgegriffen wird. Fällt der PIN-Vergleich bzw. die Prüfung des
biometrischen Merkmals positiv aus, so wird die Chipkarte 1 für die Benut
zung freigegeben. Andernfalls werden in der Regel noch eine bestimmte An
zahl von weiteren Versuchen zugelassen und falls auch diese Versuche nicht
positiv verlaufen, wird die Chipkarte gesperrt.
Fig. 4 zeigt einen stark vergrößerten Ausschnitt aus einem Fingerabdruck.
Der Fingerabdruck setzt sich aus einer Reihe von mehr oder weniger stark
geschwungenen Linien zusammen, die innerhalb des gezeigten Ausschnitts
als durchgehende Linie verlaufen, sich verzweigen oder einen Endpunkt
aufweisen. Für die Fingerabdruckprüfung können beispielsweise die Koor
dinaten der Verzweigungen und der Endpunkte als zu prüfende Charakteri
stika herangezogen werden, da ein derartiger Datensatz ein individuelles
Merkmal der Person darstellt, von der der Fingerabdruck stammt. Um die
Koordinaten der Charakteristika des Fingerabdrucks zu ermitteln, wurde
der in Fig. 4 dargestellte Ausschnitt des Fingerabdrucks mit einem Koordi
natensystem versehen, und es wurden beispielhaft die Koordinaten x1 und
y1 einer Linienverzweigung 17 sowie die Koordinaten x2 und y2 eines Lini
enendpunktes 18 eingezeichnet. Ein kompletter Datensatz für einen Finger
abdruck besteht aus einer ganzen Reihe solcher Koordinatenpaare, für die
zudem jeweils die Art des Charakteristikums (Verzweigung, Endpunkt, ge
gebenenfalls weitere) angegeben ist. Die Struktur eines derartigen Datensat
zes ist in Fig. 5 dargestellt.
Fig. 5 zeigt eine mögliche Struktur eines Datensatzes refdata, der die Charak
teristika eines Fingerabdrucks repräsentiert. Die erste Zeile der in Fig. 5 dar
gestellten Zahlenmatrix gibt die laufende Nummer der einzelnen Koordina
tenpaare an. In der zweiten und der dritten Zeile werden die x- und y-Ko
ordinate zur Festlegung der Positionen der Charakteristika des Fingerab
drucks aufgeführt. In der vierten Zeile wird jeweils durch einen Wert z für
die einzelnen Koordinatenpaare angegeben, von welcher Art die Charakteri
stika des Fingerabdrucks sind, d. h. ob es sich jeweils um eine Verzweigung
oder um einen Endpunkt usw. handelt. Der Datensatz besteht aus insgesamt
n Einträgen, wobei jeder Eintrag vier Werte (laufende Nummer,
x-Koordinate, y-Koordinate, Art des Charakteristikums) umfaßt.
In Fig. 6 ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Prüfung eines Fingerab
drucks dargestellt. Auf der linken Seite der Fig. 6 sind die Verfahrensschritte
dargestellt, die im Endgerät 9 durchgeführt werden und auf der rechten Sei
te die Verfahrensschritte, die im Datenträger und damit im vorliegenden
Beispiel in der Chipkarte 1 durchgeführt werden. Die Pfeile zwischen der
linken und rechten Seite der Fig. 6 deuten einen Datentransport zwischen
Endgerät 9 und Chipkarte 1 an.
Im Vorfeld des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens, beispielsweise bei der
Personalisierung der Chipkarte 1 durch den Kartenherausgeber, werden in
der Chipkarte 1 eine Reihe von Daten und mathematischen Funktionen ge
speichert, die für die Durchführung des Verfahrens benötigt werden. Wie
weiter unten noch im Einzelnen beschrieben, hängt es von der Ausführungs
form der Erfindung ab, um welche Daten es sich dabei im Einzelnen handelt.
Verfahrensschritte, die für eine Ausführungsform spezifisch sind, sind in Fig.
6 durch den Buchstaben A für eine erste Ausführungsform und durch den
Buchstaben B für eine zweite Ausführungsform gekennzeichnet.
Das eigentliche Prüfverfahren beginnt mit der Erfassung des Fingerabdrucks
des Karteninhabers durch das Endgerät 9. Hierzu ist es erforderlich, daß der
Karteninhaber einen Finger, beispielsweise den Zeigefinger auf den Finger
abdrucksensor 11 des Endgeräts 9 auflegt. Die Trennung zwischen der In
itialisierung und der Prüfung im engeren Sinn wird in Fig. 6 durch eine
waagrechte Linie verdeutlicht. Die im Rahmen der Fingerabdruckerfassung
ermittelten Meßwerte des Fingerabdrucks werden durch den Datensatz sens
repräsentiert. Das Format und genaue Aussehen dieses Datensatzes sens
spielt für die weitere Betrachtung keine Rolle. Wichtig ist lediglich, daß das
Endgerät 9 über ein Funktion calc verfügt, mit der aus dem Meßdatensatz
sens ein Datensatz verdata ermittelt werden kann, der in seiner Struktur
dem Datensatz refdata entspricht, d. h. im Datensatz verdata sind für den
aktuell gemessenen Fingerabdruck die Koordinaten und die Art der Charak
teristika des Fingerabdrucks vermerkt.
In einem nächsten Schritt übermittelt die Chipkarte 1 einen Datensatz refda
ta1 an das Endgerät. Der Datensatz refdata1 wurde zuvor, ebenso wie ein
Datensatz refdata2 aus dem Datensatz refdata ermittelt, indem auf den Da
tensatz refdata eine Extraktionsfunktion extr1 bzw. extr2 angewendet wird.
Die Speicherung von refdata 1 und refdata2, insbesondere aber refdata wird
üblicherweise in verschlüsselter Form erfolgen. Bezüglich der Einzelheiten
zur Ermittlung der Datensätze refdata1 und refdata2 ist zwischen zwei Aus
führungsformen der Erfindung zu unterscheiden.
Gemäß einer ersten Ausführungsform (Buchstabe A) ist der Datensatz refda
ta, dessen Format in Fig. 5 abgebildet ist, komplett in der Chipkarte 1 gespei
chert. Dieser Datensatz wurde beispielsweise vorab von der kartenherausge
benden Stelle aus Meßdaten des Fingerabdrucks des zukünftigen Kartenin
habers erzeugt und im Speicher 7 der Chipkarte 1 abgelegt. Die Extraktions
funktionen extr1 und extr2 werden immer dann auf den Datensatz refdata
angewendet, wenn der Datensatz refdata1 bzw. refdata2 benötigt wird und
nicht bereits verfügbar ist. Im Falle des hier beschriebenen Beispiels einer
Fingerabdruckprüfung anhand von Charakteristika des Fingerabdrucks be
schreibt der Datensatz refdata1 die Koordinaten x und y der Charakteristika
des Fingerabdrucks, die geprüft werden sollen. Der Datensatz refdata2 be
schreibt jeweils die Art der Charakteristika für die einzelnen Koordinaten.
Mit anderen Worten, der Datensatz refdata1 weist die Zeilen 1 bis 3 des in
Fig. 5 dargestellten Datensatzes refdata auf und der Datensatz refdata2 die
Zeilen 1 und 4. Dabei ist insbesondere noch darauf hinzuweisen, daß der
Datensatz refdata1 und als Folge davon auch der Datensatz refdata2 in der
Regel nicht alle laufenden Nummern des Datensatzes refdata umfassen, d. h.
die Datensätze refdata1 und refdata2 repräsentieren jeweils nur eine Unter
menge der im Datensatz refdata jeweils mit einer laufenden Nummer verse
henen einzelnen Charakteristika des Fingerabdrucks. Dies ist für das im Fol
genden beschriebene erfindungsgemäße Verfahren von großer Bedeutung,
da mit Hilfe des Datensatzes refdata1 ausgewählt werden kann, welche Cha
rakteristika des Fingerabdrucks geprüft werden sollen.
Bei einer zweiten Ausführungsform (Buchstabe B) der Erfindung ist der Da
tensatz refdata nicht in der Chipkarte 1 gespeichert. Statt dessen sind ledig
lich die aus ihm abgeleiteten Datensätze refdata1 und refdata2 im Speicher 7
der Chipkarte 1 gespeichert. Die gespeicherten Datensätze refdata1 und ref
data2 werden in diesem Fall in der Regel jedoch sämtliche laufende Num
mern des Datensatzes refdata umfassen, und es wird dann jeweils erst bei
der Fingerabdruckprüfung aus diesen vollständigen Datensätzen refdata1
und refdata2 jeweils eine Untermenge für die Prüfung ausgewählt.
Das Bereitstellen der Datensätze refdata1 und refdata2 kann somit sowohl
gemäß der ersten Ausführungsform durch Extrahieren und Bilden von Un
termengen aus dem gespeicherten Datensatz refdata als auch gemäß der
zweiten Ausführungsform durch Bilden von Untermengen aus den gespei
cherten Datensätzen refdata1 und refdata2 erfolgen. In jedem Fall handelt es
sich bei den für das weitere Verfahren verwendeten Datensätzen refdata1
und refdata2 um die Untermengen, die durch Auswählen bestimmter lau
fender Nummern hervorgegangen sind und in der Regel somit nicht mehr
um Datensätze, die alle laufenden Nummern aufweisen.
Für das vorliegende Beispiel bedeutet die Übermittlung des Datensatzes ref
data1 von der Chipkarte 1 an das Endgerät 9, daß die Chipkarte 1 dem End
gerät 9 mitteilt, für welche Koordinaten der gemessene Fingerabdruck auf
seine Charakteristika hin geprüft werden soll.
Die Auswahl der zu prüfenden Charakteristika, die von der Chipkarte 1 ge
troffen wird, kann nach unterschiedlichen Kriterien vorgenommen werden.
So kann im Sinne einer möglichst effizienten und zuverlässigen Prüfung ver
sucht werden, besonders signifikante bzw. deutlich erkennbare Charakteri
stika auszuwählen. Weiterhin kann die Auswahl zufallsbedingt oder nach
einer geheimen Systematik variiert werden, um einen Mißbrauch durch Ab
hören der übertragenen Daten durch unberechtigte Dritte zu verhindern
oder zumindest zu erschweren. Weiterhin kann die Auswahl auch von der
aktuellen Anwendung abhängen, so daß beispielsweise bei einer Anwen
dung, in deren Rahmen nur geringe Geldbeträge transferiert werden und
somit im Betrugsfall nur ein geringer Schaden angerichtet werden kann, eine
geringere Anzahl von Charakteristika ausgewählt wird, als in einem Fall, bei
dem höhere Beträge transferiert werden. Auf diese Art und Weise kann der
getriebene Aufwand jeweils sehr gut an den erforderlichen Sicherheitsstan
dard angepaßt werden. Um einen Angriff generell zu erschweren, ist es in
allen Fällen natürlich auch möglich, daß der Datensatz refdata1 und auch
weitere zwischen der Chipkarte 1 und dem Endgerät 9 übermittelte Daten in
verschlüsselter Form übertragen werden.
Im Endgerät 9 wird der übertragene Datensatz refdata1 mit Hilfe einer
Funktion f mit dem Datensatz verdata verknüpft und auf diese Art und Wei
se ein Datensatz verdata2 erzeugt. Anschaulich gesprochen, wird für jedes
der mit dem Datensatz refdata1 übertragenen Koordinatenpaare die Art des
Charakteristikums des Fingerabdrucks ermittelt. Der so ermittelte Datensatz
verdata2 gibt somit jeweils für die vorgegebenen Koordinaten die Art des
gefundenen Charakteristikums an bzw. eine bestimmte Art der Codierung,
die besagt, daß für spezielle vorgegebene Koordinaten kein Charakteristi
kum ermittelt werden konnten, und weist somit die Zeilen 1 und 4 der Ma
trix aus Fig. 5 auf. Die Berechnung der Funktion f wäre in einer Chipkarte 1
aufgrund von Speicher- und/oder Zeitkomplexität nicht oder nur mit er
heblichem Mehraufwand möglich, da die Funktion f auch ein Ähnlichkeits
verfahren beinhaltet.
Anschließend wird der Datensatz verdata2 vom Endgerät 9 an die Chipkarte
1 übertragen. Die Chipkarte 1 prüft den Datensatz verdata2 und abhängig
vom Ergebnis dieser Prüfung wird der Fingerabdruck als authentisches bio
metrisches Merkmal akzeptiert oder auch nicht. Bei der Prüfung kann es sich
beispielsweise um einen Vergleich des aus der Messung ermittelten Daten
satzes verdata2 mit dem Referenzdatensatz refdata2 handeln. Dieser Ver
gleich kann so durchgeführt werden, daß für jede laufende Nummer des
Referenzdatensatzes refdata2 die Art des Charakteristikums des Fingerab
drucks mit dem entsprechenden Wert eines aus den Meßwerten ermittelten
Datensatzes verdata2 verglichen wird. Der gemessene Fingerabdruck kann
dann als authentisch akzeptiert werden, wenn zum einen die Anzahl der
gefundenen Charakteristika im Datensatz verdata2 entweder absolut oder
prozentual einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet und zum anderen
die Übereinstimmung zwischen den Datensätzen verdata2 und refdata2 ei
nen weiteren vorgebbaren Schwellwert überschreitet. Die dazu erforderli
chen Vergleichsoperationen lassen sich mit relativ geringem Rechen- und
Speicheraufwand durchführen und sind dadurch von der Chipkarte 1 pro
blemlos abwickelbar. Daneben können auch eine Vielzahl anderer Auswer
teverfahren eingesetzt werden. So kann beispielsweise die Auswertung der
Anzahl der gefundenen Charakteristika völlig unterbleiben und es kann le
diglich die Übereinstimmung zwischen den Datensätzen verdata2 und refda
ta2 geprüft werden, wobei in diese Prüfung in der Regel die Anzahl der ge
fundenen Charakteristika insofern eingeht, als für jedes nicht gefundene
Charakteristikum eine Nichtübereinstimmung festgestellt wird.
Neben der geschilderten Einsatzmöglichkeit im Zusammenhang mit einer
Fingerabdruckprüfung läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei
anderen biometrischen Merkmalen einsetzen, beispielsweise zum Prüfen von
Sprachproben oder von Messungen des Augenhintergrunds usw.
Das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Prinzip läßt sich
in allgemeinerer Form unter Zuhilfenahme von mathematischen Symbolen
beschreiben. Bei dieser Beschreibung wird davon ausgegangen, daß die
biometrischen Daten, und zwar sowohl Meßwerte als auch Referenzwerte,
nach einer gewissen Vorverarbeitung in Form von Vektoren vorliegen. Diese
Vektoren werden als x (Meßwerte) und y (Referenzwerte) bezeichnet. Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf der Basis eines Ver
gleichs der beiden Vektoren x und y ermittelt, ob das gemessene biometri
sche Merkmal mit großer Wahrscheinlichkeit authentisch ist. Eine relativ
einfache Möglichkeit des Vergleichs besteht in der Berechnung des Euklidi
schen Abstandes. Alternativ zu diesem Vergleichsverfahren kann auch die
Norm über positiv definite Matrizen gebildet werden, und auf diese Art und
Weise der Vektor x der Meßwerte mit den Vektor y der Referenzwerte
verglichen werden. Hierzu wird zunächst der Differenzvektor z aus den
Vektoren x und y gebildet und dann die Norm des Vektor z gemäß der For
mel
||z||2 = zTAz
gebildet. Die Matrix A dient dazu, die einzelnen Komponenten des Diffe
renzvektors z unterschiedlich stark zu gewichten.
Damit gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Arbeitsteilung zwi
schen dem Endgerät und dem Datenträger vorgenommen werden kann,
wird die Matrix A in eine orthogonale Matrix T und eine Diagonalmatrix D
aufgespalten, so daß gilt:
A = TTDT.
Somit ergibt sich das Quadrat der Norm zu:
wobei dii die Diagonalelemente der Matrix D darstellen.
Unter Berücksichtigung dieser Aufspaltung wird das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt, indem die Matrix A für die Gewichtung und der
Vektor y für die Referenzwerte vorgegeben werden. Daraus werden durch
geeignete Funktionen die orthogonale Matrix T, das Produkt aus der ortho
gonalen Matrix T und dem Referenzvektor y und die Diagonalmatrix D er
mittelt und im Datenträger 1 gespeichert.
Die Vorgehensweise bei einer Prüfung des biometrischen Merkmals ist in
Fig. 7 dargestellt. Entsprechend Fig. 6 sind auch bei Fig. 7 die im Endgerät 9
durchgeführten Schritte auf der linken Bildseite dargestellt und die im Da
tenträger durchgeführten Schritte auf der rechten Bildseite. Voraussetzung
für das erfindungsgemaße Verfahren ist, daß die Matrizen T und D sowie
das Produkt aus der Matrix T und dem Referenzvektor y vorab im Datenträ
ger 1 gespeichert wurden. Das eigentliche Prüfverfahren beginnt damit, daß
das biometrische Merkmal vom Endgerät 9 erfaßt wird. Das Ergebnis dieser
Datenerfassung ist der Datensatz sens. Aus dem Datensatz sens wird unter
Zuhilfenahme einer geeigneten Funktion calc der Vektor x der Meßwerte
ermittelt. Anschließend übermittelt der Datenträger 1 die orthogonale Ma
trix T an das Endgerät 9. Im Endgerät 9 wird das Produkt aus der Matrix T
und dem Vektor x gebildet und an den Datenträger 1 übermittelt. Zur Be
rechnung der Norm des Differenzvektors z sind im Datenträger 1 lediglich
noch Multiplikationen mit einer Diagonalmatrix erforderlich, so daß der
Datenträger 1 zur Berechnung der Norm des Vektors z bei einer quadrati
schen Matrix der Dimension n letztendlich nur n Multiplikationen bzw.
Quadrierungen durchführen muß. Würde man die Norm des Vektors z di
rekt und ohne Übertragung der orthogonalen Matrix T an das Datenendge
rät 9 berechnen, wären im Datenträger n2 Multiplikationen erforderlich, d. h.
durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Rechenaufwand im Daten
träger 1 erheblich reduziert werden. Auch bei dieser allgemeinen Vorge
hensweise werden sämtliche sicherheitsrelevanten Operationen im Daten
träger 1 durchgeführt. Die an das Datenendgerät 9 übertragene orthogonale
Matrix T hängt zwar vom Vektor y der Referenzdaten ab, reicht aber nicht
zur Rekonstruktion des Vektors y aus. Die bezüglich der Sicherheit kritische
Diagonalmatrix D verbleibt im Datenträger 1.
Claims (14)
1. Verfahren zur Prüfung eines biometrischen Merkmals mit den Schritten
- - Ermitteln von Meßwerten (sens), die einen Ist-Wert des biometri schen Merkmals repräsentieren und Bereitstellen dieser Meßwerte in einem Endgerät 9,
- - Übermitteln wenigstens einer Untermenge von ersten Referenzwerten (refdata1), die von einem vorab festgelegten Soll-Wert des biometri schen Merkmals abhängen, von einem Datenträger an das Endgerät,
- - Verknüpfen von aus den Meßwerten (sens) abgeleiteten Daten (verdata) mit der Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata1) im Endgerät (9),
- - Übermitteln des Ergebnisses der Verknüpfung (verdata2) vom Endge rät (9) an den Datenträger (1) und
- - Prüfen des Ergebnisses der Verknüpfung im Datenträger (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte
(sens) mit Sensormitteln des Endgeräts (9) ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte
(sens) mit Sensormitteln des Datenträgers (1) ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten Referenzwerte (refdata1) und zweite Referenzwerte
(refdata2) im Datenträger (1) aus einem gespeicherten Referenzdatensatz
(refdata), der den Soll-Wert des biometrischen Merkmals repräsentiert, er
mittelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Referenzwerte (refdata1) und zweite Referenzwerte
(refdata2) vorab aus einem Referenzdatensatz (refdata), der den Soll-Wert
des biometrischen Merkmals repräsentiert, ermittelt werden und im Daten
träger (1) gespeichert werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ermittlung der ersten Referenzwerte (refdata1) aus dem
Referenzdatensatz (refdata) derart durchgeführt wird, daß eine Rückrech
nung von den ersten Referenzwerten (refdata1) auf den Referenzdatensatz
(refadata) nicht möglich ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata1) unter Zuhilfenah
me einer Zufallsgröße variiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata1) nach einem gehei
men Verfahren systematisch variiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata1) bei Einsatz des Da
tenträgers für finanzielle Transaktionen vom Transaktionsbetrag abhängt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata1) von dem vorab
festgelegten Soll-Wert des biometrischen Merkmals abhängt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die aus den Meßwerten (sens) abgeleiteten Daten (verdata)
Charakteristika des biometrischen Merkmals darstellen.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ergebnis (verdata2) der Verknüpfung der aus den Meß
werten (sens) abgeleiteten Daten (verdata) mit der Untermenge der ersten
Referenzwerte (refdata1) unter Zuhilfenahme von im Datenträger (1) gespei
cherten zweiten Referenzwerten (refdata2) geprüft wird.
13. System zur Prüfung eines biometrischen Merkmals, bestehend aus einem
Datenträger (1) und einen Endgerät (9), dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Endgerät (9) Meßwerte (sens), die einen Ist-Wert des biometri schen Merkmals repräsentieren, bereitstellt,
- - daß der Datenträger (1) wenigstens eine Untermenge von ersten Re ferenzwerten (refdata1), die von einem vorab festgelegten Soll-Wert des biometrischen Merkmals abhängen, an das Endgerät (9) übermit telt,
- - das Endgerät (9) von aus den Meßwerten (sens) abgeleitete Daten (verdata) mit der Untermenge der ersten Referenzwerte (refdata1) verknüpft,
- - daß das Endgerät (9) das Ergebnis der Verknüpfung an den Daten träger (1) übermittelt und
- - daß der Datenträger (1) das Ergebnis der Verknüpfung prüft.
14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträ
ger (1) eine Chipkarte ist.
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