DE19542108A1 - Einzelradaufhängung für die Räder eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Einzelradaufhängung für die Räder eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einzelradaufhängung für die Räder eines Kraftfahrzeugs der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Einzelradaufhängungen für die Räder eines Kraftfahrzeugs, bei denen einerseits jeweils ein
oberes Radführungsglied in Form entweder eines Federdämpfers oder eines Querlenkers
und andererseits ein unteres Radführungsglied in Form einer auch der Fahrzeugabfede
rung dienenden, sich über die Fahrzeugbreite von Rad zu Rad erstreckenden Querblattfe
der vorgesehen ist, deren freien Enden jeweils über Kugelgelenke an den Radträgern der
Räder angelenkt sind, wobei die Querblattfeder über zwei symmetrisch außerachsmittig
angeordnete Lagerstellen am Fahrzeugaufbau abgestützt ist, sind vielfältig bekannt, bei
spielsweise aus der DE-PS 9 37 391, der DE-AS 10 28 436 sowie der DE-A 25 41 841, Fig.
1.
Bei diesen bekannten Einzelradaufhängungen, bei denen die sich von Rad zu Rad erstreckende
Querblattfeder sowohl der Fahrzeugabfederung als auch als unteres Radführungs
glied dient, ist die Querblattfeder über zwei symmetrisch außerachsmittig angeordnete
Lagerstellen unmittelbar sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung, d. h. sowohl
in Fahrzeuglängs- als auch in -querrichtung, gegen den Fahrzeugaufbau oder Teilen davon
abgestützt.
Die Querblattfeder ist hierbei in den beiden Lagerstellen unter Verwendung gummielasti
scher Zwischenlagen sowie metallischer plattenförmiger oder bügelförmiger Spannelemente
unmittelbar fest mit dem Fahrzeugaufbau bzw. Teilen davon verspannt.
Bekannt sind auch Einzelradaufhängungen dieser Art mit einer Niveauregelung dieser
Achse (z. B. DE-A 25 41 841, Fig. 1).
Bei dieser niveaugeregelten Achse ist eine vorzugsweise als selbstpumpendes hydro
pneumatisches Bauelement mit eingebautem Niveautaster ausgebildete niveauregelnde
Federvorrichtung vorgesehen, die mit ihrem einen Ende am Fahrzeugaufbau und mit ihrem
anderen Ende achsmittig an der Querblattfeder angreift. Ohne diese niveauregelnde
Federvorrichtung würde die Blattfedermitte mit zunehmender Fahrzeugbeladung entspre
chend der Einfederung der Räder zunehmend nach unten ausgelenkt werden.
Die niveauregelnde Federvorrichtung bewirkt nun, daß die Blattfedermitte unabhängig von
der jeweiligen Fahrzeugbeladung ihre räumliche Lage beibehält und die Fahrzeugräder mit
zunehmender Fahrzeugbeladung weniger weit als zuvor einfedern. Beim betrieblichen Ein-
und Ausfedern der beiden Fahrzeugräder schwingt die Mitte der Querblattfeder entspre
chend auf und ab, wobei sich die niveauregelnde Federvorrichtung in ihrer Länge entspre
chend ändert.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine weitere Einzelrad
aufhängung mit Niveauregelung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
zu schaffen, die sich durch ihre konstruktive Einfachheit sowie ein weitgehend lastunab
hängiges Eigenlenkverhalten auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen angegeben.
Anhand eines in der Zeichnung prinzipienhaft dargestellten Ausführungsbeispiels wird die
Erfindung nachstehend näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Ansicht einer Einzelradaufhängung gemäß der Erfindung in Fahrtrich
tung des Fahrzeugs gesehen, und zwar bei einer höheren Fahrzeugbe
ladung,
Fig. 2 die gleiche Ansicht bei niedriger Fahrzeugbeladung und
Fig. 3 eine prinzipienhafte Draufsicht dieser Einzelradaufhängung.
Die Figuren zeigen eine Einzelradaufhängung für die Räder 1 eines Kraftfahrzeugs, bei der
die Radführung jeweils durch eine neben ihrer Federungsfunktion als unteres Radfüh
rungsglied (nach Art eines unteren Querlenkers) dienende Querblattfeder 3 sowie durch ein
oberes Radführungsglied in Form entweder eines üblichen Dämpferbeins 2a oder eines
oberen Querlenkers 2b erfolgt.
In den Figuren ist der Einfachheit halber jeweils im linken Teil der Zeichnung ein mit dem
Radträger 5 des Rades 1 verbundenes übliches radführendes Dämpferbein 2a und im
rechten Teil der Zeichnung ein am Radträger 5 angelenkter üblicher Querlenker 2b als obe
res Radführungsglied dargestellt.
Die mit ihren beiden freien Enden jeweils über Kugelstützlager 4 (beispielsweise übliche
Gummi- bzw. Gummi-Metall-Lager, die im ausreichenden Maße kugelige Lagerbewegungen
zulassen) an den Radträgern 5 angelenkte Querblattfeder 3 ist achs- bzw. federmittig pen
delnd abgestützt, d. h. in Hochrichtung am nur angedeuteten Fahrzeugaufbau 6.
(Rollmomentfrei).
Zur Längs- und Querabstützung der radführenden Querblattfeder 3 sind zwei symmetrisch
außerachsmittig angeordnete biegesteife Stützstreben 7 vorgesehen, die zumindest im
wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet sind und mit ihrem einen Ende jeweils
form- und winkelsteif, z. B. durch eine Klemmverbindung o. ä., mit der Querblattfeder 3 ver
bunden sind. Die freien Enden der Stützstreben 7 sind ihrerseits über Gummikörper enthal
tende, also kardanische bzw. kugelige Bewegungen ermöglichende Lager 8 am Fahrzeug
aufbau 6 angelenkt, wie dies Fig. 3 erkennen läßt.
Die biegesteifen Stützstreben 7 sorgen nicht nur für die notwendige Längs- und Querab
stützung der radführenden Querblattfeder 3, sondern bewirken bei Rollneigung (Wanken)
des Fahrzeugaufbaus 6, wie sie z. B. bei Kurvenfahrt auftritt, für die erforderliche Rollmo
mentabstützung, die bei einer lediglich achsmittigen Achslastabstützung von vornherein an
sich nicht gegeben wäre.
Die Rollmomentabstützung wird dadurch bewirkt, daß der zwischen den beiden Stützstre
ben 7 befindliche Federblattbereich bei Rollneigung durch die hierbei gegensinnig ver
schwenkten biegesteifen Stützstreben 7 - das eine im Lager 8 gelagerte Stützstrebenende
wird hierbei nämlich nach oben und das andere nach unten ausgelenkt - auf Torsion bean
sprucht wird, also als der Rollneigung entgegenwirkende Torsionsfeder wirkt.
Die achsmittige Abstützung der radführenden Querblattfeder 3 am Fahrzeugaufbau 6
erfolgt nicht direkt sondern unter Zwischenschaltung eines niveauregelnden Stellgliedes 9,
welches im Ausführungsbeispiel als in seiner wirksamen Länge verstellbares Bauelement,
z. B. als hydraulisch längenverstellbarer Stellzylinder oder als elektromechanischer Spindel
trieb ausgebildet ist, welches achsmittig unmittelbar über der Querblattfeder angeordnet
und vertikal ausgerichtet ist, wie dies die Figuren gut erkennen lassen.
Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist es aber auch denkbar, ein solches niveauregeln
des Stellglied nicht unmittelbar auf die Querblattfeder 3 einwirken zu lassen, sondern unter
Zwischenschaltung von kraft- und/oder wegumlenkenden oder -übersetzenden Exzenter-
oder Hebelanordnungen.
Das hier eingesetzte, seine wirksame Länge in Abhängigkeit von zugeführten Niveauregel
signalen ändernde niveauregelnde Stellglied 9 ist ein seine eingeregelte wirksame Länge
starr beibehaltenes Bauelement, also nicht etwa selbstfedernd wie viele andere bekannte
niveauregelnde Stellglieder (z. B. DE-A 25 41 841, Fig. 1); es stellt also ein konstruktiv
vergleichsweise einfaches Bauelement dar.
In den Fig. 1 und 2 sind rein exemplarisch die Verhältnisse dargestellt, wie sie etwa
einerseits bei einer höheren Fahrzeugbeladung wie z. B. Vollast, und andererseits bei einer
niedrigen Fahrzeugbeladung wie z. B. Leerlast, vorliegen können.
Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist der Kolben 91 des hier als hydraulischer Stellzylinder ausge
bildeten niveauregelnden Stellglieds 9 bei Leerlast eingefahren, so daß das die Querblattfe
der 3 abstützende Stellglied 9 seine kleinstmögliche wirksame Länge besitzt.
Fig. 1 läßt dagegen erkennen, daß der Kolben 91 des Stellglieds 9 bei Vollast maximal
ausgefahren ist, so daß das die Querblattfeder 3 federmittig abstützende Stellglied 9 seine
maximale wirksame Länge aufweist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wurde angenommen, daß die Querblattfeder 3 so
vorgespannt ist, daß sie bei Leerlast in der in Fig. 2 gezeigten Weise gebogen verläuft, bei
Vollast dagegen etwa vollständig gestreckt d. h. etwa geradlinig horizontal ausgerichtet ist.
Dies ist natürlich nicht zwingend.
Die erfindungsgemäße niveaugeregelte Einzelradaufhängung ist konstruktiv zwar sehr ein
fach aufgebaut und damit kostengünstig, zeichnet sich aber trotzdem durch gute Gesamt
eigenschaften und insbesondere durch ein weitgehend lastunabhängiges Eigenlenkverhal
ten des damit ausgestatteten Fahrzeugs aus.
Wie in den Fig. 1 und 2 gestrichelt angedeutet wurde, wird der sogenannte Radpol R
mit zunehmender Fahrzeugbeladung nämlich räumlich so verschoben, daß das mit M
bezifferte Rollzentrum dieser Achse mit zunehmender Beladung abgesenkt wird. Die zwar
nur beispielhaften Darstellungen der Fig. 1 und 2 zeigen, daß das Rollzentrum M bei
Vollast erheblich niedriger liegt als bei Leerlast. Diese mit zunehmender Achslast
einhergehende Absenkung des Rollzentrums M bewirkt eine mit zunehmender Achslast
verringerte Rollmomentabstützung an dieser Achse und damit auch eine entsprechende
Verkleinerung des Reifenschräglaufwinkels an dieser Achse, was gleichbedeutend mit
einem weitgehend lastunabhängigen Eigenlenkverhaltens des Fahrzeugs ist.
Die Radträger sind zweckmäßig über Spurstangenhebel 10 und Spurstange 11 gegen
Lenkbewegung der Räder 1 gesichert, entweder in Höhe des oberen Querlenkers 2b oder
der unteren Querblattfeder 3; im Beispiel endet die Spurstangenhälfte 11 auf dem Feder
blatt 3 und macht deren Vertikalbewegung beim Niveauregelvorgang mit (Fig. 3). Durch ent
sprechende Festlegung des Anlenkpunktes ist damit auch eine lastabhängige Vorspurände
rung für die Optimierung des Eigenlenkverhaltens möglich.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeugrad
2a oberes Radführungsglied; Dämpferbein
2b oberes Radführungsglied; Querlenker
3 unteres Radführungsglied; Querblattfeder
4 Kugelstützlager
5 Radträger
6 Fahrzeugaufbau
8 Stützstreben
8 Gummikörper enthaltende Lager
9 niveauregelndes Stellglied
91 Kolben
10 Spurstangenhebel
11 Spurstange.
2a oberes Radführungsglied; Dämpferbein
2b oberes Radführungsglied; Querlenker
3 unteres Radführungsglied; Querblattfeder
4 Kugelstützlager
5 Radträger
6 Fahrzeugaufbau
8 Stützstreben
8 Gummikörper enthaltende Lager
9 niveauregelndes Stellglied
91 Kolben
10 Spurstangenhebel
11 Spurstange.
Claims (4)
1. Einzelradaufhängung für die Räder (1) eines Kraftfahrzeugs, mit einem unteren Radfüh
rungsglied in Form einer auch der Fahrzeugabfederung dienenden, sich über die Fahr
zeugbreite von Rad (1) zu Rad (1) erstreckenden Querblattfeder (3), deren freien Enden
jeweils über Kugelgelenke (4) an den Radträgern (5) der Räder (1) angelenkt sind, sowie
mit jeweils einem oberen Radführungsglied in Form entweder eines Dämpferbeins (2a)
oder eines Querlenkers (2b), wobei die Querblattfeder (3) über zwei symmetrisch außer
achsmittig angeordnete Lagerstellen am Fahrzeugaufbau (6) abgestützt ist und ein zwi
schen Fahrzeugaufbau (6) und Achssystem wirksames niveauregelndes Stellglied (9)
achsmittig an der Querblattfeder (3) angreift
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Längs- und Querabstützung der Querblattfeder (3) zwei symmetrisch außer
achsmittig angeordnete und etwa in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete biegesteife
Stützstreben (7) vorgesehen sind, die einenends über Gummikörper enthaltende Lager
(8) am Fahrzeugaufbau (6) angelenkt sind und anderenends form- und winkelsteif mit
der Querblattfeder (3) verbunden sind,
und daß die Abstützung der Querblattfeder (3) in Hochrichtung ausschließlich durch das
achsmittig an ihr angreifende niveauregelnde Stellglied (9) erfolgt, das selbst nichtfe
dernd ausgebildet ist.
2. Einzelradaufhängung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) als hydraulisch längenverstellbarer Stellzylinder oder als elektro
mechanischer Spindeltrieb ausgebildet ist.
3. Einzelradaufhängung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) achsmittig unmittelbar über der Querblattfeder (3) angeordnet und
vertikal ausgerichtet ist.
4. Einzelradaufhängung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) nicht unmittelbar an der Querblattfeder (3) angreift, sondern unter
Zwischenschaltung einer kraft- und/oder wegumlenkenden oder -übersetzenden Exzen
ter- oder Hebelanordnung.
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DE19542108A DE19542108B4 (de) | 1994-11-22 | 1995-11-11 | Einzelradaufhängung für die Räder eines Kraftfahrzeugs |
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