DE131486C

DE131486C -

Info

Publication number: DE131486C
Application number: DENDAT131486D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrrad mit mehreren Uebersetzungen, bei welchem durch die Tretkurbeln das Triebrad in jeder Uebersetzung vorwärts bewegt werden kann oder auch freiläuft, wenn die Kurbeln still stehen, während durch Rückwärtsbewegen der Kurbeln eine Bremse in Thätigkeit gesetzt wird, die hemmend auf das Rad wirkt.

Die während der Fahrt einstellbare Uebersetzung, ebenso wie die Freilauf- und die Bremseinrichtung, sind in ihren Einzelheiten nicht neu, sondern nur in ihrer Verbindung mit einander. Durch diese Verbindung wird im Gegensatze zu ähnlichen Ausführungen für den gleichen Zweck erreicht, dafs der Freilauf unabhängig von der Umstellvorrichtung für die Uebersetzung erzielt werden kann und dafs während dieser Zeit auch ein Stillstehen des Uebersetzungsgetriebes erfolgt.

Die beiliegenden Zeichnungen stellen die Nabe mit ihren Einzelheiten dar.

Auf der mit einem gezahnten Bunde 1 (Fig. 1) durchbohrten Achse 2 befindet sich eine Kupplung 3 (Fig. 5). Letztere kann vom Sitze des Fahrers aus durch einen Hebel 4 (Fig. 6), ein Seil 5 und ein Kettchen 6 im Innern der Mitnehmerhülse 7 verschoben werden. Diese Mitnehmerhülse trägt an der rechten Seite auf mehreren angefrästen Zapfen die Rädchen 8, 9, 10 und 11, in welche der mit Innenzähnen versehene Kettenzahnkranz 12 greift. In der Mitnehmerhülse 7 sitzt fest ein mit Kupplungszähnen versehener Ring 13.

Auf der Achse 2 sitzt lose das Rad 14, welches stets im Eingriffe mit den Rädchen 8, 9, ιo.und 11 ist. Durch die Federn 15 und 16 wird die Kupplung 3 ständig im Ringe 13 des Mitnehmergehäuses gehalten und stellt so mittels des Rades 14 eine unmittelbare Verbindung zwischen dem letzteren und dem Zahnkranze 12 her, wodurch das Rad mit hoher bezw. normaler Uebersetzung gefahren werden kann.

Wird die Kupplung 3 in den Bund 1 gerückt, so .ist eine niedrigere Uebersetzung eingeschaltet; denn der Zahnkranz 12 ist jetzt im Eingriffe mit den kleinen Rädchen 8, 9, 10 und 11, und diese wieder mit dem lose aufgesteckten Rade 14, wodurch das Triebrad um den Unterschied der Rädchen in Bezug auf das Rad 14 und den Zahnkranz 12 zurückbleibt. . ' ; ■

Ein Mitnehmergehäuse 7, in ähnlicher Anordnung nur bekannt bei kettenlosen Fahrrädern, jedoch ohne mehrere Uebersetzungen, hat an der linken Seite (Fig. 4 Schnitt E-F) Durchbohrungen C₇ in welchen sich Kugeln oder andere Kupplungskörper befinden, die durch die eigene Schwere immer einzeln in die Ausfräsungen α der Nabe 17 fallen, wodurch die lose auf der Mitnehmerhülse 7 angeordnete Nabe 17 mitgenommen bezw. mit der Hülse verkuppelt wird.

Auf dem Ansätze 18· der Mitnehmerhülse 7 ist ein Hebel 19 lose aufgesteckt, welcher immer aufrecht steht und durch einen Draht 20 mit einer Reifenbremse 21 verbunden ist; dieser

Hebel 19 trägt in einer Aussparung 22 eine Kugel 23. Wird nun die Mitnehmerhülse durch Zurücktreten der Kurbeln rückwärts bewegt, so füllt die Kugel 23 in eine der Ausfräsungen b der Mitnehmerhülse 7 (Fig. 3); hierdurch bewegt sich der Hebel 19 in der Richtung des Pfeiles (Fig. 3) und setzt dadurch die Bremse in Thätigkeit.

Claims

Patent-Anspruch:
Eine Hinterradnabe.mit Freilauf, Bremsvorrichtung und mit mehreren Uebersetzungen, deren Freilauf und Bremsung durch ein im Innern der Nabe angeordnetes, zwei in entgegengesetzter Richtung wirkende Gesperre tragendes Mitnehmergehäuse bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen das Mitnehmergehäuse und Kettenrad ein Differentialgetriebe geschaltet ist, so dafs der Freilauf und die Bremse bei jeder Uebersetzung, unabhängig von der zur Aenderung der letzteren vorhandenen Umstellvorrichtung, durch einfaches Stillhalten oder Gegentreten der Kurbeln ein- und ausgeschaltet werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.