DE19636903C1 - Brennstoffzellenmodul - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzellenmodul.
Brennstoffzellen sind üblicherweise modular aufgebaut. Das
bedeutet, daß viele Einzelzellen zu Zellenstapeln hinterein
ander angeordnet und elektrisch in Reihe geschaltet werden.
Mit modernen Brennstoffzellen sind relativ hohe Ströme bei
relativ kleinen Spannungen zu erreichen. Betriebsstromdich
ten von 0,5 bis etwa 3 A/cm² werden z. B. mit Membranbrenn
stoffzellen im Wasserstoff/Sauerstoff-Betrieb heute leicht
erreicht. Bei modernen Zellkonstruktionen betragen die akti
ven Flächen der Membran/Elektroden-Einheiten über 100 cm²,
so daß mit Betriebsströmen von mindestens 50-300 A umgegan
gen werden muß. Diese hohen Ströme sind technisch relativ
schlecht nutzbar, eher sind hohe Spannungen erwünscht. Die
Spannungen der Einzelzellen liegen aber bei allen Zelltypen
nur zwischen 0,5 und 1,0 V. Um hohe Gesamtspannungen zu
erreichen, werden daher viele Einzelzellen in Reihe geschal
tet. Durch jede Einzelzelle fließt dann der gleiche Strom.
Zwischen jeweils zwei Einzelzellen wird eine bipolare Platte
angeordnet, die die Einzelzellen elektrisch miteinander ver
bindet. Eine solche Anordnung ist z. B. aus der DE 195 15 457 C1
bekannt.
Die Einzelzellen oder zumindest Gruppen von Einzelzellen
werden brennstofftechnisch parallel angeordnet und durch
große Gas- bzw. Flüssigkeitszuführungsleitungen und davon
abzweigende Kanäle z. B. mit den Brenngasen Wasserstoff und
Sauerstoff bzw. Luft versorgt. Die Gas- und Produktwas
serabführung geschieht ebenfalls über großdimensionierte
Abführungsleitungen. Derartige Brennstoffzellenmodule sind
beispielsweise aus der DE 43 08 780 C1 oder der
EP 0 328 812 A1 bekannt.
Hierbei sind viele runde oder eckige Einzelzellen aufeinan
dergesetzt. Bei diesem recht komplizierten Aufbau kann die
entstehende Abwärme nur sehr schlecht durch Wärmeleitung
oder freie Konvektion aus dem Inneren der Brennstoffzelle
nach außen transportiert werden. Die bipolaren Platten wer
den deshalb mindestens teilweise als Kühlelemente genutzt,
die dann jeweils die bipolaren Platten ersetzen. Sie sind zu
diesem Zweck hohl ausgeführt und von einem Kühlmedium durch
flossen, z. B. von Wasser oder Luft. Der Einbau von Kühlele
menten vergrößert den technischen Aufwand jedoch erheblich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brennstoff
zellenmodul mit mehreren Einzelzellen anzugeben, das kon
struktiv einfach aufgebaut und dessen Eigenkühlung verbes
sert ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Anordnung
von mindestens zwei innerhalb eines quaderförmigen Gehäuses
in einer Ebene angeordnete Einzelzellen, wobei das Gehäuse
aus einem anoden- und einem kathodenseitigen, jeweils mit
einem Gasein- und -auslaß für die Brenngase versehenen
Gehäuseteil besteht, die Gehäuseteile dichtend miteinander
verbunden sind, die Einzelzellen elektrisch in Reihe
geschaltet und die in jedem Gehäuseteil gebildeten Anoden- oder
Kathodenräume gastechnisch jeweils mindestens in einer
Reihe hintereinander angeordnet sind, indem in den Anoden- und
Kathodenräumen der Einzelzellen angeordnete Gasverteiler
über Gaskanäle jeweils miteinander verbunden sind, die bei
Brennstoffzellenmodulen mit mehr als einer Einzelzellenreihe
in randseitige Gehäusekanäle münden.
Der Gasdurchlauf in der jeweiligen Reihe verläuft dann
bevorzugt nur in deren Richtung, ehe er über einen randsei
tigen Gaskanal zur nächsten Reihe übergeleitet wird. Denkbar
ist auch ein zick-zack-förmiger Verlauf mit teilweise rand
seitigen und teilweise innenliegenden Verbindungskanälen
zwischen den Reihen.
Sämtliche Anodenräume bzw. Kathodenräume werden durch die
gastechnische Hintereinanderanordnung mit demselben Gasstrom
versorgt.
In bevorzugter Weise werden die Gasverteiler durch
Gasverteilernuten gebildet, die in die Gehäuseteile eingear
beitet sind und die die Gase an den Membran/Elektroden-
Einheiten vorbeiführen bzw. zum nächsten Gehäusekanal
leiten.
Die Gehäuseteile weisen eine unkomplizierte Form auf und
können technologisch einfach, z. B. aus Kunststoff herge
stellt werden. Sie können z. B. spritzgegossen werden.
Die Zellen werden elektrisch in Reihe geschaltet, indem
durch elektrische Brücken die Anode einer Zelle mit der
Kathode der nächsten Zelle verbunden wird. Die einzelnen
Membran/Elektroden-Einheiten werden hierzu jeweils beidsei
tig mit Stromableitern kontaktiert, die durch das
Aufeinanderdrücken der Gehäuseteile beidseitig an die Mem
bran/Elektroden-Einheit angepreßt werden. Hiermit wird ein
guter elektrischer Kontakt erreicht. Die Stromableiter, die
z. B. aus porösem Graphit, Edelstahl oder Titan bestehen
können, werden an die Stromableiterkontakte, die im Gehäuse
fest angeordnet sein können, angedrückt. Diese Stromablei
terkontakte sind z. B. durch Drähte oder Metallfolien entwe
der mit einem Außenkontakt oder über Kontaktpunkte in den
Gehäuseteilen mit dem Stromableiterkontakt der nächsten
Zelle verbunden.
In bevorzugter Weise kann die Verbindung der Stromleiterkon
takte so ausgeführt sein, daß sie jeweils mit in den Gehäu
seteilen fest angeordneten Kontaktplatten verbunden sind,
die beim Verbinden der beiden Gehäuseteile aufeinander auf
setzen und so eine Verbindung zwischen jeweils zwei Einzel
zellen herbeiführen. Die Drähte, die Stromableiterkontakte
und die Kontaktpunkte können in den Gehäuseteilen mit
vergossen sein.
Die einzelnen Membran/Elektroden-Einheiten sind jeweils mit
den zwei Stromableitern zwischen das untere und das obere
Gehäuseteil eingelegt und z. B. durch eine im unteren Gehäu
seteil eingelegte umlaufende Dichtung gegen das untere
Gehäuseteil abgedichtet.
Die entstehende Abwärme wird über die Stromableiter an die
Gehäuseteile abgegeben und von dort durch Wärmeleitung nach
außen transportiert. Dort kann die Wärme entweder an ein
vorbeifließendes Kühlmedium oder durch Konvektion an die
Luft abgegeben werden.
Will man viele Einzelzellen hintereinander anordnen, so kann
man lange einreihige Quader herstellen, wobei die Gase dann
aus der letzten Einzelzelle in geeigneter Form abgeführt
werden müssen.
In bevorzugter Weise kann das Brennstoffzellenmodul aber
auch so aufgebaut sein, daß die Einzelzellen in mindestens
zwei Reihen angeordnet sind und das Gehäuse randseitig mit
die Reihen der Einzelzellen verbindenden Gehäusekanälen ver
sehen ist. Auf diese Weise können der Gaseinlaß und der Gas
auslaß auf dieselbe Seite gelegt werden, indem die Gase nach
Durchlaufen einiger Zellen umgelenkt werden und genauso
viele Zellen bis zum Auslaß durchlaufen.
Insbesondere eignen sich die Brennstoffzellenmodule dann für
Kleinverbraucher mit geringer Leistung, für die oft eine
erhebliche Spannungshöhe, aber nur ein geringer Strom gefor
dert wird.
Die erfindungsgemäßen Brennstoffzellenmodule lassen sich
durch Stapelung auch zu großen Einheiten zusammenschalten,
wobei durch eine entsprechende elektrische Verschaltung der
Gesamtanordnung entweder die Spannung oder der Strom oder
auch beides erhöht werden kann. Sehr große Einheiten müssen
durch entsprechende Anordnung, z. B. durch Belassung von
Zwischenräumen zwischen den Brennstoffzellen oder durch
Zwischenlegen von Kühlplatten gekühlt werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnun
gen zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Anordnung von zwei Einzelzel
len innerhalb eines Gehäuses in einer schemati
schen Schnittdarstellung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Gehäuseteil und
Fig. 3 schematisch die erfindungsgemäße Anordnung von
vier Einzelzellen in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung von zwei in
einer Reihe liegenden Einzelzellen. Die Einzelzellen beste
hen aus einer Anode 1 und einer Kathode 2, die mit einer
Membran voneinander getrennt sind und mit dieser eine
Membran/Elektroden-Einheit 3 bilden. Die Anodenräume werden
über den Gaseinlaß 4 und den zugehörigen zylindrischen
Gaskanal 6 mit Wasserstoff, die Kathodenräume über einen
Gaseinlaß 5 und den zugehörigen Gaskanal 7 mit Sauerstoff
versorgt, wobei beide Einzelzellen miteinander ebenfalls
über Gaskanäle 6 und 7 verbunden sind. Die Gas- und
Produktwasserabführung geschieht über die Gasauslässe 8 und
9.
Die Gaseinlässe 4 und 5, die Gaskanäle 6 und 7 sowie die
Gasauslässe 8 und 9 sind jeweils in ein oberes Gehäuseteil
10 und ein unteres Gehäuseteil 11 eingearbeitet. Ebenfalls
in die Gehäuseteile 10 und 11 eingearbeitet sind Gasvertei
lernuten 12, die für die Gasverteilung in den Anoden- und
Kathodenräumen sorgen, wie auch aus der Darstellung gemäß
Fig. 2 deutlich wird, die einen Schnitt durch das Gehäuse
teil 11 zwischen der Dichtung 13 und der Kante der Ausneh
mung mit den Gasverteilernuten 12 zeigt.
Nach dem Einlegen beider Einzelzellen in das untere Gehäuse
teil 11 wird das obere Gehäuseteil 10 aufgesetzt und mit dem
unteren Gehäuseteil 11 fest verbunden, wobei die Anoden- und
Kathodenräume gegenseitig durch eine im unteren Gehäuseteil
11 einseitig umlaufende Dichtung 13 abgedichtet werden,
indem die Dichtung 13 auf den unbeschichteten Außenteil der
Membran aufsetzt.
Durch das Verbinden der Gehäuseteile 10 und 11 werden
gleichzeitig jeweils zwei Stromableiter 14 von jeder Seite
auf die Membran/Elektroden-Einheit 3 gepreßt, wobei ein
guter elektrischer Kontakt zu den Membran/Elektroden-Einhei
ten 3 hergestellt wird. Auf der Außenseite der Stromableiter
14 wird außerdem die Verbindung zu Stromableiterkontakten 15
bewirkt, die in den Gehäuseteilen 10 und 11 fest angeordnet
sind. Die Stromableiterkontakte 15 sind durch die hier ange
deuteten Drähte 16 entweder mit den Außenkontakten 17 (Plus- bzw.
Minuspol) oder über die Kontaktplatte 18 mit dem Strom
leiterkontakt 15 der nächsten Zelle verbunden, so daß
jeweils eine Anode einer Einzelzelle mit der Kathode der
nächsten Einzelzellen verbunden und die Einzelzellen insge
samt in Reihe geschaltet sind. Die Kontaktplatten 18 setzen
beim Verbinden der Gehäuseteile 10 und 11 aufeinander auf.
Die Gehäuseteile 10 und 11 bestehen aus einem nichtleitenden
Kunststoff. Die Drähte 16, die Stromleiterkontakte 15 und
die Kontaktplatte 18 können in den Gehäuseteilen 10 und 11
vergossen sein.
Die entstehende Abwärme wird über die Stromableiter 14 an
die Gehäuseteile 10 und 11 abgegeben und von diesen durch
Konvektion an die Umgebungsluft abgeführt. Zusätzlich kann
das Gehäuse ggf. von einem Luftstrom angeblasen werden.
Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäß aufgebauten Quader einer
Brennstoffzelle mit zwei Reihen von jeweils zwei Einzelzel
len. Gaseinlaß 5 und Gasauslaß 9 des hier gezeigten unteren
Gehäuseteils 11 liegen auf derselben Seite. Das Brenngas muß
zu diesem Zweck mittels eines Gehäusekanals 19 nach dem
Durchlaufen der unteren beiden Einzelzellen umgelenkt
werden, um dann die restlichen beiden Einzelzellen durchlau
fen zu können. Elektrisch sind die vier Einzelzellen durch
die hier angedeutete Verschaltung, die dann teilweise in dem
hier nicht gezeigten oberen Gehäuseteil 10 liegt, in Reihe
geschaltet. Die Dichtung 13 in Form eines O-Rings ist hier
ebenfalls nur für eine Einzelzelle angedeutet.
Insgesamt entsteht so ein Quader mit quadratischer Basis
fläche, der sich durch Stapelung zu größeren Einheiten
zusammenstellen läßt, wobei durch eine entsprechende Ver
schaltung der Gesamteinheit entweder die Spannung oder der
Strom oder auch beides erhöht werden kann. Bei sehr großen
Einheiten können ggf. Kühleinheiten integriert werden, z. B.
in Form von Kühlquadern.
Claims (11)
1. Brennstoffzellenmodul, gekennzeichnet durch minde
stens zwei innerhalb eines quaderförmigen Gehäuses in einer
Ebene angeordnete Einzelzellen, wobei das Gehäuse aus einem
anoden- und einem kathodenseitigen, jeweils mit einem
Gasein- und -auslaß (4, 5; 8, 9) für die Brenngase verse
henen Gehäuseteil (10, 11) besteht, die Gehäuseteile (10,
11) dichtend miteinander verbunden sind, die Einzelzellen
elektrisch in Reihe geschaltet und die in jedem Gehäuseteil
(10, 11) gebildeten Anoden- oder Kathodenräume gastechnisch
jeweils in mindestens einer Reihe hintereinander angeordnet
sind, indem in den Anoden- und Kathodenräumen der Einzelzel
len angeordnete Gasverteiler über Gaskanäle (6, 7) jeweils
miteinander verbunden sind, die bei Brennstoffzellenmodulen
mit mehr als einer Einzelzellenreihe in randseitige Gehäu
sekanäle (19) münden.
2. Brennstoffzellenmodul nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasverteiler durch Gasverteilernuten
(12) gebildet sind.
3. Brennstoffzellenmodul nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuseteile (10, 11) aus
Kunststoff bestehen.
4. Brennstoffzellenmodul nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gehäuseteile (10, 11) spritzgegossen
sind.
5. Brennstoffzellenmodul nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden- und
Kathodenräume durch Membran/Elektroden-Einheiten (3) vonein
ander getrennt sind, die beidseitig mit Stromableitern (14)
kontaktiert sind.
6. Brennstoffzellenmodul nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromableiter (14) auf in den
Gehäuseteilen (10, 11) fest angeordnete Stromableiterkon
takte (15) aufsetzen, die untereinander oder mit einem
Außenkontakt (17) verbunden sind.
7. Brennstoffzellenmodul nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromableiterkontakte (15) jeweils
mit in den Gehäuseteilen (10, 11) fest angeordneten Kontakt
platten (18) verbunden sind, die beim Verbinden der Gehäuse
teile (10, 11) aufeinander aufsetzen.
8. Brennstoffzellenmodul nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromableiter <14)
aus Graphit bestehen.
9. Brennstoffzellenmodul nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromableiter (14)
aus Titan bestehen.
10. Brennstoffzellenmodul nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromableiter (14)
aus Edelstahl bestehen.
11. Brennstoffzellenmodul nach einem der Ansprüche 5
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromableiter (14)
eine poröse Struktur aufweisen.
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DE19636903A DE19636903C1 (de) | 1996-09-11 | 1996-09-11 | Brennstoffzellenmodul |
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