DE1592994C - Verfahren zur Gewinnung von Ol oder Fett aus Abwassern - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ol oder Fett aus Abwassern

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DE1592994C
DE1592994C DE19661592994 DE1592994A DE1592994C DE 1592994 C DE1592994 C DE 1592994C DE 19661592994 DE19661592994 DE 19661592994 DE 1592994 A DE1592994 A DE 1592994A DE 1592994 C DE1592994 C DE 1592994C
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water
oil
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DE19661592994
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Inventor
Sven Erik Taastrup Jorgensen (Danemark)
Original Assignee
A/S Apothekernes Laboratorium For Specialpraeparater, Oslo
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Description

an Hand eines pH-Meters auf 3,0 eingestellt. Durch diesen Ligninsulfonsäurezusatz wurde die Emulsion gebrochen.
Von der Rohrleitung wurde das derart behandelte Leimwasser in einen 350 1 großen Behälter geleitet und von diesem in eine andere Zentrifuge. In dieser wurde durch die Zentrifugierung pro Kubikmeter behandeltes Leimwasser
210 kg Schlamm, enthaltend
69 kg Trockensubstanz, wovon
9 kg Ligninsulfonsäure,
55 kg Proteine und
5 kg andere Stoffe sind,
ausgeschieden.
Außerdem wurden von der Zentrifuge 11 kg = etwa 12 1 öl separat ausgeschieden. Das von der Zentrifuge abgehende Wasser hatte folgende Analyse:
Trockensubstanz 2,8%
Hiervon
Proteine 0,5%
anorganische Verbindungen .... 1,8%
ül 0,3%
sonstige 0,2%
Das öl (sowohl von der ersten als auch zweiten Zentrifugierung) wurde zur Raffinierung gesandt und der Schlamm in einem Trockner zusammen mit dem Preßkuchen der Fischmehlfabrik getrocknet.
Es ist zu bemerken, daß die angeführten Analysen Durchschnittsanalysen einer 8stündigen Tätigkeit sind, in welcher Periode die Anlage von insgesamt 15,3 m3 Leimwasser passiert wurde.
Wenn im oben Angeführten Zentrifugierung als Trennmethode angegeben ist, so ist hiermit zu verstehen, daß auch andere, auf dem Gebiete mechanischer Verfahren bekannte Trennmethoden angewandt werden können.
Beispiel II
Abwasser aus einer Heringsfiletanlage wurde einer Zentrifugierung mit und ohne Zusatz von Ligninsulfonsäure unterworfen. Das Wasser wurde vor und nach der Behandlung analysiert, die auf Durchschnittsproben basiert, welche derart genommen wurden, daß Wasser vor und nach der Zentrifugierung jede halbe Stunde über eine Zeitspanne von 5 Stunden in beiden Fällen ausgenommen wurde. In jeder Periode passierten 134 m3 Wasser. In dem Falle, in dem Ligninsulfonsäure zugesetzt wurde, wurden 68 kg reine Natrium-Ligninsulfonsäure und 60 kg Schwefelsäure angewandt.
Analyseergebnisse
Trockenstoff, %
Protein, %
öl, %
Wasser bei
Zentrifugierung
1,55
0,76
0,76
Wasser nach Zentrifugierung ohne Zusatz mit Zusatz
1,03 0,70 0,24
0,82 0,36 0,06
Dies bedeutet, daß der ölseparierungseffekt war: ohne Zusatz:
0,52
0,76
30
35 mit Zusatz:
0,70
0,76
x 100 = 68% ,
x 100 = 92% .
Beispiel III
2 x 9 m3 Wasser von einer Heringsfiletfabrik wurden Flotation unterworfen, indem dem einen Anteil vorher 8 kg Natriumligninsulfonsäure und 6 kg Schwefelsäure zugesetzt wurden. Nach der Flotation wurde die oberste Schicht abgeschabt und nach Erwärmung auf 8O0C zentrifugiert. Das gereinigte Wasser wurde nach der Flotation und Zentrifugierung in die beiden Fälle analysiert:
Wasser vor Flotation
Wasser nach Flotation mit Zusatz ohne Zusatz
Wasser nach Zentrifugierung mit Zusatz ohne Zusatz
Trockenstoff, %.
Protein, %
öl, %
1,58
0,81
0,56
1,02
0,57
0,08
0,13
0,06
0,09
0,60 0,60 0,14
Beispiel IV
2 χ 20 1 Abwasser wurden von einer Schlächterei ausgenommen. Demeinen Anteil wurden 8 g Natriumligninsulfonsäure und 5 g konz. H2SO4 zugesetzt. Beide Anteile wurden bei Zimmertemperatur in
60 Trockenstoff, %
2 Stunden stehengelassen, wobei sich ein Schaum auf der Oberfläche bildete und ein Teil als Ausfällung Fett, % sedimentierte. Das relativ klare Wasser in der Mitte
und das Ausgangswasser wurden analysiert: Protein. %
Un-
behandeltes
Wasser
0,62
0,18
0,25
Wasser
stehend
mit Zusatz
0,12 0,04 0,04
In 2 Stunden ohne Zusatz
0,35 0,10. 0,20

Claims (3)

1 2 Bedingungen durch eine zweite Zentrifuge führt, wobei Patentansprüche: dann die Abscheidung der größten Menge des Restöles stattfindet. Es ist jedoch nicht notwendig, so zu
1. Verfahren zur Gewinnung von öl und Fett verfahren. Man kann mit Vorteil die Ligninsulfonaus Abwässern durch Trennung, dadurchge- 5 säure, bevor die Abtrennung unter den genannten Bekennzeichnet, daß man vor der Trennung dingungen stattfindet, zusetzen.
der Abwässer Ligninsulfonsäure oder ein Derivat Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachste-
derselben oder ligninsulfonsäurehaltiges Material hend mit einigen Ausführungsbeispielen erläutert
zusetzt, wobei der pH-Wert des Abwassers auf werden.
2,0 bis 4,5 justiert wird. I0 Beispiel I
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert auf 3,0 reguliert wird. Das sogenannte Leimwasser aus den Fischmehl-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch fabriken enthält normalerweise 10 bis 15%, oft ungegekennzeichnet, daß die Temperatur des Ab- fähr 13% Trockensubstanz (öle und Fettstoffe werden wassers auf 80 bis 100°C eingestellt wird. 15 hier als Trockensubstanzen gerechnet; diese Bezeichnung umfaßt hier alle nicht wäßrigen Bestandteile),
__j welches sich oft in etwa 1% Kochsalz, 2 bis 6% öl
und etwa 9% Proteine, Vitamine und andere organische Stoffe aufteilt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver- 20 Die normale Methode zur Reinigung von Leimfahren zur Gewinnung von Fetten oder ölen aus wasser und zur Gewinnung nützlicher Stoffe darin ist, Abwässern, vorzugsweise von Fischmehlfabriken oder so viel öl wie möglich durch Zentrifugierung zu entanderen fischverarbeitenden Industrien, Schlachthäu- fernen und danach den Rest zu evaporieren. Das sern, Beinmehlfabriken, Molkereien und Wollwäsche- öl oder der Feststoff bestehen aus Glycerinestern aus reien. 25 gesättigten und ungesättigten Fettsäuren und sind an
Aus den genannten Arten von Abwässern werden sich ein wertvolles Produkt. Diese öle findet man im in mehreren Fällen öle oder Fette durch Zentrifugie- Leimwasser, wie es von der Fabrik in Form der disperrung, Flotation oder durch Abschabung der obersten sen Phase in einer feinverteilten Emulsion abgeht, Schicht nach Stehenlassen (Fettfang) gewonnen. Diese deren kontinuierliche Phase Wasser ist, in welchem Gewinnung von öl ist von besonders ökonomischer 30 die übrigen Stoffe aufgelöst sind, eventuell in einem Bedeutung, wenn es sich um Leimwasser oder Ab- gewissen Umfang als suspendierende Partikeln gewässer von der Filetzubereitung von Heringen handelt, funden werden.
da der ölinhalt dieser beiden Wasserarten hoch ist (ge- Das öl aus dem Leimwasser durch Zentrifugierung
wöhnlicherweise 1,5 bis 6%). Bei Anwendung der vor- zu entfernen gibt jedoch ein unzufriedenstellendes
liegenden Erfindung wird die Ausbeute von öl oder 35 Resultat, da das Leimwasser nach der Zentrifugierung
Fett im Verhältnis zu bekannten Methoden erhöht. in der Praxis immer 1 bis 1,5% öl enthält und theore-
Somit können auch der öl- oder Fettgehalt anderer tisch durch Zentrifugierung nicht auf einen ölgehalt
Arten von Abfallswasser mehr ökonomisch ausge- von unter etwa 0,5% (Gewichtsprozent) gebracht
nutzt werden. Ferner wird laut der Erfindung der werden kann.
Verunreinigungsgrad von Abwässern reduziert, wie 40 Das Leimwasser aus einer Fischmehlfabrik wurde
z. B. bei der Messung des biologischen Sauerstoffver- auf bekannte Weise durch eine Zentrifuge geführt,
brauches gemessen werden kann. wobei 3,6% öl ausgeschieden wurden. Nach dieser
Erfindungsgemäß wird zu dem Abwasser Lignin- ersten Zentrifugierung hatte das Wasser eine Tempera-
sulfonsäure oder ein Derivat derselben oder ein lignin- tür von 70° C und folgende Analyse:
sulfonsäurehaltiges Material zugesetzt, wobei der 45 _, . , „„„,
pH-Wert des Abwassers auf 2,0 bis 4,5 und mit Hin- Trockensubstanz 9,8%
blick auf bessere Trennung die Temperatur auf 80 bis davon:
100°C reguliert werden. Hierbei geschieht es über- öl 1,4%
raschend, daß die Öl-in-Wasser-Emulsion gebrochen Proteine 6,0%
wird, und man kann deshalb eine größere Menge des 50 andere organische Verbindungen 0,6%
Öls, als es sonst möglich ist, abscheiden. Bei praktischen unorganische Verbindungen 1,8%
Arbeiten kann man hier ohne Schwierigkeit auf einen
ölrest im Wasser von 0,02 bis 0,2%, abhängig von der Das im Wasser zurückgebliebene öl kann aus dem
Wasserart, gelangen. Man erreicht außerdem bei die- Leimwasser durch weitere oder mehr effektive Zen-
sem Verfahren den Vorteil, daß die Proteine gleich- 55 trifugierung nicht ausgeschieden werden,
zeitig ausgefällt werden, so daß beide Komponenten Von der ersten Zentrifuge wurde das Wasser in
ausgenützt werden können. Laut der Erfindung justiert einen thermostatgesteuerten Zwischenbehälter mit
man am zweckmäßigsten den pH-Wert auf 3,0, in- einer Größe von 14 m3 geleitet, in welchem die
dem es sich gezeigt hat, daß dabei eine bessere Aus- Temperatur des Wassers mit Hilfe von Dampf auf
beute erreicht wird, d. h. die Abtrennung der größten 60 88 bis 90° C gehoben wurde. Aus diesen Behälter wurde
ölmenge (und übrigens auch Protein). das Wasser durch eine Rohrleitung gepumpt. In der
Es soll bemerkt werden, daß man bei praktischen Rohrleitung wurde kontinuierlich Ligninsulfonsäure
Arbeiten eine vorläufige Abtrennung eines Teils des und Schwefelsäure hinzugefügt, indem die Zusetzung
Öles in an und für sich bekannter Weise vornehmen von einem pH-Meßapparat gesteuert wurde. Die
kann, so daß man erst das Wasser in unbehandeltem 65 Ligninsulfonsäure wurde in einer 15%igen wäßrigen
Zustand, z. B. einer Zentrifuge passieren läßt und Lösung zugesetzt, die 8% Schwefelsäure enthielt,
danach die Ligninsulfonsäure zusetzt und dann das Es wurden 10 kg Ligninsulfonsäure pro Kubikzenti-
derart behandelte Wasser unter den angegebenen meter Leimwasser zugesetzt, und der pH-Wert wurde
DE19661592994 1965-10-21 1966-10-21 Verfahren zur Gewinnung von Ol oder Fett aus Abwassern Expired DE1592994C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DK538465 1965-10-21
DK538465 1965-10-21
DEA0053862 1966-10-21

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1592994A1 DE1592994A1 (de) 1971-02-11
DE1592994B2 DE1592994B2 (de) 1973-01-04
DE1592994C true DE1592994C (de) 1973-08-09

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