DE19543137A1 - Sensor zum Erfassen der Benetzung einer Fahrbahn - Google Patents
Sensor zum Erfassen der Benetzung einer FahrbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sensor zum Erfassen der Benetzung einer Fahrbahn nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die Führung eines Fahrzeuges erfolgt ausschließlich durch den Kraftschluß zwischen
Fahrbahn und Reifen des Fahrzeuges. Diesem Kraftschluß sind physikalische Grenzen
gesetzt, die durch verbesserte Straßenführung und höhere Antriebsleistungen der
Fahrzeuge immer leichter erreicht werden können. Aus diesem Grundes ist es zur
Verbesserung der Sicherheit von Fahrzeugen wünschenswert, ein System zur
Kraftschlußerkennung zwischen Fahrbahn und Reifen zu entwickeln.
Ein Teil eines solchen Systemes ist beispielsweise aus der DE 42 13 221 A1 bekannt.
Dort ist ein Verfahren zu Erfassung der Benetzung einer Fahrbahnoberfläche gezeigt,
bei der mit Hilfe eines im Radinnenkotflügel an geschützter Stelle angeordneten
Körperschallaufnehmers das Abroll- und Spritzwassergeräusch erfaßt wird.
Anschließend wird hieraus in einem für die Benetzung der Fahrbahn charakteristischen
Frequenzbereich, vorzugsweise im Bereich von 2,5 bis 4,5 kHz, die mittlere
Schallintensität bestimmt. Mit den Eingangsgrößen Schallintensität und
Fahrgeschwindigkeit wird dann schließlich mittels eines Kennfeldes die Ausgangsgröße
"Benetzung der Fahrbahn" bestimmt und an im Fahrzeug vorhandene Steuergeräte
ausgegeben.
Ferner zeigt die DE 42 35 809 C1 ein Sensorsystem an Kraftfahrzeugen zur
Erkennung von Nässe an der Fahrbahn, bei der hinter einem Rad des Fahrzeuges ein
Plattensensor angeordnet ist, der während der Fahrt bei nasser Fahrbahn den von dem
Rad hochgeschleuderten Wassertropfen ausgesetzt ist. Dieser Plattensensor besteht
aus einer Grundplatte, die an der Rückseite einen Beschleunigungsaufnehmer
aufweist. Dieser Beschleunigungsaufnehmer erzeugt Rohsignale, die nach Verstärkung
und Aufbereitung die Fahrbahnnässe anzeigen. Dieses Sensorsystem soll
vorzugsweise an einem Spritzlappen, der am Kotflügel eines Kraftfahrzeuges
angebracht ist oder direkt am Kotflügel angebaut sein.
Gegenüber diesem Stand der Technik ist es nun Aufgabe der Erfindung, einen Sensor
zum Erfassen der Benetzung einer Fahrbahn zu schaffen, der in jedes beliebige
Fahrzeug eingebaut werden kann und ohne zusätzlichen Aufwand bezüglich der
Anpassung an den Fahrzeugtyp immer genau die gleiche Funktion hat.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Dort wird
vorgeschlagen, eine aus einem schwingungsfähigen Körper, z. B. einer Prallplatte, und
einem an diesem Körper angeordneten Signalaufnehmer bestehenden Sensor an
einem Aufbau des Fahrzeuges so anzuordnen, daß der Körper gegenüber dem Aufbau
schwingungstechnisch entkoppelt ist, so daß die nicht von Fahrbahnnässe
herrührenden Geräusche wie Motorgeräusch, Fahrbahnsplitt und Flattern bzw.
Vibrieren von Teilen des Aufbaues nicht erfaßt werden. Dadurch kann der Sensor ohne
individuelle Kalibrierung in der Serie eingesetzt und in Betrieb genommen werden.
Diese Anordnung zeichnet sich zudem durch geringe Kosten, ein geringes
Bauteilgewicht sowie ein geringes Bauteilvolumen aus.
Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. So wird
vorgeschlagen, zwischen dem Körper und dem Aufbau des Fahrzeuges ein
schwingungsdämpfendes Medium vorzusehen. Dieses kann in vorteilhafter Weise als
Membran aus schwingungsdämpfendem Material ausgebildet sein, wobei der Körper in
dieser Membran gehalten ist.
Um den Pegel des von dem Sensor gelieferten Signales zu erhöhen, ist der Körper
aus einem schwingungsfähigen Material gebildet, dessen Eigenfrequenz in einem
Frequenzbereich liegt, der von Spritzwasser besonders gut angeregt wird,
vorzugsweise zwischen 2,5 und 4,5 kHz. Eine weitere Erhöhung des Signalpegels
erhält man, wenn der Signalaufnehmer, wie vorgeschlagen, an einem
Schwingungsbauch der Prallplatte angeordnet ist.
Als Anbauort des Sensors wird zum einen die Radhausinnenverkleidung
vorgeschlagen. Alternativ wird vorgeschlagen, den Sensor in einem Schweller des
Fahrzeuges hinter einem Vorderrad anzuordnen. Durch die Anordnung hinter dem
Vorderrad wird die Benetzung der Fahrbahn zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfaßt.
Durch die Lage unterhalb des Schwellers ist der Sensor vor Verschmutzung durch
hochgewirbelten Schnee oder Schmutz geschützt.
Um eine vorzeitige Zerstörung des Sensors durch Splitt, hochgewirbelte Steine etc. zu
verhindern, ist der Sensor, d. h. Prallplatte und Membran, von einer Schutzeinrichtung
wie z. B. einem Schutzgifter überdeckt. Das Schutzgitter ist dabei so ausgebildet, daß
Wassertropfen noch passieren können.
Schließlich wird vorgeschlagen, den schwingungsfähigen Körper und den
Signalaufnehmer in ihrem Schwingungsverhalten so abzustimmen, daß nicht nur der
Aufprall von Wassertropfen, sondern auch das vom Abrollen des Rades auf nasser
Fahrbahn hervorgerufene Zischgeräusch erfaßbar ist. Durch diese Maßnahme kann der
Anbauort des Sensors in weiten Grenzen frei gewählt werden, und es ist insbesondere
möglich, den Sensor auch außerhalb des Aufprallbereiches der Wassertropfen
anzuordnen, der prinzipbedingt gleichzeitig auch immer der Aufprallort von sonstigen
auf der Fahrbahn liegenden Teilchen (Splitt, Steine, Schnee, Schmutz) ist. Störungen
durch diese Teilchen können daher weitgehend ausgeschlossen werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Sensor,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und
Fig. 3 eine Übersichtsskizze mit Anbauorten des Sensors.
Der dargestellte Sensor 1 zum Erfassen der Benetzung einer Fahrbahn besteht aus
einer elastischen Membran 2, die einen als Resonator wirkenden, schwingungsfähigen
Körper, hier eine Prallplatte 3, umgibt. Auf der Prallplatte 3 ist ein Signalaufnehmer 4
angeordnet. Mittels einer Befestigung 5 ist der Sensor 1 in einer Öffnung 6 einer
Radhausinnenverkleidung 7 gehalten. Das vom Signalaufnehmer 4 erzeugte Signal
wird über ein Kabel 8 zu einer nicht dargestellten Auswerteeinheit weitergeleitet, wie
sie beispielsweise aus der DE 42 13 221 A1 bekannt ist.
Die Membran 2 kann hierbei eben oder auch kalottenförmig ausgeführt sein und aus
Kunststoff, Metall, Elastomer und anderen elastischen Materialien oder einer
Kombination hieraus bestehen.
Mit der Befestigung 5 wird der Sensor 1 in die Radhausinnenverkleidung 7 eingesetzt.
An der Befestigung 5 ist als Abdeckung 9 ein Gitter oder ein Drahtnetz befestigt, das
den Innenteil des Sensors 1 überspannt und ihn so vor Beschädigung durch
Steinschlag und vor Anregung durch Splitt schützt. Innerhalb der Befestigung 5 ist als
akustisches Dämpfungsmedium die elastische Membran 2 befestigt, das die Prallplatte
3 vom Körperschall der Befestigung 5 akustisch abkoppelt.
Um dies zu erreichen, muß die elastische Membran 2 folgende Eigenschaft besitzen:
Körperschallschwingungen aus der Befestigung 5 dürfen nicht auf die Prall- oder
Resonatorplatte 3 übertragen werden. Dies gilt besonders für Schwingungen, die in
der Prallplatte für auftreffende Wassertropfen charakteristisch sind. Nach heutigem
Stand ist dies ein Frequenzbereich von 2,5 kHz bis 4,5 kHz, wobei dies aber in
starkem Maß von der Ausbildung der Prallplatte abhängt, d. h. die elastische Membran
2 darf von der Befestigung 5 keine Schwingungen auf die Prallplatte 3 in diesem
speziellen Frequenzbereich passieren lassen. Andere Körperschallfrequenzen
außerhalb des für Wassertropfen charakteristischen Frequenzbereichs werden
entweder ebenfalls durch die elastische Membran, durch spezielle
schwingungstechnische Ausbildung der Prallplatte oder durch die Bandpaßfilterung des
Signales des Signalaufnehmers 4 ausgeblendet, der auf der Prallplatte 3 befestigt ist.
Frequenzen außerhalb des charakteristischen Frequenzbereichs stören aus diesem
Grund nicht.
Die im Zentrum des Sensors 1 sitzende Prallplatte 3 ist so ausgebildet, daß in diesem
Körper Wassertropfen durch ihr Auftreffen charakteristische Schwingungen anregen.
Um diese Schwingungen in elektrische Signale umzuwandeln sind Signalaufnehmer 4
vorgesehen, mit deren Hilfe Schwingungen gemessen werden können, beispielsweise
Beschleunigungsaufnehmer, Wegaufnehmer oder piezoelektrische Bauteile. Der
Signalaufnehmer 4 wird vorzugsweise an einem Ort auf der Prallplatte 3 angeordnet,
der durch die von Wassertropfen angeregten Schwingungen besonders stark angeregt
wird (Schwingungsbauch).
Die zur Auswertung der Sensorsignale notwendige, nicht gezeigte Auswerteeinheit,
bestehend aus Signalverstärkung, Bandpaßfilterung, Effektivwertbildung und
Umrechnung in Fahrbahnwasserhöhe mit Hilfe des Fahrgeschwindigkeitssignals, kann
entweder direkt im Sensor 1 (smart sensor) oder räumlich getrennt im Fahrzeug
angebracht sein.
Fig. 3 zeigt verschiedene Anbauorte für den Sensor 1. Der Anbauort A liegt im Bereich
der Radhausinnenverkleidung 7 und ist so gewählt, daß von einem Rad 10
abgeschleuderte Wassertröpfchen 11 direkt die Prallplatte 3 des Sensors 1 treffen.
Die Abdeckung 9 läßt die Wassertropfen 11 passieren, verhindert jedoch den Aufprall
von mitgeschleuderten Festkörpern auf den Sensor 1. Der Anbauort B ist so gewählt,
daß der Sensor 1 im Bereich eines Schwellers 12 des Fahrzeuges zu liegen kommt.
Auch hier kann der Sensor 1 im direkten Aufprallbereich der Wassertropfen 11
angeordnet sein, wobei diese, ebenso wie mit den Wassertropfen zusammen
hochgeschleuderter Schmutzteilchen sich jedoch leichter vom Sensor 1 durch die
Wirkung der Schwerkraft wieder lösen. Wegen der Gefahr des Hochwirbelns von
Festkörpern ist auch hier ein Schutzgitter 9 vorzusehen.
In einer schmutzgeschützten Ausführung ist beim Anbauort B vor dem Sensor ein
Spritzschutz 13 vorgesehen, der in Form einer Spoilerlippe oder eines Spritzlappens
vorhanden sein kann. Der Sensor 1 nimmt nun nur noch das vom Reifen 10 auf einer
benetzten Fahrbahn 14 erzeugte Zischgeräusch auf.
Bei einer weiteren, nicht gezeigten Ausfertigung ist der Sensor nicht mit einer Öffnung
6 am Aufbau des Fahrzeugs, sondern frei an einer beliebigen Halterung angeordnet.
Das vom Sensor 1 gelieferte, die Fahrbahnnässe charakterisierende Signal wird in der
nachgeschalteten Auswerteeinheit in eine der Fahrbahngriffigkeit äquivalente Größe,
beispielsweise den Reibungsbeiwert zwischen Reifen und aktuell befahrenem
Fahrbahnzustand, umgerechnet. Zur Ermittlung des Reibungsbeiwerts werden mit Hilfe
geeigneter Sensorik sämtliche relevanten, die Fahrbahngriffigkeit beeinflussenden
Parameter erfaßt. Dazu gehört insbesondere eine Sensorik zur Erkennung von
Fahrbahnglätte.
Claims (11)
1. Sensor zum Erfassen der Benetzung einer Fahrbahn mit einem schwingungsfähigen
Körper (3), und einem an diesem Körper angeordneten Signalaufnehmer (4), dadurch
gekennzeichnet, daß dieser Körper (3) gegenüber dem Aufbau (7) des Fahrzeuges
schwingungstechnisch entkoppelt ist.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
schwingungstechnischen Entkopplung zwischen dem Körper und dem Aufbau des
Fahrzeuges ein schwingungsdämpfendes Medium (2) vorgesehen ist.
3. Sensor nach Anspruch (2), dadurch gekennzeichnet, daß zur
schwingungstechnischen Entkopplung eine Membran (2) aus einem
schwingungsdämpfendes Material vorgesehen ist und der Körper in dieser Membran (2)
gehalten ist.
4. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eigenfrequenz des Körpers (3) in einem Frequenzbereich liegt, der von Spritzwasser
oder dem von Spritzwasser herrührenden Geräusch besonders gut angeregt wird,
vorzugsweise von 2,5 bis 4,5 kHz.
5. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Signalaufnehmer (4) an einem Schwingungsbauch des Körpers (3) angeordnet ist.
6. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor am Aufbau selbst, durch eine Halterung am Aufbau oder in einer Öffnung
(6) am Aufbau des Fahrzeuges angeordnet ist.
7. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung des Aufbaues des Fahrzeuges im Kotflügel oder der
Radhausinnenverkleidung (A) des Fahrzeuges vorgesehen ist.
8. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung des Aufbaues des Fahrzeuges in einem Schweller (B) des Fahrzeuges
vorgesehen ist.
9. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor vor Schmutz und aufgewirbelten Steinen geschützt ist.
10. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor von auftreffendem Wasser gereinigt wird.
11. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (1) für sich allein aber auch an jedem Fahrzeuganbauort, in jedem
Fahrzeug eines Fahrzeugtyps und in jedem verbindlichen Fahrzeugtyp immer genau
gleiche Funktion hat.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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