DE1468498C - Mono und dialkyherte 1 Aminoadaman tane und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Mono und dialkyherte 1 Aminoadaman tane und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number
DE1468498C
DE1468498C DE1468498C DE 1468498 C DE1468498 C DE 1468498C DE 1468498 C DE1468498 C DE 1468498C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
compounds
hydrochloride
aminoadamantane
mono
mol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Marvin Watts John Conway Wilmington Del Paulshock (VStA)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
Publication date

Links

Description

Die Erfindung betrifft mono- und dialkylicrte 1-Aminoadamantane der allgemeinen Formel
C-N
H7C
und deren physiologisch verträglichen Salze, worin Ri Wasserstoff und R2 einen Alkylrest mit I bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und R1 auch CH3 oder C2H5 bedeuten kann, wenn R2 ebenfalls CHj oder C2H5 bedeutet, und die weiter unten angeführten Verfahren zu ihrer Herstellung.
Adamantane können auch als Tricyclo(3,3,l,IV7)-dekane bezeichnet werden. Deren Herstellung ist beispielsweise von Ludwig in der USA.-Patentschrift 2 937 121 beschrieben worden.
Die besonderen 1-Amino-Adamantane, deren Herstellung Gegenstand der Erfindung ist, sind außerordentlich wirksame pharmazeutische Wirkstoffe, die von besonderer Wirksamkeit bei der Behandlung von Virusinfektionen und ähnlichen Krankheiten sind.
Da die Verbindungen der Formel (I) eine basische Aminogruppe enthalten, bilden sie mit nichttoxischen Säuren Salze, die ebenfalls durch die Erfindung um- -faßt werden. Diese Salze erweitern die pharmazeutischen Anwendungsmöglichkeiten der Verbindungen. Repräsentativ für diese Salze sind das Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat, Phosphat, Acetat, Lactat, Süccinat, Propionat, Tartrat, Citrat und Bicarbonat. Hiervon werden das Hydrochlorid und Acetat bevorzugt. -
Natürlich fallen auch Gemische dicser*Verbindungen unter die Erfindung, gleichgültig, ob sie als solche bei der Synthese anfallen oder nach der Herstellung speziell zubereitet werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach verschiedenen Methoden hergestellt werden.
Die Salze von mono- und dialkylierten 1-Aminoadamantanen können wie folgt hergestellt werden: Man löst ein mono- oder dialkyliertes I-Aminoadamantan in Wasser oder in einem anderen geeigneten Lösungsmittel, das ein oder mehrere Äquivalente einer Säure enthält.
Es ist ferner möglich, die vorstehend genannten Salze aus Lösungen im organischen Lösungsmittel herzustellen. Beispielsweise löst man l-(Methylamino).-adamantan in Äthylalkohol und gibt eine alkoholische Lösung von einem molaren Äquivalent Essigsäure zu. Das erhaltene !-(MethylaminoHidamanlanacctiit kann durch Einengen der Lösung im Vakuum bei mäßigen Temperaturen isoliert werden.
Als spezielle Beispiele verschiedener Salze, die unter Verwendung der entsprechenden Säure auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellt werden können, seien genannt:
I-Dimelhylaminoadamaiitaiihydiodilorid,
I-Methylaminoadamantansuccifiat,
I-Diäthylaininoadamantancilrat.
Die vorstehend aufgeführten Salze, eignen sich ferner als modifizierende Mittel für galvanische Bäder. Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen günstige Toxizitätscigenschaften, insbesondere bei verhältnismäßig hohen Dosierungen. Die Absorptionsgeschwindigkeiten, die leichte Handhabung, die Stabilität und Verträglichkeit mit pharmazeutischen Hilfsstoffen werden bei vielen dieser Verbindungen ebenfalls verbessert.
ίο Die erfindungsgemäßeh Verbindungen unterscheir den sich von 1-Aminoadamantan dadurch, daß sie niedrigere Flüchtigkeit und niedrigere Schmelzpunkte aufweisen, so daß sie besonders geeignet für Zwecke sind, bei denen diese Eigenschaften erwünscht sind.
Beispielsweise sind die Verbindungen auf Grund ihres günstigen Dampfdrucks bedeutend besser für Verwendungszwecke, wie nasale Behandlungen, einschließlich Spray- und Dämpfebehandlung, geeignet. Sie können ferner als Antioxydantien verwendet werden.
Vpn den Verbindungen der Formel (I) sind die Dialkylaminoverbindungcn besonders vorteilhaft auf Grund ihrer Aktivität und das bemerkenswerte Fehlen von unerwünschten Nebenwirkungen, wie sich aus den bisher durchgeführten Versuchen ergeben hat. Die. Monoäthylamino- und höheren Monoalkylaminoverbindungen weisen in dieser Hinsicht ebenfalls große Vorteile auf.
Besonders bevorzugt auf Grund ihrer hervorragenden Kombination von Eigenschaften sind die Salze, insbesondere das Hydrochlorid und Acetat, der folgenden Verbindungen:
I-Mcthylaminoadamantan,
I-Äthylaminoadamantan,
1 -Dimethylaminoadamantan.
Die Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
a) 1-Bromadamantan mit einem entsprechenden Carbonsäurcamid umsetzt und das erhaltene Amid zu einem Amin hydrolysiert oder
b) I-Aminoadamantan mit einem entsprechenden Alkylicrungsmittel alkyliert oder
c) ein entsprechendes aeyliertes 1-Aminoadamantan zu dem entsprechenden alkylierlen 1-Aminoadamantan reduziert oder
d) I-Aminoadamantan mit einer entsprechenden Carbonylverbindung umsetzt und die erhaltene
Schiffsche Base mit einem geeigneten Reduktionsmittel zu einem entsprechenden alkylierten I-Aminoadamantan reduziert
und gegebenenfalls die erhaltene alkylierte I-Aminoadamanlanverbindung in ein physiologisch verträgliches Salz überführt.
Verbindungen der Formel (I) kann man herstellen, indem man äquimolare Mengen 1-Amino- oder entsprechender I-Alkylaminoadamantaiie und ein ent- («> sprechendes Alkylhalogenid in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Xylol, erhitzt und anschließend das gebildete Halogeiiidsalz des Mono- oder Dialkylaminoadamantans neutralisiert.
Nach einer anderen und bevorzugten Ausfüllt ungs-(><> form werden die cHiiuluiigsgeinälkn I-N-Alkylaniinoadaniaiitanc nach einem /wcistiilcnveifahivn hergestellt, bei dein in der ersten Stufe I-N-Alkylacelamidoadiimantan aus I-Hiomadamanlan oder I-Dialkyl-
aminoadamantanoxydtrihydrat hergestellt und in der zweiten Stufe das l-N-Alkylacetamidoadamantah mit Natriumhydroxyd bei erhöhter Temperatur in das gewünschte 1-N-Alkylaminoadamantan umgewandelt
Stufe I:
2AdBr + 2R'CONHR, + Ag2SO4
• :■·.■■■< . ■ /.
wird. Dieses von 1-Bromadamantan ausgehende Verfahren wird durch die folgenden Gleichungen ver-. anschaulieht, bei denen die Adamantankomponente der Einfachheit halber durch »Ad« dargestellt ist:
2AdN — C — R' + 2AgBr + H2SO4
Stufe 2:
AdN
R' + NaOH ^ AdNHR1 + NaOOCR'
Bei den anderen obengenannten zweistufigen R.eaktioncn wird ein l-Dialkylaminoadamantanoxydtrihydrat mit Essigsäureanhydrid unter Bildung des entsprechenden I-N-Alkylaminoadamäntans umgesetzt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Methode zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen werden 1 -N-Alkylacetamidoadamantane, die zweckmäßig auf die oben beschriebene Weise hergestellt wurden, mit LiAlH4 gemäß der folgenden Gleichung reduziert:
LiAIH4
R.
AdN- CO — R"-
-> AdN- CH7R"
35
Die Reaktion findet in einem Lösungsmittel, z. B. Diäthylenglykoldimcthyläthcr, bei erhöhten Tcmpe- · raturen statt.
Natürlich können weitere erfindungsgemäße Verbindungen aus den obengenannten Schiffchen Basen durch Reduktion mit LiAlH4 hergestellt werden.
Außer nach den vorstehend beschriebenen Verfahren können erfindungsgemäße tertiäre Amine hergestellt werden, indem man das unsubstituierte 1-Aminoadamantan in ein quaternäres Ammoniumsalz umwandelt und dieses beispielsweise mit Aminoäthanol zum tertiären I-Aminoadamantan umsetzt.
Weitere Methoden zur Herstellung anderer erfindungsgemäßer Verbindungen sind in den folgenden Beispielen beschrieben.
Die Verbindungen der Formel (I) können bei der antiviralen Behandlung auf jede Weise verabfolgt werden, bei der der Wirkstoff der von der Virusinfektion befallenen Stelle im Körper zugeführt wird. Hierzu gehören natürlich die Stellen vor dem Beginn der Infektion sowie danach. Beispielsweise kann die Verabfolgung parenteral, d. h. subkutan, intramuskulär oder intraperitoneal erfolgen. Als Alternative oder gleichzeitig sind die Verbindungen bei oraler Behandlung wirksam. Da sie besonders wirksam gegen Infck^ tionen der Atmungswege sind, z.B. gegen Virusinflucnza und Virus-Pneumonic, kann die Behandlung mit Dämpfen oder Spray durch den Mund oder die Nasenwege erfolgen.
Die crfindungsgeniäßen Verbindungen sind wertvoMe Mittel zur Virus-Prophylaxe sowie zur Therapie.
Die Dosierung hängt ab von dein zu bekämpfenden Virus, vom Alter, vom Gesundheitszustand und Gewicht des Patienten, vom Ausmaß der Infektion, der Art einer etwaigen gleichzeitigen Behandlung, der Häufigkeit der Behandlung und der gewünschten Wirkung. Im allgemeinen liegt die Tagesdosis an Wirkstoff zwischen etwa 1 und 200 mg/kg Körpergewicht, jedoch können auch niedrigere Mengen, z. B. 0,5 mg, oder höhere. Mengen angewendet werden. Gewöhnlich werden mit 1 bis 50, vorzugsweise I bis 20 mg/kg/Tag, die auf einmal oder über den Tag verteilt gegeben werden, die gewünschten Ergebnisse erhalten.
Der Wirkstoff der Formel (I) kann in Arzneimitteln, wie Tabletten, Kapseln, Pulvern oder flüssigen Lösungen, Suspensionen oder Elixieren, zur oralen Applikation oder in flüssigen Lösungen zur parenteralen Anwendung und in gewissen Fällen in Suspensionen zur parenteralen Anwendung (ausgenommen intravenös) verwendet werden.
Außer dem Wirkstoff der Formel (I) enthält das Antivirusmittel einen festen oder flüssigen nichttoxischen pharmazeutischen Träger- oder Hilfsstoff für den Wirkstoff.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind besonders wirksam gegen Schweineinfluenza. Diese Infektion kann durch Zugabe eines Wirkstoffs zum Futter der befallenen Tiere bekämpft werden. Für die meisten Zwecke wird der Wirkstoff in einer Menge von etwa 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,001 bis 0,02 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des aufgenommenen Futters, verwendet.
Beispiel 1
I-Aminoadamantan und Methyljodid werden in äquivalenten Mengen in etwa 1 I Xylol etwa 12 Stunden unter dem Rückflußkühler erhitzt. Nach der Reaktionszeit wird das Reaktionsgemisch gekühlt und filtriert. Das feste Produkt wird dann mit 5(K) cm' Wasser verrührt, das eine äquivalente Menge Natfiumhydroxyd enthält. Das gewünschte Produkt wird durch Filtration abgetrennt.
Auf die vorstehend beschriebene Weise können unter Verwendung der nachstehend genannteil Reaktionskomponenten weitere erfindungsgemäße Verbindungen hergestellt werden* wobei die ebenfalls genannten Produkte erhalten werden. Auch hierbei werden das I-Aminoadamantan und die genannte Reaktionskonlponente in äquimolare» Mengen ein^ gesetzt.
ι Rcaklionskomponcnle Produkt
Beispiel Äthyljodid
n-Butylbromid
Isopropylbromid
l-Äthylaminoada-
mantan
l-(n-Butylamino)-
adamantan
l-Isopropylamino-
adamantan
. 2
3
4 ·
B c i s ρ i c 1 5
In einen mit Paddclrührer und Trockenrohr versehenen 500-cm3-Kolben werden 102 g (1,40MoI) N-Methylacetamid, 86 g (0,386 Mol) 1-Bromadaman- !5 tan und 121 g (0,0388 Mol) Silbersulfat gegeben. Die Ausbeuten werden verbessert, wenn die Reaklionsmasse frei von Wasser und Essigsäure ist. Das Reaktionsgemisch wird in einem Ölbad 1 Stunde bei 100rC gehalten. Das Produkt wird in 100cm3 kaltes Wasser gegossen. Das Gemisch wird mit Äther extrahiert, der mit Magnesiumsulfat getrocknet und abgedampft wird. Der Rückstand wird aus Hexan kristallisiert, wobei 34,2 g (43%) 1-N-Methylacetamidoadamantan mit einem Schmelzpunkt von 122 bis 123" C erhalten werden.
In einem mit Magnetrührer und Rückflußkühler versehenen 25()-cm3-Kolben werden 15,5 g (0,06 MoI) l-N-Methylacetamidoadamantan, 12,0 g (0,30 Mol) Natriumhydroxyd und 120 cm3 Diäthylenglykol gegeben. Dieses Gemisch wird 5 Stunden unter den Rückflußkühler erhitzt. Das gekühlte Produkt wird in 900 cm3 Wasser gegossen. Nach Extraktion mit Äther, Trocknen mit wasserfreiem Kaliumcarbonat und Abdampfen des Äthers werden 13,0 g rohes 1-N-Methylaminoadamantan erhalten. Das Infrarolspektrum dieses Produktes zeigt keine Amidbande.
Auf die vorstehend beschriebene Weise lassen sich weitere erfindungsgemäße Verbindungen, die in der nachstehenden Tabelle genannt sind, unter Verwendung der ebenfalls genannten Reaktionskomponenten herstellen. In den Beispielen 6 bis 9 wurden jeweils die gleichen Mengen und Bedingungen wie im Beispiel 5 angewendet.
45
Beispiel N-substiluiertcs Acetamid Endprodukt
6 N-Propylacetamid 1-Propylamino-
adamantan
7 N-Äthylacetamid 1-Äthylamino-
adamantan
8 N-Butylacctamid 1-Butylamino-
adamantan
9 N-Isopropylacet-
■ ■■ amid
1-Isopropylamino-
adamantan
55
In diesen Fäljen werden auch gute Ergebnisse erhalten, wenn an Stelle des N-substituierten Acetamids das entsprechende N-substituierte Propionamid und Butyramid verwendet wird.
Die erfindungsgemäßen Älkylaminoadamantane lassen sich in bekannter Weise leicht in ihre Salze wie folgt umwandeln:
ν - - Beispiel 10
Wasserfreie HO wird jn eine ätherische Lösung von gemäß Beispiel 5 hergestelltem l-N-Methylaminoadamantan geleitet. Das erhaltene Hydrochlorid wird in heißem Acetonitril mit Hilfe einer geringen Methanolmenge gelöst..Das Hydrochlorid fällt in Form von grauen Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 226" C (Temperaturgradientblock) in einer Menge von 11,1 g (79%) aus. Zur Analyse wird ein Teil einmal aus Äthanol und einmal aus Acetonitril—Methanol umkristallisiert und dann 24 Stunden bei lOO'C an der ölpumpe getrocknet. Schmelzpunkt 250 bis 251 "C.
Analyse für C11H20NCI:
Berechnet ... C 65,48, H 9,99, N 6,94;
gefunden .... C 65,74, H 10,36, N 6,73;
C 65,57, H 9,98, N 7,11.
Die gemäß diesem Beispiel hergestellte Verbindung zeigt in einer Standard-Gewebekultur ausgezeichnete Wirksamkeit gegen Influenza A (WSN, Schwein) und InfluenzaA-2 (Jap 305, JPC, Michigan A/AA) und ausgezeichnete Aktivität bei Mäusen gegen InfluenzeA (Schwein) und InfluenzaA-2 (JPC, Michigan A/AA).
Auf ähnliche Weise können auch die Hydrochloride der in den Beispielen 3, 4, 6, 8 und 9 genannten Verbindungen hergestellt werden. Das 1-Propylaminoadamantanhydrochlorid schmilzt bei 342 C (Zersetzung). Das 1-Isopropyladamantanhydrochlorid schmilzt bei 289" C. Das 1-Butylaminoadamantan-%drochlorid schmilzt bei 293,7 bis 295,1"C. Das 1 -Äthylaminoadamantanhydrochlorid schmilzt bei 312 bis 316"C (Zersetzung).
Beispiel 11
In einen 250-cm3-Kolben mit Rückflußkühler, Trockenröhrchen und Rührer werden 19,3 g(0,10 Mol) 1 -Acetamidoadamantan, 100 cm3 Diäthylenglykoldimethyläther und 5,7 g (0,15 Mol) Lithiumaluminiumhydrid gegeben. Das Gemisch wird in einem ölbad 8 Stunden bei 6O0C uhd abschließend 2 Stunden bei 120" C gehalten. Nach Abkühlen wird das Reaktionsgemisch mit Wasser behandelt, um überschüssiges LiAlH4 zu zersetzen. Die unlöslichen Aluminiumverbindungen werden durch Zugabe einer 20%igen Lösung von Natriumkaliumtartrat gelöst. Die organische Base wird mit Äther extrahiert. Die Ätherlösung wird mit wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, filtriert und eingedampft.. Der Rückstand wird in 120 cm3 1 n.-Salzsäure gelöst, worauf 10 cm3 70%ige Perchloressigsäure zugegeben werden. Das Produkt wird im Kühlschrank gekühlt. Die gebildeten Kristalle werden abfiltriert und getrocknet. Es werden 19,7 g (70%) Perchlorat von 1-N-Äthylaminoadamantan mit einem Schmelzpunkt von 285 bis 290' C (mit Zersetzung) erhalten. .
Die freie Base wird mit 60 cm3 10%igem Nalriumhydroxyd regeneriert. Die Base wird mit Äther extrahiert und der Äther mit wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, filtriert und abgedampft. Die Destillation des öligen Rückstandes ergibt 8,96 g (50%) einer farblosen Flüssigkeit, die bei. 101 bis 102,5"/7,0 mm siedet, und bei Raumtemperatur zu einem niedrigschmelzenden Feststoff erstarrt.. Das kernmagnetische Resonanzspektrum zeigt die, Merkmale der Äthylgruppc und ein einzelnes ,N-H-Proton.
Analyse für C^Hii^N;'· ■'■■'■'.'■' ':ii'■ ■ ■'·■ fv':': ■·
Berechnet ... C 80,38,.H 1I7HlV !" ' C ;
gefunden ...'.' C80Ü9; H lllfi?. ;";i: - ; ■·■" '■
Die gemäß diesem-BeispiehhergestelllaVerbiiidung ist bemerkenswert wege«;iliner guten Wirksamkeit bei
der Behandlung von Mäusen gegen Influenza D (Sendai-Stamm) sowie gegen Influenza A (Schwein) und Influenza A-2 (Michigan A/AA), und zwar sowohl therapeutisch als auch prophylaktisch. Natürlich können nach dem Verfahren dieses Beispiels weitere erfindungsgemäße N-Alkylaminoadamantane hergestellt werden, beispielsweise die propyl- und butylsubstituierten Aminoadamantane.
Beispiel 12
In einen 250-cm3-Kolben werden 15,1 g (0,1 Mol) 1-Aminoadamantan, 40 cm3 (91 g, 0,64 Mol) Methyljodid, 25,2 g (0,3 Mol) Natriumbicarbonat und 150 cm3 Methanol gegeben. Das Gemisch wird magnetisch gerührt und über Nacht unter dem Rückflußkühler erhitzt. Das unlösliche Material wird abfiltriert und das Filtrat zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird wiederholt mit heißem Chloroform extrahiert, das abfiltriert und eingedampft wird, wobei 31,1 g (97%) rohes 1-Adamantyltrimethylammoniumjodid erhalten werden. Zur Analyse wird ein Teil zweimal aus Wasser umkristallisiert und bei 8O0C an einer ölpumpe getrocknet. Schmelzpunkt 313° C (verschlossene, evakuierte Kapillare).
•Analyse für C13H24NJ:
Berechnet ... C 48,60, H 7,53;
gefunden .... C 49,15, H 8,14.
In einen 50-cm3-Kolben mit Rückflußkühler und Magnetrührer werden 12$ g (0,40 Mol) 1-Adamantyldimethylammoniumjodid und 25 g (0,40 Mol) 2-Aminoäthanol gegeben. Das Gemisch wird auf die Rückflußtemperatur gebracht und 15 Minuten unter dem Rückflußkühler erhitzt. Das gekühlte Produkt wird in 100 cm3 Wasser gegossen. Das Gemisch wird mit Äther extrahiert, der mit wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet und eingedampft wird. Das Infrarotspektrum des öligen Rückstandes zeigt keine QH- oder NH2-Banden, ein Zeichen, daß das Ol frei von ■"■- minoäthanol ist. Schwache Banden bei 3,75 und 9,08 Mikron sind charakteristisch für das Adamantangerüst. Die freie Base wird in das Perchlofat umgewandelt, indem sie in 1 n-HCl gelöst und mit Perchlorsäure versetzt wird. Aus dem gekühlten Gemisch werden 8,2 g (73%) weiße Kristalle von Ι-Ν,Ν-Dimethylaminoadamantanperchlorat mit einem Schmelzpunkt von 180 bis 184° C erhalten. Zur Analyse wird das Perchlorat 3mal aus Wasser umkristallisiert und bei 1000C an der ölpumpe getrocknet.
Analyse für C12H22ClNO4:
Berechnet ... C 51,51, H 7,93;
gefunden.... C 51,59, H 8,03.
Die freie Base wird auf die im Beispiel 11 beschriebene Weise regeneriert und gewonnen. Das Hydrochlorid wird durch Zugabe von HCl zur freien Base gebildet. Es sublimiert bei 250° C (verschlossene, evakuierte Kapillare).
Das gemäß diesem Beispiel hergestellte Perchlorat zeigt ausgezeichnete Wirksamkeit gegen Jap 305, Michigan A/AA und Vaccina in Gewebekulturen und gegen Schwein- und J PC-Influenza bei Mäusen. Die freie Base dieses Beispiels ist wirksam gegen Schweine- und Michigan A/AA-Influenza sowohl in Gewebekulturen als auch bei Mäusen und ist darüber hinaus wirksam für die Therapie und Prophylaxe von Influenza B (Lee) und Influenza D (Sendai) bei Mäusen. In ähnlicher Weise wird Ι-Ν,Ν-Diäthylaminoadamantanhydrochlorid vom Schmelzpunkt 248° C hergestellt. .-. ■■.■■"■::■■■'
Für die in der nachstehenden Zusammenfassung angegebenen Verbindungen wurde die antivirale Dosis bestimmt. Die antivirale Dosis ist die Dosis der Verbindung in Milligramm je Kilogramm Körpergewicht, die eine offensichtliche 3,2fache Senkung der Ansteckbarkeit einer Standard-Prüfdosis des Impfvirus (Influ-.
enzavirus A, Stamm S-15) hervorruft, die das 20fache der LD50 beträgt, wobei die LD50-Dosis die Dosis ist» die den Tod von 50% der unbehandelten Versuchstiere hervorruft. Die in der ersten Spalte der Zusammenfassung angegebenen Zahlen verweisen auf die Beispiele, in denen die getesteten Verbindungen ursprünglich offenbart wurden:
20 1,5,10 35 Verbindung .Antivirale
Beispiele Dosis
2S 2'7'n 1 -Methylaminoadamantan- (mg/kg)
3,8 hydrochlorid 17
1-Äthylaminoadamantan
4,9 1 -n-Butylaminoadamantan- 3,7
hydrochlorid 16
3° 6 1-Isopropylaminoadamantan-
hydrochlorid 6,1
12 1 -Propylaminoadamantan-
hydrochlorid 35
1 -Ν,Ν-Dimethylaminoada-
mantanhydrochlorid 4,8
1-Ν,Ν-Diäthylaminoada-
mantanhydrochlorid 2,9
Patentansprüche:
1. Mono- und dialkylierte 1-Aminoadamantane der allgemeinen Formel
HC C-N
H / N
CH2-C-CH2
H2C^ I /CH2
CH2
und deren physiologisch verträgliche Salze, worin R1 Wasserstoff und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und R1 auch CH3 oder C2H5 bedeuten kann, wenn R2 ebenfalls CH3 oder C2H5 bedeutet.
2. 1-Methylaminoadamantan.
3. 1 -Methylaminoa: 'amantanhydrochlorid.
4. 1-Dimethylaminoadamantan.
5. l-Dimethylaminoadamantanhydrochlorid.
6. 1 -Äthylaminoadamantan. .
7. 1 -Äthylaminoadamantanhydrochlorid.
8. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
109620/334
a) 1-Bromadamantan mit einem entsprechenden Carbonsäureamid umsetzt und das erhaltene Amid zu einem Amin hydrolisiert oder
b) 1-Aminoadamantan mit einem entsprechenden Alkylierungsmittel alkyliert oder
c) ein entsprechendes acyliertes 1-Aminoadamantan zu dem entsprechenden alkylierten 1-Amihoadamatan reduziert oder
d) 1-Aminoadamantan mit einer entsprechenden Carbonylverbindung umsetzt und die erhaltene Schiffsche Base mit einem geeigneten Reduktionsmittel zu einem entsprechenden alkylierten 1-Aminoadamantan reduziert
und gegebenenfalls die erhaltene alkylierte 1-Aminoadamantanverbindung in ein physiologisch verträgliches Salz überführt.

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19644998C1 (de) * 1996-10-30 1998-06-10 Hanns Prof Dr Ludwig Verwendung von Adamantanaminen oder strukturanaloger Verbindungen zur Bekämpfung von Borna Disease Virus und zur Prophylaxe und Behandlung von Affekterkrankungen und anderen mit BDV-Infektionen verbundenen Störungen bei Mensch und Tier

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19644998C1 (de) * 1996-10-30 1998-06-10 Hanns Prof Dr Ludwig Verwendung von Adamantanaminen oder strukturanaloger Verbindungen zur Bekämpfung von Borna Disease Virus und zur Prophylaxe und Behandlung von Affekterkrankungen und anderen mit BDV-Infektionen verbundenen Störungen bei Mensch und Tier

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2543184C2 (de)
DE2500110A1 (de) 3-aryloxy-3-phenylpropylamine und verfahren zu ihrer herstellung
DE2904445A1 (de) Alkylendiaminderivate, ihre herstellung und pharmazeutische mittel
DE2047028B2 (de) p-Alkylthiophenyl-äthanolamine und deren Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische Zubereitung
DE2634288A1 (de) Benzylidenderivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittel
DE2558501A1 (de) Verfahren zur herstellung von alpha, alpha, alpha-trisubstituierten acetamiden, acetonitrilen und methanen und diese verbindungen enthaltende pharmazeutische zubereitungen
EP0003029A2 (de) Neue 2-Oxo-1-pyrrolidinessigsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung, diese enthaltende Arzneimittel und deren Herstellung
DE2720545C3 (de) Derivate des 2,4-Diamino-6,7-dimethoxychinazolins, ihre Herstellung und pharmazeutische Mittel
DE2362754C2 (de) Cyclopropylalkylaminoreste enthaltende Oxazolinverbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
DE2600668C2 (de) N-(1-Adamantylmethyl)-N&#39;-cinnamylpiperazin, Verfahren zu dessen Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel
DE2044172C3 (de) Pyrrolderivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel
DE1468758B1 (de) 3-Amino-tricyclo[4,3,1,1?]-undekan-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2747369A1 (de) N-substituierte lactame, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende arzneimittel
DE1468498C (de) Mono und dialkyherte 1 Aminoadaman tane und Verfahren zu ihrer Herstellung
DD139842A5 (de) Verfahren zur herstellung quaternaerer ammoniumsalze von phenylpropylaminen und phenylbutylaminen
DE3043437C2 (de)
DE10132746A1 (de) Substituierte 1-Phenethylpiperidinverbindungen
DE1468498B1 (de) Mono- und dialkylierte 1-Aminoadamantane und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2542791C2 (de) N,N&#39;-Disubstituierte Naphthylacetamidine
CH616650A5 (de)
DE2540334C2 (de) Benzylaminoalkansäuren, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
DE2230003A1 (de) Neue nitrosoharnstoffderivate
DE2240211A1 (de) Fluorsubstituierte 3-(methylamino)- und 3-(dimethylamino)-tetrahydrocarbazole
DE2106705A1 (de) Esterderivate von Tetrahydrocanna binolen
DE3017026A1 (de) Isoprenylamine und ihre saeureadditionssalze sowie sie enthaltende antivirus-mittel fuer wirbeltiere