DE1795613B2 - Indolylessigsaeuren, verfahren zu ihrer herstellung und arzneimittel - Google Patents
Indolylessigsaeuren, verfahren zu ihrer herstellung und arzneimittelInfo
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Description
CH3O
(D
2. N-Nicotinoyl^-methyl-S-methoxy^-indolylessigsäure.
3. N - Isonicotinoy 1 - 2 - methyl - 5 - methoxy - 3 - in-
dolylessigsäure. 20 Die Erfindung betrifft ferner ein neues Verfahren
4. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen zur Herstellung der Indolylessigsäuren der allgemeinen
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
man entweder entweder
a) ein N-acyliertes Phenylhydrazin der allgemeinen
Formel II
a) ein N-acyliertes Phenylhydrazin der allgemeinen Formel II
CH3O
CH,0
(II)
(H)
oder
b) ein N-acyliertes Phenylhydrazon der allgemeinen Formel III
oder
b) ein N-acyliertes Phenylhydrazon der allgemeinen Formel III
CH3O
N-N=C (III)
R2
40
45 CH1O
-N=C (III)
R,
R,
in der R1 und R2 Wasserstoffatome oder unsubstituierte
oder mit einem oder mehreren Halogenatomen, Hydroxyl-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl- oder Phenylgruppen substituierte
Alkylgruppen bedeuten,
mit Lävulinsäure oder Acetonylmalonsäure bei erhöhter Temperatur und gegebenenfalls in Gegenwart
eines Kondensationsmittels und gegebenenfalls eines Lösungsmittels umsetzt.'
5. Arzneimittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und üblichen Trägerstoffen und
Verarbeitungshilfsmitteln.
Aus der USA.-Patentschrift 3 161 654 sind Indolylcarbonsäuren
bekannt, unter denen sich Verbindungen mit antiphlogistischen und antipyretischen Eigenin
der R1 und R2 Wasserstoffatome oder unsubstituierte
oder mit einem oder mehreren Halogenatomen, Hydroxyl-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-
oder Phenylgruppen substituierte Alkylreste bedeuten,
mit Lävulinsäure oder Acetonylmalonsäure bei erhöhter Temperatur und gegebenenfalls in Gegenwart
eines Kondensationsmittels und gegebenenfalls eines Lösungsmittels umsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls in Gegenwart eines Kondensationsmittels
und gegebenenfalls in einem Lösungsmittel, durchgeführt. Die Ausbeute ist sehr hoch.
Die Umsetzung verläuft glatt auch ohne ein Lösungsmittel, jedoch wird in vielen Fällen die Verwendung
eines geeigneten Lösungsmittels bevorzugt. Als Lösungsmittel werden z. B. organische Säuren, wie
Essigsäure, Ameisensäure, Propionsäure, Milchsäure und Buttersäure, oder nicht polare organische Lösungsmittel,
wie Cyclohexan, η-Hexan, Benzol oder Toluol, und andere organische Lösungsmittel, wie
Dioxan und Dimethylformamid, verwendet.
Im allgemeinen sind Reaktionstemperaturen zwischen 50 und 2000C und vorzugsweise zwischen 65
und 95° C geeignet. Die Reaktion verläuft rasch und ist im allgemeinen innerhalb kurzer Zeit, meistens in
1 oder 2 Stunden, beendet In manchen Fällen ist kein Kondensationsmittel erforderlich, im allgemeinen werden
jedoch bei Verwendung eines Kondensationsmittels gute Ergebnisse erzielt Als Kondensationsmittel eignen sich anorganische Säuren, wie Salzsäure.
Schwefelsäure und Phosphorsäure; Metallhalogenide^ wie Zinkchlorid und Kupferchlorid; Schwermetallpulver,
wie Kupferpulver; Grignard-Verbindungen, Borfluorid, Polyphosphorsäure oder Ionenaustauscherharze.
Mineralsäuren sind in äquimolaren oder größeran Mengen erforderlich, während Kupferpulver
in kleinen Mengen ausreicht.
Die Weiterbehandlung nach der Umsetzung hängt von der Art des verwendeten Lösungsmittels ab.
Meistens wird das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank (etwa 5° C) stehengelassen,
wobei sie die Indolessigsäure gemäß allgemeiner Formel I in kristalliner Form abscheidet.
Wenn sich keine Kristalle bilden, wird das Reaklionsgemisch unter vermindertem Druck eingeengt
oder Wasser, Essigsäure-Wasser oder Petroläther werden dem Gemisch zugesetzt. Auf diese Weise
können Kristalle erhalten werden. Als Lösungsmittel /um Umkristallisieren der erfindungsgemäß erhaltenen
Verbindungen werden im allgemeinen Äther, Aceton, Aceton-Wasser, Alkohol, Alkohol-Wasser,
Benzol und Essigsäure bevorzugt. Die Kristalle der erfindungsgemäß erhaltenen Verbindung zeigen im
allgemeinen Polymorphic, und ihre Kristallform hängt von der Art des zur Umkristalüsation verwendeten
Lösungsmittels und der K ristallisationsgeschwindigkeit ab. Die ausgefällten Kristalle werden abfiltriert,
mit verdünnter Essigsäure, Alkohol-Wasser, Wasser oder Petroläther gewaschen und getrocknet.
Bei Verwendung von Acetonylmalonsäure im erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Malonsäurerest decarboxyliert. Die Umsetzung verläuft nach folgendem
Reaktionsschema:
+ Ch3COCH2-CH(COOH)2
durch Erhitzen gegebenenfalls in Gegenwart eines geeigneten Kondensationsmittels und gegebenenfalls
in einem organischen Lösungsmittel erhalten werden. Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von
N-acylierten Indolverbindungen wird zunächst ein Indolring gebildet und dieser dann acyliert, indem die
durch Umsetzung des Indols mit NaH, NaNH2 oder KNH2 hergestellten Metallsalze in den meisten Fällen
mit einem Säurehalogenid nach folgendem Reaktionsschema umgesetzt werden:
RCOC!
45 Dieses Verfahren ist sehr kompliziert und die Ausbeute gewöhnlich sehr gering; vgl. USA.-Patentschrift
3 161 654. Wenn ferner für diese Umsetzung eine in der
3-Stellung mit einer freien Carbonsäure substituierte
Indolverbindung verwendet wird, so muß die Carboxylgruppe durch Veresterung geschützt werden.
Wenn aber der gewöhnliche Methyl- oder Äthylester hergestellt und der Ester nach der Acylierung verseift
wird, so wird die Amidbindung gleichzeitig nach folgendem Reaktionsschema gespalten:
CH2COOCH3
j- CH2 — COOH
CH1COOH
55
60 Deshalb muß ein spezieller Ester gebildet werden, z. R. der tert.-Butylester.
Ferner können die Indolylessigsüurcn der allgc- 65 Die Indolylessigsäuren der Erfindung haben eine
meinen Formel I auch direkt aus dem N-acylierten ausgezeichnete antiphlogistische Wirkung bei sehr
Hydrazon der allgemeinen Formel III durch Um- geringer Toxizitäl. Dies geht aus der folgenden
Setzung mit Lävulinsäurc oder Acetonylmalonsäure Tabelle hervor:
ED-*) | LD50") | Therapeu | |
Verbindung | (mg/kg) | (mg/kg) | tischer Index |
LD50ZED50 | |||
N-(p-Chlorbenzoyl)-2-me- | |||
thyl-5-methoxy-3-indo- | |||
lylessigsäure (Indo | |||
methacin), USA.-Patent- | 7,5 | 21 | |
schrift3 161654 | 145 | 680 | 2,8 |
Phenylbutazon | 4,7 | ||
N-Nicotinoyl-2-methyl- | |||
5,7-dimethoxy-3-indolyl- | |||
essigsäuremethylester, | |||
Beispiel 14 der belgi | |||
schen Patentschrift | 400 | 2000 | |
649 167 | 5 | ||
N-Nicotinoyl-2-methyl- | |||
5-methoxy-3-indolyl- | 80 | >1500 | |
essigsäure | > 18,8 | ||
N-Isonicotinoyl-2-methyl- | |||
5-methoxy-3-indolyl- | 105 | >1500 | |
essigsäure | >14,3 | ||
*) Hemmung des Carrageeninödems am Hinterbein der Raite
nach oraler Verabfolgung.
·*) 50% tödliche Dosis nach oraler Verabfolgung an Mäuse für
eine Woche.
Indomethacin ist ein sehr wirksames Antiphlogistikum,
seine Wirksamkeit ist jedoch mit einer hohen Toxizität verbunden. Es wurde festgestellt, daß bei
oraler Verabfolgung von 100 mg/kg Indomethacin okkulte Blutungen bei Ratten auftreten. Auch bei
oraler Verabfolgung von weniger als 15 mg/kg wurden
okkulte Blutungen beobachtet. Ferner zeigt sich häufig eine verzögerte Toxizität und auch in den Eingeweiden
von Mäusen wurden Blutungen festgestellt.
Phenylbutazon ist gleichfalls ein typisches Antiphlogistikum, das bei geringer akuter Toxizität jedoch
eine verhältnismäßig geringe Wirkung besitzt.
Okkulte Blutungen wurden an den beiden erfindungsgemäßen Verbindungen nicht beobachtet. Die
Wirksamkeit dieser Verbindungen ist beträchtlich höher als die von Phenylbutazon oder Oxyphenbutazon,
und ihre therapeutischen Indizes sind weit größer.
Die Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
12,0 g Acetaldehyd-^-(p-methoxyphenyl)-hydrazon
der Formel
CH3
In eine Lösung von 9,5 g Acetaldehyd-N.-nicotinoyl-Ni-ip-methoxyphenylJ-hydrazon
in 80 ml absolutem Äthanol wird unter Eiskühlung trockener Chlorwasserstoff
eingeleitet. Nachdem die Lösung nahezu mit HCl gesättigt ist, bleibt sie einige Stunden bei
Raumtemperatur stehen. Dann wird die Lösung unter vermindertem Druck eingeengt, wobei sich Kristalle
abscheiden, die abfiltriert, mit Äther gewaschen und
getrocknet werden. Man erhält Ν,-Nicotinoyl-Ni-ip-methoxyphenylJ-hydrazin-hydrochlorid.
Nach dem Umkristallisieren aus Methanol-Äther erhält man 10,0 g des reinen Produktes vom Schmp. 200 bis 201° C
(Zers.).
Die gleiche Verbindung wird auch aus den Hydrazonen von Chloral und Benzaldehyd erhalten.
Nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2 wird das N l - Isonicotinoyl - N, - (p - methoxyphenyl) - hydrazinhydrochlorid
vom Schmp. 1480C (Zers.) hergestellt. Nach dem Umkristallisieren aus Alkohol-Äther
schmilzt das Produkt bei 149,5° C (Zers.).
B e i s ρ i e 1 4
4,9 g N1 - Nicotinoyl -N1-(P- methoxyphenyl)-hydrazin-hydrochlorid
und 17,6 g Lävulinsäure werden 3 Stunden auf 75° C erhitzt. Das Gemisch wird bei
Raumtemperatur stehengelassen und dann in 50 ml kaltes Wasser gegossen. Die entstandene Fällung wird
abfiltriert und getrocknet. Man erhält 5,8 g N-Nicotinoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure
vom Schmp. 171 bis 180° C. Nach dem Umkristallisieren schmilzt das Produkt bei 187 bis 189° C.
CH3O
NH-N = C
löst man in 30 ml Pyridin und tropft unter Eiskühlung 15 g Nicotinoylchlorid in die erhaltene Lösung. Das
Reaktionsgemisch wird über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen und dann in kaltes Wasser gegossen.
Man erhält das Acetaldehyd-Npnicotinoyl-N^p-methoxyphenyO-hydrazon
vom Schmp. 100 bis 105° C.
In gleicher Weise wird das Acetaldehyd-N^isonicotinoyl-N!-(p-methoxyphenyl)-hydrazon
vom Schmp. 134 bis 136° C hergestellt.
Haupt-Infrarotabsorptionsspektrum,
/. reinstes Paraffine! (cm 1). !71Q5 1670.
9 g N1- Isonicotinoyl - N1 - (p - methoxyphenyl)-hydrazin-hydrochlorid
und 4 g Lävulinsäure werden zu 25 ml Essigsäure zugegeben. Das Gemisch wird unter Rühren 3 Stunden auf 75° C erhitzt. Man läßt es
bei Raumtemperatur stehen und gibt dann 100 ml Wasser dazu. Die sich bildende Fällung wird abfiltriert
und getrocknet. Man erhält 4,3 g N-IsonicotInoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure
in Form von Kristallen vom Schmp. 146 bis 149° C. Nach dem Umkristallisieren aus Aceton schmilzt die Verbindung
bei 163 bis 164,5° C.
Haupt-Infrarotabsorptionsspektrum,
Wenn Cyclohexan, Ameisensäure, η-Hexan, Di-
oxan oder Buttersäure an Stelle von Essigsäure als
Lösungsmittel verwendet werden, wird unter den gleichen Reaktionsbedingungen jeweils die gewünschte
3-Indolylessigsäure in guter Ausbeute erhalten.
2,4 g N1- Nicotinoyl - N1 - (p - methoxyphenyl)-hydrazin-hydrochlorid
und 2,0 g Acetonylmaionsäure werden unter Rühren in 10 ml Essigsäure 3 Stunden auf 85° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Gemisch
mit 25 ml Wasser versetzt, die sich bildende Fällung wird abfiltriert und getrocknet. Man erhält
2,1 g N-Nicotinoyl^-methyl-S-melhoxy-S-indolylessigsäure
in Form von Kristallen, die nach dem Umkristallisieren aus Aceton bei 188 bis 189° C schmelzen.
Das gewünschte Produkt wird auch erhalten, wenn die Ausgangsprodukte ohne Lösungsmitlei zusammengeschmolzen
werden.
In ähnlicher Weise wird durch 3- bis 4stündiges Rühren in Essigsäure aus dem entsprechenden Hydrazin
die N-Isonicotinoyl-Z-methyl-S-methoxy-S-indolylessigsäure
erhalten, die nach dem Umkristallisieren aus Aceton bei 163 bis 165° C schmilzt.
9,1 g Acetaldehyd-Nj-nicotinoyl-N^ip-methoxyphenyO-hydrazon
gibt man zu 50 g Lävulinsäure und
leitet in das Gemisch unter Eiskühlung trockenen Chlorwasserstoff ein. Dann wird die Temperatur
langsam gesteigert, und das Gemisch wird 1,5 Stunden auf 76°C erhitzt. Das Reaktionsgemisch bleibt über
Nacht stehen, dann gibt man eine große Menge Wasser dazu, wodurch sich eine harzartige Substanz bildet.
Das Produkt wird in Alkohol oder Chloroform gelöst. Man reinigt die Lösung, indem man sie durch eine
Säure mit Aktivkohle oder Silikagel leitet und dann
ίο ausAceton-Wasser umkristallisiert. Die N-Nicotinoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure
schmilzt bei 184 bis 186° C.
In gleicher Weise wird N-lsonicotinoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure
vom Schmp. 163 bis 165° C hergestellt.
Claims (1)
- Patente asprüche:
1. Indolylessigsäuren der allgemeinen Formel ICH3OCH2COOHschäften befinden. Die wertvollste Verbindung ist die N-ijj-Chlorbenzoyl^-metbyl-S-metboxy-S-indoiylessigsäure. Ferner ist in der belgischen Patentschrift 649 167 der N - Nicotinoyl - 2 - methyl - 5,7 - dimethoxy-3-indolylessigsäuremethylester beschrieben.Die Erfindung betrifft neue Indolylessigsäuren der allgemeinen Formel I
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