DE19738816A1 - Verfahren zur Markierung von festen, flüssigen oder gasförmigen Substanzen - Google Patents
Verfahren zur Markierung von festen, flüssigen oder gasförmigen SubstanzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Sie betrifft ferner einen Stoff nach dem An
spruch 28.
Ein solches Verfahren ist aus der US 5 139 812 bekannt. Dabei
wird eine eine vorgegebene Nukleinsäuresequenz enthaltende
Tinte zur fälschungssicheren Markierung von Gegenständen ver
wendet. Um eine Mehrzahl von Gegenständen unterscheidbar zu
markieren, werden mit der Tinte unterschiedliche Beschriftun
gen aufgebracht. Zur Identifikation einer solchermaßen aufge
brachten Markierung wird die Beschriftung mittels einer Farb
reaktion sichtbar gemacht. Die Identifikation kann auch durch
eine radioaktive Markierung der verwendeten Nukleinsäurese
quenz erfolgen.
Das bekannte Verfahren ist vor allem deshalb nachteilig, weil
die Aufbringung einer unterscheidbaren Markierung umständlich
ist und zur Identifikation der markierte Gegenstand zerstört
werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und einen Stoff
anzugeben, mit dem eine Vielzahl von Substanzen oder Gegen
ständen fälschungssicher und insbesondere unterscheidbar mar
kier- und nachfolgend kostengünstig und schnell identifizier
bar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 28
gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 27 und 29 bis 46.
Nach der verfahrensseitigen Lösung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Substanz mit mindestens einer synthetisch herge
stellten Nukleinsäuresequenz versehen wird, die einen ersten
das 5'-terminale Ende bildenden Sequenzabschnitt, einen damit
verbundenen, zweiten aus mindestens zwei Basen bestehenden
Sequenzabschnitt und einen damit verbundenen dritten des 3'-
terminale Ende bildenden Sequenzabschnitt aufweist. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann auf einfache Weise eine Mar
kierung einer Vielzahl von Gegenständen erfolgen. Zur unter
scheidbaren Markierung einer Vielzahl von Gegenständen ist
eine Beschriftung derselben ist nicht notwendig. Ferner ist
es zur Identifikation der Markierung ist es nicht erforder
lich, den markierten Gegenstand zu zerstören.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindungen weist die Nuklein
säuresequenz mehr als 20 Nukleotide auf, wobei eine Anzahl
von 40 Nukleotiden als vorteilhaft angesehen wird. Bei der
Verwendung einer Mehrzahl unterschiedlicher Nukleinsäurese
quenzen dieser Länge hybridisieren Primer bei einer ähnlichen
Temperatur. Eine zur Identifizierung der Markierung durchzu
führende Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) kann dann unter
vergleichbaren Versuchsbedingungen erfolgen. Das verringert
den Aufwand zur Identifikation.
Vorzugsweise ist der erste und der dritte Sequenzabschnitt
korrespondierend ausgebildet, weist insbesondere die gleiche
Anzahl von Nukleotiden auf. Der erste und der dritte Sequenz
abschnitt sind zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß sie un
ter vergleichbaren Stringenzbedingungen aufschmelzbar und
durch Polymerase- (PCR) oder Ligase-Ketten-Reaktion (LCR)
vervielfältigbar sind. - Das ermöglicht eine sehr einfache
Identifikation des ersten und dritten Sequenzabschnitts.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal sind der erste und
der dritte Sequenzabschnitt so ausgebildet, daß die Nuklein
säuresequenz mittels PCR oder LCR mit nachfolgender Restrik
tionsanalyse oder Hybridisierung nachweisbar ist.
Die Nukleinsäuresequenz kann auch als Doppelstrang oder als
Nukleinsäurederivatsequenz, insbesondere als proteinartige
Nukleinsäure (PNA) oder Phosphothionatnukleinsäure (PTO),
oder als Hybrid der Nukleinsäuresequenz mit einer Nukleinsäu
rederivatsequenz ausgebildet sein. Nukleinsäurederivatsequen
zen zeichnen sich zum Teil durch eine verbesserte Stabilität
aus.
Nach einer weiteren verfahrensmäßigen Ausgestaltung wird jede
Substanz einer Gruppe von Substanzen mit mindestens einer un
terscheidbaren Nukleinsäuresequenz versehen, so daß jede Sub
stanz von einer anderen markierten Substanz unterscheidbar
ist. Die unterscheidbaren Nukleinsäuresequenzen weisen vor
zugsweise dieselbe Anzahl an Nukleotiden auf. Sie können sich
insbesondere im zweiten Sequenzabschnitt unterscheiden. Zur
Erhöhung der Kombinationsmöglichkeiten können sich die Nu
kleinsäuresequenzen auch im ersten und/oder dritten Sequenz
abschnitt unterscheiden.
Um eine Vielzahl unterschiedlicher Markierungen bereitzustel
len, kann jede Substanz mit einem eine Mehrzahl unterscheid
barer Nukleinsäuresequenzen enthaltenden Gemisch markiert
werden.
Zum Schutz von auf feste Gegenstände aufgetragenen Nuklein
säuresequenzen können diese durch eine Schutzschicht, wie
Wachs, abgedeckt werden. Die Nukleinsäuresequenzen können
weiterhin Bestandteil einer auf feste Gegenstände aufgetrage
nen Schicht, wie einem Lack, sein. Auch durch Impregnation
oder Mischung kann eine Markierung bewirkt werden.
Zur Identifikation der Nukleinsäuresequenzen werden diese
zweckmäßigerweise extrahiert oder entfernt und eine die Nu
kleinsäuresequenzen enthaltende Lösung hergestellt. Die Nu
kleinsäuresequenzen können sodann mittels PCR oder LCR ver
vielfältigt und nachfolgend mittels DNA-Gel-Elektrophorese,
Fluoreszenz, Restriktionsanalyse, Hybridisierung oder mittels
Sequenzierung nachgewiesen werden.
Zur Lösung der Aufgabe ist des weiteren ein Stoff vorgesehen,
der mindestens eine synthetisch hergestellte Nukleinsäurese
quenz enthält, die einen ersten das 5'-terminale Ende bilden
den Sequenzabschnitt einen damit verbundenen, zweiten aus
mindestens zwei Basen bestehenden Sequenzabschnitt und einen
damit verbundenen dritten das 3'-terminale Ende bildenden Se
quenzabschnitt aufweist. Ein solcher Stoff erlaubt eine ein
fache Markierung einer Substanz. Er ermöglicht außerdem die
Herstellung einer Vielzahl unterscheidbarer Markierungen, wo
bei die Markierungen einfach identifizierbar sind.
Der Stoff eignet sich insbesondere zur Markierung fester Sub
stanzen, wie Zahlungsmittel, Baustoffe, Dokumente, Datenträ
ger und dergleichen. Gleichfalls können flüssige Stoffe, ins
besondere Medikamente, Chemikalien, Lebensmittel und derglei
chen damit markiert werden. Schließlich ist auch möglich,
gasförmige Stoffe, insbesondere Abgase und dergleichen, mit
dem erfindungsgemäßen Stoff zu versehen.
Eine Mehrzahl von Stoffen, von denen jeder mindestens eine
Nukleinsäuresequenz enthält, die sich von den in den übrigen
Stoffen enthaltenen Nukleinsäuresequenzen unterscheidet, kann
eine Stoffgruppe bilden. Mit jeweils einem Stoff einer sol
chen Stoffgruppe markierte Substanzen sind unterscheidbar.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Nukleinsäuresequenz,
Fig. 2 eine tabellarische Übersicht über die Kombinations
möglichkeiten des zweiten Sequenzabschnitts,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Funktionsmecha
nismusses der Vervielfältigung der Nukleinsäurese
quenzen mittels PCR und
Fig. 4 die Identifizierung eines Codes.
In Fig. 1 ist schematisch eine einzelsträngige Nukleinsäure
sequenz gezeigt. Sie besteht aus einem ersten 1 das
5'-terminale Ende bildenden Sequenzabschnitt, einem damit ver
bundenen zweiten Sequenzabschnitt 2, der wiederum mit einem
das 3'-terminale Ende bildenden dritten Sequenzabschnitt 3
verbunden ist.
Fig. 2 zeigt in einer tabellarischen Übersicht schematisch
die sich aus einer Variation der Basen des zweiten Sequenzab
schnitts ergebenden unterschiedlichen Nukleinsäurevarianten.
Der erste Sequenzabschnitt 1 und der dritte Sequenzabschnitt
3 bestehen aus jeweils neunzehn Basen. Der diese beiden Se
quenzabschnitte verbindende zweite Sequenzabschnitt 2 besteht
aus zwei Basen. Dabei steht A für die Base Adenin, G für Gua
nin, C für Cytosin und T für Thymidin.
Die beiden Basen des zweiten Sequenzabschnitts besetzen die
Positionen 20 und 21 der Nukleinsäuresequenz. Wie aus der
Fig. 2 ersichtlich ist, können bei gleichbleibendem ersten
und dritten Sequenzabschnitt 1 bzw. 3 durch unterschiedliche
Besetzung der beiden Basen des zweiten Sequenzabschnitts 2
sechzehn unterschiedliche Nukleinsäurevarianten dargestellt
werden. Mittels der sechzehn Nukleinsäurevarianten ist es
möglich, sechzehn verschiedene Markierungen herzustellen.
Zur Identifikation - einer solchen sich lediglich im zweiten
Sequenzabschnitt unterscheidenden Nukleinsäuresequenz wird
diese zunächst in Lösung gebracht. Die Lösung wird einer PCR
unterzogen. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, werden dabei Pri
mer verwendet, die mit dem ersten und dritten Sequenzab
schnitt 1 bzw. 3 hybridisieren, sofern auch Übereinstimmung
mit der sich daran jeweils anschließenden Base des zweiten
Sequenzabschnitts 2 besteht. Zur Durchführung der PCR sind
demzufolge zwei Gruppen unterschiedlicher Primer erforder
lich. Eine erste Primergruppe PG1 weist einen zum ersten Se
quenzabschnitt 1 korrespondierenden ersten Primerabschnitt
auf; eine zweite Primergruppe PG2 weist einen zum dritten Se
quenzabschnitt 3 korrespondierenden dritten Primerabschnitt
auf. Jeder der Primergruppen PG1, PG2 umfaßt vier Primervari
anten PV1-PV8, welche sich in der jeweils endständig vorge
sehenen Base unterscheiden.
Zur Identifikation wird jeweils eine Primervariante PV1-PV4
der ersten Primergruppe PG1 mit einer Primervariante PV5-PV8
der zweiten Primergruppe PG2 kombiniert. Es ergeben sich
sechzehn mögliche Kombinationen. Die Lösung mit der zu iden
tifizierenden Nukleinsäuresequenz wird einer PCR jeder der
sechzehn Kombinationen unterzogen. Eine Amplifikation wird
nur dort beobachtet, wo die Primerkombination eine Hybridi
sierung mit der zu identifizierenden Nukleinsäuresequenz er
laubt. Nur die amplifizierte Nukleinsäuresequenz ist identi
fizierbar. Die identifizierte Nukleinsäuresequenz kann einem
vorgegebenen Zahlenwert zugeordnet werden. Dieser Zahlenwert
repräsentiert den Code.
Fig. 4 zeigt beispielhaft die Identifizierung eines komplexen
Codes. Der zur Markierung verwendete Stoff enthält hier vier
unterschiedliche Nukleinsäuresequenzen. Die Nukleinsäurese
quenzen sind aus einem Satz von vierundsechzig vorgegebenen
unterschiedlichen Nukleinsäuresequenzen ausgewählt. Der Satz
besteht aus vier Nukleinsäuresequenzen von je sechzehn Nu
kleinsäurevarianten. Jede Nukleinsäuregruppe unterscheidet
sich von den anderen Nukleinsäuresequenzen im ersten und/oder
dritten Sequenzabschnitt 1 bzw. 3. Die sechzehn Nukleinsäure
varianten jeder Nukleinsäuregruppe unterscheiden sich wieder
um in der Besetzung der beiden Basen des zweiten Sequenzab
schnitts 2.
Zur Identifikation der Markierung wird eine die vier Nuklein
säuresequenzen enthaltende Lösung auf eine Mikrotiterplatte
gegeben, die vier Zeilen Z1-Z4 mit je sechzehn Feldern F
aufweist. Die 16 Proben der ersten Zeile Z1 werden zur Ampli
fikation mit je zwei Primervarianten versetzt, von denen eine
aus einer ersten PG1 und die andere aus einer zweiten Primer
gruppe PG2 ausgewählt sind. Die erste Primergruppe PG1 weist
einen Sequenzabschnitt auf, der korrespondierend zum ersten
Sequenzabschnitt 1 einer ersten in der Probe befindlichen Nu
kleinsäuresequenz ist. Die zweite Primergruppe PG2 weist ei
nen Sequenzabschnitt auf, der korrespondierend zum dritten
Sequenzabschnitt 3 der ersten in der Probe befindlichen Nu
kleinsäuresequenz ist. Die beiden Primervarianten der ersten
und zweiten Primergruppe hybridisieren nur dann mit dem er
sten und dritten Sequenzabschnitt der ersten Nukleinsäure
gruppe, wenn Übereinstimmung mit der jeweiligen Base des
zweiten Sequenzabschnitts 2 besteht.
Den Proben der zweiten, dritten und vierten Zeile Z2 bis Z4
werden in analoger Weise jeweils zwei Primervarianten einer
dritten und vierten, fünften und sechsten sowie siebten und
achten Primergruppe zugesetzt. Die vorerwähnten Primergruppen
korrespondieren wiederum mit dem ersten und/oder dritten Se
quenzabschnitt der zweiten, dritten und vierten Nukleinsäure
gruppe.
Der Code ist so definiert, daß die Art der Nukleinsäuregruppe
die Stelle im Code bestimmt. Jeder Nukleinsäurevariante ist
ein Zahlenwert zugeordnet, welcher die Wertigkeit der Stelle
bestimmt. Im vorliegenden Beispiel ist der ersten Stelle im
Code der Zahlwert zwei, der zweiten Stelle der Zahlenwert
elf, der dritten Stelle der Zahlenwert sechzehn und der vier
ten Stelle der Zahlenwert fünfzehn zugeordnet.
Die Anzahl der mit dem Verfahren erzeugbaren Codes nimmt mit
der Anzahl der verwendeten Nukleinsäuregruppen exponentiell
zu. Die Anzahl der dazu erforderlichen Nukleinsäuresequenzen
steigt dagegen nur linear. Wie aus der nachfolgenden Tabelle
ersichtlich ist, kann mit einer verhältnismäßig kleinen An
zahl an unterschiedlichen Nukleinsäuresequenzen eine große
Anzahl an Codes realisiert werden.
Die vorgeschlagene biologische Markierung kann auch in einen
Strichcode (Bar-Code) übersetzt werden. Dabei definiert die
Anzahl der vorgegebenen Nukleinsäuregruppen die Anzahl der
Striche der Strichcodes. Die Stelle des Strichs im Strichcode
wird durch die Art der Nukleinsäuregruppe und seine Breite
durch die Nukleinsäurevariate festgelegt.
Claims (46)
1. Verfahren zur Markierung von festen, flüssigen oder gas
förmigen Substanzen, wobei die zu markierende Substanz
mit einer vorgegebenen Nukleinsäuresequenz versehen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz mit mindestens
einer synthetisch hergestellten Nukleinsäuresequenz ver
sehen wird, die einen ersten (1) das 5'-terminale Ende
bildenden Sequenzabschnitt, einen damit verbundenen zwei
ten (2) aus mindestens zwei Basen (A, C, G, T) bestehen
den Sequenzabschnitt und einen damit verbundenen dritten
(3) das 3'-terminale Ende bildenden Sequenzabschnitt auf
weist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Nukleinsäuresequenz
mehr als 20 Nukleotide, vorzugsweise 40 Nukleotide, auf
weist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) korre
spondierend ausgebildet sind, insbesondere die gleiche
Anzahl an Nukleotiden aufweisen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) unter
vergleichbaren Stringenzbedingungen aufschmelzbar sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so aus
gebildet sind, daß die Nukleinsäuresequenz durch die Po
lymerase-Ketten-Reaktion (PCR) vervielfältigbar ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so aus
gebildet sind, daß die Nukleinsäuresequenz durch die Li
gase-Ketten-Reaktion (LCR) vervielfältigbar ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so aus
gebildet sind, daß die Nukleinsäuresequenz mittels PCR
oder LCR mit nachfolgender Restriktionsanalyse nachweis
bar ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so aus
gebildet sind, daß die Nukleinsäuresequenz mittels PCR
oder LCR mit nachfolgender Hybridisierung nachweisbar
ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Nukleinsäuresequenz als Doppelstrang oder als Nu
kleinsäurederivatsequenz, insbesondere als proteinartige
Nukleinsäure (PNA) oder eine Phosphothionat Nukleinsäure
(PTO), oder als Hybrid der Nukleinsäuresequenz mit einer
Nukleinsäurederivatsequenz ausgebildet ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
jede Substanz einer Gruppe von Substanzen mit mindestens
einer unterscheidbaren Nukleinsäuresequenz versehen wird,
so daß jede Substanz von einer anderen markierten Sub
stanz unterscheidbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die unterscheidbaren
Nukleinsäuresequenzen dieselbe Anzahl an Nukleotiden auf
weisen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die
Nukleinsäuresequenzen im zweiten Sequenzabschnitt (2)
sich unterscheiden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die
Nukleinsäuresequenzen im ersten (1) und/oder dritten Se
quenzabschnitt (3) sich unterscheiden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei zur
Markierung der Substanz eine in einem Gemisch vorliegende
Mehrzahl der Nukleinsäuresequenzen verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die auf feste Gegenstände aufgetragene Nukleinsäurese
quenz durch eine Schutzschicht abgedeckt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Nukleinsäuresequenz Bestandteil einer auf feste Ge
genstände aufgetragenen Schicht sind.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die zu markierende Substanz mit der Nukleinsäuresequenz
imprägniert wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Nukleinsäuresequenz dem zu markierenden Stoff beige
mischt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Identifikation der Markierung die Nukleinsäuresequenz
von der Substanz bzw. dem Gegenstand extrahiert oder ent
fernt wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
eine die extrahierte oder entfernte Nukleinsäuresequenz
enthaltende Lösung hergestellt wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die in der Lösung enthaltene Nukleinsäuresequenz mittels
Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) vervielfältigt wird.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die in der Lösung enthaltene Nukleinsäuresequenz mittels
Ligase-Ketten-Reaktion (LCR) vervielfältigt wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die vervielfältigte Nukleinsäuresequenz mittels
DNA-Gel-Elektrophorese nachgewiesen wird.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die vervielfältigte Nukleinsäuresequenz mittels Fluo
reszenz nachgewiesen wird.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die vervielfältigte Nukleinsäuresequenz mittels Restrik
tionsanalyse nachgewiesen wird.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die vervielfältigte Nukleinsäuresequenz mittels Hybridi
sierung nachgewiesen wird.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die vervielfältigte Nukleinsäuresequenz mittels Sequen
zierung nachgewiesen wird.
28. Stoff zur Markierung von festen, flüssigen oder gasförmi
gen Substanzen, wobei der Stoff eine vorgegebene Nuklein
säuresequenz enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stoff mindestens eine synthetisch hergestellte Nuklein
säuresequenz enthält, die einen ersten (1) das 5'-
terminale Ende bildenden Sequenzabschnitt, einen damit
verbundenen zweiten (2) aus mindestens zwei Basen (A, C,
G, T) bestehenden Sequenzabschnitt und einen damit ver
bundenen dritten (3) das 3'-terminale Ende bildenden Se
quenzabschnitt aufweist.
29. Stoff nach Anspruch 28, wobei die Nukleinsäuresequenz
mehr als 20 Nukleotide, vorzugsweise 40 Nukleotide, auf
weist.
30. Stoff nach einem der Ansprüche 28 oder 29, wobei der er
ste (1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) korrespondie
rend ausgebildet sind, insbesondere dieselbe Anzahl an
Nukleotiden aufweisen.
31. Stoff nach einem der Ansprüche 28 bis 30, wobei der erste
(1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) unter vergleich
baren Stringenzbedingungen aufschmelzbar sind.
32. Stoff nach einem der Ansprüche 28 bis 31, wobei der erste
(1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so ausgebildet
sind, daß die Nukleinsäuresequenz durch die Polymerase-Ket
ten-Reaktion (PCR) vervielfältigbar ist.
33. Stoff nach einem der Ansprüche 28 bis 32, wobei der erste
(1) und der dritte Sequenzabschnitt so ausgebildet sind,
daß die Nukleinsäuresequenz durch die Ligase-Ket
ten-Reaktion (LCR) vervielfältigbar ist.
34. Stoff nach einem der Ansprüche 28 bis 33, wobei der erste
(1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so ausgebildet
sind, daß die Nukleinsäuresequenz mittels PCR oder LCR
mit nachfolgender Restriktionsanalyse nachweisbar ist.
35. Stoff nach einem der Ansprüche 28 bis 34, wobei der erste
(1) und der dritte Sequenzabschnitt (3) so ausgebildet
sind, daß die Nukleinsäuresequenz jeweils mittels PCR
oder LCR mit nachfolgender Hybridisierung nachweisbar
ist.
36. Stoff nach einem der Ansprüche 28 bis 35, wobei die Nu
kleinsäuresequenz als Doppelstrang oder als Nukleinsäure
derivatsequenz, insbesondere als eine proteinartige Nu
kleinsäure (PNA) oder eine Phosphothionat Nukleinsäure
(PTO), oder als Hybrid der Nukleinsäuresequenz mit einer
Nukleinsäurederivatsequenz vorliegt.
37. Stoffgruppe mit einer Mehrzahl von Stoffen nach einem der
Ansprüche 28 bis 36, wobei jeder Stoff mindestens eine
eine Nukleinsäuresequenz enthält, die sich von den in den
übrigen Stoffen enthaltenen Nukleinsäuresequenzen unter
scheidet.
38. Stoffgruppe nach Anspruch 37, wobei die unterscheidbaren
Nukleinsäuresequenzen eine gleiche Anzahl an Nukleotiden
aufweisen.
39. Stoffgruppe nach einem der Ansprüche 37 oder 38, wobei
die Nukleinsäuresequenzen im zweiten Sequenzabschnitt (2)
sich unterscheiden.
40. Stoffgruppe nach einem der Ansprüche 37 bis 39, wobei die
Nukleinsäuresequenzen im ersten (1) und/oder dritten Se
quenzabschnitt (3) sich unterscheiden.
41. Feste Substanzen, insbesondere Zahlungsmittel, Dokumente,
Datenträger und dgl., versehen mit einem Stoff nach An
spruch 28.
42. Flüssige Stoffe, insbesondere Medikamente, Chemikalien,
Lebensmittel und dgl., versehen mit einem Stoff nach An
spruch 28.
43. Gasförmige Stoffe, insbesondere Abgase und dgl., versehen
mit einem Stoff nach Anspruch 28.
44. Zusammenstellung von Mitteln zur Durchführung des Verfah
rens nach Anspruch 1, wobei mindestens ein Stoff nach An
spruch 28 enthalten ist.
45. Zusammenstellung von Mitteln nach Anspruch 44, wobei ein
Trägermittel enthalten ist.
46. Zusammenstellung von Mitteln nach Anspruch 45, wobei das
Trägermittel eine Lösung, ein Kunststoff oder Mikrokap
seln ist/sind.
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